Hallo Küken,
einmal ein Text aus der Bibel
Es gibt für alles eine Zeit
Den Text hat unsere Pröpstin dieser Tage auf einer Beerdigung verlesen und er hat mir sehr gut gefallen.
Diese Beerdigung war sowieso etwas anderes, wir haben gar nicht gesungen.
Unsere Trauerhalle auf dem Friedhof ist rel. klein und so sitzen dort nur die eigentlichen Angehörigen und die alten Leute, die nicht so gut stehen können.
Bei uns ist es aber Brauch, dass aus jedem Haus einer zur Beerdigung im Dorf geht und somit können da vor der Kapelle schon mal viele Leute stehen. Draussen gibt es aber keine Liederzettel und Gesangbücher liegen nur innen aus. Also haben nur die eine Chance mitzusingen, die eigentlich seelisch-körperlich nicht so in der Lage sind.
Das Ganze klingt meist eher jämmerlich, als tröstend.
Der Verstorbene hat nun bestimmt, dass auf seiner Beerdigung nicht gesungen werden sollte. Darauf wollte die Pröpstin nicht eingehen, aber die Familie hat sich durchgesetzt. Dann haben sie abgemacht, dass die Liedtexte verlesen werden und der Organist hat das ganz dezent im Hintergrund begleitet.
Ich fand das sehr eindrucksvoll. Später hab ich mit einigen Frauen darüber diskutiert und nebenbei erwähnt, dass ich mir durchaus schon mal Gedanken gemacht habe, wie - im Falle eines Falles - wohl meine Trauerfeier gestaltet werden solle.
Daraufhin wurde ich teilweise doch befremdet angeschaut, aber ich finde es beruhigend zu wissen, dass sich Angehörige keine Gedanken darüber machen müssen, sondern einen Leitfaden haben, nach dem sie sich richten können.
Wie seht ihr das?