Autor Thema: "Wegsehen", wenn die Lebenskraft der Eltern schwindet  (Gelesen 27874 mal)

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Offline gatterl

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Re: "Wegsehen", wenn die Lebenskraft der Eltern schwindet
« Antwort #30 am: 06.01.15, 14:38 »
 ;D ;D
Ihr verfehlt aber alle das Thema, wollte ich mal vorsichtig anmerken :)


Oder ist fehlende Färbung der Haare auch ein Zeichen der schwindenden Lebenskraft? Dann ist sie bei mir auch schon geschwunden.  8)

Das ist für mich absolut nicht wichtig.
Ich bin bekennende Silberzwiebel.
« Letzte Änderung: 06.01.15, 14:44 von gatterl »
Manche Menschen können nichts mehr wahrnehmen ausser ihrer eigenen Befindlichkeiten
Florian Schroeder

Offline LunaR

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Re: "Wegsehen", wenn die Lebenskraft der Eltern schwindet
« Antwort #31 am: 06.01.15, 15:07 »
Hallo,

meine Eltern hatten beide Krebs und natürlich den damit verbundenen Abbau, aber ich denke gerade, dieses extreme Nachlassen der körperlichen und geistigen Kraft habe ich gar nicht richtig erlebt, bis auf Auto fahren beim Vater und dann auch bei SM. Bei SM findet derzeit wohl etwas Abbau statt, aber sie ist trotz alledem immer noch recht gut drauf für ihre fast 90 Jahre.

LG
Luna
Es ist sehr beglückend, sich mit kompetenten Menschen auszutauschen.

Ein lieber Gruß Luna


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Offline Ginchen

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Re: "Wegsehen", wenn die Lebenskraft der Eltern schwindet
« Antwort #32 am: 06.01.15, 15:07 »
Ich denk auch mal das ihr vom Thema abgekommen seid  ;) finds aber überhaupt nicht tragisch  ;D

Zurück zum Thema, meine Eltern sind beide 71 Jahre jung,  und mein Paps ist leider alles andere als gesund - Lungenfibrose und ein paar andere Kleinigkeiten. Er hat zuhause seinen Sauerstoff denn er aber in der Öffentlichkeit nicht nimmt - er schämt sich  ::) Jetzt war er drei Wochen in einer Sonderkrankenanstalt - ist eher eine Reha als Kur - und ich hab mir erhofft das er lernt mit seiner Krankheit besser umzugehen, sie nicht verstecken zu wollen. Na ja gebracht hat es in der Hinsicht nichts und er wird sicher auch nie wieder fahren, war das erste und auch letzte mal. Hilfe annehmen fällt ihm schwer, da muss es wirklich schon gar nicht anders gehen und er entschuldigt sich dann ständig.
Das zusehen und nicht helfen können wie bei meinem Paps die "Lebenskraft" schwindet ist sehr schwer. Vor allem da er keine Hilfe annimmt und es auch richtig persönlich nimmt wenn man sie anbietet oder nur mal nachfragt.
Gepflegt sind beide immer darauf legen sie großen Wert und auch der Haushalt und Garten sind immer top. Aber auch hier wird keine Hilfe angenommen, wenn mein Sohn dann mal doch etwas machen darf (er hat eine Gartengestaltungsfirma) dann wollen sie es immer bezahlen und fragen fast täglich nach einer Rechnung  ::)

Zum Thema Haare färben, ich bin gefärbt da ich meine grauen so überhaupt nicht mag. Ausserdem bin ich nur vorne grau und hinten so gut wie gar nicht  :P das schaut echt bescheiden aus.

Liebe Grüße
Regina
Herzliche Grüße aus Niederösterreich
Regina

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Offline Heidi.S

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Re: "Wegsehen", wenn die Lebenskraft der Eltern schwindet
« Antwort #33 am: 06.01.15, 15:46 »
Hallo
ich denke wegsehen ist bei vielen nicht der Fall, eher den richtigen Zeitpunkt zu erwischen wo man eingreifen sollte, weil es sein muss und man vorher schon weiß, das es Ärger gibt.
Mein Vater ist ja auch so ein Exemplar, arbeiten,  arbeiten ist das Wichtigste im Leben, alles andere braucht man nicht. Gut, er ist körperlich relativ fit aber sein Herz gallopiert wie es oft will. Wenn er mal wieder Vorhofflimmern hat, oder es ihm die Lunge mit Wasser zudrückt, geht er schon zum Arzt oder ins Krankenhaus.Aber wehe es geht ihm wieder etwas besser, dann werden schon die Medikamente reduziert oder der Besuch beim Doktor abgesagt.Hat es auch schon fertig gebracht, sich selber aus dem Krankenhaus zu entlassen......er will keinen Schrittmacher oder sonstige OP.....
Was will ich sagen, er ist 78 Jahre, voll bei Bewusstsein,  nur manchmal sehr vergesslich, was er für nicht so wichtig  hält......wie zum Beispiel seine Kinder und Enkel. ...
Hygiene mäßig baut er immer mehr ab, legt wenig Wert auf frische Wäsche oder saubere Wohnung. Hab mir einmal erlaubt eine Grundreinigung bei der Toilette zu machen, weil es mich einfach nur gegraust hat, er hätte mich fast gefressen, was ich mir einbilde er
könne wohl nicht mehr für sich selber sorgen.  >:(
Aber was kann man denn als außenstehendes Kind schon tun, wenn die Geschwister,  die im Haus mit ihm wohnen, ihn machen lassen was er will......er kann ja noch klar denken.
Ich muss gestehen,  da tue ich mir bei meinen Schwiegereltern im Haus leichter. Da ich mit ihnen unter einem Dach wohne versuche ich schon wenigstens bei der Hygiene nichts einreißen zu lassen. Gesundheitlich bin ich allerdings auch nur für  die Notfälle zuständig,  ansonsten tritt ihnen ihre Tochter, als gelernt Krankenschwester, auf die Füße.
Liebe Grüße Heidi

Offline Luxia

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Re: "Wegsehen", wenn die Lebenskraft der Eltern schwindet
« Antwort #34 am: 30.07.15, 11:41 »
Hallo,

Meine Mutter war jetzt eine Woche im Krankenhaus, weil sie einen kleinen Zusammenbruch hatte. Sie wurde komplett durchgecheckt und alle Untersuchungen und Blutwerte waren für ihr Alter, 84, in Ordnung. Schuld war eine Entzündung durch eine Verletzung an der Zehe in Verbindung mit warmem Wetter und wenig Essen und Trinken.
Die Entzündung wird mit Antibiotika behandelt und geht gut zurück. Seit zwei Tagen ist sie nun zuhause und ist nur noch müde. Sie schläft viel, was gar nicht zu ihr passt, aber der Körper hat durch die Woche Krankenhaus stark abgebaut und sie ist sehr schwach. Da sie aber weiterhin nur seeehr wenig isst und nicht trinken mag, kann sie auch nicht wieder zu Kräften kommen. Wir versuchen jetzt sie in eine Kur zu schicken, da wir hoffen, dass sie in Gesellschaft wieder Spass am Essen bekommmt und ein wenig Abwechslung hat und nicht den ganzen Tag alleine zuhause sitzt. Der Arzt hat ihr dringend mehr sozialen Kontakt ans Herz gelegt, da sie sonst dement werden könnte.

Wie motiviert ihr die alten Leute zum Trinken und Essen? Sie bekommt zweimal die Woche Essen auf Rädern, aber das teilt sie sich immer auf insgesamt 4 Tage auf.
Liebe Grüsse

Offline Tina

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Re: "Wegsehen", wenn die Lebenskraft der Eltern schwindet
« Antwort #35 am: 30.07.15, 12:21 »
Hallo Luxia,
trinken, das ist bei SM auch das große Problem. Jedes Mal, wenn ich hoch komme, Oma erzählen, das sie trinken soll.
Dann krieg ich die Antwort, sie tränke schon soviel, sie hätte schon einen Wasserbauch. Das Thema ist schwierig.
Essen ist bei uns nicht das Problem.

Vielleicht habt ihr die Möglichkeit, Eure Mutter in Tagespflege zu geben. Hier ist das so, da werden die Senioren morgens abgeholt, machen doch ein zweites Frühstück, kochen und essen gemeinsam, Mittagsruhe und nach dem Kaffee werden sie wieder nach Hause gebracht. Sie haben dort Ansprache und Betreuung und machen auch kleinere Ausflüge.

Aber eine Reha/Kur in einer gerontologischen Abteilung wäre auch nicht schlecht. Essen auf Rädern würde ich täglich kommen lassen.

LG
Tina
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Tina

Offline Maja

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Re: "Wegsehen", wenn die Lebenskraft der Eltern schwindet
« Antwort #36 am: 30.07.15, 15:12 »
Luxia wie weit weg wohnt deine Mutter?
Gibt es jemand in der Nachbarschaft der nach Ihr sehen kann?

Gibt es evtl. caritative Einrichtung in der Nähe, aus der Hilfe kommen könnte?
Hier haben wir einen Besuchsdienst, der alte Leute besucht, Gespräche allgemeiner Art mit den Senioren führt, auch schon mal kleinere Handreichungen macht, wie etwas zu trinken hinstellen und auch beobachten dass getrunken wird. 
Kann verstehen dass du dir Sorgen machst, ging mir auch so.

Offline Steinbock

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Re: "Wegsehen", wenn die Lebenskraft der Eltern schwindet
« Antwort #37 am: 30.07.15, 15:15 »
Luxia,

ich würde mir das ganze etwa eine Woche ansehen/ihr helfen (Essen/Trinken anbieten), vielleicht braucht sie einfach noch Erholung nach dem Krankenhaus.

Getränke meist zimmerwarm, Lieblingsgetränke, gerne roter Saft (regt zum Trinken an).

Tagespflege kann ich auch empfehlen.

Wie viel trinkt Deine Mutter denn konkret an einem Tag?
Hat sie vor dem KH noch genug/mehr getrunken?

LG Elisabeth
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne... (H.Hesse)

Offline Niernderl

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Re: "Wegsehen", wenn die Lebenskraft der Eltern schwindet
« Antwort #38 am: 30.07.15, 16:26 »
Ältere Leute essen gerne Kompott, da hat sie was zu essen und gleichzeitig Flüssigkeit. Auch essen sie meist gerne Suppen. Für die Kalorien gibts Trinknahrungen die gibts bei uns schon in jedem Supermarkt. 1 Trinknahrung entspricht ungefähr einer Mahlzeit, gibts in verschiedenen Geschmacksrichtungen und schmeckt meist so ähnlich wie Pudding oder wie Joghurt. Das wird meist gerne angenommen. Auch essen ältere Personen gerne Griesbrei oder dergleichen. Nicht alleine essen lassen, wenns geht dabei bleiben oder gemeinsam essen, das regt auch den Apetitt an. Keiner isst gerne alleine, in Gesellschaft schmeckt es halt besser. Milch und Milchprodukte wenn vertragen können gut gegeben werden.

Zum Trinken Saft anbieten, da braucht man nicht mehr auf Kalorien zu achten, kann auch mal ein etwas kalorienhältiger Saft sein, was halt gerne getrunken wird. Auch Milch kann getrunken werden, das kennen ältere meist von früher.
Es grüßt euch ganz herzlich aus dem Salzburger Land
                                            Regina :-)

Offline Mathilde

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Re: "Wegsehen", wenn die Lebenskraft der Eltern schwindet
« Antwort #39 am: 30.07.15, 17:17 »
Hallo Luxia,

das ist alles nicht so einfach wenn mans doppelt nimmt. Ich habe ja seit Jahren schon dieselben Probleme mit meiner Mama und SM. Wir Beide sind da wohl immer auf fremde Hilfe angewiesen.
Für SM habe ich jetzt Pflegedienst mit Pflegestufe beantragt aber so richtig befriedigend ist das auch nicht.
Meine Mama ist letztes WE im Garten gestürzt und in einen Busch gefallen abwärts und musste über dem Auge genäht werden und ist jetzt stationär in einer Augenklinik. Dabei wurde festgestellt dass Sie auch aller Voraussicht nach etwas bösartiges im Auge hat........ :'(
Meine Schwester kümmert sich zwar richtig um unsere Mutter aber ich steh da immer etwas abseits mit schlechtem Gewissen. So schlappe 700 km fährt man eben nicht mal so.
Ich kann Dich so gut verstehen aber und das muss man einfach so sagen, wir haben uns das selbst so eingebrockt.

LG Mathilde
Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstbewusstseins

Marie von Ebner-Eschenbach

Clara

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Guck HIN!!!, wenn die Lebenskraft deiner Eltern schwindet
« Antwort #40 am: 30.07.15, 17:51 »
und zwar genau und kümmere dich. Es ist eine wichtige Zeit für alle Beteiligten- eien Zeit des Wachstums, des Reifens und auch des Abschied nehmens.



Wie motiviert ihr die alten Leute zum Trinken und Essen? Sie bekommt zweimal die Woche Essen auf Rädern, aber das teilt sie sich immer auf insgesamt 4 Tage auf.

Luxia,

wie schaut es aus, wenn du sie einige Tage zu dir holst und dich um sie kümmerst?

Senioren und deren Alltag... ist ein Fortsetzungsroman und Neverendingstory zugleich. Es bringt viel Spass und hier und da lernt "frau" auch neu atmen...weil alles andere bringt Null Punkte.

Ich denke, hilfreich ist Gemeinschaft im Alltag, das einbinden und dann auch das essen und trinken in Gemeinschaft.
Sehr hilfreich beim trinken sind bspw. 0,5 l -Einwegflaschen, die man je nach Getränkevorlieben einkauft und dann auch mal zeitweise als Mass nutzt. 4 Flaschen à 0,5 l sind überschaubar und leicht zu nutzen, sprich für Oma leicht zu heben. Ich füllte dann in die Flaschen mal Tee, mal Malzkaffee mit Milch- je nachdem. Auch mal eine Flasche Bier/Malzbier sind möglich.

Ich habe manches getestet und auch probiert... unterm Strich ist Hausmannskost das günstigste, weil das wird gegessen. Ich habe gerade in den letzten Wochen geguckt, wie wir das Essen regeln, nur Kindernahrung sprengt das Budget. Vorkochen und einfrosten ist eine Option.

Essen ist mehr als nur Kalorienzufuhr...  ;D  Essen ist Liebe, Essen ist ein Teil unserer Kultur und das schätzen auch Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen.

Wichtig ist miteinander zu reden- ohne alles zu diskutieren.

Was das Entfernungsproblem angeht... Schlechtes Gewissen hilft in solchen Momenten keinem. Hilfe ist das Gebot der Stunde und das kann auch ein finanzieller Anteil sein, dass dann vor Ort entsprechende Hilfe "zugekauft" werden kann. Denn ich kann bei aller Liebe nicht von den Nachbarn/Freunden verlangen, dass sie alles ehrenamtlich leisten, während ich abwesend bin.

Eine Sache noch... Verträge aller Art bitte genau lesen. Ja, pflegebedürftige Senioren und gerade Landsenioren sind ein interessanter Markt.

Sag ja zu der aktuellen Situation und dann finden sich auch Lösungen, mit denen alle Beteiligten leben können.

Gutes Gelingen,

Anja

Offline Luxia

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Re: "Wegsehen", wenn die Lebenskraft der Eltern schwindet
« Antwort #41 am: 30.07.15, 17:54 »
Hallo,

Erstmal Danke für eure Antworten.

Ja das schwierigste ist, dass ich fast 1000 km entfernt wohne und deshalb meistens auf Telefongespräche angewiesen bin, um mich über den Zustand meiner Mutter zu informieren. Mein Bruder wohnt zwar nebenan und schaut auch noch ihr, aber er ist manchmal doch etwas ungeduldig und hart mit ihr. Ich ermuntere sie am Telefon immer zu essen und zu trinken, aber ich kann es nicht kontrollieren. Mit dem Trinken war sie immer sehr sparsam, vor allem seit sie etwas Probleme mit Inkontinenz hat. Mit Mühe schafft sie 1 l am Tag. Jetzt hat sie Pampers an und könnte das etwas gelassener sehen.
Ich denke, sie hat einfach nicht mehr viel Lust am Leben, da sie sehr viel alleine ist. Es macht halt keinen Spass für eine Person zu kochen und alleine zu essen. Mein Bruder möchte nicht, dass sie zu ihm zum Essen kommt. Ich verstehe das auch und ich denke, meine Mutter würde es auch nicht wollen. Die Freundin meines Bruders ist Spanierin und ihr Essen ist eher ungewohnt für Mutters Gaumen.
 
Vorschläge von uns, dass sie mehr unter die Leute gehen soll (sie ist noch immer Auto gefahren) hat sie immer abgewiesen, da sie ja noch so viel Arbeit mit den Hühnern und dem Garten hat und keine Zeit für solche Freizeitaktivitäten.

Ich habe jetzt, in Absprache mit meinem Bruder, beim Pflegedienst angerufen. So soll nun wöchentlich eine Frau kommen, um mit ihr einige Stunden zu verbringen, wo sie einkaufen gehen können, oder einfach nur bummeln usw. Ich könnte mir auch vorstellen, dass sie dann vielleicht zusammen kochen und essen könnten. Morgen wird das erste mal sein, mal sehen, was meine Mutter dazu sagt. Der Besuch einer Tagesstätte 1-2 mal wöchentlich haben wir schon angesprochen, aber da müssen wir noch etwas Überzeugungsarbeit leisten. Nächste Woche kommt jemand vom Pflegedienst, der über die Pflegeversicherung informiert. Ich bin allerdings der Meinung, dass meine Mutter eigentlich noch keine Pflege in dem Sinne benötigt. Aber sie hat, laut meinem Bruder, wohl sehr stark abgebaut und braucht lange um sich anzuziehen. Deshalb bemühen wir uns, dass sie 3 Wochen in ein Erholungsheim kommt, wo sie mit Hilfe von Physiotherapie, Ergotherapie und Freizeitaktivitäten wieder fit gemacht wird, für zuhause. 

Es ist gar nicht so einfach, das richtige zu tun. Einerseits möchte man helfen und andererseits möchte man auch die Wünsche der Mutter respektieren. Darf man sich über diese Wünsche hinwegsetzen, wenn es zu ihrem Bestem (in unseren Augen) ist?

Ich hoffe, dass sie sich wieder fängt und wir nicht vor dem geplanten Besuch Ende August hinfahren müssen. Leider fehlt uns hier noch der notwendige Platz und auch die Zeit, um meine Mutter längere Zeit zu uns zu holen.      
« Letzte Änderung: 30.07.15, 18:09 von Luxia »
Liebe Grüsse

Clara

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Re: "Wegsehen", wenn die Lebenskraft der Eltern schwindet
« Antwort #42 am: 30.07.15, 17:57 »
Hallo Luxia,

Vielleicht habt ihr die Möglichkeit, Eure Mutter in Tagespflege zu geben. Hier ist das so, da werden die Senioren morgens abgeholt, machen doch ein zweites Frühstück, kochen und essen gemeinsam, Mittagsruhe und nach dem Kaffee werden sie wieder nach Hause gebracht. Sie haben dort Ansprache und Betreuung und machen auch kleinere Ausflüge.

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LG
Tina

Hallo Tina,

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Beste Grüße,

Anja

Offline muellerin

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Re: "Wegsehen", wenn die Lebenskraft der Eltern schwindet
« Antwort #43 am: 30.07.15, 18:03 »
Bei uns ist es alles etwas einfacher, weil meine SM mit bei uns lebt und morgens innerhalb der Woche der Pflegedienst kommt.
So haben wir ihre Flüssigkeitszufuhr gut unter Kontrolle. Morgens und nachmittags trinkt sie eine große Tasse (250 ml) Kaffee mit viel Milch, abends Tee. Dazu mindestens eine halbe Flasche Wasser. Außerdem isst sehr gern Suppe.
Allerdings muss ich sagen, dass meine SM ohnehin sehr viel isst. Da brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Meine Tochter verdreht öfter die Augen, wenn Oma z.B. den dritten großen Eierkuchen mit dick Zucker verdrückt  ;D.
Mir ist es aber so viel lieber, als wenn man immer nötigen muss. Erstens ist es für meine Kochkünste ein gutes Zeugnis, und zweitens kommt man nicht in die Lage, sich mangelnde Pflege vorwerfen lassen zu müssen (seitens der Geschwister).
Meine Eltern wohnen 250 km entfernt und sind zum Glück noch ziemlich fit, haben aber jetzt akute Sorgen mit meiner Oma (93). Da müssen die Alten die Uralten pflegen...

Liebe Grüße
Müllerin



Offline Paula73

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Re: "Wegsehen", wenn die Lebenskraft der Eltern schwindet
« Antwort #44 am: 30.07.15, 18:15 »


Hallo Tina,

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Beste Grüße,

Anja

Hallo Anja

Das kannst du so pauschal nicht sagen. Wir haben sowohl mit Tagespflege, als auch Pflegeheim sehr gute Erfahrungen gemacht.
Gerade im Pflegeheim meiner Schwiegeroma nimmt sich das Personal sehr viel Zeit für die Bewohner. Vermutlich mehr als es uns in der Familie, neben Job, Familie und Haushalt möglich wäre.

Gruß Paula