Hallo,
also bei mir ist heuer die Auferstehungsfeier auch ins Wasser gefallen.
Früher wäre es für mich undenkbar gewesen, die Hauptgottesdienste an Ostern nicht besucht zu haben. Zudem bereite ich mich ja die ganze Fastenzeit daraufhin vor.
Nun ist es aber schon seit einigen Jahren so, dass ich nur in der Karwoche die Möglichkeit habe, Urlaub zu machen. 2002 habe ich das zum ersten Mal so praktiziert. Da ich aber mein Urlaubsbundesland Brandenburg ist, befinde ich mich da als Katholik schlicht in der Diaspora. Im ersten Jahr bin ich dann 20 km weit gefahren um mit meinen Kindern in der nächst größeren Stadt wenigstens die Karfreitagsliturgie zu erhaschen. War auch sehr schön dort. Aber man gehört da irgendwie nicht dazu. Ich bin da nicht in meiner Heimatgemeinde.
Dann habe ich es mal praktiziert, in den Kartagen, resp. Karfreitag statt zur Karfreitagsliturgie entweder Ravensbrück oder Sachsenhausen, also die beiden Konzentrationslager anzuschauen.
Inzwischen bin ich aber Ostersonntag wieder daheim. Mich hat genervt, dass bei meinen Gastgebern Ostersonntag ähnlich wie Weihnachten verläuft. Also mit größeren Geschenken. Nur, dass man die statt unterm Christbaum, im Gras findet. Das ist bei uns daheim nicht üblich. Wir suchen nach einem Osternest, bestückt mit Eiern, Schokohasen und Schokoeiern. Und das wars.
Genau wegen dem ganzen Kommerz ist mir ja Weihnachten eigentlich so zuwider und ich feiere lieber Ostern.
Also bin ich heuer am Palmsonntag in meinem Urlaubsort angekommen und habe dort am Nachmittag den evangelischen Gottesdienst besucht.
Der Pfarrer dort ist mir persönlich bekannt. Obwohl wir eigentlich getrennter Meinung sind, höre ich gerne das Wort Gottes aus seinem Munde.
Als etwas ernsteres Thema habe ich mir die Gendenkstätte Hohenschönhausen angeschaut. Aber nicht am Freitag; sondern am Donnerstag. Zeitlich lege ich mich da nimmer so starr fest. Fand ich sehr beeindruckend. Und dabei habe ich all derer gedacht, denen dort Unrecht geschehen ist. Vergleichbar mit dem Weg zum Kreuz, denn unser Herr für uns ging, sind diese Menschen oft unverschuldet in das Mahlwerk eines Systems geraten, waren einer Willkür ausgeliefert, wie man es sich nicht vorstellen kann. Zuerst bei den Sowjets, dann bei den eigenen Leuten durch die Stasi.
Karsamstag bin ich dann wieder heim. Eigentlich wollte ich abends die Osternacht besuchen. Die dauert bei uns auch mehr wie 1,5 Std. Sie beginnt auch erst um 20:30. Mein Mann hatte mir dafür noch mal stallfrei gegeben. Ich hatte für Ostersonntag Besuch mit Kleinkind erwartet. Als ich so beim Kaffee saß, wurde das aber telefonisch umarangiert
. Das hat in mir eine derartige Missstimmung ausgelöst, dass ich für Osternacht keine Lust mehr hatte und mich für den Kuhstall entschied.
Ich bin dann am Ostersonntag um 09:00 ins Osteramt gegangen. Hinterher haben wir gemeinsam gefrühstückt.
Osteramt am Sonntag dauert bei uns 1 Stunde.
Karfreitagsliturgie ist ca. in 1, 5 Std. um und Gründonnerstag sitzt man auch 1,5 Stunden. Wobei ich letzteres nicht so ganz genau sagen kann. Als ich noch hier in der Pfarrei diese Gottesdienste besuchte fand da keine Fußwaschung statt. In den letzten Jahren wurde diese Zeremonie wieder eingeführt. Kann gut sein, dass sich dadurch der Gottesdienst etwas verlängert.
Wir haben ja seit vielen Jahren eine Pfarreiengemeinschaft. Als bis vorletztes Jahr hier noch zwei Brüder der Pfarrei vorstanden (einer im Amt, der andere in Pension), waren in den beiden ehemaligen Hauptpfarreien morgens um 05:00, bzw. um 04:30 die Feiern der Osternacht.
Hier in unserer Filialgemeinde war auf meine persönliche Anregung hin abends um halb neun die Feier der Osternacht. Diese Osternacht am Abend ist zwar nicht so ganz konzilskonform. Man soll ja die Aufersteheung verbunden mit dem Sonnenaufgang feiern und nicht in die Nacht hinein. Aber in meiner usprünglichen Heimatpfarrei war das immer so und mir gefiel das ganz gut. Ich habe das beim Pfarrer vor diesen beiden Pfarrherrn auch immer mitgemacht: Die Osternacht am frühen Morgen. Aber da war der ganze Tag kaputt. Ich, total übernächtigt, die Kinder überreizt. Nach der Osternacht dann noch Stalldienst um meinem Mann zu helfen. Der ist dann mit SM ins Osteramt gegangen und kam erst um 10:00 wieder. Von gemeinsamen Frühstück nicht die Rede.
Jetzt mit der Pfarreiengemeinschaft kann ich es mir aussuchen. Weil eine Osternacht ist innerhalb der Pfarreiengemeinschaft immer irgendwo am Abend. Pfarrer kann ja nicht gleichzeitig überall sein.
Mal sehen, vielleicht gehe ich nächstes Jahr wieder in die Osternacht
am Abend.
Wir haben heuer den Ostersonntag Nachmittag mit Mehrfachantrag zugebracht.