Autor Thema: Hof und gelungene Beziehung  (Gelesen 20990 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline frankenpower41

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 8495
  • Geschlecht: Weiblich
  • Ich liebe dieses Forum!
Re: Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #30 am: 26.02.05, 16:03 »
Hallo Margit

Im Moment sehe ich alles so wie Alice und ich sehe auch keine Möglichkeit irgend etwas zu ändern. Sicher haben wir auch ab und zu Freiräume, aber die Arbeit und vor allen was uns in letzter Zeit noch alles zusätzlich aufgebürdet wird zermürbt schon. Ich kann die Mütter (Bäuerinnen) schon verstehen, die sich für ihre Töchter keinen Bauern wünschen.
Ich würde es (zumindest) im Moment vielleicht auch nicht mehr machen.
Meinen Mann würde ich schon wieder nehmen, aber ob ich mich nochmals auf den Hof einlassen würde, wenn ich immer solche Arbeitsbelastung hätte wie im Moment weiss ich wirklich nicht. Irgend ein Knüppel wird einem doch immer wieder zwischen die Füsse geworfen. Sicherlich ist es wenn man arbeitsfähige Alterteiler hat einfacher. Die haben wir aber nicht und fremde Leute kosten schließlich auch Geld und müssen zudem auch zuverlässig sein, was auch nicht immer der Fall ist.
Ich hab erst heute morgen zu meinem Mann, jetzt ist alles umgekehrt als vor ca. 100 Jahren. Da haben die Dienstboten gearbeitet und die Hofbesitzer hatten oft ein schönes Leben. Jetzt ist die Zeit gerade andersherum.

Offline Margit

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 90
  • Geschlecht: Weiblich
  • Bäuerinnen - find ich gut!
Re: Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #31 am: 28.02.05, 18:09 »
Hallo Marianne,

diese "Frusttage" kenne ich auch. Wenn es morgens um 6.00 Uhr schon losgeht und vor 2.00 Uhr nicht Schluß ist,
wenn man denk, mensch jetzt hab ich´s geschafft und dann der Ärger wieder von vorne losgeht.
Das kann ganz schön zermürben. >:(
Bei uns hilft noch der SV. Er liegt zur Zeit mit Grippe im Bett. Seine Arbeit erledigen GÖGA und ich, Fremde Leute können wir nicht bezahlen.  So 4-5 Stunden Schlaf sind zur Zeit für mich normal. Da ist es ganz wichtig, zumindest für mich, das ich eine Ausgleich habe. Ich nehm mir dann eine "Auszeit". Am Freitagvormittag bin ich dann mal nach der Stallarbeit zu bummeln gefahren, Geschäft anschauen, irgendwo gemütlich Kaffee trinken. Zur Stallarbeit war ich wieder zu Hause. Hausarbeit bleibt dann einfach liegen.
Da geht mir die Arbeit wieder viel leichter von der Hand.
Für mich müssen es keine große Reisen sein, es genügt auch ein Besuch im Theater, oder ein gemütliches Abendessen
zu zweit, ein nett gedeckter Tisch zu Hause.

Ich wünsch dir, daß du bald wieder bessere Tage hast


Margit

Offline Ingrid2

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 1104
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #32 am: 28.02.05, 21:54 »
Hallo Renerl,

dein Bericht könnte von mir geschrieben worden sein. Bei uns wars ganz genauso. Und die Trennung von meinen SE war auch alles andere als friedlich. Ich fühle jetzt noch so viel Bitterkeit im Nachdenken über die letzten Jahre. Uns geht es jetzt sehr viel besser seit wir das machen, was wir für richtig halten und nicht mehr immer dreinreden lassen. Da lässt sich Mehrarbeit leichter ertragen und es ist wirklich so - Arbeit kann ausgelagert werden. Was früher undenkbar war. Wir müssen weder den größten Schlepper noch die meisten Hektar haben. Wir gehen jedes Jahr mit unseren Kindern in Urlaub und versuchen auch mal, unterm Jahr eine Auszeit zu nehmen, vielleicht nur 1-2 Tage, es geht. Das wir dann auch mal wieder richtig "ranklotzen" - das gehört auch dazu. Aber es macht Freude.

Viele Grüße Ingrid

Sazette

  • Gast
Re: Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #33 am: 06.03.05, 23:39 »
Hallo Alice!

Ja, die Zeit ist ein Problem. Wenn man fast ein Jahr nicht mehr zusammen weggegangen ist und das im Alter von Anfang 20, oder man zwar weggeht und der ewig müde Partner schläft  einem unterwegs am Tisch im Festzelt ein., dann würde ich sagen, stimmt etwas nicht mehr. Vor allem wenn der gleiche Partner am nächsten Tag ohne Probleme bis 22.00 Uhr arbeiten kann, ohne müde zu sein.

Ich hatte alles probiert, gutes Zureden, Zwangsausruhen, Streiten. Nichts hat genützt..  Dann wird man Eltern und hofft, dass man jetzt eine kleine Atempause zugestanden kriegt, bei der einmal das neue Familienmitglied im Mittelpunkt steht. War auch wieder nichts. Tagsüber allein mit einem schreienden Säugling, abends frustriert und allein, weil der Partner todmüde im Bett liegt und schläft.

Das einzige was genützt hat, war wegzugehen. Das Verhälznis mit den SE hat sich nach anfänglicher Funkstille jetzt merklich gebessert. Jetzt steht wieder die Frage im Raum zurückgehen oder nicht?

Was meint ihr?

Offline martina-s

  • Landkreis Weilheim Obb.
  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 6086
  • Geschlecht: Weiblich
  • Es lebt sich leichter mit der Wahrheit :)
Re: Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #34 am: 07.03.05, 06:42 »
Hallo Sazette,
wenn das alles ist, dass der Partner nur beim gemeinsamen Weggehen schläft und abends müde in die Koje fällt und nur für seinen Betrieb Interesse hegt, dann finde ich das nicht sooo schlimm.
Würde Dein Mann zur Arbeit gehen, dann könnte Dir das auch passieren. Nur hättet Ihr dann weniger gemeinsam.
Ich glaube das liegt daran, weil Du noch jünger bist. Vielleicht habt Ihr auch zu wenige gemeinsame Interessen.
Mein Mann und ich hingegen gehen nicht unbedingt gerne weg. Das ist mir abends zu anstrengend. Meinen Mann kann man auch nicht hinterm Ofen hervorlocken. So haben wir das gemeinsame Interesse daheim zu bleiben...
Willst Du wieder zurück, dann mußt Du schon ganz klar sehen, ob Du so leben kannst.
Liebe Grüße
Martina

Offline Baumeule

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 140
  • Geschlecht: Weiblich
  • brave Mädchen kommen in den Himmel - böse überall hin
Re: Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #35 am: 12.03.05, 20:03 »
Hallo Sazette und Martina

Ich glaube nicht, dass es sich nur um das weggehen handelt, sondern, dass Sazette sich nicht mit ihren eigenen Bedürfnissen als Frau geachtet fühlt. Auch die Bedürfnisse des Kindes stehen hinter denen des Betriebes an. Das ist es was sehr sehr verletzend sein kann. Nicht die viele Arbeit und die lange Arbeitszeit, nicht der Beruf sind ausschlaggebend sondern die Prioritäten . Man kann sehr viel leisten und sehr viel aushalten, wenn man weiß, dass man für den Partner wichtig ist und geachtet wird. Hier stimmt die Reihenfolge nicht. Wenn der Betrieb und die Arbeit immer nur an erster Stelle stehen, kommt die Beziehung zwangsweist zu kurz und Beziehung muss von beiden Partnern sehr gepflegt werden, wenn sie auf Dauer gelingen soll.

LG Elisabeth

Offline Mirjam

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 5320
  • Geschlecht: Weiblich
  • Change happens!
Re: Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #36 am: 12.03.05, 21:39 »

Hallo Martina & Baumeulen,

wenn ihr nachlest, seht ihr, dass Sazette mit ihrem Mann vom SE-Hof gegangen ist und er ja nun angestellt ist (sie schreibt ja auch vom wieder auf den Hof zurückgehen).

Baumeule - du hast recht was deine Vermutung angeht zu dem sich zurückgesetzt fühlen. Und das hat nix mit einem Betrieb zu tun sondern mit einer Grundeinstellung, was man für was abwägt, was wichtig ist und was immer (?) zurückstecken muss. Und wieviel er hiervon von seiner Familie "geerbt" hat und dies auch reflektiert?

Ich kann dich, Sazette, gut!!! verstehen. Wie wärs mit erstmal BUS-Teilnahme für deinen Mann, damit er sich über das was für ihm / euch wichtig ist klar wird? Vergräbt er sich in der Arbeit? Versucht er sich (alternativ zum Betrieb) zu beweisen, was er leisten kann? Welche Anerkennung fehlt ihm und wo versucht er diese zu kriegen.

Hat sich im Verhältnis/Rollen/Erwartungshaltung zu deinen SE wirklich etwas (auch von eurer Seite) verändert? Oder haben sich nur Spannungen gelegt, die auf der persönlichen Nähe beruht haben?

In jedem Fall wünsche ich euch alles gute, meld dich mal und knuddel deinen kleinen Schatz von mir!

viele Grüsse

Mirjam

Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

aymankatze

  • Gast
Re: Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #37 am: 13.03.05, 10:13 »
Hallo,
die geschilderten Situationen gibt es nicht nur im Bereich der Landwirtschaft, da manchmal allerdings wegen der zusammen lebenden Generationen usw. verstärkt.
Gestern habe ich ein Seminar für Paare und deren UMGANG  miteinander geleitet.
Dabei ist mir wieder einmal die SPRACHLOSIGKEIT so deutlich geworden. Auch hier hat es sich bestätigt wie wenig Austausch über das eigene Erleben und die damit verbundenen Gefühle statt findet. Die oft völlig andere Vorstellung des anderen zu dem gesprochenen Wort, die Interpretation ohne Nachfrage, das starke Bedürfnis nach "Recht haben" wollen, das schlucken von Kränkungen und Verletzungen usw., führen zu Verhärtungen, Enttäuschungen und Schuldzuweisungen.
Damit ist keinem Paar und keinem Kind gedient, denn es wird diese Verhaltensmuster so übernehmen und in der eigenen Beziehung damit fortfahren, weil kein anderes Muster gelernt wurde, auch wenn es alles nach diesen Erfahrungen ganz anders machen wollte.
Ungeklärte alte Konflikte spielen, auch wenn sie nicht benannt werden, in neuen Streßsituationen eine nicht zu verachtende Rolle.
Ich kenne die Aussage, daß für solche Gespräche keine Zeit ist, das glaube ich nicht.
Hier kommt es wohl doch mehr auf die Wertigkeit an und da hapert es in den meisten Fällen.
Was für den Betrieb, die Maschinen selbstverständlich ist, nämlich die Pflege, Wartung und Investition gilt für die Beziehung noch lange nicht.
Wenn die Paare mit ihrem Betrieb so schlecht umgehen würden wie mit sich und ihrer Beziehung, wäre der Betrieb heruntergewirtschaftet und die Maschinen kaputt.
Die Zeit, in der Beziehung zu funktionieren hatte ist vorbei. Wer nicht investiert, der verliert.
Ein Geheimnis zufriedener Paare ist das Gespräch, in dem sie als Paar Platz und Raum haben.
Ich wünsche allen einen schönen Sonntag.
Aymankatze

Offline maryTopic starter

  • in memoriam
  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 9691
  • Geschlecht: Weiblich
  • Baeuerin - Beruf mit Herz
Re: Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #38 am: 13.03.05, 19:14 »
Hallo Aymankatze,
die Aussage, dass für solche Gespräche keine Zeit ist, ich glaube, dass es einfach leichter ist, den anderen als Sündenbock zu gebrauchen.
Beziehung ist für mich immer wieder Arbeit an mir selbst, nirgends lebt man mit Menschen näher zusammen, als in einer Familie, in einer Ehe.
Oberflächliche Gespräche sind leichter zu führen, als sich mit Problemen und Lösungsversuchen auseinander zu setzen.
Unter den Teppich zu kehren ist einfacher, Teppich drüber und alles passt wieder.
Ich war gestern in einem Seminar, das sich auch um den Hof gedreht hat,
es ging um Aussenanlagen, um Gebäude, um Bauen, um Einrichten des Hauses, aber auch um den Umgang miteinander, mit sich selbst,
es ging ganz schön in die Tiefe,
aber es war ein sehr wertvoller Tag, den ich gut umsetzen kann.
herzl. Grüsse
maria

Offline Joba

  • Mitglied
  • *
  • Beiträge: 74
  • Ich liebe dieses Forum!
Re: Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #39 am: 14.04.05, 22:14 »
Damit ist keinem Paar und keinem Kind gedient, denn es wird diese Verhaltensmuster so übernehmen und in der eigenen Beziehung damit fortfahren, weil kein anderes Muster gelernt wurde, auch wenn es alles nach diesen Erfahrungen ganz anders machen wollte.

Hallo miteinander

ZU diesen Satz möchte  ich sagen:
da mann das Problem erkannt hat, kann mann den Kinder die das selbe Verhaltensmuster annehmen
darauf hinweisen und Ihnen sagen das hier ein Fehler vorliegt.
Ich mach es wenigstens so. Wenn ich sehe, daß es an den meisten hier aufgeführten Punkten Probeleme gibt versuche ich es ihnen zu helfen nicht solche Fehler zu machen.

liebe grüße Bärbel

Offline ChristineN

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 252
  • Geschlecht: Weiblich
Re: Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #40 am: 27.06.05, 18:16 »
 :) Hallo Baumeule, du sprichst mir aus der Seele. Es gibt gute Zeiten und natürlich auch schlechte Zeiten. Wie oft wollten wir schon aufhören oder weg laufen?! Das wichtigste ist der Zusammenhalt und der Respekt zwischen den Eheleuten. Dann kann der stärkste Einfluss von aussen dir nichts anhaben. Auch wir hatten harte Kämpfe mit den Schwiegereltern. Ich bin als Schwiegertochter auch heute, nach 23 Jahren, noch nicht akzeptiert. Auch für meinen Mann war es sehr schwer. Hat er doch zwischen den beiden Parteien gestanden und sein Vater war sehr dominant. Letztendlich hat er sich doch auf meine Seite gestellt und wir sind gemeinsam unseren Weg gegangen. Auch wenn einem immer wieder neue Steine in den Weg gelegt werden, darf man nicht aufgeben. Dafür, dass wir das geschafft haben, sind auch wir unendlich dankbar. Gelernt hab ich jedoch eines, und zwar von meiner Mutter. Die ist zwar keine Bäuerin, aber ihr Leben lang selbständig gewesen und hat auch 3 Kinder groß gezogen. Man muss auch lernen, "nein" zu sagen. Man neigt immer dazu, immer und zu jeder Zeit für andere da sein zu wollen. Das geht nicht. Man lebt nur einmal und wenn man sich nicht ab und zu eine kleine Auszeit nimmt oder auch mal Arbeiten einfach abgibt, macht man sich krank. Nach zwei doppelten Hörstürzen mit 6wöchiger Taubheit kann ich ein Lied davon singen. Es ist ein unbequemer Weg und ich musste mir viele nicht so schöne Dinge anhören, weil ja jeder gewohnt war, dass ich sofort springe. Aber im Endeffekt haben alle gemerkt, dass es jedem nur zugute kommt, wenn man nicht ständig gestresst und übernervös durch die Gegend läuft. Und es ist richtig: dazu bei trägt eine entspannte Sexualität, die widerum aus der inneren Gelöstheit resultiert.
LG ChristineN
Liebe Grüsse von Christine!

Offline Maja

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 4722
  • Geschlecht: Weiblich
  • Ein Wunder in meinen Armen
Re: Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #41 am: 12.07.05, 23:49 »
Das mit der inneren Gelöstheit ist schon ganz gut.
Das ist aber auch ein Lernprozess und nicht unbedingt jedem gegeben.
Kann mir schon vorstellen,dass eine Beziehung sehr schwer leiden kann unter den SE,bei mir waren es die Eltern.
Sie haben meinen Mann nicht anerkannt weil er kein Bauer war. Das Leben wurde uns sehr schwer gemacht,aber wir haben zusammen gehalten, und irgendwann haben es auch meine Eltern kapiert,dass sie keinen Keil zwischen uns treiben können und das Leben wurde für uns einfacher weil sie in das Nachbarhaus gezogen sind.
Ich kann mich noch gut an das erlöste Gefühl erinnern als wir das erstemal  alleine mit unseren KIndern am Tisch saßen und gemütlich und in Ruhe zusammen Mittag essen konnten,ohne ständiges Kommandieren.
Heute könnte ich schon wieder SChwiegermutter sein,wenn mein Sohn endlich mal heiraten würde.
Wenn es dann mal soweit ist werde ich dafür sorgen dass von vorneherein die jungen Leute für sich sind.
Ich möchte es noch einmal geniesen nur mit meinem Mann zusammen zu sein wie ein jungverliebtes Paar.
Was  nicht heissen soll,dass wir uns jetzt nicht verstehen,nur  ist es eben so dass in unserem Haushalt immer jemand Fremdes am Tisch sitzt.( Hat natürlich auch seinen reiz).
Für mich würde ich sagen ,Wir haben es geschafft: Hof und gelungen Beziehung
Maja

Offline reserl

  • Niederbayern
  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 6208
  • Geschlecht: Weiblich
  • BT - Blick über den Tellerrand
Re: Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #42 am: 30.12.05, 22:17 »

Passend zum Thema hab ich auf der Seite der österreichischen Zeitschrift "Landwirt" diesen Artikel gefunden:

Arbeit und Liebe - Ehepartner und Arbeitskollege   ;)
lieben Gruß
Reserl



Manchmal ist es ein großes Glück,
nicht zu bekommen, was man haben will.

Offline maryTopic starter

  • in memoriam
  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 9691
  • Geschlecht: Weiblich
  • Baeuerin - Beruf mit Herz
Re: Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #43 am: 31.12.05, 10:58 »
Hallo Reserl,
ein wirklich interessanter Artikel, habe ihn gleich mal ausgedruckt, damit ihn mein Mann auch lesen kann.
Mich würde interessieren, wieviel Bauern diesen Artikel wirklich lesen und danach auch versuchen, etwas daraus umzusetzen?
Ich kenne es halt von vielen anderen Veranstaltungen, meist sind es die Frauen, die sich um die Beziehungen abmühen, die Bücher darüber lesen, die dafür sehr viel Kraft und Zeit investieren,
die sich in diesem Bereich weiterbilden.
Aber wo bleiben die Männer?
Der Artikel ist hochinteressant, leider hat er einen Kardinalfehler,
Theorie und Praxis sind um Lichtjahre auseinander.
Vor einer Weile habe ich einen Artikel von einem öster. Berater über die Betreibsaufstockung gelesen,
dort war auch das Thema Partnerschaft ein wichtiges Thema,
ich muss ihn suchen, der er würde zu deinem sehr gut dazupassen.
Nach diesem Artikel haben die meisten Betriebe keine Ahnung auf was sie sich mit einer Betriebsvergrösserung einlassen, weil so vieles dazu kommt, was nicht gerechnet worden ist.
Die ständige Anspannung, der Druck, immer mehr leisten zu müssen,
es mag für den 3o jährigen Bauern noch gut auszuhalten sein,
alle, die mal so um die 4o sind, merken, was ständiger Druck und Leistung an Kraft holt.
Da bleibt dann oftmals für die Beziehung nicht mehr so viel übrig.
Eigentlich doch komisch,
alles im Betrieb ist wichtig, von Betriebswirtschaft, Leistungsbereitschaft, Dokumentation,
Fachwissen,
aber der Bereich einer funktionierenden Partnerschaft ist kein Thema.
Auch wenn in den BUS-Schulungen einiges angesprochen und umgesetzt wird,
das Vorbild im Elternhaus hat einen viel tieferen und prägenderen Einfluss.
Ich wäre dafür, dass in dem ganzen Dokumentationswahnsinn auch noch ein weiteres Feld dazu kommt,
jeder muss aufschreiben, wieviel Zeit ihm noch für sich und für das Gespräch mit Partner, Familie bleibt,
wo er noch Ressourcen hat, um auch in Zukunft gut für sich und für andere zu sorgen.
Ich habe das komische Gefühl, dass nicht nur in der Landwirtschaft, sondern in den meisten Familienbetrieben des Mittelstandes die meisten auf dem Zahnfleisch daherkommen.
Es mag sicher eine ganze Reihe von Betrieben geben, die scheinbar alles mühelos auf die Reihe bringen,
all die, die ich in meinem Umfeld kenne, sagen , dass für die Partnerschaft immer weniger Kraft übrig bleibt.
Wie viele Ratgeber machen sich Gedanken, aber diejenigen, die es wirklich betrifft,
kommen mir manchmal so sprachlos vor.
herzliche Grüsse
maria


Offline em

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 772
  • Geschlecht: Weiblich
  • ich habe diesen Tag , und das ist sehr viel.
Re: Hof und gelungene Beziehung
« Antwort #44 am: 31.12.05, 11:16 »


stimmt,
der hof wird grösser,
die zeit weniger,
die partnerschaft bleibt auf der strecke.
grüssle em

Das Gras wächst nicht schneller,
wenn man daran zieht.