Autor Thema: Was nimmt man auf seine letzte Reise mit?  (Gelesen 40444 mal)

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Offline Romy

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Re: Was nimmt man auf seine letzte Reise mit?
« Antwort #30 am: 26.11.06, 09:05 »
In unserem Dorf ist der Friedhof eine Begegnungstätte. Nirgends im Ort trifft man sich so oft wie auf dem Friedhof. Es ist hier, wie auch in Stuls und Latsch, der schönste Ort im Dorf (von der Lage her). Mein SV ist sehr oft dort und ich denke ihm bringt das Grab viel.
Trotzdem möchte ich verbrannt werden, für mich gibt es nichts anderes. Das hat nichts mit Würmer etc. zu tun. Einfach weil ich es so will, wieso kann ich eigentlich nicht sagen. Ob Gott Asche oder Staub gesagt hat, weiss man heute ja nicht wirklich, so genau wurden die Schriften nicht übersetzt (hat mir mal ein Pfarrer gesagt) Oder besser gesagt sie wurde so oft übersetzt, dass sich viele Aussagen leicht verändert haben.
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Romy

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Offline regi

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Re: Was nimmt man auf seine letzte Reise mit?
« Antwort #31 am: 26.11.06, 09:41 »
Für mich kommt auch nichts anderes als Kremation in Frage. Wir haben im Dorf ein Gemeinschaftsgrab - ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass meine Urne dort beigesetzt wird.
Die Erwartungen, die "man" an Gräber stellt, sind mir irgendwie nicht sympathisch. Ich möchte lieber, dass diejenigen, die an mich denken, das dort tun, wo wir gemeinsam Schönes erlebt haben. Das muss nicht unbedingt der Friedhof sein.
Tschüss zäme
regi

Offline Romy

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Re: Was nimmt man auf seine letzte Reise mit?
« Antwort #32 am: 26.11.06, 14:44 »
Gut ist es sicher, die ersten paar Jahre. Doch bei uns werden Gräber erst nach 20 Jahren aufgehoben. Wer soll den nach 20 Jahren noch um mich trauern?
Hier gibt es immer mehr Menschen die sich kremieren lassen, damit sie in dasselbe Grab des Verstorbenen Ehepartner dürfen. Wenn der Ehepartner schon früher gegangen ist, eine Erdbestatung hatte, darf man nur ins selbe Grab, wenn man sich kremieren lässt. Ausser natürlich, es existiert ein Familiengrab.
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Romy

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Offline Irmgard3

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Re: Was nimmt man auf seine letzte Reise mit?
« Antwort #33 am: 26.11.06, 15:03 »
Heute am Totensonntag habe ich hier in der Rubrik die Beiträge gelesen. Es hat mir sehr gut gefallen, wie doch auch noch recht junge Menschen ihre Meinung zum STerben und Tod hier schildern.

Danke und noch einen friedlichen Totensonntag heute,

Irmgard
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Lebe, wie  du wenn du stirbst, wünschen wirst, gelebt zu haben.
(Christian Fürchtegott Gellert)

Offline martina

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Re: Was nimmt man auf seine letzte Reise mit?
« Antwort #34 am: 26.11.06, 20:05 »
Ich hab Göga immer gesagt, wenn ich sterbe müsst ihr mich kremieren und die Asche in den Wind streuen.

Darf man das denn in der Schweiz ???

Ich meine zu wissen, dass es in Deutschland nicht erlaubt ist.

Offline maryTopic starter

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Re: Was nimmt man auf seine letzte Reise mit?
« Antwort #35 am: 27.11.06, 08:14 »
Hallo Reserl,
hat den Tod automatisch etwas mit dem Glauben oder mit Religeon zu tun?
Ich habe in der letzen Zeit erlebt, wie schwierig es ist, wenn jemand sein Ende daherkommen sieht und keinen Halt in Religeon oder Glauben findet. Und es war noch schwieriger zu sehen, wie schwierig es ist, Menschen zu trösten, die einen lieben Angehörigen in das schwarze Nichts verloren haben.
Da ist kein Trost auf ein Wiedersehen, keine Seele, die auch über den Tod hinaus übrig bleibt, da ist nur Sinnlosigkeit, Leere und unendliche Trauer.
Da bleibt nur das, was im Leben war- und die Bitterkeit, das Leben doch noch gar nicht gelebt zu haben.
Ich sehe den Tod auch als ein sehr schwieriges Thema an, der er konfrontiert uns mit unseren Grenzen, mit unserer Machlosigkeit gegen ihn,
mit der Frage, welchen Sinn hat ein Leben, welchen Sinn hat das Leiden, das manchen Menschen auferlegt wird?
Die Frage für was es sich lohnt zu leben, wird mit der Frage um den Tod ganz anders zu stellen sein- und wer an die Unsterblichkeit der Seele glaubt, hat sicher einen anderen Lebensweg vor sich, als derjenige, der nur die kurze Zeitspanne von Geburt bis zum Tod hat und in sie alles was nur möglich ist, reinfüllen muss.
Ich nehme auf meine letzte Reise meine Lebens- und Frageliste mit,
all die Fragen, die ich bis jetzt von niemanden beantwortet bekommen habe, möchte ich gerne einer höheren Instanz vorlegen,
ich nehme die Erinnerungen und Gefühle, die mich mit vielen Menschen verbinden mit,
ich nehme meine Liebe zur Natur und zum Garten mit und sollte es dieses Paradies in der Art vom Brandner Kaspar geben, dann bitte ich um eine Versetzung in ein kleines Sacherl, wo ich bis in alle Ewigkeit garteln und werkeln kann, wo auch noch Zeit bleibt, um all den vielen Menschen, die mir vorausgegangen sind, zu begegnen. ;)
Und als einzigen Gegenstand - die letzte CD von Hanne Haller, Wir sind nur Gast auf dieser Welt,
irgendjemand aus dem BT hat drüber geschrieben, ich habe sie mir gekauft.
Diese grossartige Sängerin hat ein Vermächtnis hinterlassen, dass sie wirklich unsterblich für uns macht.
Diese wunderschönen Texte, die Musik- sollten auch die Seelen drüben hören können ;).
Vor kurzem habe ich in einem Vortrag gehört-
früher hatten die Leute mit kürzerer Lebenserwartung diese Zeit und die Zeit plus X in der Ewigkeit.
Heute gibt es nur noch die verlängerte Lebensdauer ohne den Fakor X Ewigkeit.
Herzliche Grüsse
maria


Offline peggy

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Re: Was nimmt man auf seine letzte Reise mit?
« Antwort #36 am: 27.11.06, 08:40 »
Nach dem Tod meines Mannes im letzten Jahr hat mir hier im bt die Parabel von den Zwillingen sehr geholfen. (unter Suche parabel eingeben). In diesem Sinne nehme ich  V E R T R A U E N  mit.

Offline Romy

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Re: Was nimmt man auf seine letzte Reise mit?
« Antwort #37 am: 27.11.06, 09:10 »
Hallo Martina
Ob man darf oder nicht - ups das weiss ich nicht, aber ich glaub schon. Denn letzthin hat ein Bekannter die Asche seiner Mutter aus dem Flugzeug über die Berggipfel gestreut. Ich weiss, dass man eine Erdbestattung nur auf dem Friedhof machen darf, hingegen ist nicht vorgeschrieben wo du die Urne vergräbst oder aufbewahrst. Im grundegenommen kannst du sie die auf den Kaminsims stellen - makaber. Auch hier im Dorf gibt es Familien von denen man nicht weiss, wo die Asche verstreut oder vergraben wurde, das ist Familiengeheimnis.

Bei uns war es bis jetzt nicht üblich, aber ich weiss, dass man bald auch Familiengräber machen darf. Irgendwie finde ich das schön.
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Romy

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Offline Maja

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Re: Was nimmt man auf seine letzte Reise mit?
« Antwort #38 am: 27.11.06, 09:25 »
Peggy dein Beitrag tut mir gut. JA Vertrauen will ich auch mitnehmen.
Und MAry auch wie du eine kleine Frageliste.
Deine Bitte um ein kl. Sacherl finde ich lustig, magst halt doch gerne werkeln in Garten und Feld.
Aber da fällt mir grade ein beim Brandner KAspar werden alle wieder in den Zustand der besten körperlichen Befindlichkeit versetzt. Da schaffst du auch ein großes Sach wieder, wenn es denn so wäre.
Zu Hanne Haller... eine Frau wie sie, die im ANgesicht des Todes solche Texte schreiben kann . Da ist ein Glaube  und Vertrauen.
Kann mir gut vorstellen dass jemand der nicht glaubt, an welche MAcht auch immer , sehr schwer sterben kann .
Ich wünsche mir ,dass es mir  vergönnt ist in Frieden mit meinen MItmenschen hier auf Erden gehen zu können und nicht`s  "HAlbes "hier zurück lassen muss.
Und sollte es so werden wie beim Brandner KAspar dann möchte ich einen Garten voller Blumen aller Art und alle dürften mit mir in diesem Garten lustwandeln.
Maja

Offline Maja

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Re: Was nimmt man auf seine letzte Reise mit?
« Antwort #39 am: 27.11.06, 09:29 »
Nein in Deutschland ist es nicht gestattet die Asche zu verstreuen wo man mag.
Auch Urnen müssen bestattet oder der Seebestattung zugeführt werden.
Jetzt geht das aber auch in einem Friedwald. Aber auf dem Kaminsims ,das geht nicht.

Offline Romy

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Re: Was nimmt man auf seine letzte Reise mit?
« Antwort #40 am: 27.11.06, 09:35 »
@weisst du, wir Schweizer sind mitunter schwer zu kontrollieren ;)
Mein Grossvater mütterlicherseits glaubt nicht an Gott und erst recht nicht an die Kirche. Er denkt, wenn es vorbei ist, dann ist's vorbei - pasta! Als meine Grossmutter starb, hatte er es deswegen um vieles schwerer. Es ist doch irgendwie leichter loszulassen, im Vertrauen: Es geht ihm/ihr jetzt sicher gut. Da ist etwas das uns erwartet und auffängt.
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Romy

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Offline Bärbel

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Re: Was nimmt man auf seine letzte Reise mit?
« Antwort #41 am: 28.11.06, 21:40 »
Hallo

Das habe ich neulich zum Thema Tot gefunden. Ich finde es ist etwas Wahres dran.


Tot

Sterben will ich nicht allein
möcht' dabei nicht einsam sein,
wär' in meiner letzten Stunde
gerne in vertrauter Runde.

Sterben ist doch gar nicht schlimm
wenn ich es zum Leben nimm,
eigentlich...macht es doch heiter,
denn das Leben geht ja weiter!

Wenn erst einmal klinisch tot
ist doch alles schon im Lot,
denn was soll das Erdenleben
mir denn dann noch schönes geben?

Tot...was ist denn jetzt noch wichtig -
was ist falsch und was war richtig,
stehst du dereinst am Jüngst' Gericht
erfährst ob 's gut war oder nicht.

Tot kann schön sein, doch das Leben
 kann allein dir Träume geben,
genieße darum jeden Tag egal,
was er auch bringen mag.
Liebe Grüße aus Südhessen

Bärbel

Reiß den Faden der Freundschaft
nicht allzu rasch entzwei
wird er auch neu geknüpft
ein Knoten bleibt dabei

Offline hildy

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Re: Was nimmt man auf seine letzte Reise mit?
« Antwort #42 am: 25.03.07, 19:01 »
Letzte Woche habe ich von meinem Vater Abschied nehmen müssen. Er war sehr alt, fast 94 und ist still und leise einfach morgens nicht mehr erwacht.
Ich bin froh, dass ich fest daran glaube, dass jedes Leben einen Sinn hat. Sterben ist nicht das Letzte, für mich ist es ein Heimkehren zum Vater im Himmel. Auf eine gewisse Weise freue ich mich sogar darauf, denn ich hoffe fest darauf, auch alle meine Lieben dort wieder zu sehen, und zwar ohne Grenzen von Raum und Zeit, und das allein stelle ich mir schon so überwältigend schön vor, dass ich auf alle andern Seligkeiten verzichten würde!
Materialisten wie der Grossvater von Romy tun mir leid, sie stellen ja so auch die ganze vorangegangene Lebenszeit in Frage. Wozu soll denn alles Lieben, Leiden und Hoffen gut gewesen sein, wenn am Schluss nichts als Verwesung übrig bleibt?
Ich halt mich an den anrührenden Liedervers:
"Die Sach ist dein, Herr Jesus Christ, die Sach in der wir stehen.
Und weil es deine Sache ist, kann sie nicht untergehen.
Allein das Weizenkorn, bevor es fruchtbar sprosst zum Licht empor
muss sterben in der Erde Schoss, zuvor vom eignen Wesen los.
Durch Sterben los, vom eignen Wesen los."

Mit nachdenklichen Grüssen
Hildy


Hildy us em Baselbiet, CH

Offline Swisslady

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Re: Was nimmt man auf seine letzte Reise mit?
« Antwort #43 am: 26.03.07, 09:24 »
@ Hildy, es ist doch ein grosser Trost zu wissen dass ein lieber Mensch beim Vater im Himmel angekommen ist. Wie müssen die Menschen leiden die diese Gewissheit nicht haben. Die Sach ist dein Herr Jesus Christ.... Ich wünsche dir Hildy dass ihr immer wieder getröstet werden dürft. Mein herzliches Beileid.
Tschüss zäme u äs Grüessli  Susanna

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Offline Maja

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Re: Was nimmt man auf seine letzte Reise mit?
« Antwort #44 am: 26.03.07, 11:31 »
Hildy dein Spruch hat mich nicht losgelassen die ganze NAcht , Finde ihn so treffend und auch tröstlich.
 Mein herzliches MItgefühl
Maja