Autor Thema: Chance als Quereinsteigerin?  (Gelesen 15152 mal)

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Gaia

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Chance als Quereinsteigerin?
« am: 02.05.06, 13:28 »
Hallo,

ich bin noch neu hier hab mich aber schön im Vorstellungsthreat vorgestellt ;)

Mich würde eure Einstellung, Erfahrung interessieren.

Mein Traumberuf wäre auf jeden Fall auf einem Hof zu arbeiten. Das Problem ist bei mir nur, dass ich eine völlige Quereinsteigerin wäre und zudem eine 5-jährige Tochter habe...
Ich frage mich wie meine Chancen wären, in einem Betrieb unterzukommen? Ich bin auch schon am überlegen, ob ich auf die Landwirtschaftsschule gehen soll und mit 31 noch eine Ausbildung mache..
Aber wie sind dann die Zukunftsperspektiven- ohne eigenen Hof und Beziehungen?

Was meint Ihr dazu??
Bin schon gespannt auf Eure zahlreichen Antworten :-*

LG
Tamara

Gaia

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Re: Chance als Quereinsteigerin?
« Antwort #1 am: 02.05.06, 16:29 »
Keiner ne Meinung oder nen rat dazu? ??? Schaaaaaaaaaaade :'(

Gaia

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Re: Chance als Quereinsteigerin?
« Antwort #2 am: 02.05.06, 19:30 »
 ;D ja, ich weiß! Bin heute daheim.. da kommt einem immer alles länger vor ;)

Offline Autokamm

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Re: Chance als Quereinsteigerin?
« Antwort #3 am: 02.05.06, 21:36 »
Als "Betroffene" kann ich dir sagen, dass der Quereinstieg in die Landwirtschaft überhaupt kein Problem ist. Du musst nur einen Bauern heiraten. ;)

Viele Grüße von so einer Quereinsteigerin ;)
Viele Grüße aus dem Bergischen


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Gaia

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Re: Chance als Quereinsteigerin?
« Antwort #4 am: 02.05.06, 21:40 »
 ;D haha, wenn ich einen finde, der zu mir paßt mach ich das doch glatt ;)

Offline Autokamm

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Re: Chance als Quereinsteigerin?
« Antwort #5 am: 02.05.06, 21:53 »
Hallo Gaia, ich persönlich sehe das so:
Wenn du sagst, du hast kein Geld für einen Hof (Wer hat das schon), dann müsstest du dir einen großen Betrieb suchen, der dich anstellt. Die kleinen - auch die, die ich hier in der Gegend kenne, sagen wir bis 100 ha, können niemand anstellen oder sie leisten sich so gerade einen Lehrling. Auf größeren Betrieben wird dann natürlich wieder eine Lehre oder die Meisterprüfung vorausgesetzt. Und machen wir uns nichts vor: Junge Frauen haben es mit der Anstellung doch um einiges schwerer als Männer. Viele die ich kenne, nehmen schon keine weiblichen Auszubildenden, geschweige denn Gesellen.

Also, du kannst es drehen  und wenden wie du willst. Du brauchst dich ja nicht gerade bei "Bauer sucht Frau" zu bewerben   ;) , aber der einfachste Weg an Hof und genug Arbeit zu kommen, ist doch sich den Herren auf dem Land mal unauffällig zu nähern - es muss ja nicht immer die Heirat sein!

Ich weiss nicht, wie die anderen das so sehen, aber was besseres fällt mir nicht ein, wenn man davon auch noch leben will - wer hat schon einen Onkel als Ölscheich im Rücken?
Viele Grüße aus dem Bergischen


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Gaia

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Re: Chance als Quereinsteigerin?
« Antwort #6 am: 02.05.06, 23:04 »
ja, ich fürchte Du hast recht! Versuche auch schon als Erntehelfer o.ä. in einen Hof zu schnuppern- aber selbst da hat mein fast keine Chance.. Meist werden für diese Arbeiten Praktikanten oder osteuropäische Arbeiter eingestellt....

Wär doch noch die gute, alte Zeit... da hat ja fast jeder in der Landwirtschaft gearbeitet und unser eins bessere Chancen! ;D

Also bleibt doch bloß noch Frau sucht Bauer :D

Offline Autokamm

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Re: Chance als Quereinsteigerin?
« Antwort #7 am: 03.05.06, 12:43 »
Na, ob die gute alte Zeit wirklich so gut war?
Ich glaube nicht, das heute zu den damaligen Konditionen noch jemand arbeiten würde, auch nicht jemand der das Landleben total liebt:
Schuften vom Hahnenschrei bis zum Sonnenuntergang ohne Urlaub und freie Tage (vielleicht sonntags ne freie Stunde zum Kirchgang) - keinerlei Absicherung - kein Lohn, vielleicht etwas Taschengeld
für Kost und Logis und stellen der Arbeitskleidung?

Na gut, man war an der frischen Luft, aber sonst?
Nichts für ungut!
Viele Grüße aus dem Bergischen


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Offline Susanna

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Re: Chance als Quereinsteigerin?
« Antwort #8 am: 03.05.06, 13:15 »
Probleme mit den Schwiegereltern und mit weichenden Erben, Arbeit von früh bis spät, kaum oder gar kein Urlaub, kaum oder gar keine Anerkennung ... das könnte dir passieren

Sag mal, traut ihr euch nicht, hier was zu schreiben?
Wollt ihr das Mädel ins offene Messer rennen lassen...?? :) :)
Kleiner Scherz ;D
Viele Grüße
Susanna

Gaia

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Re: Chance als Quereinsteigerin?
« Antwort #9 am: 03.05.06, 13:27 »
Probleme mit den Schwiegereltern und mit weichenden Erben, Arbeit von früh bis spät, kaum oder gar kein Urlaub, kaum oder gar keine Anerkennung ... das könnte dir passieren

Hat jemand all diese Probleme auf einmal? Wohl eher nicht...
Da könnte man ja sonst glatt meinen Ihr seid alle mehr oder weniger dem Landleben versklavt ;)
Denk mal, wenn es nur Nachteile hätte, würde den Beruf ja nun wirklich keiner mehr machen.....oder? :)



Offline mary

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Re: Chance als Quereinsteigerin?
« Antwort #10 am: 03.05.06, 13:34 »
Hallo Gaia,
es ist sicher nicht alles eitel Sonnenschein, aber das gibts nirgends. Man muss sich als Bäuerin die schönen Dinge des Landlebens bewusst vor Augen halten und sie je nach Interessen auch geniessen.
Entweder habe ich es überlesen, was hast du den bisher an Arbeit gemacht?
Wo immer Leute gesucht werden, das ist auf eine Alm, allerdings ist das ein gefragter Job, an den man auch nicht so leicht kommt.
In der Landwirtschaft sind nicht mehr viele Menschen beschäftigt und durch die niedrigen Erlöse versucht halt jeder selbst möglichst viel zu machen.
Möchtest du Quereinsteigerin in der Landwirtschaft werden oder eher im Bereich der ländl. Hauswirtschaft?
Herzl. Grüsse
maria

Gaia

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Re: Chance als Quereinsteigerin?
« Antwort #11 am: 03.05.06, 14:05 »
Hallo Maria,

.. eben, dass meinte ich ja! Es gibt überall Sachen, die einem nicht so gefallen, wo es nicht so läuft!
Klar muß man sich darüber im klaren sein und das für und wieder abwegen.. Aber wenn man sich für ein Leben auf dem Lande bzw. in der Landwirtschaft entscheidet, steht man ja auch hinter diesem Leben (sollte man jedenfalls tun)

Bisher hab ich noch nicht in der Landwirtschaft gearbeitet. Ok bis ich 15 war jedes Jahr im Urlaub (Kuhstall, Heu machen ect..). das hat mir damals schon gefallen- aber wie gesagt, waren es ja nur immer 2 Wochen lang im Urlaub auf dem Bauernhof.

Im moment bin ich selbständig, Massagen, Reiki, Seminare...
Ich liebe die Natur und Tiere, deshalb würde ich lieber direkt in der Landwirtschaft arbeiten als in der Hauswirtschaft.

Übrigens: eine Sommersaison auf einer Alm würde mich total reizen. Aber wie Du schon sagst: wie kommt man an solche Jobs ran....

LG
Tamara

Offline Autokamm

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Re: Chance als Quereinsteigerin?
« Antwort #12 am: 03.05.06, 14:22 »
Denk mal, wenn es nur Nachteile hätte, würde den Beruf ja nun wirklich keiner mehr machen.....oder? Smiley


Hallo Gaia,
ich kenne so einige, die genau diese Probleme alle oder fast alle haben: Arbeit von früh bis spät, kaum oder gar kein Urlaub, das ist ganz normal - vor allem auf den Viehbetrieben. Ich sage immer: unsere erste 35-Stunden-Woche ist Mittwoch abend um, dann beginnt die zweite.
Und viele von uns hier sind ja auf Höfen verheiratet, will sagen: Das ist dann kein Beruf, sondern die Existenz der Familie - und damit schon nicht mehr so lustig. Da geht dann nicht: Ich fühle mich versklavt, deshalb arbeite ich ohne Gehalt nur noch von Mo-Mi oder so.
Und das mit den Schwiegereltern ist hier im Forum, wenn ich mich richtig orientiert habe, ein durchgängiges Thema und in manchen Betrieben halt auch noch die Existenz an sich, die oft auch durch weichende Erben gefährdet ist, v.a wenn die Betriebe nicht in der Höferolle eingetragen sind (Diese ist aber für die Ehefrauen extrem ungünstig usw.)
Natürlich stehen dem auch ganz viele tolle Seiten dieses "Berufs" entgegen, um die die Bäuerinnen natürlich auch oft beneidet werden, das ist klar und wird ja auch hier nicht unter den Tisch gekehrt. Viele wollen trotz der oft enormen Belastungen auf keinen Fall tauschen und beklagen sich auch nicht, aber man muss realistischerweise sagen, dass die o.g. Probleme natürlich auftreten können und das nicht zu knapp.
Ich weiss ja nicht, wie weit deine Entscheidung für die Landwirtschaft schon getroffen ist und wie ernst es dir ist ( und auch nicht, ob das finanziell bei dir denkbar ist). Aber sonst würde ich dir das raten, was ich den Bewerbern für eine Lehrstelle auch immer wieder rate: Biete dich mal für 1 oder 2 wochen auf einem interessanten Betrieb ohne weitere Angestellte für ein Praktikum an und lebe so wie der Bauer oder die Bäuerin. Will heißen: 2 Wochen dieselbe Arbeit /Stundenzahl, genauso lang auf den Beinen, bei demselben Wetter( auch oft eine Riesenanstrengung), dieselben Pausen, immer mitgehen, wenn der Bauer sich wieder aufmacht. Also im Sommer bis nachts um .... oder nachts für die Geburten aufstehen, halt wirklich mal in die Realität des Hofes hereinschnuppern.
Wenn du dann noch bei guter Laune diesen Wunsch nach Landwirtschaft hast, dann ab zum nächsten Landjugendtreffen und Kontakte knüpfen.

Allles Liebe  :)
Viele Grüße aus dem Bergischen


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Offline Sonnenblume2

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Re: Chance als Quereinsteigerin?
« Antwort #13 am: 03.05.06, 14:41 »
Hallo Tamara,

du hast den Titel des Themas "Chance als Quereinsteigerin?" gewählt.
In einem anderen Thema schreibst du, das du dir eine Landwirtschaft mit Kühen und Ackerbau vorstellen kannst. Nun gut - das sind deine Vorstellungen - aber nun zur Realität
Ich muss sagen, ohne Ausbildung in diesem Bereich wirst du - hart aber wahr - auf die Nase fallen.
Ich kann dir von mir aus sagen, ich habe einen Freund, der eine LW mit Kühen zuhause hat und ich habe in den 5 Jahren eine Menge gelernt über die Kühe, ihr Verhalten, das Melken, Silieren .... obwohl ich keine LW Ausbildung habe und auch von keiner LW komme,
aber hab von der ganzen Materie sicher erst einen kleinen Bruchteil gelernt,
über Krankheiten der Tiere, Spritzmittel, Pflanzenbau, Vorschriften, Cross Compliance, Mehrfachantrag, richtiges Futter .... weis ich so gut wie noch fast nichts und es wird sicher noch Jahre dauern bis ich auch das gelernt habe.
Vieles hat mir mein Freund gelernt und gezeigt, einige Weisheiten sind von SM und SV und ein paar Sachen habe ich vom BT gelernt.

Was ich dir damit sagen will – wenn du ohne landwirtschaftliche Ausbildung eine Landwirtschaft betreiben willst – also eine Quereinsteigerin – dann wird das mehr als Hart.
Wenn du natürlich zuvor diese Materie erlernst, auf einem Lehrbetrieb dir das Wissen beibringst und beibringen läßt, dann hast du wie Autokamm es sehr gut geschrieben hat - 1.) das "wahre" Leben auf einem landw. Betrieb gesehen und 2.) auch das notwendige Wisser erworben.
Dann kannst du immer noch entscheiden, ob du deinen Wunsch von der LW verwirklichst oder nicht!

lg Sonnenblume




Käseherby

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Re: Chance als Quereinsteigerin?
« Antwort #14 am: 03.05.06, 18:34 »
hi gaia

Übrigens: eine Sommersaison auf einer Alm würde mich total reizen. Aber wie Du schon sagst: wie kommt man an solche Jobs ran....

bei http://zalp.ch/ einfach auf ein inserat melden oder selber eines setzten.  ;) aber da ich ja auch das eine oder andere mal auf einer alp war würde ich dir empfehlen NICHT auf deine hp hinzuweisen, denn die für die alpen zuständigen menschen, zumindest in der schweiz, haben ein zwiespältiges verhältnis mit dem reiki. es reicht wenn sie es merken wenn du dort bist.  :D

aber etwas anderes. ich hab mir deine hp angesehen. irgendwie kommt da bei mir der verdacht auf dass du das mit dem hof verknüpfen willst oder eventuel denkst dann auch dein wissen einsetzen zu können.

also bei konventioneller landwirtschaft wird es dir sämtliche energiekanäle verstopfen und die chakren durchbrennen. bei ökologischen betrieben wirst du nicht das finden was laut deiner hp sinnvoll ist. bleiben die aussteigerhöfe übrig.
ich kenne ein paar aussteigerhöfe die nachdem sie fürchterlich viel lehrgeld bezahlt haben jetzt relativ gut laufen nur ist vom aussteigergedanken nicht sehr viel bis gar nichts mehr übrig geblieben. der rest ging wie sie kamen.

was ich mir aber gut vorstellen kann dass es sogar eine gute geschäftsidee werden kann, wenn man es richtig aufzieht, ist wenn du dir einen bestehenden hof suchst der auf deiner wellenlänge liegt und mit ihm zusammenarbeitest. dann können beide profitieren davon, und wenn du unbedingt einen 24 stunden tag willst 7 tage die woche, wird er dir gerne das was du brauchst beibringen und du kannst an seiner stelle die nachtwache an der kalberkuh übernehmen.

ich kenne dich ja nicht aber nachdem was ich auf deiner seite gelesen habe denke ich dass das eher ein weg ist der für dich offen steht.

liebe grüsse

herby