Hallo mal eben,
neulich war ich mit internationalen Gästen unterwegs und wir waren auch Milchmädchen gucken. Einer der Gäste wollte wissen, wie der Betriebsleiter das Quotenende sehe. Er antwortete: "Gelassen."
Ja sicher kann er auch sein. Er erlebte das ja alles schon mal in der Wendezeit, dass über Nacht alles, was mal wertvoll war wertlos war. Damals war er junger Betriebsleiter. Was haben sie damals gemacht? Jeden Tag gearbeitet, überlegt, was sie anders und besser machen können und nach vorn geguckt.
Kurz und gut, die Betriebsleiter in den NBL um Mitte/Ende 50 plus gebürtig aus den NBL erlebten eine ähnliche Situation schon mal vor gut 25 Jahren.
Und was mich immer wieder nur erstaunt und auch nachdenklich macht, ist, dass dieses Wissen und diese erlebten Erfahrungen so großzügig brach liegen. Wir reden hier nicht über mögliche Szenarien diverser Studien grosszügigst finanziert aus diversen öffentlichen Mitteln und am Schreibtisch durchexerziert, sondern über Dinge, die den Betriebsalltag in 5 Bundesländern über mehrere Jahre bestimmten... unabhängig von der Rechtsform des ldw. Unternehmens.
Und auf die Frage, warum wir michviehhaltende Betrieb nicht mit Schweinebetrieben und Geflügelmästern vergleichen können... Die Natur ist die Ursache... Die Generationsintervalle eines Rindes sind nun mal wesentlich länger als die von Schweinen und Geflügel. Bei Rindern muss ich mindestens 3 Jahre vorwärts schauen und lege auch für diese Zeit das Geld der Investition fest. Zum andern habe ich bei Geflügel innerhalb eines Monats Nachkommen, bei Schweinen in ca. 115 Tagen und beim Rind erst nach 9 Monaten. Meine tierische Investition bei Schweinen und Geflügel bringt noch innerhalb des Wirtschaftsjahres mehrfach Marktleistung, das ist bei Rindern nicht so.
DAS sollten allerdings Fakten sein, die JEDER , der mit Lw sein Einkommen erwirtschaftet im Hinterkopf haben sollte in Gesprächen- egal, ob er viehhaltend ist oder ein reiner Marktfruchtbetrieb.
Nachdenkliche Grüße,
Anja