Hallo,
Erstmal Danke für eure Antworten.
Ja das schwierigste ist, dass ich fast 1000 km entfernt wohne und deshalb meistens auf Telefongespräche angewiesen bin, um mich über den Zustand meiner Mutter zu informieren. Mein Bruder wohnt zwar nebenan und schaut auch noch ihr, aber er ist manchmal doch etwas ungeduldig und hart mit ihr. Ich ermuntere sie am Telefon immer zu essen und zu trinken, aber ich kann es nicht kontrollieren. Mit dem Trinken war sie immer sehr sparsam, vor allem seit sie etwas Probleme mit Inkontinenz hat. Mit Mühe schafft sie 1 l am Tag. Jetzt hat sie Pampers an und könnte das etwas gelassener sehen.
Ich denke, sie hat einfach nicht mehr viel Lust am Leben, da sie sehr viel alleine ist. Es macht halt keinen Spass für eine Person zu kochen und alleine zu essen. Mein Bruder möchte nicht, dass sie zu ihm zum Essen kommt. Ich verstehe das auch und ich denke, meine Mutter würde es auch nicht wollen. Die Freundin meines Bruders ist Spanierin und ihr Essen ist eher ungewohnt für Mutters Gaumen.
Vorschläge von uns, dass sie mehr unter die Leute gehen soll (sie ist noch immer Auto gefahren) hat sie immer abgewiesen, da sie ja noch so viel Arbeit mit den Hühnern und dem Garten hat und keine Zeit für solche Freizeitaktivitäten.
Ich habe jetzt, in Absprache mit meinem Bruder, beim Pflegedienst angerufen. So soll nun wöchentlich eine Frau kommen, um mit ihr einige Stunden zu verbringen, wo sie einkaufen gehen können, oder einfach nur bummeln usw. Ich könnte mir auch vorstellen, dass sie dann vielleicht zusammen kochen und essen könnten. Morgen wird das erste mal sein, mal sehen, was meine Mutter dazu sagt. Der Besuch einer Tagesstätte 1-2 mal wöchentlich haben wir schon angesprochen, aber da müssen wir noch etwas Überzeugungsarbeit leisten. Nächste Woche kommt jemand vom Pflegedienst, der über die Pflegeversicherung informiert. Ich bin allerdings der Meinung, dass meine Mutter eigentlich noch keine Pflege in dem Sinne benötigt. Aber sie hat, laut meinem Bruder, wohl sehr stark abgebaut und braucht lange um sich anzuziehen. Deshalb bemühen wir uns, dass sie 3 Wochen in ein Erholungsheim kommt, wo sie mit Hilfe von Physiotherapie, Ergotherapie und Freizeitaktivitäten wieder fit gemacht wird, für zuhause.
Es ist gar nicht so einfach, das richtige zu tun. Einerseits möchte man helfen und andererseits möchte man auch die Wünsche der Mutter respektieren. Darf man sich über diese Wünsche hinwegsetzen, wenn es zu ihrem Bestem (in unseren Augen) ist?
Ich hoffe, dass sie sich wieder fängt und wir nicht vor dem geplanten Besuch Ende August hinfahren müssen. Leider fehlt uns hier noch der notwendige Platz und auch die Zeit, um meine Mutter längere Zeit zu uns zu holen.