Hallo Muhmuh,
diese Box begleitet mich schon seit Tagen.
Zuersteinmal möchte ich dir sagen, wie mutig ich es finde - dass du hier schreibst, offen von deinen Hoffnungen und deiner Situation berichtest. Du bist ja nicht alleine - so wie dir geht es sicher vielen älteren Bäuerinnen. Ich bin froh, dass wir dieses Thema auch mal offen von der "anderne" / weichenden Seite beleuchten - damit ist ja schon ein Stück gewonnen
!
Und oft sind sie mit ihren Gedanken und Ängsten allein. Auch ich kenne solche Situationen - aber nicht direkt betroffen. Nur die Familie ist schon ein Stück "weiter": Die Partnerin für den Sohn ist das - doch all die "Hoffnung" mit man darin gesetzt hat "wenn er erst mal eine Partnerin hat" - habe sich nicht erfüllt. Wohin dann den Frust? Mit der Verzweiflung, dass sich die Situation für einen selbst "trotz Schwiegertochter" NICHT gebessert hat? Von aussen dieser Entwicklung zu zuschauen - macht auch hilflos.
Ich hoffe, du siehst es nicht als Angriff, dass ich einige deiner Passagen herausnehme, die mir besonders aufgefallen sind - in einer etwas anderen Reihenfolge.
Kein mensch soll für mich verantwortung übernehmen, so lange ich noch klar denken kann
Was meinst du mit "Verantwortung" übernehmen - im Sinne von Altenpflege? Oder im Sinne Selbstbestimmung/Eigenverantwortlichkeit für die Situation in der ihr euch momentan befindet?
ich versorge meinen altenteiler seit dreißig jahren, und da bin ich auch nicht gefragt worden ob ich das aufgebürdet haben will vielen muhmuhs
Ist das nicht auch deine Entscheidung gewesen - in dem Moment wo es du übernommen und jeden Tag damit arbeitest und damit Ja zu diesem Leben gesagt hast?
vielleicht habe ihr das eigentlich problem erkannt, und es ist nur von mir ein hilfeschrei aus der überbelastung meinerseits aber wem soll ich abgeben. mein mann ist selbst völlig ausgebrannt
Muhmuh - ich denke wir sehen deutlich, dass du einfach sehr müde bist und vermutlich überlastet nach Jahrzehnten Milchviehbetrieb UND Altenteilerpflege. Aber bei all dem oben - die familiäre und betriebliche Situation die ihr euch selbst geschaffen habt -
nun die einzige Hoffnung in eine zukünftige Schwiegertochter zu setzen (wenn sie denn kommt)? Soll diese dann die "Lösung" darstellen, von aussen bringen, wenn es euch selbst nicht gelingt? Und wenn es dann "nicht besser wird für euch" - ist dann SIE verantwortlich, wenn sie nein sagen würde?
Ich habe eine Erwartungshaltung an ein junge Frau die auf den Hof kommt, einfach weil ich das hier alles nicht mehr schaffen kann. Wer denkt denn einmal an mich?
also viel Erwartungshaltung eine eine kommende Frau - aber
aber glaube mir, für meine eigene Brut würde ich das lezte kleid geben, und vielleicht machen sich das einige zum nutzen
meine kinder haben mir auch demonstriert das sie ihr eigenes leben führen wollen und für einen festen mitarbeiter ist der betrieb zu klein
Ist das wirklich richtig? Wohin hat dich das geführt? Für die eigenen Kinder alles hergeben, aber vom Schwiegerkind - was erwarten? Wird das "gutgehen"?
Hast du das auch schon mal in deiner Familie angesprochen? Sprecht ihr darüber, welche Alternativen es gibt, welche Handlungsmöglichkeiten?
Ich glaub, es ist eine der größten Herausforderungen für landwirtschaftliche Familien von der Perspektive: Hofübernehmer hat Frau die mit anpacken wird: Zu verabschieden. Denn wenn sie es doch tut - ist die Überraschung größer, wieder ein Spruch aus dem BT: Jede Arbeitskraft wird von einem Bauernhof wie ein Schwamm aufgesaugt.
Glaub mir, von Herzen wünsch ich dir, das ihr eure Situation verbessert, du mehr Lebenszeit für dich und damit Lebensfreude hast. Die Fragen, die du gestellt hast - magst du sie nicht mal vor Ort im Familienkreis mit einem Berater vom Fach besprechen um andere Perspektiven zu diskutieren, andere Wege zu gehen?
viele liebe Grüsse
Mirjam