Wir sind auch mit der Ernte fertig, wir haben ja nur 3 ha und aus denen wird Kartoffelalkohol gemacht, da muß man nichts sortieren...
Von den Kartoffeln (als wir noch für Pfanni produzierten) sind aussortiert worden:
- sehr kleine < 3 oder 3,5 cm Durchmesser
- sehr große (weil die hohlherzig sein konnten), d. h. die haben dann in der Mitte einen Hohlraum, der braun umrandet ist
- auseinander geschnittene (kommt von der Ernte), weil die an der Schnittstelle mit Erde verschmutzt sind und beim Lagern eine dicke Haut drüber kommt
- grüne, wegen des Solaningehaltes
- verwachsene, weil man die einfach schlecht maschinell schälen kann
Die Sorte die wir angebaut haben war Mentor der Stärkegehalt war über 17 %, später kamen noch Amigo dazu, da war der Stärkegehalt über 19 %. Kartoffeln mit sein einem hohen Stärkegehalt kann man zwar essen, aber geschmacklich sind sie nicht gut. Wir haben sie nur zu Knödeln genommen. Unsere Pfannizeit ist schon lange vorbei, aber ich trauere dem Kartoffeln sortieren nicht nach..... wir haben immer ab Mitte Dezember bis Ende Januar sortiert, im Freien unterm Vordach...
Da wir früher schon bei der Brennerei waren konnten wir unsere aussortierten Kartoffeln dahin liefern. Andere Möglichkeiten sind Verfüttern, damals hatten wir Schweine und wir mußten jedes Frühjahr immer die Kartoffeln von den Trieben befreien, bevor wir sie kochen und verfuttern konnten. Eine Dämpfkolone kommen lassen und sie so silieren oder sie roh beim Maissilieren unters Silo verteilen.
Um Kartoffeln verfüttern zu können, muß man sie lagern können, außer man siliert sie. Dunkel, kühl, frostsicher, trotzdem bekommen sie irgendwann mal Frühlingsgefühle..
Ebenso müssen die Kartoffeln gelagert werden, wenn man sie an die Tafel abgibt und von den Leuten die sie bekommen, den es hilft wenig, wenn man 50 kg Kartoffeln bekommt und hat keine Lagermöglichkeit.
Hier hätte mancher schon gerne Futterkartoffeln abgegeben, aber sie sind nicht begehrt.