Autor Thema: DU bist mir egal - wie geht das wirklich?  (Gelesen 20807 mal)

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manurtb

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Re: DU bist mir egal - wie geht das wirklich?
« Antwort #30 am: 26.02.09, 10:24 »
Wenn man selber für sich lebt, kann man sich oft gar nicht vorstellen, dass es ja meist nur kleinere Dinge sind, die einen kränken oder einfach nur aufregen.
Hallo Marianne,

ich hab noch nie für mich gelebt, ich weiss nicht, wie das ist, wenn man alleine lebt.
Ich bin bisher nur vom Erdgeschoss in den ersten Stock meines Elternhauses gezogen.
Mein Vater ist ja gestorben und meine Mutter lebt noch da und muss jetzt lernen, alleine zurecht zu kommen. Da ist viel Zündstoff drin, aber wir grenzen uns da schon klar ab, da wir ansonsten in Situationen kommen würden, die auch so ähnlich wären, wie hier... Weil es sich dann irgendwann mal aufschaukelt... Da ist mein Motto: Den Anfängen wehren...

manurtb

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Re: DU bist mir egal - wie geht das wirklich?
« Antwort #31 am: 26.02.09, 17:45 »
@schweinchen

Ich glaube, die Fronten sind verhärtet, wenn jemand, der damit gesundheitliche Probleme hat, wenn es zu laut ist, auf den anderen zugeht und derjenige nicht darauf eingehen kann.
Wie verhärtet sollen denn die Fronten noch sein?
Und einfach so wird der Strom ja nicht abgestellt. Sondern, weil jemand rücksichtslos ist und sich wie ein kleines Kind verhält...

Was ich in meinem Leben gelernt habe: Es gibt Menschen, die können nur mit der harten Nummer respektvoll mit einem selbst umgehen.
Mein klassisches Beispiel: Bei uns der Jäger ist ein Idiot... Der mault jeden an, ist aggressiv.
Meine Freundin ist immer sehr freundlich auf ihn zugegangen, ja nichts falsch machen. Ergebnis: Ihr Hund wurde angefahren und sie wird immer noch ganz bescheuert angegangen.
Ich hab von Anfang an zurück Kontra gegeben und ihm gedroht.

Aktueller Stand: Ich geh dort bei ihm vorbei, wenn sein Hund auf uns zuläuft, dann fährt er mit dem Auto hinterher, unterhält sich mit mir, ist freundlich.
Meine Freundin hat sich ein anderes Gassigebiet gesucht, weil sie die Querelen nicht mehr aushält.

Moral: Ich muss wissen, was ich will und worauf ich mich einlassen kann. Weil ansonsten könnte das Weichen die einzige Alternative sein, die mir bleibt, damit ich nicht vor die Hunde gehe...

Heute sagt meine Freundin: Hätte ich nur auf Dich gehört und zur richtigen Zeit Kontra gegeben, dann könnte ich mich auch frei überall bewegen... So bin ich das Opfer, weil ich es mit mir habe machen lassen...
Der Tipp ist sicher nicht verkehrt, den ich gegeben habe. Er passt vielleicht nicht zu jedem Menschen, das mag sein...

Everl

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Re: DU bist mir egal - wie geht das wirklich?
« Antwort #32 am: 26.02.09, 17:46 »
Hallo Luna,

also Funkkopfhörer sind eine echt geniale Sache. Ich trag sie gerne zur Hausarbeit, weil ich da an kein Gerät gebunden bin und doch CD oder Radio hören kann. Vielleicht kannst du sie deiner SM schmackhaft machen nach dem Motto "da kannst du auch mal in die Küche/Balkon/Bad gehen und kriegst alles mit"  ;). Wenn sie die - wirklich nicht ganz billigen Teile, gute so um die 80 Euro - nicht benutzt, kannst du sie evtl. aufsetzen, wenn ihre Nebengeräusche stören. Du musst ja nichts hören, oder wenn du die Informationsflut eindämmen willst, könntest du eine CD mit Naturgeräuschen einlegen.
oder:
Ihre Schwerhörigkeit will sie ja scheints nicht wahrhaben, vielleicht drehst du das um und stellst euch als besonders gute Hörer hin, die das Gras wachsen hören. "Bitte setz die Kopfhörer auf, weil wir einfach alles hören, so leise kannst du gar nicht stellen".
und:
Ohropax sind super, ich trage sie auch bei der nächtlichen Waldarbeit meines Mannes  ;D, das einzige, das ich höre ist der Wecker und man kann wirklich gut mit ihnen schlafen. Wenn man sie schön in Form knetet, dann rutschen sie nachts auch nicht so leicht aus dem Ohr.

Eine absolute Nothilfe wäre evtl. auch noch das Abschalten der Empfangsanlage für den Fernseher (Satellitenschüssel hat meistens einen Verstärker, den wenn man aussteckt ist Sense). Das würde ich aber nur tun, wenn ich mir gar nicht anders zu helfen wüsste, quasi kurz vorm Ausrasten  ::).

Ich wünsch dir gute Nerven und finde toll, dass du es im Guten ausmachen willst.


Grüße, Everl
I


Offline martina

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Re: DU bist mir egal - wie geht das wirklich?
« Antwort #33 am: 27.02.09, 07:25 »
Kurze Frage:

Wie sieht es mit der Lautstärke in Altersheimen aus? Bekommen die Senioren da sozusagen ein Hörgerät oder Kopfhörer zwangsverordnet, damit Mittagsruhe und Zimmerlautstärke eingehalten werden können?
Oder sind die Wände "einfach" schalldichter gebaut?

Könnte es evtl. einen Lerneffekt geben, wenn man die SM für einige Zeit in Kurzzeitpflege geben würde und sie sich da den Regeln anpassen müßte? Aber kaum wieder zu Hause, würde sie sicher in alte Muster zurückfallen,

Nee, ich glaube echt, Ohropax ist das einfachste Mittel.


Mein Mann hat sehr blöd aus der Wäsche geguckt, als der die Wachspfropfen auf meinem Nachttisch gesehen hat. Er meint nämlich auch, er schnarche gar nicht und empfand es als Schikane meinerseits, wenn ich ihn nachts geweckt habe, damit er sich mal anders lagert.

Offline flair

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Re: DU bist mir egal - wie geht das wirklich?
« Antwort #34 am: 26.06.09, 13:03 »
Hallo Andrea,
ich kenne sowas ähnliches. Ich konnte eine zeitlang nicht mit meiner Schwägerin reden, weil ich sonst unheimlich wütend geworden wäre, deshalb war lange funkstille. Sie löste etwas in mir aus, dass ich sonst aber nicht so wahrgenommen hätte. Sie ist alleinstehend, lebt bei uns im Wohnhaus mit, aber seperat, mit eigenem Eingang. Ich lebe mit 4 Kindern und einem schwierigen Ehemann, der mich nicht unterstützt und hoher Arbeitsbelastung. Ich war wohl neidisch auf sie und wütend, weil sie mich mit meinen Belastungen nicht gesehen hat.
Seitdem ich jetzt mehr für mich tue, es mir besser geht, kann ich auch wieder auf sie zu gehen, denn ich weiß, dass auch für sie das Leben nicht leicht ist, so alleinstehend.

Lg

Offline Lexie

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Re: DU bist mir egal - wie geht das wirklich?
« Antwort #35 am: 26.06.09, 15:04 »

als mir mal der ganze tratsch und klatsch von oma und ihrer lästergruppe (immer über´s ganze dorf, und wenns eine scheidung gibt,
dann ganz besonders..) so auf die nerven ging, hab ich mal vor der ganzen lästergruppe gesagt
 
- wenn jeder vor seiner eigenen haustüre kehrt, bleibt die ganze straße sauber (chine.sprichwort).

seitdem ist das ganze gelästere etwas besser geworden. untereinander werden sie sicher weiterhin tratschen, sollen sie ruhig, wenn´s ich nicht
mehr hören muß. aber meine ohren bleiben verschont. mich interessiert das einfach nicht so. leben und leben lassen ist mehr mein motto.

LG lexie, die jetzt unbedingt johannisbeer pflücken muß (regnet schon bald wieder)

Offline flair

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Re: DU bist mir egal - wie geht das wirklich?
« Antwort #36 am: 26.06.09, 23:11 »
Bis man endlich mit sich selbst Mitleid bekommt!

Warum muß das denn solange dauern und erst so schlimm werden?

Ja, wir können viel Leid aushalten, aber doch nur, weil irgend etwas uns dazu veranlasst.


Everl

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Re: DU bist mir egal - wie geht das wirklich?
« Antwort #37 am: 31.01.10, 12:28 »
Kurze Frage:
Wie sieht es mit der Lautstärke in Altersheimen aus? Bekommen die Senioren da sozusagen ein Hörgerät oder Kopfhörer zwangsverordnet, damit Mittagsruhe und Zimmerlautstärke eingehalten werden können?
Oder sind die Wände "einfach" schalldichter gebaut?
Könnte es evtl. einen Lerneffekt geben, wenn man die SM für einige Zeit in Kurzzeitpflege geben würde und sie sich da den Regeln anpassen müßte? Aber kaum wieder zu Hause, würde sie sicher in alte Muster zurückfallen,
Hallo Martina,
ich weiß nicht, ob du noch eine Antwort zu dieser Frage brauchst, hab sie so beim Herumlesen gesehen. Ich weiß aus unserem Altenheim, dass es kaum Probleme mit der Lautstärke der Geräte gibt, einerseits weil manche gar kein Interesse an Radio und Fernsehen haben, die wollen nur echte Menschen zum Reden und möglichst viel Besuch bekommen, andererseits hat das Pflegepersonal eine viel höhere Autorität als die eigenen Verwandten. Wenn eine Pflegekraft sagt "Frau ... sie haben das Gerät zu laut, das stört ihre Nachbarn", dann sind die alten Leute recht einsichtig und benutzen teilweise sogar Kopfhörer. Funkkopfhörer funktionieren in unserem Gebäude leider nicht. Eine weitere Erfahrung ist, dass viele Leute, die zur Kurzzeitpflege hier waren erleben, dass sie die Pflegekräfte mit vielen anderen Bewohnern teilen müssen und die nicht sofort auf jeden Wunsch reagieren können. Dann schätzen sie die erste Zeit zuhause die Pflege durch Tochter und Stochter wieder mehr. Manche Leute genießen das unter die Leute kommen während der Kurzzeitpflege und zehren noch einige Zeit davon, andere erschöpft die neue Umgebung und die Anpassung an einen anderen Ablauf sehr, die sind aber die Ausnahme.

Liebe Grüße, Everl