Autor Thema: Ehe für alle  (Gelesen 19088 mal)

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Offline TinaTopic starter

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Ehe für alle
« am: 28.06.17, 21:29 »
...das beschäftigt mich sehr, nachdem unsere Kanzlerin am Montag die Gewissensentscheidung für ihr Fraktion freigegeben hat. Und nun soll am Freitag schon die Abstimmung sein und die Ehe für alle legal werden.
Und ich gebe zu, ich habe da Bauchschmerzen.
Ich kann das gar ich in Worte fassen, was da bei mir ab geht. Ich möchte ausdrücklich feststellen, ich habe keine Probleme mit Schwulen oder Lesben, kenne genug.
Und ich kann auch deren Wünsche verstehen. Aber ich bin der Meinung, das die Ehe heterosexuellen vorbehalten sein sollte *auchwennichmichjetztindienesselnsetze* Ich habe damit ein Problem, wenn Kinder bei gleichgeschlechtlichen Eltern aufwachsen. Ich weiß schon, das die Verhältnisse in solchen Familien in der Regel besser sind, als in vielen anderen Familien. Trotzdem tu ich mich damit schwer.

Wie seht ihr das ???
Bin ich rückständig oder altmodisch?
Habt ihr Argumente, die mich überzeugen?
LG
Tina

Offline frankenpower41

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Re: Ehe für alle
« Antwort #1 am: 28.06.17, 21:47 »
Ich sehe das immer etwas gespalten, ansonsten geht es mir wie Dir. Bestimmt haben es Kinder in diesen Familien besser als bei Eltern die sich nicht kümmern, keine Frage.
Mir ist es ziemlich egal was da raus kommt, ich denke nur immer "haben wir keine größeren Probleme in unserem Land als das?"  Aber das ist ja in anderen Dingen auch so, viel Wind um Dinge die nur einen Bruchteil der Bevölkerung betreffen. (ich denk jetzt an die Vegan-Berichte in den Medien)

Offline LuckyLucy

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Re: Ehe für alle
« Antwort #2 am: 28.06.17, 21:51 »
Nein, Tina, keine Argumente, die Dich überzeugen würden.
Im Gegenteil. Ich denke über das Thema auch schon seit längerem nach und komme mittlerweile immer mehr zu der Überzeugung, das ist der Lauf der Zeit. Wir können die Veränderungen nicht aufhalten. Das sind die Momente, wo ich deutlich merke, nun schon zu den "Alten" zu gehören.

Danke, dass Du den Mut hast, Deine Meinung hier so offen zu vertreten.

Frankenpower, ich vertrete die Meinung, dass Kinder, wenn schon nicht die leiblichen Eltern, doch optimalerweise ein männliches und ein weibliches Elternteil haben sollte.
LuckyLucy

Offline Internetschdrieler

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Re: Ehe für alle
« Antwort #3 am: 28.06.17, 22:09 »
Tina, da geht es mir so wie Dir. Von mir aus kann jeder nach seiner Fashion leben und glücklich werden. Aber eine Ehe als solche, gibt es für mich nur zwischen Mann und Frau. Alle andere Formen des zusammenleben können sie nennen wie sie wollen.
Nun wird auch die Ehe dem Zeitgeist geopfert.

Mit meinen beiden jüngeren Töchter habe ich zu diesem Thema kontroverse Diskussionen, gerade wenn es um die Adoption von Kindern geht ........ ich rate ihnen studiert Psychologie,  da gibt es in Zukunft viel zu therapieren.

Offline TinaTopic starter

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Re: Ehe für alle
« Antwort #4 am: 28.06.17, 23:02 »
@lucky lucky:
das ist für mich kein Argument, wenn du schreibst, das ist der Lauf der Zeit.
Ich steh auch im Zug oder im Bus auf, um einen älteren oder behinderten Menschen meinen Platz anzubieten, das tun viel Junge nicht.

Ich finde den Werteverfall in unserer Gesellschaft erschreckend

@frankenpower:
wir haben erheblich mehr Probleme, aber die wahren Probleme und die Lösungen dazu, die mag keiner ansprechen. Da könnte ich noch mehr Themen aufmachen, aber ich brauch dann auch die Zeit dazu, die zu beobachten.


Auf der anderen Seite wird es bedauert, das Kinder in der Kita oder der Grundschule vorwiegend weibliche Erzieher oder Lehrer haben, das passt auch nicht.

Und das es um Wahlkampf geht, ist mir auch klar.
LG
Tina

Offline Lise

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Re: Ehe für alle
« Antwort #5 am: 28.06.17, 23:59 »
Ich finde es auch nicht richtig, dass es jetzt eine Ehe für alle geben soll. Es muss doch der Wert der Familie noch etwas Besonderes sein und bleiben. Mit Familie meine ich die Ehe zwischen Mann und Frau.
L G Lise

Offline LunaR

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Re: Ehe für alle
« Antwort #6 am: 29.06.17, 01:57 »
Hallo,

von mir aus könn(t)en auch zwei Männer oder zwei Frauen heiraten. Es sollte schon jeder seinen Partner "an sich binden" dürfen, den er liebt. ABER mit dem Adoptionsrecht habe ich mit Einschränkungen Probleme und was dann übrig bleibt, braucht es dafür eine Ehe oder lässt sich das nicht mit einem Notariatsvertrag regeln?  ??? Meiner Meinung ist dann eine Ehe überflüssig.

Ein weiteres ganz dickes ABER habe ich  noch bei dem "für ALLE" . Meine Güte, neulich wurde gerade über eine frisch geschlossene Ehe (war es in Kolumbien??) berichtet. Ehepartner waren 3 Männer  :o. Da möchte ich ALLE aber mal definiert haben. Irgendwo muss dann schon Schluss sein. Oder darf man in 20 Jahren dann seinen Dackel heiraten  ::)? Sorry.

Das allergrößte ABER kommt jetzt zum Schluß, gehört für mich aber gefühlt an den Anfang. Verflixt noch mal, haben wir nicht einen ganzen Koffer voll anderer und wichtigerer Probleme? Mir fallen da eine Menge ein, die ich hier aber nicht schreiben will, weil sie vom Thema ablenken. Da werden wichtige Themen oft endlos aufgeschoben oder fast totgeschwiegen und hier machen pötzlich alle Druck und es ist eine so kurzfristige Abstimmung möglich.  >:(. Außerdem scheint das Thema so wichtig zu sein, dass die Ehe für alle als Voraussetzung für eine Koalition genannt wird. Ja, geht das denn noch?? Stellt euch mal vor, nach dem Wahl gibt es nur die Alternativen, große Koaltion oder eine Mischung, die wirklich keiner will. Soll dann tatsächlich irgendeine unsägliche Koaltion eine Chance bekommen, weil sich wegen dieser Thematik eine Partei einer Koaltion verweigert?  >:(

Ich habe es ja schon öfter geschrieben, dass ich kein Merkelfan bin, aber ich hätte mir schon gewünscht, dass Frau Merkel den sogenannten konservativen Wählern mit der CDU eine Heimat gibt. Dabei sehe ich "konservativ" nicht negativ. Warum darf man das eigentlich nicht sein  ??? Und warum müssen bei diesem Thema alle Parteien einer Meinung sein? Das ergibt wieder so eine Einheitssuppe in der sogen. Mitte der Gesellschaft. So etwas mag ich gar nicht. Da ist mir ein ehrliches Austragen der unterschiedlichen Meinungen lieber.

Im TV kam vorhin ein Bericht, dass Frau Merkel umgekippt sei, weil nach einer Umfrage angeblich 80 % unserer Bevölkerung für eine Ehe für alle sei. Diese Zahl zweifele ich stark an. Muss man den unbedingt mit der Masse heulen?

Wenn ich mich daran orientiere, wie die Parteien zu diesem Thema stehen (und andere Theme dafür beiseite schieben), wüsste ich nicht, wen ich wählen sollte. Hoffen tlich stärkt das alles nicht wieder unliebsame Randparteien oder lässt noch mehr Wähler zu Hause bleiben.

LG
Luna



Es ist sehr beglückend, sich mit kompetenten Menschen auszutauschen.

Ein lieber Gruß Luna


Verschwendete Zeit ist Dasein.
Gebrauchte Zeit ist Leben.

Mucki

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Re: Ehe für alle
« Antwort #7 am: 29.06.17, 08:00 »
Wir leben in einem Zeitalter wo Toleranz selbst verständlich sein sollte,warum tun sich manch so schwer damit ? Ehe was hat das Heute noch für eine Bedeutungen? Heiraten/Scheidung Gehört schon fast zusammen. Und warum sollen nur Mann und Frau Heiraten? Nur weil es schon immer so war?
Da ich Pflegekind hab und auch Einblick in deren Familien ,die aus allen Schichten kommen , fast immer Mama und Papa ,und sind so schlecht zu ihren Kindern (was wollt ihr garnicht wissen glaubt mir des) da stellt sich mir die Frage ob des immer das ideale ist?
Und warum sollen gleich Geschlechtliche Paare sich nicht für immer Binden dürfen .
Sie lieben sich ,sie möchten zu ihrer Liebe stehen , Erbtechnisch ist man auch auf der sicheren Seite.Versicherrungen oder auch die Steuer alles ändert sich mit der Ehe und warum sollte das nur uns Hetro gestartet sein.
Und Standesamtlich Trauungen ist ja nicht gleich zusetzen mit Kirchlich ,also warum nicht ?
Ausgegrenzt werden sie doch eh von der Gesellschaft ,bestraft für ihr anders sein.
Muß sowas Heute wirklich noch sein. Werden nicht gerade auch wir Landwirte oft ausgegrenzt, vorverurteilt? Darum apeliere ich zu mehr Toleranz .
LG Mucki

Offline annelie

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Re: Ehe für alle
« Antwort #8 am: 29.06.17, 08:21 »
Für mich wäre eine Ehe für gleichgeschlechtliche Partner in Ordnung.

Tina, Argumente hab ich für Dich keine, da es meiner Meinung nach schwierig ist in solchen "Gewissens"fragen jemanden zu überzeugen.

Ich glaube nicht, das Eltern im herkömmlichen Sinne (also Mama und Papa) besser oder schlechtere Eltern sind, wie gleichgeschlechtliche Eltern. Ich glaube auch nicht, dass alle gleichgeschlechtlichen Paare Kinder haben werden. Ob es mehr Kinder mit psychischen Problemen aus gleichgeschlechtlichen Familien geben wird, kann ich nicht sagen, aber es gibt jetzt schon sehr viele Kinder mit psychischen Problemen, die aus "intakten" Familien stammen und da ist der Bogen an Krankheitsbildern sehr weit gespannt, gerade da ist das weitere Umfeld mit beteiligt und nicht nur die Familie.

Natürlich ist die Kernfamilie Vorbild für die Kinder, aber dann dürfte es überhaupt keine homosexuellen Paare geben, da sie meisten Menschen im traditonellen Rollenbild aufgewachsen sind.

Luna, ob es die Wähler in Richtung AfD treibt. weiß ich auch nicht, aber sie haben eine Spitzenkandidatin, die in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft mit Kindern lebt. Selbst wenn die Partei solche Konstellationen ablehnt, sollte das doch dem Wähler der ein Problem damit hat,  zu denken geben.

In einer Zeit wo es so viele Familienmodelle (Alleinerziehend, Patchworkfamilie usw.), sind für mich gleichgeschlechtliche Eltern kein Problem.

Mit meinem Glauben kann ich persönlich das vereinbaren. Hat sich Jesus doch in vielen Situationen den "Randgruppen der Gesellschaft" zugewandt.

Das die Abstimmung so schnell ist, finde ich nicht schlimm, denn das ist ein Thema, wo man einfach seine Meinung hat. Das es keinen Fraktionszwang in der Union geben soll finde ich gut.
« Letzte Änderung: 29.06.17, 08:23 von annelie »
Vergangenheit ist Geschichte,
Zukunft ist ein Geheimnis
und jeder Augenblick ist ein Geschenk.

Liebe Grüße
Annelie

Offline Petra2

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Re: Ehe für alle
« Antwort #9 am: 29.06.17, 08:24 »
Und warum sollen gleich Geschlechtliche Paare sich nicht für immer Binden dürfen .

Hallo Mucki,
dies können sie doch bereits jetzt im Rahmen von sogenannten Lebenspartnerschaften, wo meines Wissens
die gleichen Rechte und Pflichten, wie beim Ehegesetz verankert sind.
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, würde neben der Umbenennung von Lebenspartnerschaft in Ehe auch noch
die zusätzlichen Adoptionsrechte dazu kommen.
Da sehe ich schon Konfliktptenzial, denen sich die Kinder aussetzen müssen.
Die klassische Ansprache von "Mama u. Papa"  fällt schon mal weg.

LG
Petra2
Das Leben ist viel zu kurz für irgendwann.

Offline martina

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Re: Ehe für alle
« Antwort #10 am: 29.06.17, 09:19 »
Ich habe im Winter eine interessante Diskussion gegeben, da ging es um Regenbogenfamilien. Also um gleichgeschlechtliche Paare mit Kindern in den unterschiedlichsten Situationen und Elternkonstellationen, Patchwork vom Feinsten.

Beispielsweise: Eine hetero Frau, die allein lebt, aber gern Mutter sein wollte und ein schwuler Mann, der gern ein leibliches Kind haben wollte. Die beiden haben sich zusammengetan, das Kind wächst bei beiden auf, lebt bei ihr mit festen Betreuungszeiten durch den Vater und geteiltes Sorgerecht. Der Vater hat inzwischen eine feste Beziehung und das Kind quasie Mutter und 2 Väter.

Andersherum ein lesbisches Paar mit hetero Vater, da kämpfte die Partnerin der Mutter (eingetragene Lebenspartnerschaft) um die Adoption des Kindes. Der Vater hat zugestimmt, aber trotzdem engen Kontakt zum Kind.

Es ging wirklich querbeet durch die Konstellationen. Aber: ALLE Paare hatten sich bewußt für die Kinder entschieden und den Kindern ging es damit prächtig. Und es ging den Kindern sicher nicht schlechter als einigen mit "normalen" ehelichen Eltern.

Wenn jetzt ein schwuler Vater ein leibliches Kind mit in die Beziehung bringt, warum sollte der Lebenspartner es nicht adoptieren dürfen? Durch das tägliche Leben ist der Partner mit Sicherheit eine wichtige Bezugsperson für das Kind und wenn dem leiblichen Elternteil etwas passiert, hat diese Bezugsperson keinerlei Rechte? Ist das in Ordnung? Wichtig ist in meinen Augen, dass immer für die Kinder entschieden werden kann.

Ja, die Ehe als Familienmodell ist etwas besonderes. Das sehe ich auch so. Nur wie war das früher? Da war die Ehefrau Eigentum des Ehemannes mit vielen vielen Einschränkungen. Als alleinstehende Frau konnte man nicht wirklich leben. Also diente die Ehe der Absicherung der Frau. Ist das noch so zeitgemäß? Wir haben einen massiven und schnellen Zeitenwechsel, wir haben die Emanzipation der Frauen mit gleichstellungsgesetzen, wir haben uneheliche Kinder inzwischen im Erbrecht den ehelichen gleichgestellt. Das ist den Kindern gegenüber nur fair, sie können ja nix dazu, wenn Vater oder Mutter sie in einem Seitensprung gezeugt haben oder gleich gar nicht verheiratet waren.
Wir haben inzwischen die Möglichkeit der eingetragenden Lebensgemeinschaften. Das war dringend notwendig.

Trotzdem fragt man sich, warum eigentlich noch heiraten? Was ist das Besondere an einer Ehe (egal ob hetero oder gleichgeschlechtlich), bleiben am Schluss nur noch Steuervorteile?


Mich stört an der ganzen Geschichte, dass es jetzt auf einmal so schnell gehen soll mit der Entscheidung. Ich gebe allerdings zu, diesen Teil der Diskussion in der letzten Zeit auch nicht so eng verfolgt zu haben.


@Luna, ich denke mal "Ehe für ALLE" ist unglücklich formuliert als Schlagwort und es bleibt dabei, dass es ein Vertrag zwischen 2 Partnern bleibt und eine Ehe zu dritt bei uns nicht möglich werden soll, genausowenig wie eine inzestuöse Ehe oder eine mit Tieren. So viel Verstand setze ich bei unseren Politikern einfach doch mal voraus und vertraue auf unsere Gesetzgebung.


 

Offline Steinbock

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Re: Ehe für alle
« Antwort #11 am: 29.06.17, 10:10 »
Der Slogan "Ehe für alle", ist mir echt zu reißerisch.

Ich bin für die Ehe von Homosexuellen, und auch, dass sie Kinder adoptieren dürfen.
Ich finde die Zeit längst reif dafür. Und andersrum sehe ich die klassische Familie mit
Vater, Mutter, Kind nicht mehr grundsätzlich als das bessere Umfeld für ein Kind an.

Elisabeth
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne... (H.Hesse)

Offline frankenpower41

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Re: Ehe für alle
« Antwort #12 am: 29.06.17, 10:11 »
Nein, Tina, keine Argumente, die Dich überzeugen würden.
Im Gegenteil. Ich denke über das Thema auch schon seit längerem nach und komme mittlerweile immer mehr zu der Überzeugung, das ist der Lauf der Zeit. Wir können die Veränderungen nicht aufhalten. Das sind die Momente, wo ich deutlich merke, nun schon zu den "Alten" zu gehören.

Danke, dass Du den Mut hast, Deine Meinung hier so offen zu vertreten.

Frankenpower, ich vertrete die Meinung, dass Kinder, wenn schon nicht die leiblichen Eltern, doch optimalerweise ein männliches und ein weibliches Elternteil haben sollte.

Das was Du schreibst trifft es für mich am Besten.  Ich habe keine Probleme damit. Eine Schulfreundin von Tochter ist lesbisch und hat eine sehr nette Partnerin. Ein anderer Bekannter von ihr schwul und hat schon lange einen Freund.
Ich kann mich noch erinnern als vor ein paar Jahren ein anderer (betrunkener) Freund von ihm unsere Pfarrerin ansprach wegen kirchlicher Trauung der Beiden. Die ging dann hin zu ihnen und bot sich an die Trauung zu halten.
Haben nur doof geguckt, weil das für sie einfach kein Thema war.

Wenn wir im Familienkreis drüber reden, dann merke ich schon, dass die jungen Leute ganz andere Ansichten haben als wir. Das ist einfach die Zeit, da ändert sich eben vieles.  Wenn dann z.B. mit meiner Elterngeneration darüber gesprochen wird, dann sieht es nochmal anders aus. Die sind eben einfach anders erzogen und geprägt.  Ich weiß einen Fall hier, da weiß der Opa nicht dass sein Enkel schwul ist und so wie ich ihn einschätze hätte der Mann ((80) da schon seine Probleme mit. Und meine Oma (eine tolerante Frau) hat das nochmal anders gesehen, denn sie erlebte das 3. Reich, sie verurteilte was damals ablief, aber es war halt einfach "nicht normal"
Es wird immer so sein, dass die Mehrheit der Bevölkerung sich an der Masse orientiert. Warum sonst wollen auch heute noch manche nicht, dass es bekannt wird.
Ansonsten sehe ich es so, die eingetragene Partnerschaft gibt es doch schon. Vielleicht bin ich da konservativ, aber für mich als Christin ist Ehe nunmal zwischen Mann und Frau. Man kann Toleranz einfordern, aber auch in anderen Dingen gibt es unterschiedliche Meinungen und da heisst es ja auch, man muss denen gegenüber tolerant sein.

Offline Rohana

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Re: Ehe für alle
« Antwort #13 am: 29.06.17, 10:41 »
Ich finde den Werteverfall in unserer Gesellschaft erschreckend
Das fanden schon die Römer und Griechen, die "Gesellschaft" als solches hat trotzdem überlebt ;)

Zum Thema, für mich trifft es Steinbock perfekt:
Ich bin für die Ehe von Homosexuellen, und auch, dass sie Kinder adoptieren dürfen.
Ich finde die Zeit längst reif dafür. Und andersrum sehe ich die klassische Familie mit
Vater, Mutter, Kind nicht mehr grundsätzlich als das bessere Umfeld für ein Kind an.
« Letzte Änderung: 29.06.17, 10:47 von Rohana »

Offline TinaTopic starter

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Re: Ehe für alle
« Antwort #14 am: 29.06.17, 10:54 »
Moin,
erst mal ein Dankeschön für eure Antworten.
Ich habe da noch immer meine Probleme mit und ich denke, das ist auch legitim.
Wie Luna und auch andere schrieben, es stört mich, das es jetzt auf einmal geht, auch wenn das Thema schon länger bei den Abgeordneten auf dem Tisch liegt.
Dann haben wir in Deutschland genug andere Probleme, die zu lösen sind, wie da Schule und Bildung, Gesundheitswesen und Altenpflege, Integration...
Ich kenne auch homosexuelle Paare (männl. und weibl.), und auch welche, die meines Wissens in keiner Beziehung leben.
Und ich kann mir gut vorstellen, das diese Menschen auch einen Kinderwunsch haben, .......

Martina: auch weiß ich, das früher in Ehen nicht alles immer Friede, Freude, Eierkuchen war. Da bin ich froh, das ich im heutigen Zeitalter und in einer Demokratie lebe, sonst könnte ich für nichts garantieren.
LG
Tina