Hallo,
Meine Mutter war jetzt zwei Wochen zuhause und hat weiter abgebaut. Sie hat nur miminal gegessen und getrunken, obwohl alles bereit stand und sie öfters ermuntert wurde. Musste sie unter Anwesenheit essen, dann hat sie minutenlang an einem Bissen gekaut. Der Besuchsdienst in der ersten Woche hat ihr gut gefallen, aber die zweite Woche war es ihr wohl zu anstrengend. Sie ist immer müde, schläft viel und hat kein Interesse mehr an dem was um sie herum passiert. Gestern war sie wieder im Krankenhaus, weil sie so schwach war. Nach 2 Infusionen wurde sie wieder entlassen, da sie gesund ist. Sie könnten sie nur künstlich ernähren, aber das wollen wir und auch sie nicht.
Ich habe viel telefoniert in dieser Zeit und Rat geholt. Die Aufnahme ins Genesungsheim soll diese Woche erfolgen. Bei einem Gespräch mit einer Sozialarbeiterin wurde die Vermutung geäussert, dass meine Mutter eine Depression hätte und wir sollten sie nicht immer mit dem Thema Essen bedrängen. Wir sollten sie unter Aufsicht eines Psychiaters mit Antidepressiva behandeln lassen. Depression und Alzheimer sind wohl schwer voneinander zu unterscheiden.
Mein Bruder gibt sein Besters, aber er hat auch noch Betrieb und normalen Job, so dass er nicht dauernd nach der Mutter schauen kann. Sollte sie weiterhin so teilnahmslos bleiben, dann muss sie den ganzen Tag betreut werden und das wird nicht zuhause möglich sein, so gerne sie auch alleine leben wollte bis zum Schluss.
Ich werde heute abend mit 2 Kindern in Richtung Luxemburg starten und 2-3 Tage bleiben. Vielleicht wartet sie ja nur auf uns.