Autor Thema: Altersheim, nein Danke........  (Gelesen 57813 mal)

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Nelly

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #30 am: 21.03.14, 07:04 »
Hier wird neuerdings ein junger Mann von seinen ELtern mit dem Rolli durch die Gegend geschoben. Vermute mal, dass er durch einen Unfall zu einem Schwerstpflegefall wurde. Die Leute  sind nicht mehr die Jüngsten, vielleicht ist er ja sogar der Enkel. Er ist auf jeden Fall im hiesigen Altenheim untergebracht..... da sieht man, dass es einen zu jeder Zeit ereilen kann...

Nell

Offline Ingrid2

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #31 am: 21.03.14, 07:51 »
Mein Sohn war ja schwerstbehindert - von Geburt an. Er sollte dann in einen speziellen Kindergarten. Ich hab mir dort umgesehen und wäre am liebsten davongelaufen. Die Vorstellung, dass mein Kind dort sein soll (nur tagsüber) war für mich mehr als schwierig. Erst zu hause und nach langem nachdenken habe ich gemerkt, er ist dort "ein gleicher unter gleichen". Und er hat sich dort sehr wohlgefühlt - er war ja in seiner Welt.

Ich denke, man muss seine Vorstellungen auch mal überdenken, auch in Bezug aufs Alter und auf Altersheime. Wer kann sich schon vorstellen, wie er in 15 oder 20 Jahren fühlt und denkt, vielleicht ist dann die Vorstellung "ein gleicher unter gleichen" zu sein nicht mal mehr so abwegig?
« Letzte Änderung: 21.03.14, 08:52 von Ingrid2 »

Nelly

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #32 am: 21.03.14, 07:55 »
Vor allem hat man dann unter Umständen auch gleiche Gesprächsthemen. WEnn ich so meine Kinder reden höre verstehe ich oft nur Bahnhof, umgekehrt wollen die auch nicht dauernd Mutters alten Geschichten von "als ich so alt war wie ihr" hören.........

Nell

Offline frankenpower41

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #33 am: 21.03.14, 08:57 »
Hallo

Da hast Du recht Nelly,  das Mittelmaß ist richtig.
Mit Altenheim habe ich keine Erfahrung,  ich habe noch nie eines von innen gesehen.
Ich stehe auf dem Standpunkt, wenn es nicht anders geht ist das doch eine gute Lösung. Solange man seine Angehörigen nicht vergisst und oft besucht oder auch mal nach Haus holt ist das für mich in Ordnung.
Wie schon geschrieben, es gibt auch Fälle, da ist man dort sicher besser aufgehoben als daheim.
Sorge bereitet mir die Entwicklung unserer Gesellschaft mit immer weniger Kindern und vielen Alten.
Ich habe vor ein paar Tagen mal drüber nachgedacht, wie es wohl für unseren einen Neffen (jetzt 15) mal sein wird.
Er Einzelkind, späte Eltern, er ist mal der näheste Verwandte von noch 3 kinderlosen Geschwistern seiner Mutter. Auch wenn die finanziell alle sehr gut stehen kann das eine ziemliche Belastung für ihn werden. 

Marianne

Offline mary

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #34 am: 21.03.14, 08:59 »
Hallo Maja,
hab darüber gestern auch mit meinen Freundinnen diskutiert. Wir nehmen doch eher so wie Wiese es mal reingestellt hat, an einer Kreuzfahrt teil ;D, wer nicht mehr gebraucht wird, ..........................
Was ich so schlimm finde, ein Pflegeplatz im Altersheim ist eigentlich keine billige Sache, aber so richtig den Bedürfnissen von alten Menschen oft nicht angepasst. Da wird so eine Menge Energie und Zeit mit Dokomentationspflicht verbraten.


In einer Fernsehsendung mit Prof. Manfred Spitzer habe ich mitbekommen, so wie man in jüngeren Jahren über das Alter und älter werden denkt, so kommt in hohem Maße auch das Alter auf einen zu.
Mein Vorbild- bzw. das Bild das ich für mich abgespeichert habe- meine Tante in ihrem blühenden Paradies- der Garten, der sie mit allem versorgte, ihr all das gab, dass sie für sich brauchte.
Leider hat ein Bagger nach ihrem Tod alles plattgemacht, aber ihre Blumen leben zu meiner grössten Freude in meinem Garten weiter.
Ob die Pflege überhaupt noch finanzierbar bleibt, ob es mit zunehmender Verschiebung der Altersstrukturen auch einmal alterstaugliche und den Bedürfnissen angemessene Lebensmodelle geben kann- bis jetzt ist noch nicht viel in Sicht.
Auf der anderen Seite, es wird bereits den jungen Menschen Angst vor dem Alter, vor der Hilfsbedürftigkeit, vor der Altersarmut eingebläut. Es werden sicher viele Häuser usw. wegen Pflegekosten verkauft werden müssen.
Siehe oben - Manfred Spitzer-.

Hab vor kurzem einen Satz gelesen, als Kleinkind und im Alter sind wir auf die Hilfe der anderen angewiesen.
Aber so wie es aussieht, brechen die Familienstrukturen immer mehr auseinander, damit erfahren auch Kinder nicht mehr, dass das Leben ein Auf und Ab ist. Und leider scheint es doch so zu sein, dass der uralte Spruch- was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr- einen wahren Kern hat.

Ob sich AltersWG einmal durchsetzen werden, WGs mit einer verschiedenen Altersstruktur scheinen nicht so übermässig gut zu funktioneren.
Die Kümmerer als Nachbarschaftshilfe - Wege, um möglichst lange an dem Ort, wo man eingebunden, zu Hause ist, wird auch schwieriger, weil die Nahversorgung immer mehr verlagert wird.
Ist ja schon auf den Höfen einmal das grosse Problem, wer nicht mehr mit dem Auto mobil ist, ist abgeschnitten von der Welt.
Angeblich wäre der Umgang mit den schwächsten Gliedern der Gesellschaft, mit den Kindern und den Alten der Gradmesser der Zivilisation.

Offline gammi

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #35 am: 21.03.14, 09:03 »
Aber grad das unter "gleichen" sein, ist im Altenheim dann oft das Problem. So viel Verständnis unter den Bewohnern habe ich eigentlich nie gesehen. Jeder lebt eher so vor sich hin. Ist schwierig in Worte zu fassen.

Oft fängt es ja schon damit an, dass viele alten Leute die anderen alten Leute gar nicht mehr verstehen, oft hören sie ja schlecht. Und oft kommen sie ja aus verschiedenen Orten, da interessiert den einen nicht was X aus A macht und den anderen nicht, was Y aus B macht.
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Offline Lulu

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #36 am: 21.03.14, 09:20 »
Guten Morgen zusammen,

das Thema Altersheim, eine schwierige Frage. Als Kind habe ich mal ein Altersheim kennengelernt und das fand ich schrecklich. Es war mit Kinderaugen, aber trotzdem. Es war ein stätisches Altersheim. Was ich als Kind schlimm fand, war das keiner ein eigenes Zimmer hatte. Überwiegend 2-Bett, aber auch 3-Bett - Zimmer. Auch der Aufenthaltsraum war gruselig. Alte Leute in Rollstühlen in die Ecke
geschoben. Pflegerinnen die beim Essen geholfen haben. Das kann natürlich heute völlig anders sein, ich habe keine Ahnung.
Ich glaube, ich würde meine Kinder bitten, wenn es irgendwie geht, mich so lange wie möglich in meinen eigenen vier Wänden zu behalten. Ich möchte Ihnen die Pflege  nicht aufdrücken und hoffe, das es ihnen möglich ist, mit dem was ich dann hoffentlich an Geld oder ähnlichem habe, eine Pflegekraft zu ermöglichen. Bei meinem SV sehe ich mich nicht in der Pflicht. Er hat Sohn und Tochter und die müssen letztendlich entscheiden und es entsprechend auch leisten. Meine Eltern leben nun sehr weit weg, aber ich denke schon heute drüber nach, was mal wäre.
Meine Mutter ist jetzt 74 und ist körperlich und geistig fit wie ein Turnschuh und ich hoffe das es noch lange so bleibt. Vater ebenfalls. Ich wüsste aber, das sie niemals gerne in ein Altersheim würden gehen wollen. Und ich weiß auch, das mein Bruder und Schwägerin, die vor Ort wären, sich kümmern würden. Aber für mich ist auch im Hinterkopf: Wenn die Diskussion kommt, das Pflegebedürftigkeit ansteht oder Hilfe benötigt wird,
das ich meinen Eltern offen lassen möchte, ob Sie vielleicht hier herziehen. Das wäre sicher auch schrecklich aus der gewohnten Umgebung, aber sie sollen entscheiden können, sofern sie in der Lage sind. Und vielleicht nehmen sie das Angebot im Alter gerne an, anstatt vielleicht in ein betreutes Wohnen zu gehen oder ins Altersheim. Ich lasse es offen, empfinde es aber als meine Pflicht. Und vielleicht denken meine Kinder auch einmal, das sie mir das ermöglichen wollen.

Das macht mich wirklich nachdenklich....

Gruß
Lulu
« Letzte Änderung: 21.03.14, 17:38 von Lulu »

Offline gina67

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #37 am: 21.03.14, 09:42 »
Hallo
ich habe schon einige Alten- und Pflegeheime von innen gesehen. Vor 15 Jahren war meine Oma im Heim, das war nicht so schön. Mittlerweile leben 2 Nachbarinnen in Pflegeheimen und da hat sich schon vieles zum Positiven getan.
Eine meiner Nachbarinnen ist jetzt schon über 100 Jahre alt und ihr gefällt es wirklich gut dort im Heim, soviel Abwechslung und Besuch hatte sie zu Hause nie.

Mein Vater ist 90 und immer noch sehr fit. Sicher denkt er auch darüber nach, was wäre wenn. Früher habe ich immer gedacht, niemals lasse ich meine Eltern ins Heim gehen, aber mit zunehmenden Alter und abnehmenden Kräften sehe ich das etwas anders.

@Luna
ich plane auf jeden Fall die Zukunft im hohen Alter mit meinem Mann. Mein Mann will aber überhaupt nicht darüber nachdenken, wie es dann wohl sein könnte.

LG Gina

Offline Selina

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #38 am: 21.03.14, 09:46 »
Hallo zusammen,

Kürzlich traf ich einen 75-Jährigen in dem Pflegeheim, in dem unser Onkel untergebracht ist.
Er war mit dem Personal sehr zufrieden und auch das Haus ist pikobello.

Aber er war auch sehr unglücklich, weil auf dieser Station mindestens 80% demente Leute waren.
Mit niemand kann er sich unterhalten, ................ er ist ja geistig überhaupt nicht eingeschränkt.
Das ist doch wirklich sehr deprimierend, für so einen Menschen, deswegen hat er mir sehr leid getan.
Er war mal Kriminalbeamter und ging zusammen mit seiner Frau in dieses Heim, weil sie beide sehr angeschlagen waren.
Die Frau hatte sehr viele gesundheitliche Einschränkungen, sodass auch er bald in ihren Zustand "mitgerissen" wurde.
Beide waren sehr depressiv und dann froh, dass sie diesen Platz bekamen.
Nach 2 Tagen dort ist dann auch noch seine Frau gestorben und er fiel noch tiefer in die Depression.
Leider MUSS er auf dem ihm zugewiesenen Esstischplatz bleiben, er hat den Eindruck dass man absichtlich alle miteinander vermischt.

Meiner Ansicht nach ist das gemein. So habe ich ihn auf unseren Onkel aufmerksam gemacht, der auch ohne jegliche geistliche Einschränkung ist, sich doch dort einen Platz geben zu lassen aber er sagt, dass man ihm den Gefallen nicht tut.
Das Personal möchte anscheinend alle gleichmäßig auf den Tischen verteilt haben.
Vielleicht soll auf jedem Tisch wenigstens ein Normaler sitzen  ::)

Er sagte mir, dass er meistens außer Haus ist, wobei er sich in Wirtshäusern und im Café aufhält, denn in dieser Klappsmühle ist er fehl am Platz.
Eigentlich müßte er wieder aus dem Heim ausziehen, aber er hat seine Wohnung aufgegeben, was er jetzt sehr bereut.
Da hat er mir einige schlimme Sachen erzählt, die dort beim Essen stattfinden,
so zum Beispiel spucken manche einfach ihr Essen wieder in den Teller zurück oder einer nahm sein Gebiss heraus und bestrich es mit Butter um es dann abzulecken. Andere holen sich ein Kompott per Fingern wieder aus dem Mund, um die Zwetschgenhaut zu entfernen. Ein anderer möchte ständig aus der großen Teekanne, die in der Mitte eines jeden Esstisches steht, trinken.

Ich muß ständig an ihn denken!  :-\

Da muß es doch noch Heime geben, die noch rüstige Leute aufnehmen. Allerdings ist das in dieser Kleimstadt nicht möglich. Er möchte aber auch gerne in seinem vertrauten Wohnort bleiben.

Man weiß gar nicht, was man ihm raten soll. Gesundheitlich hat er zwar schon einen kleinen Gehirnschlag erlitten, der ihm Schwindel bereitet, sodass er am Stock geht. Auch einen Herzinfarkt hatte er in diesem Heim erlitten und bestimmt hat er sonst noch Ausfälle, die er mir nicht mitteilte.
« Letzte Änderung: 22.03.14, 11:14 von Selina »
Liebe Grüße von Selina

Offline Maja

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #39 am: 21.03.14, 09:57 »
Nun will ich euch von einer  Frau erzählen
Eine Mutter von 7 Kindern. Sie hat ihre Kinder groß gezogen, der Mann verstarb bevor das 7. Kind geboren war. DAs Haus in dem sie lebten war sehr instabil, Geld war nicht da. Nach dem Tod des Mannes bekam die Frau Rente als Kriegshinterbliebene weil ihr Mann einem Leiden erlag das der Krieg auslöste. Das war ein Glück, aber das Leben wurde nicht viel einfacher dadurch, denn am Haus musste ständig was ausgebessert werden. Kurz und Gut die Kinder wurden groß, alle wurden sozusagen ordentliche Leute. Der jüngste Sohn übernahm das Anwesen und im Übergabevertrag stand auch die Pflege und Sorge für die Mutter, dafür mußte er seinen Geschwistern nichts ausbezahlen.
Als die Mutter körperlich nichts mehr arbeiten konnte, lag sie nur noch am Sofa, niemand schaute nach ihr.
Zu den Mahlzeiten holte man sie nicht an den Tisch, sie war nicht scheußlich anzusehen, denn sie hielt auf ihr Äußeres. Sie war auch nicht garstig.
Aber man stellte ihr einen Teller mit Essen auf ihren Küchentisch, auch mal ein Stück Kuchen am Nachmittag. Zu Feiern und festen wurde sie nicht eingeladen von den Menschen im Haus.
Alle anderen Kinder holten ihre Mutter ab zu den Festen in der Familie.
Die Mutter hatte aber eben nicht jeden Tag Ansprache und mit der Zeit wurde sie immer weniger, geistig und körperlich.
Plötzlich hatte sie eine Augenentzündung, das musste man behandeln und so kann sie zum Arzt . Der stellte Mangelernährung fest und so kam es dass für die Mutter eine Person als Vormund gesucht wurde. Die jüngste Tochter übernahm das und kümmerte sich von außen um die Mutter, weite Fahrten mußte sie hinnehmen , sie macht es gerne. Als diese Tochter dann schwer krank wurde, gab sie die Obhut für die Mutter in die Hände der nächsten Tochter.
Aber die Mutter wohnte noch immer in ihrer eigenen Wohnung. Zunehmend aber wurde die geistige Gesundheit weniger. Die Menschen im Haus kümmerten sich nicht mal darum ob die Mutter es warm hatte, sie ihre Tabletten richtig einnahm.
Als der Hausarzt und auch der Pflegedienst, der mittlerweile täglich am Abend nach dem rechten sah,
die weitere Veränderung bemerkte, stellte sich die Frage, was tun mit der Mutter?
Heimunterbringung?
Die Tochter die die Obhut übernommen hatte, aber sehr weit weg wohnte, nahm die Mutter kurzerhand mit, brachte sie in ein Alten-und Pflegeheim in ihrem Wohnort.
Plötzlich wurde der Sohn im Haus wach und wollte seine Mutter wohl nicht mehr im Haus haben aber das Heim sollte so und so sein und Ansprüche wurden gestellt, zum Haar ausraufen!!!!
DA sagte die Tochter ihm ganz klipp und klar: Unsere Mutter hat das nicht verdient wie ihr sie behandelt und vergessen habt. Die Mama kommt in gar kein Heim.
Ich richte ihr ein Zimmer in meiner Wohnung, mit ihren Möbeln und ihren Sachen und die Mama kommt zu mir. Solange bis das Zimmer fertig ist , lebt sie in diesem Pflegeheim in meiner Nähe.
Sie besuchte die Mutter zweimal am Tag und pflegte sie. Dann holte sie die Mutter zu sich.
Ihre Familie steht voll hinter ihr, die Enkelkinder freuen sich über die Uroma, die Uroma lebt auf, ist gepflegt, ihre Wunden an der Haut( ganzer Unterarm war offen) sind alle zugeheilt.
Sie geht jeden Tag spazieren und hat Interesse am Fussball schauen mit ihrem Schwiegersohn.
Die Demenz ist nicht wieder rückgängig zu machen, aber der Aufenthalt im Familienkreis gibt der Frau Halt und Struktur für den Tag.
Das ist jetzt ein langer Text und könnte noch verlängert werden durch die Ereignisse im Heim während der Kurzzeitpflege. Nur soviel, die waren , trotz guter Heimleitung durch die Mitbewohner alles andere als gut für diese Mutter.
Jetzt kann man sagen , das Leben ist wieder lebenswert für diese Frau und Mutter von 7 Kindern.
Weil eine Tochter, die es nicht unbedingt hätte tun müssen, sich erbarmte, hat das Dahin-Vegetieren ein Ende.
Diese Geschichte nur zum Nachdenken!!!
Wirklich passiert und nicht erfunden, auch nicht in schöner Gedichtform geschrieben.

Offline Lisa

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #40 am: 21.03.14, 10:33 »
Maja bei diesen Zeilen kommen einem die Tränen.
Ein alter Spruch,eine Mutter kann zehn Kinder ernähren
zehn Kinder nicht die Mutter.  LG. Lisa
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Offline gammi

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #41 am: 21.03.14, 10:50 »
Es gibt ja nicht die Lösung, jeder Mensch ist anders, und empfindet es anders.

Meine Schwiegermutter hätte sich nicht wohl gefühlt, weil es ihr einfach zu viel Trubel den ganzen Tag gewesen wäre. Sie war so zufrieden wie es war.............für andere wäre es so wieder nicht vorstellbar gewesen.

Viele alten Menschen wollen gar nicht so oft Besuch. Andere wieder würden am liebsten den ganzen Tag "bdspaßt" werden.
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Offline annelie

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #42 am: 21.03.14, 11:00 »
Maja bei diesen Zeilen kommen einem die Tränen.
Ein alter Spruch,eine Mutter kann zehn Kinder ernähren
zehn Kinder nicht die Mutter.  LG. Lisa

ja, der Spruch ist mir dazu auch eingefallen, aber auch der: "Übergebn nimmer lebn" und gerade diese Sprüche sind es, die den meisten Leuten Angst machen....
Ich denke man kann das nicht so reduzieren. Meist hört und liest man nur die Situationen wos nicht gut klappt.
Ich würde mich gerne in Betreutes Wohnen einkaufen, Göga konnte ich bisher leider dazu nicht animieren. Ich gehe davon aus, dass ich mal als Pflegefall ende, mit meiner medizinischen Vorgeschichte, aber eigentlich möchte ich nicht meinen Kindern und noch weniger (und ich hoffe ich bekomme mal welche) meinen Schwiegerkindern zu -pflegerischen- Last fallen, neben ihrer Arbeit. Veränderungen im Leben können immer Angst machen und ein jeder weiß, dass ein Alten- oder Pflegeheim die letzte Station ist, aber bei einem eigenen Kind einzuziehen, dass kann (muss aber nicht) auch zu  Konflikten führen, aber das liegt am Wesen/Charakter der Beteiligten.... ;) Meist empfindet man sich selber ja als völlig unkompliziert und pflegeleicht..... ::) Eine Freundin von mir behauptet immer, wir werden schlimmer sein, wie die Generationen vor uns.... :'(

Manchmal denke ich, man sollte frühzeitig loslassen und annehmen üben.
Vergangenheit ist Geschichte,
Zukunft ist ein Geheimnis
und jeder Augenblick ist ein Geschenk.

Liebe Grüße
Annelie

Offline maggie

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #43 am: 21.03.14, 11:12 »

und ein jeder weiß, dass ein Alten- oder Pflegeheim die letzte Station ist,

ich finde das so eine blöde aussage - auch wenn du zu hause als Pflegefall lebst, ist das doch die letzte Station  ::)
liebi grüess   und
bis bald   -  ihr werdet mich  so schnäll nöd wieder los

margrith  us der schwiiz

Offline gammi

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Re: Altersheim, nein Danke........
« Antwort #44 am: 21.03.14, 11:20 »
Aber es ist nun mal eine Tatsache..............................und ich denke, dass macht auch vielen alten Leuten Sorgen.

Ich stell es mir inzwischen sehr, sehr schwer vor............man merkt ja selber, dass es nur noch abwärts geht.

Vorher zu sagen, ich mach das so glaube ich ist gar nicht möglich. Weil auch wenn es jetzt ganz einfach klingt............sobald man in der Situation ist sieht es ganz anders aus.
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