Noch ein paar Bilder
Wen es interessiert, ich habe mir ein Reisetagebuch geschrieben, um zuhause alles nochmal nacherleben mit Video, Bildern und Notizen , hier von
Sunset Dairy Farm, eine Hutterer Kolonie
Mittagessen und Führung durch das Dorf,
101 Bewohner, Hutterer sind überall wegen ihres Glaubens verfolgt worden, sie haben die Bibel als Grundlage und lehnen die Kindertaufe ab. Bei ihnen werden die Mitglieder mit ca 20 bis 23 Jahren getauft. Sie flohen 1528 von Deutschland, Österreich und Ungarn in die Tschechoslowakei, lebten 100 Jahre in der Ukraine, wanderten 1840 nach Amerika aus, sind 1918 auch nach Kanada gekommen, gründeten bis heute 450 Hutterer Gemeinden, davon 300 in Kanada
Hutterer leben in Gemeinschaft, essen zusammen, Arbeitsbereiche aufgeteilt, Männer bewirtschaften 8000 acres Getreide, Mais und Grasland, haben einen großen Maschinenpark, 100 Milchkühe, Melkstand, 600 Schweine, 400 Schafe, 350 Weidetiere(beef), haben Werkstätten für Reparatur, Maschinen- und Geräteherstellung, (z.B. Edelstahlwannen für Schlachtung oder für die Küche),eine Möbelschreinerei, bauen Häuser und Gebäude
Die Wirtschaftsweise ist konventionell, wie bei anderen kanadischen Farmen auch.
Die Frauen kochen und backen für die ganze Gemeinschaft, haben eine Waschküche mit großen Waschmaschinen und Trocknern, sind für den Stall mit 10.00 Legehühnern, die Eiersortierung, das Mästen und Schlachten von 900 Puten, sowie Gänsen und Enten verantwortlich. Ebenso werden Rinder und andere Schlachttiere von den Männern geschlachtet, die Frauen zerlegen und machen Wurst. Diese Produkte sind zur Selbstversorgung und das meiste zum Verkauf.
Die Frauen bevorraten Obst und Gemüse in einem großem Kühlraum. Ein großer Garten hat reichlich Ernte.
Verschiedene Produkte werden mit anderen Hutterer Farmen ausgetauscht.
Auch ist eine Aufgabe der Frauen, die Kleidung für ihre Familie selbst zu nähen, jede bekommt zur Taufe oder Hochzeit eine moderne Nähmaschine, die Stoffe werden von der Gemeinschaft besorgt, die Frauen färben und nähen daraus alle Textilien, auch Federbetten mit eigenen Gänse- und Entenfedern fertigen sie selbst. Einiges wird verkauft.
Die Versorgung und Führung von Reisegesellschaften, die öfters die Gemeinde besichtigen, übernehmen die Frauen.
In der Gemeinde gibt es einen Kindergarten für die ganz kleinen Kinder, dort versorgen und betreuen die Omas die Kinder während die Mütter für die Gemeinschaft arbeiten. Für die Schule kommt eine staatliche Lehrerin, die den englischsprachlichen Unterricht erteilt. Um die deutsche Sprache und Kultur an die Kinder weiter zu geben, hält eine der Mütter früh und nachmittags noch Deutschstunden ab.
Ansonsten werden die Tätigkeiten und Arbeitsweisen von den Müttern und Vätern an die Söhne und Töchter weitergegeben. Die Kinder bleiben nach ihrer Schulzeit im Dorf und werden zu den verschiedenen Bereichen eingeteilt, um alles zu lernen. Für moderne Landwirtschaft werden Berater geholt.
Das Geld wird vom Dorfleiter verwaltet, notwendige Ausgaben bekommt jeder, staatl. Versicherungen für Krankenhaus und ärztl. Versorgung gibt es.
Telefon und Radio sind erlaubt, Fernseher nicht. Aber es gibt auch private Computer, diese werden vom privat verdienten Geld verdient, z.B. wenn eine Frau selbst genähte Sachen verkauft, putzen geht oder Männer auswärts Arbeiten verrichten.
Auf der Hutterer Farm gibt es auch eine Erdölbohrstelle, dieses wird abgeliefert, dafür bekommt die Gemeinschaft allen Treibstoff für die Fahrzeuge, außerdem können sie mit ihren Autos an Tankstellen frei tanken