Autor Thema: Verpachten oder Übergeben ?  (Gelesen 48284 mal)

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Offline Antonia

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Re: Verpachten oder Übergeben ?
« Antwort #45 am: 26.05.10, 18:51 »
das sehe ich auch so.........wers mit 65 nicht kann, kanns mit 70 nicht, kanns mit 80 nicht.........und eigentlich muß man mit 50 schon anfangen dieses vorzubereiten...............oh je.. :-\........Göga ist schon 52 ;)

Ich denke, dass Apfelkönigin sich seit Jahren mit eingebracht hat in den elterlichen Betrieb und sie kein Theoretiker ist. Das loslassen können der Personengruppe die den Betrieb aufgebaut/am laufen gehalten haben,  ist wohl eher ein Problem. Bestimmt kann man einen Übergabevertrag mit Klauseln versetzen, so daß den Eltern ein mit Ansehen eines scheiternden Betriebes erspart wird.
Oder Alternativ wie viele erwähnen hier eine GBR gründen.

Ich bitte, dass man den Jungen auch einfach etwas mehr zutraut, dass sie die Sache gut machen werden.

Ich empfinde es so, dass Kinder die von Kindesbeinen an den "elterlichen Karren" mitgezogen, die auch bestrebt sind, es in ihrem eigenen Interesse liegt und nicht weil die Eltern es so wollen, den Betrieb  zukunftsfähig zu erhalten.
Viele hier schrieben, dass sie auch jung waren bei der Übergabe. Keiner von denen schrieb, dass es ein Fehler od. Nachteil für den Betrieb war.
Sie sind an dieser Aufgabe sicherlich gewachsen und haben diese Verantwortung ernst genommen, waren bereit diese zu tragen  sonst hätte der Betrieb schon längst das Zeitliche gesegnet.
herzliche Grüße aus dem Süden
Antonia

peppels24

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Re: Verpachten oder Übergeben ?
« Antwort #46 am: 26.05.10, 19:54 »
Antonia, da kann ich voll zu stimmen! Ich denke auch, dass die Kinder ja in dem Betrieb gross geworden sind und von eben jenen Eltern groß gezogen wurden, die dann nicht loslassen können, aber eigentlich sollten sie doch wissen, "was" sie rangezogen haben!

lindenblüte

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Re: Verpachten oder Übergeben ?
« Antwort #47 am: 26.05.10, 20:40 »
Hallo zusammen!

Ich habe nach der Schule Gartenbau studiert (mit Schwerpunkt Obstbau und BWL) in Hinblick auf die Hofübergabe, die (das hab wohl nur ich gedacht) im Feb 2010 über die Bühne gehen sollte, da mein Vater 65 wurde. Seit Sept 2009 bin ich fertig (unter Regelstudienzeit, mit sehr gutem Ergebnis und jedes wochenende zu Hause arbeiten - inkl. Freund, der hat das auch 5 Jahre mitgemacht - wohlgemerkt!). Plötzlich (wer hätts gedacht?) kommt die Übergabe schneller als man schauen kann und "es musste schnell etwas passieren". Kurzum, meine eltern, meine schwester und ich sind halb verstritten. Dann hat mein Vater die beste lösung präsentiert: pachten!
..........


Hallo Apfelkönigin,

was mich interessieren würde ist, aus welchen Grund seid ihr plötzlich so zerschritten, will deine Schwester jetzt auch den Hof?
Wurde früher schon über Hofübergabe gesprochen bzw. daß du den Hof bekommst? Oder warum hat dein Vater jetzt plötzlich Bedenken - stellst Du zu große Ansprüche ?
Zum Thema zu jung/unerfahren zur Hofübernahme - es gibt auch jüngere Übernehmer - manche müssen sogar aus einer Notsituation übernehmen und schaffen das.

lg Lindenblüte

« Letzte Änderung: 26.05.10, 20:44 von lindenblüte »

Offline Paula73

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Re: Verpachten oder Übergeben ?
« Antwort #48 am: 26.05.10, 23:22 »

Aber es gibt halt schon ganz schöne Differenzen. Der eine würde Stall bauen, auch den bestehenden umbauen, der andere (Junge) niiiiiieeeemals. Und da wird argumentiert , was das Zeug hält.  Aber  wir würden niemals einen Stall bauen, den der Junge nicht will. Er muss ja damit letztendlich weiterarbeiten.
Andererseits - wenn wir "Alten" jetzt den Stall bauen - Schulden machen- und der Junior schmeisst dann doch hin, warum auch immer, dann sitzen wir im Alten noch auf den Schulden und können schauen........




Aber ihr redet miteinander und das ist das wichtigste. Streit und Differenzen werden sich nie ganz vermeiden lassen. Die Hauptsache ist doch das man sich nachher wieder annähert und Lösungen findet mit denen alle leben können.

LG Paula 

Offline fanni

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Re: Verpachten oder Übergeben ?
« Antwort #49 am: 27.05.10, 08:01 »
Das ist ganz einfach.........in Zukunft zitierst du ganz einfach mit der Zitatefunktion und dann kommt das Zitat in dein Antwortfeld eingefügt und du mußt nur drauf achten dass du NACH dem Zeichen [/quote]  auf das Zitat anwortest.

Beim letzten Beitrag hier kannst du das nachträglich ja auch noch berichtigen, indem du in deinen Beitrag in die "Änder" funktion gehtst und das was du selber geschrieben hast wieder aus dem Zitat rausschneidest , je nachdem wie fit du mit Schreiben bist - markieren , rechte Maustaste - ausschneiden , nach [/quote] wieder einfügen......

schönen Tag in die Schweiz!!
Herzliche Grüße von Fanni

Clara

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Re: Verpachten oder Übergeben ?
« Antwort #50 am: 27.05.10, 14:56 »
So wie ich Apfelkönigin verstehe, ist die ganze Ausbildung, auch von den Eltern so gewollt, auf die Übernahme des Betriebes hingelaufen. Daß sie jetzt "erst" 24 ist, dafür kann sie ja nichts. Aber das Alter hat m.E. nichts mit der Fähigkeit zu tun, einen Betrieb zu führen. Ich finde es von Clara mehr als überheblich, ihr hier die Qualifikation abzusprechen.

Meiner Meinung nach liegt hier der Fehler bei den Eltern, die wohl "überraschend" ins Rentenalter gekommen sind. Es ist doch klar, daß Apfelkönigin davon ausgehen muß, daß mit dem Eintritt ins Rentenalter die Betriebsübergabe erfolgen soll. Darauf war ja wohl die Ausbildung ausgerichtet. Und es ist doch einfach unfair von den Eltern, jetzt einen Rückzieher zu machen und quasi zwar den Hof zu verpachten, aber die Kontrolle und Macht nicht abgeben zu wollen.

Jeder "normale" Arbeitnehmer geht in die Rente und hat in seiner Firma nichts mehr verloren. Warum nur können Landwirte nicht genauso konsequent handeln und der nachfolgenden Generation die Chance geben, ihre Ideen zu verwirklichen. Das heißt ja nicht, überhaupt nichts mehr zu machen und zu sagen. Aber es heißt, die Verantwortung und Zuständigkeit abzugeben.

Ingrid

Hallo Ingrid,

ich habe da paar Fragen an dich:

1. Wo und wann habe ich Apfelkönigin ihre Qualifikation abgesprochen?
2. Woher weisst DU so genau, dass die Eltern von Apfelkönigin Fehler gemacht haben?
3. Woher weisst du denn überhaupt so genau, wie die Eltern von Apfelkönigin so drauf sind? Kennst du sie persönlich?

Betriebsführung hat sehr wohl was mit dem Alter zu tun... Mach dich mal schlau, was die Zulassungsbedingungen sind für den Meisterkurs... und ab wann jemand als Ausbilder tätig sein darf laut GESETZ...

Viele Grüße

Anja

« Letzte Änderung: 27.05.10, 17:06 von Clara »

Clara

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Re: Verpachten oder Übergeben ?
« Antwort #51 am: 27.05.10, 15:20 »
Hallo in die Runde,

nicht jedes ldw. Unternehmen ist ein Einzelbetrieb und somit unterliegt nicht jeder Betriebsinhaber/-leiter automatisch der "Übergabepflicht", wenn er ins Rentenalter kommt...  Das gebe ich nur mal den besonders Fantasiebegabten hier zu bedenken.

Landwirtschaft ist um Welten bunter als es manche wahrhaben will. Wir haben hier in Thueringen und den andern neuen Bundesländern vom Einzelunternehmen bis zur Aktiengesellschaft alle Rechtsformen in der Landwirtschaft vertreten. Ich schriebe gern dazu mehr und ausführlicher, allerdings erfahre ich hier immer wieder, dass es nicht erwünscht ist- was ich sehr bedaure.

Ich weiss, was ich schreibe. Ob andere immer wissen, was sie im Internet so schreiben und treiben... Nun ja, da habe ich hin und wieder so meine Bedenken. Ich schreibe nur unter dem Nick Clara oder unter meinem regulären Namen. Meine Kollegen und meine Auftraggeber wissen darum. Hin und wieder werde ich auch mal auf den einen oder anderen Beitrag VON MIR angesprochen- was recht amüsant ist. Ich kann zu meinen Beiträgen jederzeit und allerorts stehen.

Nachdenkliche Grüße

Anja

 
« Letzte Änderung: 27.05.10, 17:05 von Clara »

Offline Mirjam

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Re: Verpachten oder Übergeben ?
« Antwort #52 am: 27.05.10, 15:38 »
Hallo,

@ GbRs fällt mir nur ein - sie sind schnell gegründet, aber das auseinanderdividieren im Streit....?

Gruß Mirjam
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline SuHe

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Re: Verpachten oder Übergeben ?
« Antwort #53 am: 27.05.10, 16:02 »
hallo,

.....  die Rente ist dann auch in Frage gestellt........... !

Gruß
SuHe

Clara

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Re: Verpachten oder Übergeben ?
« Antwort #54 am: 27.05.10, 16:08 »
Hallo

was muss man den mit 50 machen, ausser mal darüber reden.


Hallo Swissbäuerin, hallo Fanni,

seht ihr auch da sehe ich einige Sachen "etwas" anders...

Ich bin der Ansicht, dass ich in dem Moment, wo ich die Komplettverantwortung für (m)einen Betrieb übernehme mir Gedanken machen und niederschreiben muss, was ist und wie es weitergehen könnte, wenn aus welchen Gründen auch immer heute mein letzter Arbeitstag ist... Krankheiten, Unfälle und Tod suchen sich immer ihre eigenen Wege und Zeiten.

Und falls mir jetzt jemand mit solchen dezenten Hinweisen wie Versicherungen und Co kommt... Dem sage ich nur, sie helfen vorübergehend, jedoch selten dauerhaft.

Viele Grüße & frohes Schaffen

Anja
« Letzte Änderung: 27.05.10, 16:10 von Clara »

Clara

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Re: Verpachten oder Übergeben ?
« Antwort #55 am: 27.05.10, 16:26 »


wenn kinder da sind die den hof übernehmen wollen sollten sie auch da mitspracherecht haben beim bauen -


Hallo Maggie,

dazu sage ich ganz klar und  deutlich NEIN. Kinder können im schulpflichtigen Alter  &  zu Beginn und während  ihrer beruflichen Ausbildung noch gar nicht überblicken, was solche langfristigen Investitionen im Detail bedeuten.  Ganz einfach weil es ihnen an Wissen und Einblick fachlich und betrieblich fehlt.

Die aktuellen Betriebsinhaber und Fachberater einschliesslich Banken haben solche Investionen zu planen, durchzukalkulieren und durchzuführen und sonst niemand. Ich kann nicht erwarten, dass meine Kinder meinen beruflichen Wegen und Ideen folgen. Kinder sind eigenständige Wesen.

Viele Grüße

Anja

Offline fanni

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Re: Verpachten oder Übergeben ?
« Antwort #56 am: 27.05.10, 16:45 »


Hallo Swissbäuerin, hallo Fanni,

seht ihr auch da sehe ich einige Sachen "etwas" anders...

Ich bin der Ansicht, dass ich in dem Moment, wo ich die Komplettverantwortung für (m)einen Betrieb übernehme mir Gedanken machen und niederschreiben muss, was ist und wie es weitergehen könnte, wenn aus welchen Gründen auch immer heute mein letzter Arbeitstag ist... Krankheiten, Unfälle und Tod suchen sich immer ihre eigenen Wege und Zeiten.

Und falls mir jetzt jemand mit solchen dezenten Hinweisen wie Versicherungen und Co kommt... Dem sage ich nur, sie helfen vorübergehend, jedoch selten dauerhaft.

Viele Grüße & frohes Schaffen

Anja


hier wurde für mich eindeutig von einem klassischen Familienbetrieb gesprochen..........dass es vieles andere gibt weiß ich auch......dazu sag ich aber nix,  weil ich davon nix versteh.........(und das auch nicht muß)..........ich kann nur Familienbetrieb ;)

also ich versteh dich schon, dass du manchen hier die rosarote Brille runterreißen möchtest.......aber wie du schon sagst Eigenverantwortung, der große Rundumschlag war doch gar nicht gefragt?

Außerdem find ich es doof, wenn du schreibst, dass sich anscheinend der eine oder der andere über manche Beiträge kringelt........haha

und was haben wir davon??

schlechte Stimmung.........manchmal ist es einfach besser nix zu sagen.........das wärs für mich zu deinem Beitrag aber nicht zum Thema.


Außerdem fällt mir auf, dass sich die Themenstellerin gar nicht meldet......was ist los?  Situation gelöst (das wäre gut) oder schwierig oder was?

Bin auch mal neugierig.
Herzliche Grüße von Fanni

Offline fanni

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Re: Verpachten oder Übergeben ?
« Antwort #57 am: 27.05.10, 16:46 »


Die aktuellen Betriebsinhaber und Fachberater einschliesslich Banken haben solche Investionen zu planen, durchzukalkulieren und durchzuführen und sonst niemand. Ich kann nicht erwarten, dass meine Kinder meinen beruflichen Wegen und Ideen folgen. Kinder sind eigenständige Wesen.

Viele Grüße

Anja

dazu sag ich JA!
Herzliche Grüße von Fanni

Clara

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Re: Verpachten oder Übergeben ?
« Antwort #58 am: 27.05.10, 16:58 »
Hallo Fanni,

ich möchte niemanden die rosarote Brille abnehmen.

Was ist denn ein klassischer Familienbetrieb?
Jedes ldw. Unternehmen ist nach meinem Verständnis ein Familienbetrieb... Alle Betriebe, die sich entwickeln, kommen früher oder später an den Punkt, dass sie aus steuerrechtlichen oder juristischen Gründen sich Gedanken machen "müssen", ob sie nicht eine andere Rechtsform statt Einzelunternehmen wählen.

Hinter jeder Firma stehen Familien, engagierte Betriebsleiter und Belegschaft... und da ist es vollkommen wurscht, ob der Betrieb in den alten oder neuen Bundesländern seinen Standort hat- groß oder klein ist.

Gedanken über und zur Nachfolge für den Fall: Was wäre wenn... stehen auch vollkommen unabhängig von Betriebsgröße, Standort und Rechtsform zur Debatte...

Ich weiss, dass das Thema alles andere als lala ist... und durchaus der eine oder andere Gedanke schmerzt... und vor allem führt es mir gnadenlos vor Augen: Ich bin weder unsterblich noch allwissend.

Beste Grüße

Anja

Offline Paula73

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Re: Verpachten oder Übergeben ?
« Antwort #59 am: 27.05.10, 19:00 »


wenn kinder da sind die den hof übernehmen wollen sollten sie auch da mitspracherecht haben beim bauen -


Hallo Maggie,

dazu sage ich ganz klar und  deutlich NEIN. Kinder können im schulpflichtigen Alter  &  zu Beginn und während  ihrer beruflichen Ausbildung noch gar nicht überblicken, was solche langfristigen Investitionen im Detail bedeuten.  Ganz einfach weil es ihnen an Wissen und Einblick fachlich und betrieblich fehlt.


Anja

Ich bin der Meinung das es da weder ein klares Ja noch ein klares Nein geben kann. Die Voraussetzungen und Konstellationen sind einfach viel zu unterschiedlich.
Meine Kinder (4 und 10 ) werden bei aktuellen Planungen sicher noch nicht einbezogen. Sollte sich in ca. 10 Jahren eines oder beide doch für den Beruf entscheiden, sähe es aber schon wieder anders aus. Andere Meinungen eröffnen neue Blickwinkel.

Ich würde sie aber drängen erst einmal die Welt außerhalb des Betriebes zu erkunden (Auslandspraktikum, Weiterbildung, Fremdanstellung), der Nachteil wenn man früh Verantwortung übernimmt ist halt nun mal die Bindung an den Betrieb und manche Dinge kann man  nur in der Jugend tun.

Gruß Paula