Also nach meinen Eindrücken nach einem Besuch in Königsberg und Umgebung würde ich nicht als Landwirt nach Rußland wollen.
Ich sage es mal etwas überspitzt: In Rußland funktioniert nichts. Strom, Wasser, Kanal - der ganze "Untergrund" in Königsberg ist noch aus deutscher Zeit. Landwirtschaft wird in der Umgebung keine betrieben, alles verbuscht, und das in einer Ecke, die mal die Kornkammer Preußen´s war. Die Häuser sind noch aus deutscher Zeit, wenn sie noch stehen, dann das Erdgeschoss, darauf sind Asbest-Wellblech-Dächer. Zu den Häusern gehören große Gärten, davon leben die Leute. Die Kirchen, die früher der Dorfmittelpunkt waren, sind Ruinen. Auf meine Frage, warum keine Landwirtschaft betrieben werde, hieß es: Es gibt keine gültige Vermessung, keine Kataster, deshalb gibt es auch keine Pachtverträge und kein Geld von der Bank.
Es wurde uns dringend geraten, keine Post in Königsberg einzuwerfen, denn die Post, egal wohin sie nachher soll, geht erst nach Moskau. Wie lange sie dann braucht, kann sich jeder ausrechnen.
Diese Reise hat nicht vor 40 Jahren, sondern vor ca 10 Jahren stattgefunden.
Vor ca 4 Jahren habe ich eine Kreuzfahrt auf dem Dnjeper gemacht, Odessa-Kiew. Auf der ganzen Strecke ist mir ein moderner Frachter begegnet. Wenn es denn Industrie gibt, verirrt sich in die Kamine kein Filter, Rauch, Ruß, Dioxine, Furane, Feinstaub, alles ungefiltert in der Luft.
So hatten Bio-Landwirte schon ihren Dioxin-Skandal, mit Mais aus der Ukraine. Der wurde nach allen Regeln angebaut, aber an die Kamine hatte keiner gedacht.
Bei der Sorte Infrastruktur würde ich die Krätze kriegen.