Autor Thema: Die Sache mit dem "Du"  (Gelesen 15437 mal)

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Offline reserlTopic starter

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Die Sache mit dem "Du"
« am: 28.04.04, 16:56 »

Hier im Forum ist es einfach:
Alle sind per Du und keiner stört sich dran, weil es im Internet fast so üblich ist.

Im "wirklichen" Leben ist das schon schwieriger.
Fremde Menschen würde man im Normalfall siezen, bevor man sich näher kennenlernt.

Wie geht ihr mit dem "Du" und "Sie" um?
Wer bietet wem das "Du" an?

Legt ihr Wert darauf, das ihr gesiezt werdet?
Duzen euch die Freunde eurer Kinder?

Ein umfangreiches Thema. 8) ;)
lieben Gruß
Reserl



Manchmal ist es ein großes Glück,
nicht zu bekommen, was man haben will.

Offline sonny

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Re:Die Sache mit dem "Du"
« Antwort #1 am: 28.04.04, 17:34 »
Ich bin der Meinung, erst wenn man sich besser kennt, kommt das "Du".
Vorgesetzte und Ältere werden sowieso mit "Sie" angesprochen!
Früher war es üblich, das die Älteren den Jüngern das Du angeboten haben.

Liebe Grüße
sonny

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Offline steilufer

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Re:Die Sache mit dem "Du"
« Antwort #2 am: 28.04.04, 17:42 »
Hallo,

mit Kunden (Maschinenvermietung),umgehen wir oft das direkte Du,indem wir aufs "Ihr/Euch "ausweichen.

Bei mir auch sehr beliebt,da ich ein miserables Gesichter- und Namensgedächtnis habe und oft nicht weiß,wen ich da vor mir habe,aber bereits mit Vornamen angeredet  oder nach meinem Göga auch mit Vornamen  gefragt wurde.

Bei meiner neuen Putzfee bin ich bewußt beim Vornamen und "Sie" geblieben,denn ich kann beim "Du" nicht so richtig Distanz wahren und damit Kritik und Anweisungen rüberbringen.
Liebe Grüße

Karen von der Ostsee

Offline martina

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Re:Die Sache mit dem "Du"
« Antwort #3 am: 28.04.04, 17:59 »

Bei meiner neuen Putzfee bin ich bewußt beim Vornamen und "Sie" geblieben,denn ich kann beim "Du" nicht so richtig Distanz wahren und damit Kritik und Anweisungen rüberbringen.


Karen, da hast Du Recht, manchmal ist das einfach besser mit dem Sie.

Ich komm mir manchmal blöd vor, wenn wir im Gespräch mit anderen Bauern sind, die männer duzen sich untereinander und ich werde von denen hartnäckig gesiezt oder gar nicht angeredet. Das mag ich nicht so.

Schwierig finde ich auch, daß unsere Kinder das Du von uns übernehmen und meinen, andere Erwachsene mit Vornamen und Du anzureden. ich könnte mir vorstellen, daß denen das durchaus respektlos vorkommen könnte. Also erkläre ich immer wieder, daß die Kinder Bekannte, die wir zwar duzen, trotzdem per Sie und Nachnamen angeredet werden.

Auf der Arbeit lasse ich mich von Gästen mit vornamen anreden, dann können die selber entscheiden, ob sie mcih siezen oder nicht. Ich selber gucke, was es für Gäste sind, Stammgäste, die mich duzen werden zurückgeduzt (ist in manchen Gastkreisen so üblich); Fremdgäste, die nicht zur Hausträgerschaft gehören, werden in der Regel gesiezt.




Offline PeacefulHeidi

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Re:Die Sache mit dem "Du"
« Antwort #4 am: 28.04.04, 18:41 »
Also eigentlich wird bei uns fast nur "geduzt". Fremde oder auch Berater die hier auf dem Hof kommen werden geduzt und duzen uns. Obwohl wir uns teilweise nicht einmal mit dem Vornamen kennen.

Nur auf Behörden wird gesiezt. Oder wenn ich einkaufen fahre, dann wird auch im Laden gesiezt.

Ich finde es auch schwer den Kindern beizubringen. Denn nicht einmal unsere Grundschullehrer bestehen auf das "Sie". Die Kinder sagen zwar Herr oder Frau sowieso, aber dann kommt das Du. Erst in den höheren Klassen wird angefangen zu siezen. Eltern/Lehrer siezen sich sowieso. ;)

Offline Margret

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Re:Die Sache mit dem "Du"
« Antwort #5 am: 28.04.04, 22:31 »
Hallo,
ich finde, dass das "Du" immer erst zum Bedürfnis werden sollte.    Sonst kann es einfach plump und ohne Wert sein.      
 Als ich vor vielen Jahren mit der Ausbildung (Verwaltungsbeamtin)  fertig war und in einer Behörde meine erste Stelle antrat, traf ich auf ein recht junges Team, in dem das Duzen sofort üblich war.  Als Neue machte ich natürlich gleich mit.  Die Vorgesetzten waren  nicht begeistert darüber und tatsächlich gab es später mal Probleme in der Führung der Mitarbeiter (manche Menschen meinten, sich bei jemandem, mit dem sie per Du sind, alles rausnehmen zu dürfen;   innerhalb des Teams wurde der geduzte Vorgesetzte nicht recht geachtet).
Bei meinem nächsten Arbeitsplatz war das Duzen zum Glück nicht so üblich und ich war zunächst mal sehr vorsichtig damit.  Hat sich im Berufsleben bewährt !   Wobei es natürlich auf die Branche ankommt.

In meinem  "jetzigen Leben" finde ich schon auch , dass es nicht immer soo eilig damit ist.    Warum soll ich mich mit relativ fremden Leuten duzen, nur weil unsere Kinder zufällig dieselbe Schulklasse besuchen   oder weil diese Leute ein Kistle Äpfel bei mir kaufen  oder weil die Frau als Tierärztin zu uns kommt oder.....
Wenn man dann aber ein gutes Gefühl füreinander hat und sich deshalb duzt, dann find ich dies einfach schön und unkompliziert und wertvoll.

Viele Grüße
Margret

Offline sonny

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Re:Die Sache mit dem "Du"
« Antwort #6 am: 29.04.04, 18:54 »
Hallo Margret,
als ich deinen Beitrag gelesen habe, kam mir der Spruch:
"Nach dem Du, kommt das lmmA-Gefühl" in den Sinn. ???
So ist es, wenn der Vorgesetzte nicht mehr geachtet wird!
Liebe Grüße
sonny

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Offline Marina

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Re:Die Sache mit dem "Du"
« Antwort #7 am: 29.04.04, 20:01 »
Ein ehemaliger (älterer) Arbeitskollege hat mal gesagt:

Du A..loch spricht sich leichter als: Sie A... loch! Und recht hatte er.
Ich habe lange in einer Behörde gearbeitet und bin deshalb immer noch sehr mit dem "Sie" verbunden. Es fällt mir oft schwer, ältere Menschen plötzlich mit Du anzureden.

Gruß
Marina

Offline Janker

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Re:Die Sache mit dem "Du"
« Antwort #8 am: 29.04.04, 21:32 »
Hallole!

Ich bin grundsätzlich absolut kein Duz-Freund, weil dies sehr schwer zurückzunehmen ist, wenns später Ärger geben sollte.
Als ich hier auf Hof kam, hab ich (die Situation war grad am eskalieren) für strikte Grenzziehung appelliert: dh jeder (SV + Göga) darf sich nur beim zugehörigen Ehepartner ausheulen, usw.....
Das führte dann dazu, daß ich das freundlich und nach 3 monaten (als ich bereits auf Hof wohnend) passend angebotene Du von SV leider ablehnen mußte, was ihn sehr verletzt hat, obwohl er meine Gründe respektierte. Ich habe meine SE bis zur Geburt des ersten Kindes (dh 2 Jahre nach Heirat) gesiezt, obwohl viele Außenstehende dies kritisierten<-Schwaben ländliche Gegend, allg. Duzerei üblich. Es hat mir aber geholfen stets die Fronten zu wahren und ein "Sie" muß keineswegs ein schlechtes Verhältnis seien!!!
Beschissenes Names/gesichtergedächtnis habend bevorzuge ich am liebsten die Variante mit Vornamen und "Sie". Und ich freue mich immer, wenn Vertreter im Gespräch plötzlich vom "Du" auf "Sie" umschalten, zeigt es doch, daß ich nicht ganz so blöd bin, wie der Herr annahm... abgesehen davon bin und werd ich niemals Schwabe höchstens "neigeschmeckt", versteh ja meine eigenen Kinder kaum!
mfg Kirsten

Offline Gitta

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Re:Die Sache mit dem "Du"
« Antwort #9 am: 30.04.04, 09:19 »
Anfangs rede ich jeden Menschen mit Sie an.

Egal ob Beruf, Freizeit oder auch in der neuen Familie oder ein neues Familienmitglied.

Privat ergibt es sich meist von selbst, dass mir das Du angeboten wird und ich entscheide dann wie offen und harmonisch ist die Beziehung und nehme das Du dann gerne an.
Leute welche lieber beim Sie bleiben wollen, rede ich auch mit dem Sie an.

Einmal habe ich von einem Vorgesetzten das Du angeboten bekommen und es ist heute noch bestehend, solange das Arbeitsverhältnis harmonisch ist ; kein Problem.
Kommt ein Mißverständinis zustande wird es ein Problem für beide Seiten. Der Abstand ist nicht mehr gewart.

Zu den Kindern andere Eltern sag ich generell du, wirkt meines Erachtens vertrauensvoller.

Gitta
Wer das Ziel nicht kennt, kann den Weg nicht finden.
Liebe Grüße
Gitta

Offline Wolkentanz

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Re:Die Sache mit dem "Du"
« Antwort #10 am: 22.02.06, 22:36 »
Das führte dann dazu, daß ich das freundlich und nach 3 monaten (als ich bereits auf Hof wohnend) passend angebotene Du von SV leider ablehnen mußte, was ihn sehr verletzt hat, obwohl er meine Gründe respektierte. Ich habe meine SE bis zur Geburt des ersten Kindes (dh 2 Jahre nach Heirat) gesiezt,

ehrlich gesagt hätte  ich das als sv auch als sehr unangehm empfunden .........also innerhalb der familie zu siezen finde ich schrecklich .
das verstehe ich einfach nicht  :( 
Das Leben ist so hart, es sollte ein Job sein, man sollte Geld, dafür bekommen,
dass man es schafft..  (Tomte )

Offline Katharina

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Re: Die Sache mit dem "Du"
« Antwort #11 am: 23.02.06, 00:58 »
Hallo Wolkentanz

ich kann es schon nachvollziehen, dass man beim "Sie" bleiben möchte.
Mir ist es auch schwergefallen, meine Schwiegermutter zu duzen. Allerdings wohnen wir auch nicht auf einem Hof zusammen.
Nach der Geburt meines ersten Kindes hab ich mir einen Ruck gegeben und seitdem geht es.

Mit der Freundin meines Sohnes hab ich da keine Probleme, wir sind bereits beim DU angelangt  ;) Allerdings würd ich das beim ersten Kennenlernen auch noch nicht mögen  8)

Aber ich finde es immer noch besser, Sie zu sagen als wie hier so üblich "Ihr" und "Euch"  ::)

Jetzt an Fastnacht ist es eh ganz einfach, da sind alle per du  8) und 8 Tage später grübelt man dann, ob man das Du beibehalten kann oder besser wieder Sie sagt  ;D
Liebe Grüße
von Uta (Katharina)

   Glück findest du nicht, wenn du es suchst,
   sondern wenn du zulässt, dass es dich findet

Offline Biobauer

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Re: Die Sache mit dem "Du"
« Antwort #12 am: 23.02.06, 09:29 »
Hallo,ich bin persönlich auch sehr zurückhaltent mit den Du,innerhalb der familie kein problem,aber freunde und freundinnen von den kids reden mich scho generell mit Sie an.was ich überhaupt nicht mag,das ist wenn bestimmte vertreter ,egal ob landmaschinen oder sonstige sparten entweder gleich von anfang duzen oder auf einmal während des gespräches umschalten.dem seine verkaufschancen sinken sofort um 20 % und ich hol den auch mal auf den boden der tatsachen zurück.
wo ich mich aber nie auf ein Sie einlassen würde ,ist hier im internet ,da ist es einfach üblich geduzt zu werden.
servus Herbert
Streite dich nie mit einem Idioten, er zieht dich auf sein Niveau herunter und schlägt dich mit Erfahrung. (Bob Smith, 1962

Offline Sigrid

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Re: Die Sache mit dem "Du"
« Antwort #13 am: 23.02.06, 10:02 »
wo ich mich aber nie auf ein Sie einlassen würde ,ist hier im internet ,da ist es einfach üblich geduzt zu werden.
servus Herbert
...und gerade hier, Herr Biobauer Herbert, wuerde ich groessten Wert darauf legen...!
Faenden Sie es nicht schoen, von uns mit "Sie" angeredet zu werden, oder dass Sie uns mit "Sie" anreden?
In diesem Sinne gruesse ich Sie ganz herzlich,
                                                               Sigrid

Offline Biobauer

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Re: Die Sache mit dem "Du"
« Antwort #14 am: 23.02.06, 18:10 »
speziell Sie.werte und hochwohlgeborene frau von und zu sigrid,mit familiensitz im hochlöblichen neuseeland ,werd ich in zukunft mit DU anreden. ;D
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