Nun ja, nach dem "schubs" werd ich dann auch mal meinen Senf dazugeben: Wir sind auch eine Patworkfamilie, d. h. ich hatte bereits 4 Kinder aus erster Ehe, als ich hierherkam. 3 gemeinsame Kinder sind noch dazugekommen.
Es gab/gibt solche und solche Zeiten, aber ich muß sagen, dass mein Mann und der "Stief"vater der Großen (21w,19m,17m,15w) sich IMMER sehr fair den Kindern gegenüber verhalten hat. Was diese sich manchmal für Sachen geleistet haben..........ehrlich gesagt, wäre die Situation umgekehrt und ER hätte die Kinder mit in die Ehe gebracht, ich wäre schon weitaus ausfallender geworden und hätte manches nicht so geschluckt - Hut ab! Der 19-jährige Sohn ist bei der Trennung vor 11 Jahren beim Vater geblieben, die 21jährige Tochter lebt seit einem Jahr wieder in dessen Nähe, weil sie dort eine Ausbildung macht. Heute weiß sie zu schätzen, was sie an ihrem "Stief"vater hatte und hat! Aber dazu mußte sie erst mal auf Distanz gehen! Die beiden sind ein Herz und eine Seele und verbünden sich auch gerne gegen mich - was mir in dem Falle nichts ausmacht! Ebenso ist es mit dem 17jährigen Sohn, der ebenfalls Landwirt werden will. Er läßt nichts, aber auch gar nichts auf seinen "Papa" kommen und redet bei Problemen eher mit ihm, als mit mir. Mein Mann springt oft für die Kinder in die Bresche und holt mich von der Palme runter
Allerdings läßt er sich auch nicht die Butter vom Brot nehmen und es gab, vor allem mit den pubertierenden Töchtern schon heftigste Auseinandersetzungen bis hin zum wochenlangen Schweigen. Eine "tolle" Atmosphäre! Tochter (15) hat gerade heute mal wieder festgestellt, dass sie einen besseren Papa nicht haben könnte: Sie ist zur Disco und er holt sie dort um 2 Uhr ab, obwohl er, wie die anderen 6 Tage der Woche auch, morgen früh wieder raus muß! Ist für ihn selbstverständlich - und die Kinder wissen das zu schätzen!
Unsere gemeinsamen Kinder sind noch kleiner (9m, 6m und 3w), also noch im "süßen" Alter! Obwohl.....da ist jetzt langsam auch Schluß mit lustig und es wird häufiger auf den Tisch gehauen, was mir deutlich zeigt, dass es auch mit den EIGENEN Kindern nicht anders ist.
Auch mit meinen Schwiegereltern, die mit auf dem Hof leben, hatte ich diesbezüglich großes Glück, sie haben nie einen Unterschied zwischen den richtigen und den falschen Enkelkindern gemacht - im Gegenteil, meine Schwiegermutter hat schon oft gesagt, dass ihr die falschen Enkel näherstehen als die, die sie nur seltener sieht, weil sie eben nicht mit auf dem Hof leben.
Was ich noch als sehr hilfreich empfand ist die Entfernung zwischen dem richtigen Vater und uns. Ich komme ursprünglich aus NRW und lebe nun in Brandenburg. Zwischen ihm und seinen Kindern liegen 650 km. Die fährt man nicht "mal eben so", Wochenendbesuche waren nie die Regel, sondern die Besuche beschränkten sich auf die Ferien. Da hat es mir dann schon immer gereicht, wie verdreht die Kinder wieder nach Hause kamen und ich war immer froh, dass ich das nicht 14tägig durchstehen muß!
Fazit: Es ist nicht einfach, aber es kann funktionieren! Übrigens hatte ich diesbezüglich keine Unterstützung von meinem Ex, im Gegenteil, der hat uns Knüppel zwischen die Beine geworfen, wo er konnte - das wußten die Kinder ganz genzu und haben es oft schamlos ausgenutzt (Ich zieh zum Papa!). Das sagt sich leicht, dass man da durch muß und sie evtl. auch zeihen lassen muß - ich wußte ja durch den Sohn, der beim Vater blieb, dass es dort NICHT klappte (mir waren nur leider immer die Hände gebunden, versucht habe ich ALLES, damit auch er bei mir leben konnte).
So, das ist nun sehr ausführlich geworden - mal sehen, ob jemand was dazu zu schreiben hat