Autor Thema: Schuld und Vergebung  (Gelesen 16959 mal)

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Offline marikat

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Re: Schuld und Vergebung
« Antwort #30 am: 23.07.08, 09:56 »
Hallo,
ich glaube dass Schuld und Vergebung ein Opfer - Täter  Thema ist.

Meine Erfahrungen damit im einzelnen zu schildern geht jetzt wahrscheinlich zu weit.
Aber ich bin jetzt über 50 und habe meine Lebensgeschichte die mich geprägt hat positiv und negativ.
Und wir sind jeweils Opfer und Täter. Das jetzt gegeneinander aufzurechnen, um dann festzustellen wer mehr Opfer oder Täter war ist nicht hilfreich.
Aber er sieht das anders, nur weil sie jetzt alt wird, sollte man das einfach vergessen. Und ich kann das nicht. Ich gebe ihr keinen Platz mehr in meinem Leben, kann ihn auch verstehen, es ist ja schliesslich seine Mutter.

Gruß
Helga
Du schreibst, dass du deinen Mann auch verstehst. Das finde ich klasse. Wenn dein Mann und du eine klare Absprache habt, könnt ihr alle damit umgehen dass deine SM und du keinen Draht zueinander habt.
Du sinnst nicht auf Rache, sondern lässt die Verantwortung für deine SM da, wo sie hingehört, nämlich bei ihrem Sohn.
Gruß
Marikat


Offline Hopfi

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Re: Schuld und Vergebung
« Antwort #31 am: 23.07.08, 13:49 »
Hallo Helga,
ich habe die gleiche Meinung wie Marikat !

Zu meinem Schwiegervater sage ich - sie ist deine "Frau" !!
zu meinem Mann sage ich - sie ist deine "Mutter" !!
zu meiner Schwägerin sage ich - sie ist deine "Mutter" !!
Ich erst stelle mich an 4. Stelle der Verantwortung . Männer sind lernfähig wenn sie nur wollen!


Den Satz "Weibliches Konkurrenzverhalten - und wie Männer davon profitieren " stammt aus dem Buch "Catfight". (Ein Buchtip aus dem BT) hat mich sehr nachdenklich gemacht !

Gruß Hopfi
 
Hallo und auf ein Wiederschreiben

Online Maja

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Re: Schuld und Vergebung
« Antwort #32 am: 23.07.08, 23:40 »
Es gibt mehrere MEnschen die in meiner Schuld stehen und mich sehr verletzt haben. Aber ich habe für mich den Kreis geschlossen und Ihnen vergeben. Aber nie wird es vergessen sein. In keinem Fall. Ich fühle mich viel wohler seit ich meiner Mutter zum Beispiel alles  gesagt hatte, was mir von Ihrer Seite aus angetan wurde und wie sie mich verletzt hatte.
Sie ist ja schon einige JAhre verstorben und es war gut alles los zulassen was schlecht war.
Bei anderen Menschen habe ich es nie richtig ausgesprochen was mir wehgetan hat, z.B. SM, aber ich habe meinen inneren Frieden mit ihr gemacht und kann ihr heute gut entgegen treten und könnte auch für sie helfend zur Seite stehn. ICH habe ihr vergeben. Das macht mich auch freier im Umgang mit ihr.
Unser Leben ist so kurz und zu schade für Bockigkeit und ewig Böse sein. Besser ist es sich den Mut zu fassen Und alles schlimmee einmal anzusprechen was man vom andern ( SM; SV) erlebt hat und es auszusprechen Und dann loszulassen. Das ist Arbeit an sich selbst, aber es ist auch eine Arbeit die einem selbst viel gibt, nämlich Stärke---innere Stärke.

Vergessen sollte man nie, denn so hat man die Möglichkeit ,nie so zu werden und andern nie so weh zu tun wie einem selbst getan wurde. Der beste Selbstschutz, würde ich sagen.
Aber so denke eben ich, vielleicht habe ich ja auch nicht Recht??????
Aber ich lebe

Online Maja

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Re: Schuld und Vergebung
« Antwort #33 am: 24.07.08, 15:40 »
JA das ist eine schwere Frage und die kann ich für mich nicht einfach so beantworten.

Offline Imogen

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Re: Schuld und Vergebung
« Antwort #34 am: 24.07.08, 16:47 »
Ich denke so eine "Schuld" läd keiner mit Absicht auf sich, sondern es ist wie immer man es auch nennen will "Schicksal" oder "Vorbestimmung".

Bei Kränkungen will dich immer jemand auf deinen "Platz" verweisen, wenn du der Neue bzw. der Eindringling in einer bestehenden Gemeinschaft bist. Da sind immer Neid, alte Rechte, die Angst vor Veränderungen, etc. kaum jemand heißt dich willkommen. Da steckt schon eine Absicht dahinter.

Imogen
Viele Grüße
aus dem Tal der Liebe

Offline passivM

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Re: Schuld und Vergebung
« Antwort #35 am: 24.07.08, 23:08 »
Ach du liebe Zeit!
Das ist ja ein Alptraum!
Und wenn dein Mann sich soooo mit Vorwürfen und mit dem Trauma des Unfalls quält - dem hätte ich doch schon längst vergeben,
anstatt auch noch auf Bestrafung zu drängen, vor allem bei so einem Mitverschulden.

Dein Mann und dein Sohn verdienen wirklich viel Mitgefühl.

lieben Gruß
Anna
Liebe Grüße
aus dem schönen Mecklenburg-Vorpommern

Offline Imogen

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Re: Schuld und Vergebung
« Antwort #36 am: 25.07.08, 08:46 »
Hallo Daggl,

du hast micht wohl mißverstanden.

Bei der "Kränkung" hat man die Wahl, beim anderen, siehe z.B.Beitrag von Helga nicht.

Und das "es nichts macht" trifft für beides nicht zu!!!!

Imogen
« Letzte Änderung: 25.07.08, 08:50 von Imogen »
Viele Grüße
aus dem Tal der Liebe

Offline schnute

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Re: Schuld und Vergebung
« Antwort #37 am: 25.07.08, 21:06 »

Hallo Helga,

vermutlich wollte die Fahrerin nicht mit ihrer Mitschuld (mit der sie sich dann hätte auseinandersetzen müssen) konfrontiert werden, indem sie einen Kontakt mit euch verweigert hat. Das fehlende Wort von Angesicht zu Angesicht hat es für deinen Mann wohl noch schwerer gemacht das Geschehene zu verarbeiten, als es ohnehin schon für ihn und deinen Sohn war.

Vergebung kann schon Wunden heilen, hier hätte vielleicht schon ein Gespräch eine winzige Besserung gebracht. Durch die Ablehnung wird einem mit voller Wucht eine scheinbar untilgbare Schuld aufgedrückt.
Ich hoffe sehr, dass dein Mann mit der Zeit sich selbst vergeben kann und ihm nicht der Weg zu seinem inneren Frieden auf Dauer versagt bleibt.

Mitfühlende Grüße von schnute

Der Weg ist das Ziel