Zum Thema Kurzarbeit für Milchkühe hab ich letztens eine vielleicht krasse aber ich denke auch im gewissen Sinne stimmige Meinung gehört:
Wir haben einen Heimatmarkt der bei niedrigen Preisen aufnahmefähig ist und so Dellen im Export ausgleichen kann. Deshalb können wir auch in Preiskrisen ungebremst weiterproduzieren, ohne dass die Milch wirklich liegen bleibt - dadurch sind wir dann in Zeiten in denen der Export gut läuft sofort voll da und können Geld verdienen. Neuseeland hat keinen Heimatmarkt. Wenn der Export bei den Kiwis nicht läuft, sinken die Preise sehr rabiat und die Produktion wird zurückgefahren, was nicht zum Nulltarif zu machen ist. Den Weltmarkt erschlossen haben wir trotz Kostenbelastung und Lieferhemmnis durch die Quote, beides fällt jetzt weg. Wir haben eine hervorragende Position."
Die Frage ist wieviel kostet es uns die Milchmenge sagen wir mal 20-30% zu reduzieren (20 % ist der Exportanteil) und vor allem was kostet es uns die Kapazitäten hinterher wieder aufzubauen? Was bedeutet das für den Einzelnen Betrieb. Und sicher wir liegen hier in Europa in einer Gunstlage, haben kaum Wettereinflüsse selbst in diesem harten Jahr können die meisten Betriebe ihre Futtergrundlage sichern. In Südamerika und Ozeanien kündigt sich zB gerade ein Super El Ninjo an
Übrigens sind der Weltmilchmarktindex zum zweiten mal in Folge im zweistelligen Prozentsatz gestiegen. 4-6 Wochen später kommt das in der Regel in der EU an.