Autor Thema: Political Correctness - gehen wir da langsam zu weit?  (Gelesen 15187 mal)

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Offline Cendrillon

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Re: Political Correctness - gehen wir da langsam zu weit?
« Antwort #30 am: 18.03.18, 12:44 »
eine gute lösung finde ich den satz zu anfang einiger briefe/formulare,... "die angehend benutzte männliche form wird für männlich und weiblich benutzt"
ja und dann gibt es die, die weder männlein noch weiblein sein wollen :-\
liebe grüsse
katrin

ich freue mich auf die zeit, wenn positiv nicht mer negativ und negativ nicht mehr positiv ist.

Offline Cendrillon

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Re: Political Correctness - gehen wir da langsam zu weit?
« Antwort #31 am: 18.03.18, 12:47 »
gerade habe ich meinen beitrag zu pipi langstrumpf nochmals gesehen, da ist mir etwas anderes in den sinn gekommen.

meine kleine (4. primarklasse) hat letztens in der schule "wer hat angst vor dem schwarzen mann" gespielt - im unterricht. der "schwarze mann" war ein dunkelhäutiges mädchen. DAS finde ich geschmacklos :o
liebe grüsse
katrin

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Offline Karpfenkanone

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Re: Political Correctness - gehen wir da langsam zu weit?
« Antwort #32 am: 08.06.21, 11:50 »
Ich gehe voll mit Martina überein, alles wird ins kleinste Detail zerpflückt und überlegt was man evtl. anders gemeint haben könnte oder dass sich evtl. jemand diskriminiert fühlt.
Es wird immer unterschiedliche Menschen (meine jetzt nicht Genderdiskussion sondern Hautfarbe, aussehen), auch das darf man ja nicht mehr sagen.  Ich frag mich manchmal echt ob da Einige, denn es sind nur Wenige die da Meinung machen, nicht mehr richtig ticken. Andere Probleme haben sie anscheinend eh nicht.
Hi,
Nachdem ich in der letzten Zeit echt viel Stress hatte, wollte ich hier jetzt etwas schreiben, da ich in dem Zusammenhang vorgestern ein Erlebnis hatte, welches mir wirklich schwer im Magen liegt und mich auch nicht mehr los lässt.
Es geht egentlich nur am Rande um das eigentliche Thema dieses Threads (also PC), sondern viel mehr um den Strang, der in dem Zitat oben endet.

In meiner Freizeit bin ich öfters mal auf Discord unterwegs - einer Sprachchat-App, in der viele Menschen in einem großen Wohnzimmer miteinander quatschen können. Da ja am Sonntag die Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt waren, gab es auf meinem Lieblingsserver eine große Runde mit - ich weiß es nicht mehr ganz genau - knapp 15 Menschen unter dem Motto "Geteiltes Leid ist geteiltes Leid". Vor allem natürlich wegen den schlimmen Prognosen im vorraus.

Eigentlich hatte ich mich darauf eingestellt, dass es eine eher lockere Runde wird, wo wir uns gegenseitig mit Scherzen und Witzen etwas aufbauen.
Am Anfang war dem auch so, viele - auch ich - haben sich darüber gefreut, dass die rechtsradikalen Kräfte in den ersten Prognosen doch Prozente verloren haben.
Tatsächlich haben wir rumgewitzelt uns über manche Politiker in den Wahlsendungen lustig gemacht.

So gegen 19.00 kam dann eine Frau mit dazu, die ich und der ganze Server sehr schätzen, weil ihre Kommentare und Anmerkungen immer sehr differenziert sind, sie sich sehr viele Gedanken auch um andere Menschen macht. Selbst bei den Schwurbler:innen die jetzt in der Coronazeit ihre absurden Demos abhalten, wurde sie nie Müde, auch wenn sie sich mit uns zusammen über die Absurditäten der Protagonist:innen lustig gemacht hat, darauf hinzuweisen, dass halt manche sich da sehr reingesteigert haben - eben sektenähnliche Stukturen - und desswegen eigentlich Hilfe benötigen würden.

An dem Abend war sie aber sehr verwundert, warum wir uns alle so sehr über ein paar Prozentpunkte Verlust bei den Rechtsradikalen freuten - schließlich würden auch CDU und SPD wenn es diese Koalition im Bund gibt ihr ihre Menschenrechte absprechen. Ich selber war in dem Moment total verwundert was sie damit meinte, weil ich ihre Geschichte bis dahin noch nicht kannte - andere, mit denen sie wohl öfters spricht wussten es aber.

In den nächsten fast zwei Stunden hat sie allen erklärt - oft auch weinend - was sie genau damit meinte. Sie ist nämlich eine Transfrau, was ich so nie mitgeschnitten habe, und hat ihre Erfahrungen seit ihrer Kindheit uns mit geteilt. Wie sie schon als 6-Jährige ihren Eltern versucht hat eben das mitzuteilen, auch später immer mal wieder, es wurde aber nie ernst genommen, oder sie wurde einfach ignoriert. Dadurch hat sie sich wohl auch nie so richtig getraut im Kindesalter und Jugendalter sich anderen anzuvertrauen - statt dessen wurden daraus fast 30 Jahre Qual, in denen sie sich verstellt hatte, sie in der Zeit keine wirkliche Freude an ihrem Leben empfand.

Es ging weiter, darüber wie sie jetzt oft traurig ist, dass sie so viel in ihrem bisherigen Leben verpasst hat. Es oft vorkommt, wenn ganz alltägliche Gespräche über Zeiten im Jugen und jungen Erwachsenenalter stattfinden, dass sie dann zusammen bricht.
Erschreckend für mich während sie so erzählte war vor allem ihre Selbstwahrnehmung - ständig hat sie sich kleingeredet, gesagt sie wolle hier niemanden belasten, es tue ihr leid dass sie jetzt so viel erzähle. Und das, obwohl alle ihr den Raum gegeben haben, weil es für uns "Normalos" wirklich extreme Schilderungen waren.

Weiter erzählte sie dann von den Begutachtungsverfahren. Ihr selber wurden jetzt nicht so schrecklich übergriffe Fragen gestellt, teilte uns dann aber einen Thread auf Twitter, wo entsprechende Fragen gesammelt wurden.
Dazu noch die Historie des Transsexuellengesetztes, welches bis zum Urteil des Bundesverfassungsgericht 2010/2011 eine Sterilisation als Bedingen für die Namens und Geschlechtseintragung in der Geburtsurkunde vorsah.
Wo ich das gehört habe, kamen mir ganz üble Gedanken. Auch wo ich die ganzen Fragen der Gutachter:innen lesen musste.

Mit dem was ich am Sonntag hören durfte, kann ich all diesen Mist von wegen "Haben wir nicht wichtigere Probleme" einfach nicht mehr hören.
Sowas sind sehr wichtige Probleme, wenn auch nur für wenige Menschen. Ja, man kann sich auf den Standpunkt stellen, es betrifft nur wenige und deswegen
ist es nicht so wichtig.Ich finde aber, so eine Einstellung hat eher wenig mit einer Gesellschaft zu tun, die sich Humanismus auf die Fahne schreibt.

Hört Menschen zu die nicht der Mehrheitsgesellschaft angehören. Hört diskriminierten Minderheiten zu und besteht nicht darauf weiter abwertende Sprache zu nutzen, nur weil mans halt schon immer so gemacht hat.


Liebe Grüße,

Tanja


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Offline Mathilde

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Re: Political Correctness - gehen wir da langsam zu weit?
« Antwort #33 am: 09.06.21, 12:08 »
Hallo,

Man sollte hier doch etwas differenzieren in nur Sprache und direkte Auswirkungen.
Also in Zukunft doch das Gott, das Tisch, das Stuhl?
Nicht mehr Herr oder Frau N sondern Sie N nach dem Letzten Personalpronomen oder gleich weglassen?
Ich finde das ganze nur noch Affig und auf Nebenschauplätze verlagert. Gesetze für alle gleich (auch für 1000 verschiedene Geschlechter) weil DAS Würde ist unantastbar.

LG Mathilde
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Marie von Ebner-Eschenbach

Offline Rohana

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Re: Political Correctness - gehen wir da langsam zu weit?
« Antwort #34 am: 09.06.21, 15:29 »
Sowas sind sehr wichtige Probleme, wenn auch nur für wenige Menschen.
[...] besteht nicht darauf weiter abwertende Sprache zu nutzen, nur weil mans halt schon immer so gemacht hat.
Man kann auch ohne zwanghaftes gendern nicht-abwertend sprechen - finde ich zumindest. Andersrum weiss ich nicht ob alltägliche Diskriminierung weniger wird, nur weil überall Binnen-Is und Gendersternchen rumflundern  :-\

Offline ayla

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Re: Political Correctness - gehen wir da langsam zu weit?
« Antwort #35 am: 09.06.21, 15:30 »
Wenn der nötige Respekt gegenüber anderen Menschen, ihrer Lebensart, ihrem Aussehen und ihrem Verhalten nicht gegeben ist, kann man noch so lange an der Sprache herumdoktern... das nützt und bringt doch nichts und verkompliziert nur die Sprache. Und ja, das finde ich dann ein Luxusproblem.

Das Leid und nicht akzeptiert werden dieser Frau im Bericht von "karpfenkanone" beginnt ja schon im Elternhaus. Hätte eine genderneutrale Sprache ihr Leben vereinfacht und alle Probleme gelöst? Kaum! Jedoch die Erfahrung zu machen, als Kind (und vor allem als Mensch) akzeptiert zu werden, egal "wie oder wer" man ist erachte ich als viel wertvoller. Diese Erfahrung, das die Eltern/ihre Nächsten zu ihr gestanden wären, hätte ihr Leben schon eher anders verlaufen lassen.

Vor kurzem lernte ich im Klavierunterricht ein wunderschönes Stück kennen (und inzwischen auch spielen  :D) von Claude Debussy: "The little negro"
Das verbotene N-Wort! Als Musiktitel! Ob das Stück irgendwann umbenannt werden muss - der politischen Korrektheit wegen? Ich wiederhole mich, es ist ein wunderbarer Titel, man kann das Stück auf youtube abrufen und hören - das Wort steht für mich in einem absolut positiven Zusammenhang, man muss ja nicht immer alles negativ und schlecht sehen.

Offline caraTopic starter

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Re: Political Correctness - gehen wir da langsam zu weit?
« Antwort #36 am: 09.06.21, 15:37 »

Hört Menschen zu die nicht der Mehrheitsgesellschaft angehören. Hört diskriminierten Minderheiten zu und besteht nicht darauf weiter abwertende Sprache zu nutzen, nur weil mans halt schon immer so gemacht hat.


Liebe Grüße,

Tanja


ich finde, das zuhören und denjenigen als den Menschen achten und respektieren sollte Standard sein. Ist es aber leider nicht.
Ich denke auch nicht, dass Tanja unbedingt das Gendersternchen oder den Binnen-: meint.
Es geht auch darum, dass man andere, egal in welchem Zusammenhang nicht als Schwuchtel tituliert oder eben bemerkt, dass der doch tuntig aussieht.
Das sind Dinge, die ganz schnell mal passieren, da nehme ich mich nicht aus und versuche aktiv, dagegen zu arbeiten.
Zudem bricht sich niemand einen Zacken aus der Krone, wenn man da, wo es geht, die übergreifende Form benutzt, wie z.B. Mitarbeitende anstelle von Mitarbeitern oder Studierende anstelle von Studenten. Das zerstört auch den Redefluss nicht wirklich.

Ich kenne auch Personen, die sich eher als Non-binary bezeichnen und den meisten geht es einfach darum, als das respektiert zu werden, was sie sind: Menschen.
LiGrüss cara

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Offline ayla

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Re: Political Correctness - gehen wir da langsam zu weit?
« Antwort #37 am: 09.06.21, 17:32 »

...Selbst bei den Schwurbler:innen die jetzt in der Coronazeit ihre absurden Demos abhalten, wurde sie nie Müde, auch wenn sie sich mit uns zusammen über die Absurditäten der Protagonist:innen lustig gemacht hat, darauf hinzuweisen, dass halt manche sich da sehr reingesteigert haben - eben sektenähnliche Stukturen - und desswegen eigentlich Hilfe benötigen würden...



Gendern schliesst abwertendes Schreiben nicht aus! Aber als Schreibende erhebt man sich zumindest auf ein höheres (besseres?) Niveau als diese armen Protagonisten, welche ja angeblich Hilfe benötigen würden.

Vielleicht bin ich diesbezüglich etwas sensibel, aber ich empfinde solche Äusserungen respektlos (da nützt auch gendern nichts), da es ja um unbekannte Menschen geht, über die man sich einfach ein Pauschalurteil erlaubt oder sich über sie lustig macht.
Und das ist ja das Schwierige: Nicht jeder ist gleich empfindsam, jemand anderem ist eine solche Ausdrucksweise vollkommen egal und stört sich nicht daran.


Man kann auch ohne zwanghaftes gendern nicht-abwertend sprechen - finde ich zumindest. Andersrum weiss ich nicht ob alltägliche Diskriminierung weniger wird, nur weil überall Binnen-Is und Gendersternchen rumflundern  :-\

Absolut meine Meinung!

Offline Annina

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Re: Political Correctness - gehen wir da langsam zu weit?
« Antwort #38 am: 09.06.21, 22:27 »



Zitat
Zudem bricht sich niemand einen Zacken aus der Krone, wenn man da, wo es geht, die übergreifende Form benutzt, wie z.B. Mitarbeitende anstelle von Mitarbeitern oder Studierende anstelle von Studenten. Das zerstört auch den Redefluss nicht wirklich.

ich frage mich dann mehr, warum stört "frau" sich überhaupt daran? Es kommt sehr oft vor, dass ich die einzige Frau in einer Männergruppe bin. Kürzlich hat sich ein Redner entschuligt dafür, dass er die weibliche Form nicht angehängt habe. Mir ist es nicht mal aufgefallen. Ich nerve mich tierisch, wenn mir jemand etwas nicht zutraut, nur weil ich eine Frau bin. Aber diese Genderkorrekten Formuierungen sind doch einfach nur kompliziert, nicht nur für den Schreibenden, sondern auch für den Lesenden.
Wie sagt es ein Satiriker am Radio so schön: "Liebe Hörerinnen und aussen..."
Liebe Grüsse, Annina

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Offline annelie

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Re: Political Correctness - gehen wir da langsam zu weit?
« Antwort #39 am: 10.06.21, 11:34 »
Ich weiß noch, als vor doch mittlerweile etlichen Jahren die Anrede "Fräulein" abgeschafft wurde, war die Aufregung groß und es hat länger gedauert, bis sie in den Köpfen der Menschen angekommen ist.
 
Als die Regelung in Kraft trat, dass man bei Stellenangeboten nicht mehr geschlechtsspezifisch ausschreiben darf, also nur mehr w/m (mittlerweile ist ja d dazu gekommen), war das auch ein Aufreger, aber der war nicht mehr ganz so groß.

Sicher ist das gendern gewöhnungsbedürftig und total ungewohnt, aber in einigen Jahren ist es im Sprachgebrauch integriert.

An der Situation der Betroffenen ändert sich wahrscheinlich nichts, aber es ist zumindest ein 1. Schritt von sehr Vielen um die Situation betroffener Menschen zu verändern.
Vergangenheit ist Geschichte,
Zukunft ist ein Geheimnis
und jeder Augenblick ist ein Geschenk.

Liebe Grüße
Annelie

Offline Karpfenkanone

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Re: Political Correctness - gehen wir da langsam zu weit?
« Antwort #40 am: 10.06.21, 11:43 »
Hi,

Cara hat es recht gut erfasst worauf ich hinaus wollte. Was ich geschrieben habe, das war auch nur ein Bruchteil des Gespräches.
Es kamen auch noch sehr viele demütigende Alltagserfahrungen hinzu.
Ich persönliche finde halt, zu einen angenehmen Miteinander in einer Gesellschaft gehört auch immer eine gute Portion Empathie. Also der Versuch,
sich in die Gefühls und Gedankenwelt anderer Menschen hineinzuversetzen.

Ich selber halte gendergerechte Sprache auch eher für das Homöopathikum unter den Mitteln der Diskriminierungsbekämpfung.Aber es richtet definitiv keinen Schaden an. Es ins Lächerliche zu ziehen, oder sich irgendwie davon bedroht zu fühlen, tut den Menschen unrecht, die durch die Methode versuchen gleichwertigere Lebensbedingen für alle Menschen herzustellen. Es geht auch nicht darum sich damit aufzuwerten, sondern darum auch sprachlich zu versuchen so viele Menschen wie möglich zu inkludieren.

Relativ Off-Topic:
Es wurde sich jetzt auch noch eine Textzeile aus meinem recht langem Geschreibsel heraus gesucht, wo ich kurz angedeutet habe, welcher Art dieser Discordserver ist. Es ist ein Server, der zuerst erstellt wurde, um rechtsradikale und rechtsextreme Strukturen bundesweit, aber speziell in Sachsen mit Pegida zu beobachtet.
Weiter entwickelt hat es sich dann halt im letzten Jahr, wo diese ganzen Demos in Deutschland aufkamen.
Diese Demoteilnehmenden als Schwurbelnde zu bezeichnen, ist eine sehr wohlwollenede Bezeichnung, wenn man monatelang die Strukturen und die Äußerungen auf den Demos beobachtet.
Wer davon spricht, Bill Gates und George Soros würden die Weltbevölkerung durch Impfungen reduzieren wollen, der verbreitet bewusst oder unbewusst antisemitisches Gedankengut.
Außerdem wird damit allen Forschenden und Medizinerinnen unterstellt, sie wären das pure Böse, weil sie es ja mittragen.
Auch spannend sind die Redenden selber: Michael Ballweg gibt dem vom Verfassungsschutz beobachteten Compact-Magazin, welches sich erst kürzlich von der IB(Identitäre Bewegung) ein Spezial hat schreiben lassen, ein Interview.
Auf der Bühne vom Querschwurbel steht ein Stefan Lanka, der die Existenz von Viren leugnet und ein Anhänger der sogenannten Neuen Germanischen Medizin ist.

Mit diesem Hintergrund und der verstrichenen Zeit, in der man sich als Teilnehmende solcher Demos über die Redenden hätte informieren können, ist die Aussage, ein Teil ist dort eventuell aufgrund von Instabilität und Unsicherheit reingerutscht und findet auf diesen Demos eine gewisse Art von Sicherheit, die aber auch anders hergestellt werden könnte - und deswegen Hilfe dort notwenig wäre, schon eine enorme empathische Leistung.

Ich bin da anders. Ich halte Menschen, die menschenfeindliche Redebeiträge nicht erkennen oder erkennen wollen, diese Demos bis heute verteidigen, für nicht mehr integrierbar - es sind Demokratiefeinde.
Aus Selbstschutz mache ich mich dann halt über die Menschen zusammen mit anderen lustig - was anderes bleibt mir dann irgendwie nicht übrig.




« Letzte Änderung: 10.06.21, 11:48 von Karpfenkanone »
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Online fanni

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Re: Political Correctness - gehen wir da langsam zu weit?
« Antwort #41 am: 10.06.21, 15:27 »
Ich finde nicht alles gut was das gendern angeht. Petra Gerster´s Ansichten (ZDF Nachrichtenfrau) fand ich kürzlich ganz gut und man gewöhnt sich auch daran.

Man sollte das nicht so ernst nehmen immer. Mein Witz der Woche:



Kommt eine genderbewusste Frau in die Kneipe und bestellt lauthals eine Radlerin. Darauf der Wirt trocken: „Tut mir leid, aber die Zapfhenne ist kaputt!“
Herzliche Grüße von Fanni

Offline caraTopic starter

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Re: Political Correctness - gehen wir da langsam zu weit?
« Antwort #42 am: 10.06.21, 17:07 »
einen Schwurbler darf man ruhig Schwurbler nennen.
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Offline Mathilde

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Re: Political Correctness - gehen wir da langsam zu weit?
« Antwort #43 am: 10.06.21, 17:10 »
Hallo,

so harmlos ist das ganze nicht. Ich verabscheue jedwede Gewalt gegen Personen, das mal vorausgeschickt.

Was machen wir mit Schwulen und Lesben(darf man das so schreiben ?) wenn Gewalt in der Ehe vorkommt. Frau kann ins Frauenhaus wo kann Mann hin? Kann Mann dann ins Frauenhaus?
Ich bin z.B. dafür die Toiletten endlich einheitlich zu machen also für alle Geschlechter mit Wickeltisch drin und nur Toiletten und keine Pissoir.
Meine Mutti hatte in der Toilette den Spruch " Um das Klo nicht zu bespritzen dürfen bei uns auch Männer sitzen". Toilettenschweine gibt es bei allen Geschlechtern und auf Rastplätzen reinigen die Deckel sowieso.
Was ist mit Kinderrechten (sofern die ins Grundgesetz kommen) wenn das Kind meint mit 12 eine Hormonbehandlung zu wollen obwohl das in dem Alter erwiesenermaßen nicht gut ist? In England gibt es und gab es schon Prozesse gegen Kliniken die das gemacht haben und die dann als Erwachsene sich doch anders fühlten.
Wie ist die Geschichte mit der Leihmutterschaft wenn zwei biologische Männer ein Kind wollen. Gegen Adoption habe ich nichts einzuwenden, Leihmutterschaft ist eine Herabwürdigung der Frau auf "Gebärmaschine gegen Geld"
Was machen wir wenn ein Kind nicht Vater und Mutter hat sondern wie in dem Fall des FDP Politikers Elter 1 bis Elter 4?
Wie gesagt ganz so einfach ist es nicht und die Sprache ist wirklich nur ein Nebenschauplatz.
und dass Ihr mich vollends kennt, ich habe ein signiertes Buch von Birgit Kelle "Gender Gaga"
und es gab auch mal eine Sendung dazu in Links Mitte Rechts ............ja kann man auch im Deutschland gucken :-)
LG Mathilde


 
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Marie von Ebner-Eschenbach

Offline Rohana

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Re: Political Correctness - gehen wir da langsam zu weit?
« Antwort #44 am: 12.06.21, 01:49 »
Lasst denen die das entsprechende Zubehör haben, Geschlecht unwichtig, doch das Pissoir!  ;D Aber n Wickeltisch gehört auch aufs Männerklo, denn warum müssen immer nur die Frauen wickeln?
« Letzte Änderung: 14.06.21, 10:40 von Rohana »