Autor Thema: Biber.....ein Problem!?  (Gelesen 46327 mal)

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Offline Stanzerl

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Re: Biber.....ein Problem!?
« Antwort #30 am: 06.05.10, 19:51 »
Hallo zusammen,

natürlich kann ich nur für unsere Gegend sprechen. Allerdings im großen Umkreis.
Dort sind angebliche Biberschäden vor allem da zu finden, wo man intensiv ehemalige Auenlandschaften bewirtschaftet, die früher kein altes Schwein interessiert haben, außer vielleicht zum Anlegen von Hausmülldeponien, die seit Jahrzehnten vor sich hin gammeln...
An den allermeisten Bachläufen in unserer intensiv genutzten Gegend wurden im Rahmen der Flurbereinigung genau die Bäume samt Wurzeln entfernt, denen (soweit neue nachgewachsen sind) heute nachgejammert wird. Das Wasserholz hat keinerlei Wert, dennoch wird nach Entschädigungen gerufen. Es wird Zeit, dass die Grundbesitzer endlich kapieren, dass Eigentum auch verpflichtet, zum Beispiel dazu, nicht alles zu übernutzen.

Die schönen Fotos vom Schaumbad an der Murn sind eindeutig der Landwirtschaft geschuldet, wie alle anderen Schaumfotos auf der Seite. Sie entstehen immer kurz nachdem (komischerweise immer einen Tag vor plötzlich und unvermutet einsetzeden Regenfällen) kollektiv gegüllt wurde. Ähnliches ist an der Ebrach festzustellen, die wir ja hinterm Haus und somit immer im Blick haben. Dort kommt es auch wiederholt im Jahr zu Fischsterben, immer wenn kräftig Gülle gefahren wurde. Ich finde es nur fair, wenn zum Ausgleich vom Biber ein paar Bäume gefällt werden.

Natürlich verschlechtern auch die Kläranlagen die Wasserqualität, aber das dort hineinfließende Wasser wird im Gegensatz zum landwirtschaftlichen Abwasser, das in mindestens 5-facher Menge anfällt, wenigstens zu 95% gereinigt.

Ich habe das Gejammer einfach nur satt - egal ob es um Biber, Kormoran, Bär, Luchs oder Wolf geht. Wir haben den Tieren ihren Lebensraum weggenommen und nun wollen wir ihnen nicht einmal ein kleines Stück wieder zurückgeben. Das ist echt armselig.


Grüße, Conny

Offline LunaR

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Re: Biber.....ein Problem!?
« Antwort #31 am: 06.05.10, 22:16 »
Hallo,

hier gibt es diese Tiere nicht und ihr könntet sicher Eintritt nehmen und die Biberburgen besichtigen lassen. Das ist jetzt keine Ironie und ich will euren Ärger auf keinen Fall herabsetzen  :). Vorhin habe ich mir erst einmal auf youtube ein Video angesehen, dass diese Tiere bei der "Arbeit" zeigt und erfahren, dass ein Biber im Jahr bis zu 100 Bäume fällen kann  :o. Das ist ja wirklich heftig.

Luna
Es ist sehr beglückend, sich mit kompetenten Menschen auszutauschen.

Ein lieber Gruß Luna


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Offline Stanzerl

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Re: Biber.....ein Problem!?
« Antwort #32 am: 07.05.10, 06:11 »
"...dass ein Biber im Jahr bis zu 100 Bäume fällen kann ..."

Die Betonung liegt auf kann - wieviele Bäume gefällt werden, hängt vom Klima ab, aber auch davon, ob die Biber vertrieben werden, ob man ihnen die gefällten Bäume liegen lässt usw.

Ich mache hier gerne noch einmal das Angebot, Interessierten auf Wunsch den Artikel über die Lebensweise der Biber zu schicken. Dann wird vielleicht nicht mehr so viel Blödsinn geschrieben...

Im übrigen sind die Biberburgen und die gefällten Bäume am Inn tatsächlich ein Anziehungspunkt für Menschen, die gerne mehr über die Biber erfahren möchten. Besonders Kinder sind fasziniert und hören aufmerksam zu, wenn man ihnen mehr dazu erzählt. Zum Glück kostet Natur noch keinen Eintritt (das wäre ja noch schöner) - denn nur wer die Natur kennt, kann sie auch verstehen und letztlich unsere natürlichen Lebensgrundlagen schützen.


Gruß, Conny
« Letzte Änderung: 07.05.10, 07:19 von Stanzerl »

Offline Solli

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Re: Biber.....ein Problem!?
« Antwort #33 am: 07.05.10, 10:01 »
Wenn ein Biber einen Wald mit einen Baumbestand von hundertjährigen Eichen unter Wasser setzt, dann ist das für mich kein Bagatellschaden. Dafür steht das Wasserschloß dann trocken ... ! 8)
Zudem wurde der Biber hier in der Gegend zu DDR-Zeiten für die Fellproduktion extrem vermehrt und nach der Wende sich selbst überlassen. Heute dürfen sie natürlich nicht bejagd werden.

Ich bin auch froh über jedes Stück Natur, was zu uns zurückkehrt, kann aber auch den "Blödsinn", der hier geschrieben wird, voll verstehen! ;)
Uns hilft kein Gott, unsere Welt zu erhalten - das müssen wir schon selbst tun!

Offline Biobauer

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Re: Biber.....ein Problem!?
« Antwort #34 am: 07.05.10, 10:45 »
Bloss für den fall, das es manche noch nicht wissen , der biber unterliegt nicht den jagdrecht,daher bitte nix fordern mit abschuss etc pp. die jäger wollen den auch nicht im jagdrecht haben , damit solln sich unsere gutmenschen rumärgern.
ich weis hier fälle in denen der biberbeauftragte sogar schon den totalabschuss angeordnet hat, anscheined begreifen sie nun so langsam das sie die büchs e der pandora geöffnet haben  und selbst nicht mehr zubekommen .
zudem find ichs schon fast ne frechheit, wenn man sang udn klanglos tolerieren soll, das meister bockert einen seine besten wiesen unter wasser setzt udn nebenbei noch den obstgarten rodet. udn gegen wasser hilft auch kein zaun...
wenn jemand unbedingt gerne noch nen paar biber haben möcht, soll er sich melden , hier sidn sie schon nicht mehr vermitelbar ,deswegen ja die finale lösung
Streite dich nie mit einem Idioten, er zieht dich auf sein Niveau herunter und schlägt dich mit Erfahrung. (Bob Smith, 1962

Offline fanni

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Re: Biber.....ein Problem!?
« Antwort #35 am: 07.05.10, 11:14 »
Ich hab jetzt nur mal "Biberproblem" in Google eingegeben und auf Anhier 1000 Treffer erzielt........

z.B.

http://www.mittelbayerische.de/index.cfm?pid=10059&pk=30443&p=1


ich denk nicht dass wir zuwenige Biber haben.........aber ein Problem ???
Herzliche Grüße von Fanni

Offline fanni

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Re: Biber.....ein Problem!?
« Antwort #36 am: 07.05.10, 13:51 »
@ fanni:
meine artikel sind noch jüngeren datums, der landkreis stimmt aber ;)



ups hab schon  nach dem Datum geschaut, dass mir kein alter dazwischenrutscht und den 06 für 09 gelesen...................riesel riesel......ich glaub ich werde...........
Herzliche Grüße von Fanni

Offline Stanzerl

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Re: Biber.....ein Problem!?
« Antwort #37 am: 07.05.10, 16:18 »
Also die angegebenen Quellen betreffen alle den Landkreis Cham.
Wenn man davon ausgeht, dass dort (wie in einem der Artikel angegeben) rund 2000 Biber leben, dann wären das nach Adam Riese bei 80 pro Biber Pi mal Daumen ca. 160.000 gefällte Bäume. Eine stolze Zahl!
Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass das stimmt, außer man rechnet jeden fingerdicken Weidenschössling mit, der von den Bibern gekappt wird. Ich glaube es wird hier maßlos übertrieben. Solche Zahlen würden auch meinen eigenen Erfahrungen widersprechen. Wir haben am Inn teilweise innerhalb weniger hundert Meter mehrere Biberburgen, die sicher jeweils von einer Biberfamilie bewohnt werden. Trotzdem halten sich die Zahlen an gefällten Weiden (andere Bäume werden selten genommen) in Grenzen. Die Weiden treiben außerdem immer wieder aus, so dass sich eine schöne, dicke Buschvegetation bildet, die insbesondere für Singvögel optimal ist. Die Büsche werde im Winter auch immer wieder von den Bibern "zugeschnitten" und befestigen mit ihren immer stärker werdenden Wurzeln optimal das Ufer.

Im Sommer fällen Biber übrigens kaum Bäume, da fressen sie auch Schilfschösslinge, Gras und - den standortfremden Mais (der lässt sich leicht ernten und liefert gute Nährstoffe ;)).

Dass es vereinzelt auch mal größere Schäden geben kann - wie in dem Fall mit dem Wasserschloss und den hundertjährigen Eichen - möchte ich ja gar nicht bestreiten. Aber genau diese Fälle soll ja das Bibermanagement regeln und da gibt es auch Abhilfemaßnahmen. Auch Dämme lassen sich mit Drahtgittern sichern.

Und Douglasien gehören eben nicht ans Gewässer - da kann der Biber nichts dafür, wenn statt der standortgerechten Wasserbäume Nutzholz gepflanzt wird.

Achja - übrigens regulieren Biber ihre Anzahl selbst. Sie verdrängen sich gegenseitig aus ihren Revieren. Dabei sterben viele von ihnen an Bisswunden, die von den Kämpfen stammen. Sie werden sozusagen durch die Anzahl ihrer Reviere und die dort vorhandenen Bäume reguliert. Nenneswerte natürliche Feinde hatten sie außer dem Menschen nie.

Grüße, Conny

Offline fanni

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Re: Biber.....ein Problem!?
« Antwort #38 am: 07.05.10, 17:54 »
Das ist doch der gleiche Zirkus , wie mit den Kormoranen...........frag einen Teichwirt zu dem Thema und der
Herzliche Grüße von Fanni

Offline Paula73

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Re: Biber.....ein Problem!?
« Antwort #39 am: 07.05.10, 18:31 »
Ist im Prinzip immer das selbe Problem ob man am WE in die Natur fährt um sich die niedlichen Tiere an zu schauen oder in der Natur arbeitet um seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Bei 80 Millionen Menschen in Deutschland ist der Raum welcher Tieren wie Bär, Luchs, Wolf und vermutlich auch der Biber (durch ihr doch erhebliches umgestalten der Örtlichkeiten) bleibt begrenzt. Nun kann man sich sicher überlegen ob man nicht einige Millionen (Stadt)Menschen aussiedeln kann um Lebensräume zu erhalten, aber Naturschutz allein zu Lasten von Land- , Forst- und Teichwirten ist sicher nicht die Lösung.


Offline Paula73

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Re: Biber.....ein Problem!?
« Antwort #40 am: 07.05.10, 19:00 »

Offline Maja

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Re: Biber.....ein Problem!?
« Antwort #41 am: 13.05.10, 22:21 »
Unser Biberbeauftragter ist grundsätzlich immer in Urlaub wenn man einen Schaden melden will.
Ausser schlauen Sprüchen bekommt man kaum Hilfe. Das ärgert schon sehr , wenn man als Einzelner die Kosten hat und alle andern nur das putzige Tierchen sehen.
@stanzerl.......Douglasien sind schnell wachsendes Holz  und an steilen Hängen ganz vorteilhaft, da schnell wachsende Bäume auch nicht so lange von Unterwuchs frei gehalten werden müssen .Für uns an besagtem Hang von Vorteil. Auch wenn es kein " heimisches" Holz ist. Wenn Pflanzen wo wachsen dürfen sie auch da stehen. Paprika ist auch kein deutsches Gemüse und wird im Garten angebaut.
Wo viel Platz für unberührte Natur ist lasse ich mir den Biber und anderes Getier auch noch angehen.In unserem gut bevölkerten Land aber ist der Tierschutz schon etwas übertrieben. Es ist auch nochmal was anderes ob ich persönlich Schaden habe oder die Tiere einfach nur beobachte und nicht selbst davon betroffen bin, sprich Kosten durch solche Tiere habe, die in keiner Relation stehen.
 

Offline meli092

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Re: Biber.....ein Problem!?
« Antwort #42 am: 14.05.10, 19:31 »
Da bin ich voll deiner Meinung, liebe Maja! :-\

lg meli092

Offline Mirjam

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Re: Biber.....ein Problem!?
« Antwort #43 am: 14.05.10, 19:56 »
Hallo

wir haben doch jetzt den Wolf in Bayern, wie kann man den mal nach Franken lotsen  ;D?
Ich bin sehr für "natürliche" Lösungen...
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline Marone

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Re: Biber.....ein Problem!?
« Antwort #44 am: 14.05.10, 23:56 »
Hallo

wir haben doch jetzt den Wolf in Bayern, wie kann man den mal nach Franken lotsen  ;D?
Ich bin sehr für "natürliche" Lösungen...

Kann ja mal ein Umleitungsschild aufstellen....>>FRANKEN>>>>immer der Nase nach... ;D
Special moments with someone special.