Hallöchen,
sehr schön, die Raketentheorie - aber warum ne Rückfahrkarte überhaupt
- ist nur ein Scherz, bin meistens kein Männerhasser.
Versuche meinen Sohn so zu erziehen, daß er sich selbst versorgen kann und auch weiß, daß er mit anzupacken hat, da wir beide ja alleine sind. Er hat z. B. die schöne Aufgabe, jeden Tag die Hundesch... von 5 Hunden im Garten zusammenzusammeln (besser er als ich
, muß am WE die obere Etage (sind nur zwei Zimmer) saubermachen und kann schon auch ein ganz kleines bischen was kochen (ist jetzt 12). Klappt auch alles, ist ein braver Junge, fast ganz die Mama.
Aber dann gibt's mal Tage, wie den einen an dem ich ihn fragte, ob er meint, daß ich seinen ganzen Mist wegräume!Da meint er doch glatt, andere Mütter können das anscheinend!!! Tja, da hat's gerappelt im Karton! Hab' ich ihm mal gesagt, was andere Mütter so leisten (das sind jetzt Mütter, die als Aufgabe Ihre Wohnung oder Haus haben und die Kids, sonst nix) blablabla ... und das Ganze nicht ganz leise. Dann hab' ich geheult, weil ich ja dachte, daß ich eine schlechte Mutter bin. Ende vom Lied: David hat sich entschuldigt, ich wieder geheult , alles wird gut.
Habe in den letzten 2,5 Jahren sehr tiefe Tiefen durchwandert - war sehr depressiv, Selbstmordgedanken waren nicht selten und das nur, weil mich mein Mann sitzen ließ und ich dachte ich hätte was dran ändern können. (Mein armes Kind, wie wird er das verkraften, wäre ich doch besser auf meinen Mann eingegangen usw usf.)
Im Moment erwische ich mich manchmal, daß ich meinem Freund irgendwas mache, nicht weil ich will, sondern weil ICH DIE FRAU bin! Werde ich wieder abstellen. Und zwar nicht weil ich ihn nicht gerne habe, sondern weil ich nicht wieder in dieses Muster verfallen will - Mann/Frau. Anfangs dachte er z. B. wenn wir bei mir sind und es gibt was zu essen, daß ich das mache. Machte ich am Anfang auch. Dann hab' ich ihm mal erklärt, daß er sich gerne auch beteiligen darf - er kann's ja, denn er hat 10 Jahre alleine gelebt - nur wollte er halt nicht, weil das halt jetzt Frauensache ist (kommt übrigens aus LW-Familie mit 7 Kindern, wo die Mutti halt so was gemacht hat). Mittlerweile fragt er jedesmal, ob er was helfen soll.
Kann nur jedem empfehlen, wirklich daheim klar zu stellen, was frau von Mann erwartet! Denn die wissen das oft wirklich nicht, weil es Mama und Papa ja schon vorgelebt haben, daß es so geht. Und wenn Not am Mann ist, streiken, wie hier ja schon gesagt wurde.
So lange ich verheiratet war, hatte ich immer Teilzeitjobs als Sekretärin o. ä. während mein Männe sich bei der Armee hocharbeitete und den Ruhm erntete. Ermöglicht habe ich ihm das z. T. weil ich immer mit dem Kind daheim blieb und alles, aber auch alles, daheim regelte. War auch immer alles nett bei uns. Bis ich den Bescheid bekam, daß ich an der Universität von Tennessee einen Platz als Tiermedizinstudent ergattert hatte. Da ging's bergab, obwohl er das immer unterstützte, daß ich mich bewarb und das nötige Vorstudium machte. Entweder verkraftete er nicht, daß er irgendwann mal ne Frau Doktor als Eheweib haben würde, oder daß ich jetzt nicht immer zur Verfügung stand, wenn er was machen wollte. Manchmal mußte jetzt halt auch er zurückstecken ... vielleicht war's auch nur der Mangel an Zeit den wir hatten.
Selbstverwirklichung ist ein geflügeltes Wort heutzutage - aber hauptsächlich verwirklichen sich immer noch die Männer. Ich denke jede Frau sollte sich bewußt einen Teil ihres Lebens für sich behalten, irgendein Hobby, eine Sache für die sie sich einsetzt, o. ä. Irgendetwas das ihr hilft, sich selbst wertzuschätzen damit sie ihren Wert nicht daran festmacht, was ihr Mann, die SE oder sonst jemand sagt. Frau muß sich selbst finden und mit sich zufrieden sein. Und sie muß sich darüber im Klaren sein, daß sie nicht mehr geschätzt wird, nur weil sie noch mehr macht für andere. Das wird eh als gegeben hingenommen.
Es gibt ja den Spruch: Willst Du interessant sein, mach Dich rar. Glaube den kann man ein bischen dehnen. Willst Du geschätzt werden, dann mach Einiges und mach es gut, aber mach ganz klar, daß Du nicht der Fußabstreifer bist, nicht die Putzfrau und nicht die persönliche Sklavin deines Ehemannes/Freundes/SE.
Liebe Grüsse von der sich-immer-noch-selbst-verwirklichenden Doggyperson