Autor Thema: 100 Gründe, um KEINE Bäuerin zu werden  (Gelesen 80607 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline martina-s

  • Landkreis Weilheim Obb.
  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 6086
  • Geschlecht: Weiblich
  • Es lebt sich leichter mit der Wahrheit :)
Re: 100 Gründe, um KEINE Bäuerin zu werden
« Antwort #15 am: 02.01.05, 10:37 »
Hallo Mirjam,
unsere Beiträge kreuzten sich.
Finde Deinen Beitrag sehr gut.
Und was ich meinem noch anfügen wollte:

Ich bewundere Bäuerinnen, die ihre Aufgabe als Berufung und Hobby sehen. Hört sich dumm an. Aber solche gibt es!
Ich habe zum Beispiel den PC hier als mein Hobby. Dafür bleibe ich sogar bis in die Früh auf, wenn es gilt daran was zu reparieren oder neu einzustellen. Habe Leute, die bringen mir ihre Kisten. Ich mach das gern und will dafür auch nix. Die Technik ist immer schon meine Leidenschaft gewesen und ich zerlege auch so manche Geräte und schau immer dass ich die Teile wieder zum Laufen bringe. Da hab ich dann meine Bestätigung.
Ich kenne Bäuerinnen, die haben ihre Bestätigung, wenn alles sauber blitzt, wenn alle Kühe trächtig, wenn... Das ist deren Lebensaufgabe, einfach ihre Berufung. Sie tun dies ohne, wie wir hier nachzudenken, ob 100 Punkte pro oder 100 Punkte kontra.
Das finde ich, ist entscheidend...
Liebe Grüße
Martina

Offline mary

  • in memoriam
  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 9691
  • Geschlecht: Weiblich
  • Baeuerin - Beruf mit Herz
Re: 100 Gründe, um KEINE Bäuerin zu werden
« Antwort #16 am: 02.01.05, 12:31 »
Hallo Martina,
das ist doch das schönste Geschenk, das man im Leben finden kann-
seine Talente einzusetzen und Freude daran zu haben-
der eine als Bäcker, der andere als Metzger, als PC- Fachmann oder Frau-
der eine findet im Beruf seine Berufung, der andere hat Hobbies, die ihn tragen,
ein anderer lebt für seine Ehrenämter-
ich habe irgendwann eine Geschichte gelesen, die ich leider nciht mehr ganz genau wiedergeben
kann-
es geht auf alle Fälle darum, dass wir irgendwann die Verantwortung an den Schöpfer unseres Lebens  wieder zurückgeben dürfen oder müssen-
und dann steht unser Leben auf dem Prüfstand,
nicht als Kopie von jemand, nicht als Frau von Jemand, nicht als Mutter von Jemand,
sondern als die Person, die Gott geschaffen hat.
Das heißt sicher nicht, keine Verwantworung für andere zu übernehmen-
aber es gibt ein viel grösseres Maß an Freiheit.
Bäuerin zu werden war in jugendlichen Jahren sicher nicht mein Traum-
aber ein liebenswerter Bauer hat viele meiner Bedenken zerstreut,
ich habe auch schon mal drüber nachgedacht,
was meine früheren Träume waren-
als Kind wäre ich zu gerne Köchin geworden- mit irgendwann einen kleinen, feinen Lokal, mit guter Küche und Wohlfühlatmosphäre,
leider hat mir damals der Hausarzt diesen Traum ausgeredet, angeblich sei ich nicht stabil genug für diesen harten Knochenjob- so habe ich aus einer anderen Vorliebe, gerne unter Menschen zu sein,
einen anderen Beruf erlernt, ich war in einer Gemeinde in der Verwaltung- hatte viel Kontakt mit anderen Menschen, nur etwas ging mir damals furchtbar ab- es war vieles so oberflächlich, mir fehlte ein Tiefgang im Leben-
und den habe ich bekommen im wahrsten Sinne des Wortes-
Und erst mit dem auf die Nase fallen- bin ich auf meine wirkliche Berufung gekommen-
ich könnte mir heute keinen schöneren Beruf mehr vorstellen, als mit dem Leben in jeder Variation zu tun zu haben-
aber dafür mussten viele Überzeugungen über Bord,
es war wie ein Neuanfang- und das mitten im fortgeschrittenen Alter.
Ich beneide heute noch junge Menschen, die schon als Kind ganz klar wissen, wohin sie wollen,
bei mir war das eine lange Fahrt, bis ich wirklich wusste, wohin meine Reise gehen soll.
Dass zum Sonnenschein der Schatten gehört, das ist halt so,
alles passt auch mir in meinem Beruf nicht unbedingt,
aber seit ich mich an das Gebet halte:
Gott schenke mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Seither bin ich einfach zufrieden mit meinem Leben.
Denn die Person, die ich jetzt bin- die bin ich zu einem grossen Teil deswegen, weil ich Bäuerin geworden bin- und für die vielen grossen und kleinen Steine, die im Weg lagen, bin ich sehr dankbar.
Und trotz allem Schwierigen- ich würde diesen Weg wieder wählen-
mit dem Wissen, das ich heute habe-
nochmals anfangen können-
ein unmöglicher Wunsch ;D,
aber sehr reizvoll.
Wenn mich meine PC Kiste wieder mal über Gebühr ärgert und mir zeigt, dass ich PC mässig ein Volldusel bin- dann glaube ich muss ich Dich plagen, Du hast Freude daran-

Wer hat Lust und Mut eine neue Box aufzumachen-

wir wir es schaffen, dass es uns gutgeht-
Freude ist sicher in starker Motor-

ich habe gestern eine ganze Menge Tips und Ratschläge in verschiedenen Fachzeitschriften gefunden,
wie man sich das Leben ein bischen schöner machen kann- ohne grosse Kosten.
Interessant war, dass vieles, was mir so in den letzten 2 Jahren als für mich wichtig erschien,
in den verschiedensten zeitschriften zu lesen war, egal ob in Top- Agrar, in einer Beilage für die Schweinebauern, in noch ein paar andere Zeitschriften.
Egal ob als Bäuerin, als Hausfrau, als Mutter, als Verkäuferin, als ...........
das Leben hat überall seine Sonnen- und Schattenseiten-
an seinem Platz das beste zu machen-
und versuchen, sich diesen Platz gemütlich einzurichten -
in Anbetracht der grossen Katastrophen und den vielen Elend
auf der Welt sowieso nicht ganz einfach.
herzliche Grüsse
maria

Offline martina-s

  • Landkreis Weilheim Obb.
  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 6086
  • Geschlecht: Weiblich
  • Es lebt sich leichter mit der Wahrheit :)
Re: 100 Gründe, um KEINE Bäuerin zu werden
« Antwort #17 am: 02.01.05, 20:37 »
Hallo Barbara,
nur zu! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Nebenerwerbler die besseren Bäuerinnen sind. Zumindest waren von mir viele im Kurs, da habe ich diese Überzeugung gewonnen....
Liebe Grüße
Martina

Offline reserl

  • Niederbayern
  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 6208
  • Geschlecht: Weiblich
  • BT - Blick über den Tellerrand
Re: 100 Gründe, um KEINE Bäuerin zu werden
« Antwort #18 am: 02.01.05, 22:17 »

Oh, ich denke schon auch das diese Box hier ihre Berechtigung hat. ::)

Wenn man Bäuerin ist, ist das tatsächlich nicht alles "rosarot und himmelblau" wie Barbara so schön geschrieben hat. 8)
Auch ich hab Phasen, wo ich alles in Frage stelle. ???

Wie gerne würde ich öfters mal ausschlafen. :-[
und jeder Ausflug oder Urlaub setzt eine generalstabsmäßige Planung voraus.  :-\

Und mir fallen sicher noch eine ganze Menge anderer Punkte ein......


@Alice: Dir wünsche ich, das sich für Dich auf dem Hof was zum Positiven verändert!
Wehr dich, wenn Dich andere verplanen oder über dich bestimmen.
lieben Gruß
Reserl



Manchmal ist es ein großes Glück,
nicht zu bekommen, was man haben will.

Offline Antonia

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 464
  • Geschlecht: Weiblich
  • BT- ein Lebenselexier für Frauen auf dem Lande
Re: 100 Gründe, um KEINE Bäuerin zu werden
« Antwort #19 am: 02.01.05, 23:07 »
ich muß gestehn ich früher nie eine Bäuerin war aus Überzeugung dass das Agrarierleben für mich das "gelbe vom Ei" , sondern dazu kam, weil mein Partner eben Landwirt ist.
Tat mir mit vielem verdammt lange schwer, und muß sagen seit ich hier im BT bin, ich eine andere Einstellung zu vielem bekommen habe.
Mir aber auch Freiräume erkämpft habe, wie z.B. mir erlaube einem Teilzeitjob nach zu gehn, den ich eigentlich nicht machen sollte weil ich ja zu Hause genug zum schaffen hätte.

mir stößt heute noch auf, dass ich das Gefühl nicht los werde, der Hof geht immer über alles und dann erst kommen die Menschen die ihn bearbeiten und am Leben erhalten .

Vielleicht liegt es daran, ich zwar auf dem großelterlichen Hof groß geworden aber eben nicht direkt Landwirtstochter bin, die diese Liebe mit der Muttermilch eingesogen, wie man so schön sagt.
Heute bin ich etwas optimitischer und denke es ist gut wie alles gekommen, jeder wird an den Platz gestellt der für ihn auf dieser Erde geschaffen. Natürlich ist man seines Glückes Schmied, und die sonst eher Pesemistische sieht plötzlich auch die Positiven Seiten.
herzliche Grüße aus dem Süden
Antonia

Offline Doro

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 2180
  • Geschlecht: Weiblich
  • Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag
Re: 100 Gründe, um KEINE Bäuerin zu werden
« Antwort #20 am: 03.01.05, 07:58 »
Hallo Barbara,

was heißt hier: bin ja NUR Nebenerwerblerin??

Siehst Du Dich nicht als vollwärtige Bäuerin?
Es grüßt Doro

,,Leben ist nicht genug", sagte der Schmetterling. ,,Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muss man haben".

Offline suederhof1

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 4272
  • Geschlecht: Weiblich
  • Wir haben die Welt nur von den Kindern geliehen
Re: 100 Gründe, um KEINE Bäuerin zu werden
« Antwort #21 am: 03.01.05, 09:28 »
Hallo

Heute , wenn ich so zurückblicke, bin ich ganz schön blauäugig in dieses Unternehmen" Landwirt heiraten" gegangen.
Die Liebe macht eben kurzsichtig.

Alle hier auf dem Hof haben mir zwar den Weg geebnet, Hilfestellungen gegen und auch heute kann ich mit vielen Problemen  im Stall an SM und SV treten.

Bin selber ein Stadtkind, war nur als Kind auf einem Bauernhof in Bayern.
hab mit der Materie nicht viel zu tun gehabt und mir auch nie Gedanken darüber gemacht.
Dann bin ich so in das Waser geschubst worden, das ich erst mal tiel Luft holen musste.


Heute , nach über 12 Jahren, bin ich soweit, das ich mir nicht alles vorschreiben lasse, das ich auch mal nein sage, wenn ich mal wieder in der "GEMA" sein sollte.Aber das schlechte Gewissen kommt dann doch.
Aber es gibt viele Gründe, warum ich nicht wieder in die LWS heiraten würde. :-X
Da ist das frühe Aufstehn nur ein kleiner.

Jungen Frauen wird an Anfang viel zugemutet, wenn sie in die LWS einheiraten und wenn sie vorhar gar nichts damit zu tun hatten ist es eigentl ich eine Zumutung.
Hätte ich eine Beamten oder Dachdecker geheiratet, wär ich ja auch nicht in seinem Beruf tätig !!!
Aber bei der LWS ist das wie selbstverständlich.

Leider sehen das sie Männer und die Altenteiler immer anders.
Es ist immer besser einen eigenen Betrieb mit dem Mann aufzubauen, als einen fertigen hineinzuheiraten.
Die Entwicklungschancen sind nicht sehr groß, außer man hat die Kraft sich gegen alle Wiedrigkeiten durchzusetzen.
Leider bleibt dann immer einer auf der Strecker.

LG Barbara


 

Offline martina

  • Südniedersachsen
  • Administrator
  • *
  • Beiträge: 22213
  • Geschlecht: Weiblich
  • Unsere Landwirtschaft - wir brauchen sie zum Leben
Re: 100 Gründe, um KEINE Bäuerin zu werden
« Antwort #22 am: 03.01.05, 11:06 »
Naja, Lucia, sicher: der Landwirt ist selbständig und somit als Freiberufler zu betrachten.

Aber ich habe auch oft wie Barbara gedacht:
Zitat
Hätte ich eine Beamten oder Dachdecker geheiratet, wär ich ja auch nicht in seinem Beruf tätig !!!
Aber bei der LWS ist das wie selbstverständlich.

Zu Zeiten als wir noch verlobt bzw. grad frisch verheiratet waren, da hatte mein Mann den Hof noch nicht übernommen, sondern war angestellt! Und ich bin ganz verwundert gefragt worden: "Wie? Du gehst nicht mit in den Stall???" Nein, ich bin nicht mit in den Stall gegangen, und ich habe mich schon geärgert, weil eben von der Frau des angestellten Elektrikers auch nicht wie selbstverständig verlangt wird, daß sie Strippen ziehen kann!

 Und von der Frau des zukünftigen Elektrik-Fachbetriebes in spe wird das auch nicht verlangt! Zumindest nicht, solange der Vater noch den Betrieb hat! Sicher, wenn sich er Betriebsnachfolger eine Frau sucht, die Branchenvorkenntnisse hat, wird das gern gesehen, aber nicht so vorrausgesetzt, wie in der Landwirtschaft. Ich habe doch auch einen Beruf, ist der nichts mehr wert, nur weil ich einen Landwirt geheiratet habe???

Ich denke schon, daß es einen Unterschied macht, ob jemand einen eingeführten Betrieb übernehmen wird, oder sich eigenständig selbstständig macht. Das da (die vorhandene Frau) mitziehen wird/muß/sollte ist eine Sache der Abstimmung und der Partnerschaft zwischen den Beiden. Aber niemand verlangt, daß der Partner automatisch seinen Beruf aufgibt und voll mit in den Betrieb einsteigen wird. Wenn er es macht, ist ok. Und die meisten werden es wohl auch machen, das ist auch ok.

Aber ich glaube, wir weichen vom Thema ab.

Was mir den Spaß an der Landwirtschaft vermiest?

- Dass uns die Politik immer wieder Knüppel zwischen die Beine wirft
- wir inzwischen einen großen Teil unserer Zeit im Büro verbringen müssen mit Dokumentation hier
- Aufschreiben da
- seitenlange Anträge auf Unterstützung/Einkommensausgleich ausfüllen müssen, die bei gerechten Erzeugerpreisen überflüssig wären,
- immer gläsener werden für die Allgemeinheit, die  beim kleinsten Verstoß gegen den Datenschutz schon aufschreit, der aber für uns in manchen Bereichen nicht zu gelten scheint!
- ein Landwirt bei vielen Kontrolleuren und übergeordneten Stellen schon als potentieller Betrüger angesehen zu werden scheint, sonst gäbs ja nicht unter jeder Dokupflicht den Hinweis auf Bußgelder und Prämienkürzungen


« Letzte Änderung: 03.01.05, 11:11 von martina »

Offline suederhof1

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 4272
  • Geschlecht: Weiblich
  • Wir haben die Welt nur von den Kindern geliehen
Re: 100 Gründe, um KEINE Bäuerin zu werden
« Antwort #23 am: 03.01.05, 12:01 »
Hallo
Lucia, in meinem alten Beruf hab ich auch teilweise Sonn- und Feiertagssgearbeitet, auch nachts.
Das hat mich alles nicht gestört.

Warum ich nicht noch mal Bäuerinn werden möchte ist,
Die Probleme im  Stall und auf dem Hof, werden in die Familien mitgenommen, ob man will oder nicht.
Alle leiden mit der Zeit, wenns mal nicht rund läuft.
Ärger, Nöte ,Verzweiflung werden immer in die Familie getragen. Man kann nicht einfach die Tür hintersich zu machen und die Sorgen bleiben am Arbeitsplatz.

Dazu noch der Druck von außen, vielleicht auch noch Probleme in der Familie selber  und das Elend nimmt seinen lauf.
Das macht einfach kaputt.

LG Barbara





 

Offline Vöglein

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 3152
  • Geschlecht: Weiblich
  • Ich liebe dieses Forum !
Re: 100 Gründe, um KEINE Bäuerin zu werden
« Antwort #24 am: 03.01.05, 12:39 »
Die Probleme im  Stall und auf dem Hof, werden in die Familien mitgenommen, ob man will oder nicht.
Alle leiden mit der Zeit, wenns mal nicht rund läuft.
Ärger, Nöte ,Verzweiflung werden immer in die Familie getragen. Man kann nicht einfach die Tür hintersich zu machen und die Sorgen bleiben am Arbeitsplatz.

Dazu noch der Druck von außen, vielleicht auch noch Probleme in der Familie selber  und das Elend nimmt seinen lauf.
Das macht einfach kaputt.

Hallo Barbara,

ich danke dir für diesen Beitrag und möchte gerne meinen Namen darunterschreiben.

Grüße Vöglein, Andrea
Liebe Grüße Andrea Maria

...man muss das Glück unterwegs suchen, nicht am Ziel, da ist die Reise
zu Ende !

Offline Mirjam

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 5320
  • Geschlecht: Weiblich
  • Change happens!
Re: 100 Gründe, um KEINE Bäuerin zu werden
« Antwort #25 am: 03.01.05, 13:44 »
nur kurz - ausnahmsweise  ;) - von mir:

Ich stamme auch aus der LW - und bei meiner stand/steht vor allem der Mensch/die Familie obenan (z.B. ist bis auf Saisonausnahmen um 18.00 Uhr Feierabend!) und nicht der Betrieb, aber oh, ja, ich hab das schon anders erlebt  :'(.

Wenn ich in meinem Bekanntenkreis herumkucke und auch mit dem BT gelesenen vergleich,  dann sehe ich durchaus große Unterschiede zwischen der Unternehmens-Ehefrau Gewerbe und der Unternehmens-Bäuerin.

Da muss man nur kucken, was/wie die (Jung)Bauern nach einer Partnerin suchen/ausschreiben in den Annoncen.

viele Grüsse

Mirjam



Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline Vöglein

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 3152
  • Geschlecht: Weiblich
  • Ich liebe dieses Forum !
Re: 100 Gründe, um KEINE Bäuerin zu werden
« Antwort #26 am: 07.01.05, 00:27 »
aber ich seh es immer noch net als grund an, wieso ich keine bäuerin werden hätt sollen oder wollen, das ist meiner ansicht nach eher mentalitätsbegründet.

Hallo Lucia,

Meinst du die Mentalität der Hessen oder die der Bayern sei eine andere  ;D ? Versuche mir das einmal zu erklären,
denke ständig darüber nach, komme aber zu keinem gescheiten Ergebnis !!! Denkst du an die Belastbarkeit eines jeden einzelnen ?


Herzliche Grüße Andrea
Liebe Grüße Andrea Maria

...man muss das Glück unterwegs suchen, nicht am Ziel, da ist die Reise
zu Ende !

Offline mary

  • in memoriam
  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 9691
  • Geschlecht: Weiblich
  • Baeuerin - Beruf mit Herz
Re: 100 Gründe, um KEINE Bäuerin zu werden
« Antwort #27 am: 07.01.05, 08:54 »
Hallo Vöglein,
wie gehts Eurer Kuh, die vor dem Melkstand lag?
Die Belastbarkeit wird manchmal schon auf eine harte Probe gestellt.
Heute morgen hätte ich auch ein Nein zu meinen Beruf schreien können-
jede Nacht rennen wir abwechselnd runter, um wegen Kalben zu schauen-
und doch lag heute morgen eine Färse in der Box, das Kalb steckte, zum Glück bekamen wir es mit Hilfe vom TA überhaupt noch raus- die Färse ist gelähmt und TA gab uns wenig Hoffnung, dass sich das noch geben würde.
Mit Trauer und Schuldgefühlen umzugehen, das habe ich bisher noch nicht richtig auf die Reihe gebracht-
Trauer um ein Tier - wie schafft man den Spagat von damit klarkommen und doch nicht kaputt zu gehen-
und mit Schuldgefühlen umzugehen-
hätte ich doch auf mein Gefühl gehört-
der Verstand sagte ein klares Urteil- einfach noch keine Anzeichen für eine Geburt.
Nach meinem Gefühl wollte ich sie in der Nacht schon in die Abkalbebox treiben,
aber sie lag so friedlich in der Liegebox,
und doch fühle ich mich einfach total mies und schuldig.
Sich selbst zu verzeihen ist gar nicht so einfach.
So schön der Umgang mit dem Lebendigen ist- es gehört auch immer der Tod mitdazu.
Ohne es zu wollen, haut mich das immer wieder rein, ich weiß, dass ich gegen den Tod nie siegen kann-
er stellt mir ganz klar- dass ich nur ein kleiner Mensch bin.
Herzliche Grüsse
Maria

Offline annama

  • Nahetal
  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 2161
  • Geschlecht: Weiblich
  • " Alles zu beleben ist der Zweck des Lebens "
Re: 100 Gründe, um KEINE Bäuerin zu werden
« Antwort #28 am: 07.01.05, 09:44 »
Hallo Maria
Hallo Vöglein,
wie gehts Eurer Kuh, die vor dem Melkstand lag?
Die Belastbarkeit wird manchmal schon auf eine harte Probe gestellt.
Heute morgen hätte ich auch ein Nein zu meinen Beruf schreien können-
jede Nacht rennen wir abwechselnd runter, um wegen Kalben zu schauen-
und doch lag heute morgen eine Färse in der Box, das Kalb steckte, zum Glück bekamen wir es mit Hilfe vom TA überhaupt noch raus- die Färse ist gelähmt und TA gab uns wenig Hoffnung, dass sich das noch geben würde.
Mit Trauer und Schuldgefühlen umzugehen, das habe ich bisher noch nicht richtig auf die Reihe gebracht-
Trauer um ein Tier - wie schafft man den Spagat von damit klarkommen und doch nicht kaputt zu gehen-
und mit Schuldgefühlen umzugehen-
hätte ich doch auf mein Gefühl gehört-
der Verstand sagte ein klares Urteil- einfach noch keine Anzeichen für eine Geburt.
Nach meinem Gefühl wollte ich sie in der Nacht schon in die Abkalbebox treiben,
aber sie lag so friedlich in der Liegebox,
und doch fühle ich mich einfach total mies und schuldig.

Schuldig und mies darfst du dich nicht fühlen Maria sonst zerbrichst du daran.

Wir müssen unterscheiden  zwischen Mensch und Tier - oder?

So hart es klingen mag ,der Tod eines Tieres ist zu ersetzen.wenn aber ein lieber Mensch von dannen geht ist es sehr schwer zu verkraften.
Gestern wurde ein totes Kalb geboren , auch ich war sehr traurig darüber - aber das Leben muss weiter gehen.
Gerade wir Bäuerinnen erleben tagtäglich Tod und Leben hautnah auf unsern Höfen.

Aufmunternde Grüsse für die
Zukunft von annama
Gerade wenn eine Frau meint ihre Arbeit sei getan
wird sie Grossmutter

Liebe Grüsse annama

Offline martina-s

  • Landkreis Weilheim Obb.
  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 6086
  • Geschlecht: Weiblich
  • Es lebt sich leichter mit der Wahrheit :)
Re: 100 Gründe, um KEINE Bäuerin zu werden
« Antwort #29 am: 07.01.05, 10:07 »
Hallo Annama,
ist mir aber auch schon so gegangen, dass mir eine Kuh besonders leid getan hat. Auch meine Tochter vertritt die Ansicht, dass man sich mit den Tieren nicht so gut anfreunden darf weil man sie dann doch wieder abgeben muß. Soll ich Dir was sagen: Auch diese Tatsache, sich so eine Einstellung sich aneignen zu müssen kann einem fertig machen...
Liebe Grüße
Martina