Hallo,
ich finde es sehr interessant, wie unterschiedlich Beerrdigungen hier in D bereits ablaufen, und dass das Konzept, was hier wohl herkommen soll teilweise an anderen Orten schon durchgeführt wird. Vor Menschen, die am Grab reden können, egal, ob Laien oder Geistliche, und dann auch den rechten Ton finden, habe ich größte Hochachtung und noch mehr vor denen, die dass sogar bei Angehörigen tun.
Wenn der Sterbegottesdienst zeitlich und/oder räumlich getrennt von der eigentlichen Bestattung durchgeführt wird, finde ich sehr schade, kann es mir auch kaum vorstellen. Bei uns steht der Sarg während des Gottesdienstes vor dem Altar und wird dann für die Bestattung auf den Friedhof getragen. Dieses gemeinsame Abschied nehmen zusammen mit dem Verstorbenen finde ich sehr schön.
Wer die Rede hält, wäre mir persönlich (fast) egal, aber mir ist wichtig, dass sie angemessen und würdig ist mit Respekt vor dem Verstorbenen und den Hinterbliebenen. Von Laienrednern (oder wie nennt man die noch mal?) habe ich bisher nur positives gehört. Sogar von Leuten, die das vorher abgelehnt haben. Selbst habe ich bisher nur kirchliche Bestattungen erlebt. Einige von Geistlichen, da hat es an der Würde und dem Respekt gefehlt. Aus dem Grunde hätte ich auch kein Problem, wenn es jemand anderes macht. Bei den schlimmen Sachen, die wir beim Tode unserer Mutter erlebt haben, wären wir damals froh gewesen, wenn es in der Gemeinde noch eine andere Möglichkeit gegeben hätte, die unseren damals verreisten Geistlichen hätte vertreten können. Zum Glück durfte ich gerade vor wenigen Tagen eine ganz besondere Beerdigung mit einem Geistlichen erleben, die mich wieder mit vielem früher erlebten versöhnt hat.
Ich bin auch der Meinung, dass man Zugeständnisse machen muss, in der heutigen Zeit, wo die Pfarrer so viele Gemeinden betreuen müssen. Befürchte aber, dass die Kirche eine ganz wichtige Sache abgibt, wenn die Geistlichen die Beerdigungen nicht mehr selbst machen. Da können sie doch auch die Menschen gut erreichen.
Warum man hier nicht schreiben darf, dass jemand dominant ist, der es auch ist, verstehe ich allerdings nicht. Es gibt eben solche Leute. Damit habe ich die Frau doch nicht grundsätzlich in Frage gestellt. Wir haben hier in der Gemeinde ein buntes Spektrum und wir sind eine recht schwierige Gemeinde. Hier wird schon mal mit harten Bandagen gegeneinander gearbeitet in den ehrenamtlichen Gremien. Auch ist hier, solange ich denken kann, kein Geistlicher jemals im Guten weggekommen. Als Folge wollte beim letzten Wechsel hier kein Geistlicher mehr herkommen. Da gab es auch einen Pfarrer, den auch keiner mehr wollte, der durfte/musste hier her. Das nur mal als Hinweis, dass ihr eben auch ein schwieriges Klima ist.
Bei vielen Neuerungen sage ich mir auch, es ist alles eine Sache der Gewohnheit. Was jetzt hier kaum vorstellbar ist, darüber regt sich vielleicht in einigen Jahren niemand mehr auf. Niemals hätte ich gedacht, dass hier fast genau so viele Leute unter dem grünen Rasen beerdigt werden wie auf herkömmliche Weise. Vielleicht werden in einigen Jahren hier in unserem eher konservativen Flecken Begräbnisse mit Laien ebenso selbst verständlich sein.
LG
Luna