Hallo,
wir beschäftigen uns zur Zeit in unserer Obstanlage (Äpfel) mit relativ großem Zeitaufwand mit einer eher selten (nur alle paar Jahre in dem Umfang) vorkommenden Arbeit: der Ausdünnung.
Dieses Jahr haben praktisch alle Sorten gut angesetzt, die meisten jedoch viel zu überreich.
Um die Qualität (Fruchtgröße, aber auch Geschmack, Ausfärbung und Haltbarkeit) zu verbessern und damit die Bäume auch nächstes Jahr Äpfel tragen können, werden mit der Hand die Früchte abgezupft.
Theoretisch gibt es auch die Möglichkeit der chemischen Ausdünung, doch muss man beim Blühen exaktest den richtigen Zeitpunkt erwischen und die Wirksamkeit bewegt sich nach Aussage von Fachleuten "zwischen Überdünnung und Wirkungslosigkeit".....
Bevorzugt nimmt man die kleineren, zurückgebliebenen Früchte und erleichtert die Fruchtstände, aus denen mehrere Früchte wachsen.
Es dauert wirklich sehr lange; ist sortenabhängig.
Pro Hektar wird vom Autor eines Fachartikels in unserem Landw. Wochenblatt von ca. 100 Arbeitsstunden ausgegangen. Dies erschien mir viel zu hoch, aber wir kommen nun bei 60 ar auch auf ca. 45 Stunden. Uff ! Sträflingsarbeit...
Ganz wichtig ist es bei unseren Rubinette, weil die unendlich viele Früchte angesetzt haben und der Rubinette-Apfel eh gerne zu klein ist. Wenn es weniger Stück sind, werden sie größer.
Am allerwichtigsten ist es beim Elstar, da der am stärksten alterniert (Alternanz bedeutet, dass der Baum ein Jahr stark trägt, dann ein Jahr praktisch gar nichts).
Beim Elstar hat (zumindest bisher) überhaupt kein sog. Junifall stattgefunden wie bei den anderen Sorten, die sich wenigstens teilweise selber erleichtert haben.
Wer hat sowas schonmal gemacht ?
Margret