Thema: Arbeitsaufteilung und -organisation

[Sternschnuppe]

Also ich wäre manchmal froh, wenn meine SM mehr arbeiten würde. Neulich hab ich alleine im Stall angefangen (Mann und SV waren noch beim Dreschen), da sagte sie ach du bist schon da. Dann hat sie sich wieder umgezogen ist ins Haus und hat ferngesehen und ich stand mit 77 Milchkühen alleine im Melkstand und war dann auch gegen acht Uhr fertig.

Drum denke ich mir auch nix mehr dabei wenn ich mal auf meiner Terasse sitze und einen Kaffee trinke.

Lg Simo

[Mädchenfüralles]

Wenn ich Eure Beiträge lese, denke ich, dass ich es doch ganz gut getroffen habe.
Erstmal komme ich schon vom Hof, ich bin sozusagen damit aufgewachsen. Bei meinen Eltern war es schon so, dass meine Mutter halbtags gearbeitet hat und ich schon früh im Stall mitgearbeitet habe. Mit 13 Jahren habe ich die Kühe alleine gemolken.
Nachmittags habe ich immer die Kälber gefüttert und Kühe geholt, auch als ich mit 16 in die Lehre ging. Ich hatte aber (fast) immer Spaß daran. Habe Trecker gefahren usw. Ich habe zum Leid meiner Mutter immer im Stall geholfen. Dafür hat sie aber auch noch nie gemolken.
Seit 13 Jahren kenne ich jetzt meinen Mann, seit 8 Jahren wohnen wir zusammen. Ich bin immer mehr in den Betrieb reingewachsen. Bullenauswahl habe ich schon seit Jahren getroffen, da ich seit meinem 6. Lebensjahr aktiver Jungzüchter war und diese jetzt noch betreue und züchterisch etwas interessierter bin als mein Mann. Seit letztem Jahr ist der Betrieb auf meinen Mann überschrieben. SE haben sich schon vorher immer mehr rausgezogen. Kälber mache ich jetzt alle. SE wohnen 700Meter entfernt auf dem alten Hof, wir sind ausgesiedelt. Die Entfernung ist genau richtig, man kommt sich nicht in die Quere, aber trotzdem noch dicht bei. SE fahren mittlerweile ca. 3 Mal im Jahr für 1 Woche weg. Vielleicht auch öfter. Ansonsten füttert Schwiegervater morgens und abends noch mit Futtermischwagen.
Wenn wir mal beide zum Melken nicht da sein sollten, machen SE das Melken mittlerweile nicht mehr alleine. SM wird es mit 70 Kühen zu stressig. 1 Mal im Jahr haben wir bis jetzt 5 Tage Urlaub gemacht. Dafür haben wir uns dann einen Bekannten als Melker rangeholt, der dann SE entlastet. Funktioniert gut.
Ich bin jetzt 30 Jahre wir haben 2 Kinder 5 und 3 Jahre. Ich bin morgens und abends im Stall. Bei der Ernte sitze ich auch mit auf dem Trecker.(endlich darf ich mal wieder) Büroarbeit kommt noch dazu und der Haushalt. Ehrenamtlich bin ich auch noch etwas aktiv. Ich kann mich nicht beschweren. Gutes Verhältnis mit SE. Arbeitsmäßig hat jeder seinen part, den er zu erledigen hat. (außer in Ausnahmen) Mit meinen Schwiegereltern habe ich wohl Glück gehabt.

[Sternschnuppe]

Also ich wäre manchmal froh, wenn meine SM mehr arbeiten würde. Neulich hab ich alleine im Stall angefangen (Mann und SV waren noch beim Dreschen), da sagte sie ach du bist schon da. Dann hat sie sich wieder umgezogen ist ins Haus und hat ferngesehen und ich stand mit 77 Milchkühen alleine im Melkstand und war dann auch gegen acht Uhr fertig.

Drum denke ich mir auch nix mehr dabei wenn ich mal auf meiner Terasse sitze und einen Kaffee trinke.

Lg Simo

Ich muss noch schnell dazusagen dass meine SM erst 55 Jahre als ist.

Ciao

[streifenigel]

Hallo!

Hast Recht Margret, dass es für SE wichtig ist, weiter eingebunden zu sein, da es ihr Leben ist und sie häufig kaum andere Interessen haben. Problematisch wird es halt, wenn so wie bei uns, sie langsam anfangen tütelig zu werden. Der Hof macht schon viel Arbeit, aufs Kind muß man auch ein Auge haben und dann noch auf SE.

SM geht jetzt langsam wieder, aber als sie "nur" auf Laura aufgepaßt hatte, da sie die lange Zeit unbeschäfigt im Stall noch nicht so mitgemacht hat. Wurde sie ordentlich vergeßlich. Jetzt wo sie wieder etwas mehr eingespannt ist geht es wieder etwas besser.

Aber dafür merkt man das SV körperlich und auch geistig langsam nachläßt. Fängt zig Sachen an und führt sie nicht zu Ende. Wenn er merkt, daß er zuviel in Gange hat, schnauzt er uns an, warum wir ihm nicht helfen, schließlich ist er Altenteiler. Wenn wir ihm sagen, er kann auch erstmal eine Sache zu Ende machen, wird er noch gnaddeliger. Gut, er hat auch ein schweres Los: Er liebt Kühe überalles, aber mein Mann hat sich auf Schweine spezialisiert. Bis jetzt durfte SV immer noch paar Mutterkühe halten, aber er merkt, daß es im Winter wenn sie alle drin sind immer anstrengender wird. Also muß er langsam abstocken. Aber dann hat er keine Aufgabe mehr. Im Schweinestall will er nicht mithelfen und die Maschinen mit der ganzen Elektronik behagt ihn auch nicht so. War ja dagegen, daß wir solange er mithilft, die Maschinen erneuern, aber er wollte es unbedingt (was sollen denn die Nachbarn denken  ). Aber nun muß er meinen Mann vorher immer Fragen, ob er es ihm einstellen kann 

Hoffen wir mal, dass ihre beiden Söhne auch bald Kinder bekommen, damit sie eine Aufgabe habe, sie zu besuchen  Denn auf ihr Enkelkind hier sind sie mächtig stolz und man muß sie manchmal erinnern, daß sie Oma und Opa und nicht Mama und Papa sind.

Lg Isi

[geli.G]

Also ich wäre manchmal froh, wenn meine SM mehr arbeiten würde. Neulich hab ich alleine im Stall angefangen (Mann und SV waren noch beim Dreschen), da sagte sie ach du bist schon da. Dann hat sie sich wieder umgezogen ist ins Haus und hat ferngesehen und ich stand mit 77 Milchkühen alleine im Melkstand und war dann auch gegen acht Uhr fertig.

Ich muss noch schnell dazusagen dass meine SM erst 55 Jahre als ist.

Ciao

Hallo Simo,

meine SM geht jeden Morgen mit meinem Mann zum Melken. Wenn ich Abends mal zum Melken anfange und mein Mann ist nicht gleich da, dann steht meine SM schon da und fragt ob sie heute Abend auch noch helfen soll.

Meine SM war im Mai 81 Jahre......!!!

[Sternschnuppe]

Hi Geli

das ist ja alle Achtung. Also meine SM kann mich in aller Ruhe arbeiten sehen. Das Problem, dass die "Alten" nichts abgeben habe ich leider schon lange nicht mehr. Wenn ich mal was anfange, dann bleibt mir das auch. Und wenn die Milchkammer 4 Wochen nicht mehr geputzt wird, stört sie das auch nicht.

Mein SV rackert sich den ganzen Tag ab und sie schafft es nicht einmal ihm eine Brotzeit auf den Bulldog mitzugeben.

Sie ist halt jetzt auf dem Standpunkt: Ich habe 6 Kinder aufgezogen, meine SM hat auch nicht mitgeholfen, jetzt habe ich auch ein Recht darauf dass ich mein Leben auf geniese.

Sie hat natürlich ein Recht darauf, aber wenn ich im Hochsommer nicht weiss was ich zuerst machen soll und sie sitzt mit meiner Schwägerin auf der Terasse und trinken Kaffee und schauen mir beim Arbeiten zu, dann könnte mir schon manchmal der Kragen platzen.

Lg Simo

[Melkerin]

.... der  GOLDENE  MITTELWEG  sollte es halt sein.   
Aber den zu finden ist anscheinend ziemlich schwierig ....   

[schnute]

Hallo Simo,

meine SM geht jeden Morgen mit meinem Mann zum Melken. Wenn ich Abends mal zum Melken anfange und mein Mann ist nicht gleich da, dann steht meine SM schon da und fragt ob sie heute Abend auch noch helfen soll.

Meine SM war im Mai 81 Jahre......!!!

Hallo Geli,

da wird mir warm ums Herz!
Da werden Gefühle in mir wach, die ihr euch einander gebt, die ich hier so schmerzlich vermisse.

Liebe Grüße
schnute

[Hopfi]

Hallo geli,
So wie deine SM möchte ich auch mal werden. Vital im Alter. Arbeit kann für manchen ein Lebenselexier sein.
Kann es sein, daß deine SM eine Hoferbin war?
Hoferbinnen waren früher sehr tatkräftige Frauen, weil sie früh in den Betrieb einsteigen mußten da der männl. Hoferbe fehlte.

Hopfi

[geli.G]

Hallo geli,
So wie deine SM möchte ich auch mal werden. Vital im Alter. Arbeit kann für manchen ein Lebenselexier sein.
Kann es sein, daß deine SM eine Hoferbin war?
Hoferbinnen waren früher sehr tatkräftige Frauen, weil sie früh in den Betrieb einsteigen mußten da der männl. Hoferbe fehlte.

.....meine SM hat hier eingeheiratet und ihr ganzes Leben gearbeitet....allerdings sind meine SE schon in den 70-er Jahren fast jedes Jahr für ein paar Tage mit dem Bus in den Urlaub gefahren. Inzwischen waren die beiden auch schon am Nordkap, in der Türkei, in Andalusien in Israel usw. Ich find das toll.
Aber meine SE sitzen auch bei schönstem Wetter vor dem Fernseher und SM strickt nebenbei.....die Nachbarn dürfen ja nicht sehen, dass man grad keine Arbeit hat....und das mit über 80 Jahren....
Möchtet ihr wirklich so werden wenn ihr alt seid?  Ich setz mich bei schönem Wetter auch mal auf´s Fahrrad und fahr mit den Kindern ins Freibad. Dafür werkel ich dann Abends noch im Garten rum. Kennt ihr den Spruch: "Der Faule wird am Abend fleißig!" Ich bin wohl ziemlich faul, aber es ist mir egal.....

[Sonnenblume2]

Möchtet ihr wirklich so werden wenn ihr alt seid?  Ich setz mich bei schönem Wetter auch mal auf´s Fahrrad und fahr mit den Kindern ins Freibad. Dafür werkel ich dann Abends noch im Garten rum. Kennt ihr den Spruch: "Der Faule wird am Abend fleißig!" Ich bin wohl ziemlich faul, aber es ist mir egal.....

Hallo geli,
genau weil ICH mich NACH meiner Büroarbeit mal ein bißchen in die Sonne sitze, konnte ich mir von meinen SE schon anhören lassen "dass, wenn ich nachhause komme, NICHTS mehr mache, sondern faul herumliege. Das SE arbeiten müssen, während ich nichts tue!"
Tja, aber dass sich mein Haushalt, mein Garten/Blumen, Kochen ... auch nicht von alleine erledigt, dass sehen sie nicht ... und das mache ich halt dann auch Abends oder zu späterer Stunde
Was würdest du sagen, wenn dich deine SM als faul bezeichnet, obwohl du deine Arbeit halt dann erst Abends machst? bzw. schon den ganzen Tag gearbeitet hast, wo SE mal eine Stunde oder länger z.B.: Mittags auf dem Sofa liegen
Oder SE zu dir sagen, dass sie arbeiten müssen, während du mit dem Radl untewegs bist?
Bitte blos nicht als Angriff sehen, aber manchmal wünsche ich mir auch so SE wie deine!
lg Sonnenblume

[Hopfi]

Hallo,


ich möchte im Alter schon noch intergriert im Betrieb mitarbeiten. Ich z.B bin um jede helfende Hand die mich entlastet dankbar.
Ich möchte aber auch , ohne daß man als faul bezeichnet werden meinen Haushalt erledigen. Haushalt ist mir genauso wichtig wie
die Arbeit in der Landwirtschaft. Beides in einer stimmigen Balance, dafür gehört viel Mut. Die landläufige Meinung ist heute immer
noch, daß Haushalt keine Arbeit macht. Besonders bei der älteren Generation. Wenn einmal die Mitte zwischen Landwirtschaft,
Haushalt und Freizeit gefunden ist, dann kann man mit dem Leben auf dem Hof zufrieden sein. 

Hopfi

[Vöglein]

.......ich finde nicht so die geeignete box für diesen link
bitte verschiebt ihn, wenn ihr einen besseren platz findet  

finde es aber einen eintrag wert   managen sie sich selbst 

http://www.agrinet.de/I-Team/Stallgefluester%2030.pdf

[Sandra_01]

na, da habe ich wohl glück mit meinen SE, die sind nämlich gar nicht auf dem Betrieb, mein Mann ist zu mir gezogen  der versteht sich aber ganz gut mit denen, auch wenn er natürlich noch viel lernen kann von meinem Paps (mein Mann ist ja auch nur Lw-Meister...). Wir haben ne gute Aufteilung zu Hause, ich finde, das ist wichtig. Jeder seinen Schwerpunkt, aber alle helfen auch beim anderen. Ich mache mit meiner Mutter den Stall, Kälber und Melken, und die Männer eher die Feldarbeit. Außerdem kann es helfen, wenn sich die Schwiegertochter einen eigenen Bereich aufbaut auf dem Hof, den nur sie kann. Betriebswirtschaft, Ferienhof, Cafe oder sowas. Vielleicht auch ne Lw-Lehre machen, wenn Zeit ist. Hat ne Bekannte gemacht, die ist jetzt mehr akzeptiert bei ihren SE. Ich habe vor Jahren einen Besamungskurs gemacht und bin bei uns für die Besamung zuständig. Kann nur ich, da redet mir keiner rein. Sowas hilft vielleicht. Habe aber auch noch keine Kinder, das wird dann bestimmt stressig...

[anerev80]

Auf unserem Betrieb sind nur mein Mann und ich und unsere zwei ganz kleinen Kinder. Meistens geniesse ich diese selbstständigkeit aber in gewissen Situationen wäre ich schon froh wenn ich nicht immer selber ran müsste wenns irgendwo "brennt" und die Kinder noch mit.
Vorallem wenn  mein Mann und die Nachbarn am Heu einführen sind und so ca. alle 5 Minuten ein Traktor am Melkstand vorbeifährt und an zwei Orten Dosiergeräte  und Heugebläse laufen und leicht zugänglich sind während dem ich die Kühe melke und irgendwie auch noch ständig die Kinder bei Laune halten muss damit sie mir nicht davonlaufen, wäre ich sehr glücklich wenn da noch eine Grossmutter oder Grossvater wäre der auch ein Auge auf die Kinder hält.

Diesen Sommer hatte mein Mann einen Bänderriss. Ich machte die Aussenarbeit für eine Woche alleine während er zu den Kindern schauen musste. Zum melken nahm ich sie aber meistens mit. Er meinte schon sehr bald er glaube er schaue zu 10 Kindern und nicht nur zu zweien, die machen soviel Arbeit. Nun nimmt er mir viel öfters eines der Kinder ab.

Mit lieben Grüssen
verena