Mit dem Antrag hatte ich eigentlich noch nie Probleme, doch diesmal hat es mich voll erwischt:
Morgens, in aller Frühe, ein barscher Anruf vom Zollamt: Beim Antrag würde die Adresse nicht stimmen.
Huch? Zum Glück hatte ich meine Kopie gleich zur Hand, konnte aber keinen Fehler finden. Doch es war der Adresszusatz, der als störend empfunden wurde.
Ich erwiderte, dass wir den brauchen, weil sonst 50 % aller Zusteller unseren abgelegenen Hof nicht finden würden.
Keine Chance - mir wurde beschieden, dass ich das unterlassen solle und die Zusteller uns auch so zu finden hätten.
Ja, ja - Theorie und Praxis.
Dann wurde an der Bankverbindung rumgemäkelt. Was das "jun." beim Namen zu suchen hätte?
Nun, das wollte die Bank so. Aber von mir aus, wenn das die Antragsbearbeitung so empfindlich stört, lasse ich es halt künftig weg.
Ein paar Seiten weiter hinten hätte ich was falsch ausgefüllt.
Wie bitte? Da hatte ich doch extra beim Zollamt nachgefragt.
Die Auskunft des Kollegen sei falsch gewesen, nächstes Jahr würde ich so nicht mehr durchkommen.
(Merke: Wenn du eine Auskunft bekommst, musst du immer auch gleich fragen, ob sie richtig oder falsch ist!)
Ich versuchte noch zwei Mal, den Sachverhalt zu erklären, wurde aber sofort mit "Das hat damit überhaupt nichts zu tun!" abgeschmettert.
Dann wurde zum Finale geblasen - die Stimme wurde noch 2 Stufen lauter:
Was mir einfallen würde, einfach ungefragt Belege hinterherzuschicken?
Boah, da kam ich echt ins Stottern, denn ich konnte mich an nichts erinnern. Nach einer Weile Hin und Her stellte es sich allerdings heraus, dass die Belege gar nicht von uns waren, sondern nur zufällig in die Akte gerutscht sind.
Eigentlich hätte ich ein kleines "sorry" erwartet, aber es gab nur ein kurzes Auflachen.
Bis jetzt hatte ich immer noch gehofft, dass sich jemand von "Verstehen Sie Spaß?" oder so melden würde, aber es tat sich nichts dergleichen. War wohl doch alles echt.
Also hab ich meinen ganzen Mut zusammen genommen und auch mal eine Frage gestellt.
Ok, ok, war blöd von mir. Ich hätte es mir denken können: Warum ich das überhaupt wissen müsse und das hätte mit dem Landwirtschaftsamt überhaupt nichts zu tun usw. usw. ...
Bewundernswert, wenn es heutzutage noch Sachbearbeiter gibt, die sich in wirklich jeder Fachrichtung auskennen und echt toll, wenn nicht mal Behördenmitarbeiter die behördlichen Fachausdrücke richtig aussprechen können. (Wer weiß, was "Dämis" heißt?)
Nach dem Gespräch war ich echt geschafft, aber ich werde das Erlebnis trotzdem auf meiner Positiv-Liste verbuchen: Der Antrag ist in Bearbeitung!!