Autor Thema: Berufstätige Bäuerinnen  (Gelesen 73506 mal)

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Offline fanni

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Re: Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #105 am: 25.01.08, 15:09 »
Ich hab da jetzt mal eine Frage.

Also er stellt dich nicht an usw..............wie bist du denn überhaupt krankenversichert???? Ist das das Almosen, dass er zu geben bereit ist??

Ich würd mir auf alle Fälle eine Arbeit suchen, und wenn der Verdienst dafür am Anfang auch fast die Kosten für eine Kinderbetreuung aufzehrt!!!

Wenn du zu  lange wartest wird der Einstieg immer noch schwerer. Aber so wie ich es sehe, wäre ja auf dem Hof genügend Arbeit und auch Einkommen da- oder?

viel Glück
« Letzte Änderung: 25.01.08, 15:14 von fanni »
Herzliche Grüße von Fanni

Offline peka

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Re: Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #106 am: 25.01.08, 17:20 »
Hallo,

in den Monaten von April bis Oktober arbeite ich auf 400,00 Euro - Basis in einem Heuhotel hier im Ort.
Nun habe ich seit gestern einen Teilzeit - Job als Betriebshilfe ( Haushalt). Eine Bekannte hat sich beim Berlin - Besuch einen doppelten Bänderriss zugezogen. Da keine Betriebshelferin frei war, hat man mich gefragt ob ich aushelfen könnte.

Macht noch jemand diesen Job?

Ich überlege, das für die Wintermonate bei der Kreisbauernschaft anzubieten. Denn die Arbeit im Heuhotel möchte ich auf gar keinen Fall aufgeben.

Würde mich gerne mit anderen Betriebshelferinnen austauschen.

liebe Grüße
peka
Gönne dir Stille,
in der du nur Atem und Herzschlag lauschst.
Dann kehre in den Alltag zurück,
kraftvoll und gelassen.

Offline mary

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Re: Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #107 am: 25.01.08, 18:45 »
Hallo Solli,
hättest du die Möglichkeit, dir auf dem Hof ein Standbein aufzubauen (Pferde usw.)?
Auch wenn dein Mann der Meinung ist, dass Haushalt und 2 kleine Kinder keine Arbeit ist- es hängt eine Menge dran.
Aber er schätzt es vermutlich nicht, weil er diese Arbeit nie gamcht hat. Den meinsten Männern gehen erst dann die Augen auf, wenn sie die Arbeit selbst machen oder jemand dafür bezahlen müssen.
Wegen Geld, diese Zeiten, wo Frau um Geld bitten muss, die sollten vorbei sein, die ziehst ja auch seine Kinder gross :-[.
Für die Mitarbeit Lohn in Form von Haushaltsgeld- dein Mann scheint zu übersehen, dass er keine Haushälterin hat, sondern eine Partnerin.
Herzl. Grüsse
maria

Offline martina

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Re: Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #108 am: 25.01.08, 19:28 »
Hallo Solli,

das mit dem Haushaltsgeld nur auf Anfrage ist ein starkes Stück finde ich. Wenn er sich da so knauserig anstellt, könntest Du ihm ja mal als Alternative anbieten mit den Kindern auszuziehen, dann MUSS er für die Kinder Unterhalt zahlen (ob er will oder nicht) und zumindest bis der Lütte 3 ist, hättest Du auch Anspruch darauf, dass er Dir Betreuungsunterhalt zahlt.

Der Kindsunterhalt berechnet sich nach der Düsseldorfer Tabelle, die hat Beate hier irgendwo abgelegt.

Wie gesagt, ich will Dir nicht einreden, dass Du ausziehen sollst, aber man könnte es mal als eine Variante durchrechnen, damit er wach wird.

Du sagst, Ihr macht schon Paartherapie - was sagt denn die Familienberatung zu seiner Haltung?

Offline Lotta

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Re: Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #109 am: 26.01.08, 17:09 »
Hallo Solli!
Irgendwie hab ich da wohl ein Verständigungsproblem.
Dein Mann will, dass DU für den Unterhalt eurer Kinder arbeitest und für das Haushaltsgeld?
Da du schreibst ihr wohnt zur Miete, was arbeitet dein Mann denn? Ist der Hof bisher einfach nicht überschrieben?
Mir ist auch rätselhaft, warum durch die FB scheinbar keine Änderung eintritt- will er da überhaupt was dran tun?
Als Landwirtspaar muss man doch zusammenhalten und für ein gemeinsames Ziel arbeiten.... :-\

Normalerweise braucht ihr ein Gespräch, wo jeder die Gedanken und Ängste des anderen ernstnimmt und dann solltet ihr euch gemeinsam ein Konzept für euer Arbeitsleben ausarbeiten. So das jeder zufrieden ist. Sei es gemeinsam auf dem Hof mit festgelegten Arbeitsbereichen oder jeder auf seine Weise.
Wenn so ein Gespräch nicht mehr möglich ist, stellt sich mir die Frage- Wie soll dann LIEBE möglich sein?  :'(
Liebe grüsse
Lotta
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brit

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Re: Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #110 am: 26.01.08, 19:52 »
lotta, mir hat letztens ein  personalsupervisor gesagt, hey , wenn du ine paartherapie gehst, da wühlens hier und dort, und am schluss weisst überhaupt nix mehr (?? ) ob das manchmal zutrifft?

ich mein, manchmal muss man einfach mal ein problem lösen (z.b. finanzen , da bringts ne finanzberatung mit sinn für familienchaos viel eher;) ) um dann überhaupt an ein anderes rangehen zu können.

scheint ja bei sollis mann probleme zu geben, zu wissen , was ist normal, welche finanzbedürfnisse  welcher familienverbrauch sind normal, vielleicht auch, was braucht ne familie, finanziell, jedoch auch existentiell (d.h. was brauchen kinder an zeit und liebe um gesund aufzuwachsen)

ist ja auch ne spirale, viele in lw aufgewachsen sind gewohnt, das persönliche bedürfnisse erst an zweiter, dritter  stelle kommen.. vielleicht hat man zwar als kind unter diesen unzulänglichkeit gelitten, trotzdem gibts man so wieder an die eignen kinder weiter..weil einem schlicht andere muster fehlen ::)

Offline fanni

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Re: Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #111 am: 26.01.08, 23:17 »
Solli,

lass dich nicht unter Druck setzen, auch nicht von uns hier!!! Ihr und das sage ich ganz bewußt habt schon mal eines ganz richtig gemacht, ihr habt angefangen!!!!

Höre nicht auf anzufangen
Fange nicht an aufzuhören


diese Spruch hat micht geprägt

also angefangen eure Situation zu hinterfragen und anscheinend ist es ja deinem Partner auch wichtig, also alles alles Gute!!!
Herzliche Grüße von Fanni

Offline Sternschnuppe

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Re: Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #112 am: 27.01.08, 23:07 »
Bin zwar deiner Meinung fanni aber mit Solli und ihrem Mann wird es doch nicht besser wenn sich einen eigenen Hof (mit viel Schulden natürlich) haben doch eher schlechter wenn er so knauserig ist.


Simo

Offline geli.G

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Re: Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #113 am: 06.02.08, 21:40 »
Hallöchen,
ich wollte mal vom Zwischenstand berichten. Mittlerweile hat sich nämlich etwas getan.
Mein Herr "Von und Zu" hat mich (und die Kinder) weiterhin auf 400 Euro Basis versichert. Der Unterschied zu "vor der Schwangerschaft" ist der, das ich das Geld nun auf mein Konto überwiesen bekomme plus zusätzlich nochmal eine Summe als Privatentnahme. Somit habe ich jetzt im Monat mein Haushaltsgeld.

So, nun müßte ich eigentlich an der nächsten Sache arbeiten, nämlich, wie und wo verdiene ich Geld für mich bzw. wie kann ich mich für die Zukunft absichern - ich sehe schon die nächste Kriese auf uns zukommen, obwohl wir noch an der ersten knabbern! ::) ::)
LG Solli

Hallo Solli,

irgendwie verfolge ich deine Beiträge jetzt seit vier Jahren und bin doch etwas verwundert.

Damals hast du hier geschrieben: http://www.agrar.de/landfrauen/forum/index.php?topic=3371.msg51478#msg51478

Deine Probleme sind die gleichen wie damals nur dass du jetzt auch noch zwei kleine Kinder hast.  :-\
Man kann dem Leben nicht mehr Tage geben, aber dem Tag mehr Leben.
Viele Grüße von Geli

brit

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Re: Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #114 am: 07.02.08, 07:50 »
hallo geli ,

geht das nicht den meisten  soo ???

es ändert sich zwar viel, aber grundproblematik bleibt über jahre?

liebe grüsse  brit

Offline Susanna

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Re: Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #115 am: 07.02.08, 13:53 »
Nicht traurig sein, Soll! Ich finde es gut, dass du nich aufgibst und es immer wieder aufs Neue versuchst *knuddel*.
Viele Grüße
Susanna

Offline Margret

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Re: Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #116 am: 07.02.08, 14:25 »
Ja,  Solli,

du musst  dich da nicht kleinreden lassen.
Leute mit fitter freier Oma,  regem Freundeskreis und sonstigen familären und heimatlichen Verbindungen  können einfach nicht nachvollziehen,  wie es sich  ohne anfühlt...
Genauso  ist es eben ein riesiger Unterschied, ob der Partner einen unterstützt oder nicht...
Und wer selber keine kleinen Kinder zu versorgen hat,  kann sich das gar nicht vorstellen, wie schwer das generell schon ist  und v.a. wenn sie krank werden usw.

Ich denke,  es ist schon  ein guter Anfang,  dass du darüber nachdenkst  und er das auch merkt,  dass du bohrst.
Das ist in eurer schwierigen Situation sicher noch lange nicht fertig ausgedacht.

Wünsche euch viel Glück,  die richtigen Ideen und gutes Gelingen !

Margret




Offline passivM

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Re: Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #117 am: 10.02.08, 13:59 »
Das ist ein schöner Beitrag, Margret.

...und ich kann Solli seeeehr gut verstehen...

Als wir noch im Westen waren, hätte ich einen Job in einer Gärtnerei bekommen können, aber ich hatte niemanden für unsere Tochter, die damals gerade eingeschult worden war, und die an jedem Tag zu anderen Zeiten Schule hatte.
Jetzt leben wir seit Sommer in den NB, und unsere Tochter kommt hier im Osten zu festen Zeiten von der Schule heim, und ich könnte damit super gut vormittags arbeiten gehen. ABER in MeckPomm ist es denkbar schwer, einen Job zu finden....

Nachdem wir uns eingelebt haben, will ich mich nun nach einem Vormittagsjob umsehen. Allerdings bin ich da nicht mehr so flexibel, was meinem Mann gar nicht gefällt.


In einer anderen Box haben wir gerade das Thema: "Risiko Ehe - Neues Scheidungsrecht". Klingt blöd, aber auch DAS sollte frau im Auge behalten, auch wenn sie sich NICHT scheiden lassen will (aber wer ist schon ein Hellseher? Man kann nie wissen, was alles noch passiert.)


Übrigens: Das Thema 'Haushalt ist keine Arbeit' hatten wir auch lange, und zwar in der Zeit, als mein Mann so extrem überlastet war. Jetzt ist es damit besser, und prompt taucht auch dieses Thema nicht mehr auf... Das lässt mich vermuten, dass die mangelnde Wertschätzung mancher Männer für Familienarbeit vielleicht aus dem Gefühl des eigenen Überfordert-seins raus kommt - Motto: Hiiiilfe - warum hilft mir denn keiner? ...und die Frau ist immer 'greifbar' als Blitzableiter.
Insofern hat brit seeehr recht:
Solange das 'Grundproblem' nicht gelöst ist, werden manche Konflikte immer wieder auftauchen, mehr oder weniger heftig. Und mit der Zeit entwickelt man Strategien, damit umzugehen. Aber leicht ist es alle mal nicht, zumald oft der Frust hinzu kommt: 'Immer das Gleiche.. *stöhn*... '

lieben Gruß
Anna
Liebe Grüße
aus dem schönen Mecklenburg-Vorpommern

brit

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Re: Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #118 am: 10.02.08, 17:33 »
Zitat
Aber leicht ist es alle mal nicht, zumald oft der Frust hinzu kommt: 'Immer das Gleiche.. *stöhn*... '

ja, das ist ätzend;).......oder man versucht grundproblem anzugehen, wär noch ne idee. und versucht halt mal dahinterzukommen..

ich hab im moment begonnen ein grundproblem anzugehen, bis jetzt mit der erkenntnis, dass es eigentlich mein problem ist.. :)  :P
(also grundprobleme oft einfach ureigenste probleme sind? und eigentlich auch  chancen um weiterzukommen, und sich nicht zu verlieren ??)

 seh da aber echt noch nicht durch.. 


Offline passivM

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Re: Wiedereinstieg ins Berufsleben
« Antwort #119 am: 11.02.08, 19:11 »
Da seh ich jetzt ehrlich gesagt auch nicht ganz durch, wie du das meinst. :)

Zitat: "(also grundprobleme oft einfach ureigenste probleme sind? und eigentlich auch  chancen um weiterzukommen, und sich nicht zu verlieren ??)"

Also bei uns war das Grundproblem die permanente Überlastung meines Mannes. Das hat nichts mit Psyche zu tun, oder so - außer dass einen das nervt, und dass man wegen jeder Kleinigkeit gleich durch die Decke geht.
Dann war da noch so ein Problem: Thema Übergabe oder: Wie entwickele ich einen Hof weiter, der mir nicht gehört, und in den ich daher keine rießigen Summen investieren will.
DIESE beiden Grundprobleme haben wir für uns gelöst.
Dann hatte ICH noch ein quasi "ureigenes" Problem, nämlich dass ich auf dem Hof nie willkommen war, dass meine SE ihren Platz gegen mich als Eindringling verteidigt haben,  und dass ich mich dort deswegen nie wohlfühlte. - Dieses Problem wurde sozusagen gleich mit gelöst, indem wir die beiden ersten Grundprobleme gelöst haben. Wir sind vom Hof weg, im Osten.

So war es bei uns. Wo anders ist es vielleicht anders.

Aber ich wehre mich dagegen, dass der Eindruck entsteht, an den Grundproblemen auf den Höfen seien wir eingeheirateten Frauen wegen unserer "ureigenen Probleme" (Psyche?) selber schuld.

Oder habe ich dich, brit, nur falsch verstanden? So ganz habe ich bei deinem Beitrag nicht durchgesehen.  ;) Ich glaube, du meinst eher die "Folgeprobleme" die aus den nicht gelösten Grundproblemen entstehen. Meinst du das?

lieben Gruß
Anna

Liebe Grüße
aus dem schönen Mecklenburg-Vorpommern