Hallo
dazu möchte ich dir - euch mal meine Geschichte erzählen ... vielleicht hilft es dir bei deiner Entscheidung
Meine Kinder sind 1984 - 1990 und 1992 geboren damals war ich 30 ...
und hätte auch noch gerne weitere Kinder genommen
es sollte nicht sein ... aber unterbewußt war der Kinderwunsch da.
Ende 1996 hatte ich einen positiven PAP-Test ( Vorsorgeuntersuchung )
damit begann alles
Abstrich - positiv
Medikamente - nach 4 - 6 Wochen
Abstrich - 2 Wochen warten
positiv -
Medikamente - auch für meinen Mann ( die Vieren sind ** ansteckend ** )
usw.
das ganze ging ein halbes Jahr ... ich war nervlich ziemlich am Ende ... immer diese Warterei ...
zumal ich damals noch nicht genau wußte worum es bei dem PAP Test ging
welche Auswirkungen das ganze haben kann
Im August 1997 kam - mitten in der Ernte - der Anruf vom Gyn
Sofort OP- Verdacht auf Zervixkarzinom ( Gebärmutterhalskrebs ) durch kanzerogene Papillomaviren
Schock !!! ich habe damals eine Konisationen machen lassen -
der Gebärmutterhals wurde kegelförmig weg gelasert und mikroskopisch untersucht
dabei wird die Ausdehnung und Tiefe eines Tumors bestimmt.
War relativ einfach - nach 5 Tagen durfte ich wieder Heim ...
sehr gut erholt
nach dem Erntestress - ausschlafen - viel freie Zeit - kein Stress
Zu hause dann ...kein Auto fahren - nicht heben - schonen ...
Nach ca. 10 Wochen kam der nächste Schock - es sind noch Restzellen vorhanden ...
Wieder Konisation - Chefarzt will mir die Gebärmutter entfernen ...
es war eine harte Diskussion fällig, weil ich immer noch den Kinderwunsch hatte
Es war mit ziemlich egal, dass es eine sehr schwierige Schwangerschaft geben würde
Nach der 2. Konisation fing der Stress erst richtig an ... besser gesagt ging weiter
meine Blutungen wurden immer stärker genau wie die Begleiterscheinungen - Migräne - Schmerzen ...
dazu mußte ich alle 3 Monate einen PAP Test machen lassen
der konnt nicht wie vor den OP`s mit einem Wattestäbchen gemacht werden
sondern mußt jetzt mit einem Minibürstchen erfolgen ... das zog jedesmal bis in die Haarspitzen
so schlimm das war ... die 14 Tage bis zum Ergebnis waren die Hölle.
Alle 3 Monate fing der Gyn. wieder mit der Entfernung an ...
Ich lernte dann im Sommer 1999 eine Stewardess kennen
die mir erzählte, dass sie nach 8 Wochen wieder geflogen wäre
und wie toll ihr Leben nach der Hysterektomie wäre
Keine - Periode - keine Pille - keine PMS - es ginge ihr besser denn je Ich bin damals schwer in´s grübeln gekommen ...
der Gedanke als Raucherin keine Pille mehr nehmen zu müßen ...
und dass ich keine Blutungen mehr ertragen müßte mit all den Begleiterscheinungen
war schon verlockend ... mein Kinderwunsch hat schwer nachgelassen - - -
GöGa hat dann eigentlich die Entscheidung für mich getroffen ...
mit der Aussage < jetzt noch ein Kind und du bist all deine Freiheiten los ... >
Ich habe die Hysterektomie ( Gebärmutterentfernung ) dann ganz bewußt geplant für den 3. Januar 2000
Die Kinder hatten noch eine Woche Ferien ...
sie waren tagsüber bei GöGa ab 16 Uhr waren sie bei SM damit er mich besuchen konnte
danach hat er sie abgeholt und mit ihnen eingekauft und gekocht
Als ich wieder zu Hause war, gingen die beiden Kleinen in die Betreuung nach der Schule
kamen erst um 15 Uhr heim ... dazu hatte ich eine HH von der KK.
Bei mir konnte der OP vaginal gemacht werden -
das war meine große Angst ... kann ich nach einem Bauchschnitt wieder 100 % meine Arbeit machen
besonders in der Ernte Schlepper fahren ( Erschütterung ) und die Bordwände heben usw.
Der Oberarzt hat zu mir gesagt, je mehr sie sich die nächsten 8 bis 12 Wochen schonen
um so höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie wieder alle Arbeiten erledigen können.
Ich bin 4 Wochen keine Auto gefahren ( geht auf die Unterbauchmuskulatur )
dann nur als Beifahrer - ich habe 8 Wochen nichts gehoben - dannach minimal gesteigert
Da ich eine Gebärmuttersenkung hatte mußte sich mein ** Innenleben ** neu ordnen
deshalb hab ich nach 6 Wochen mit Beckenbodengymnastik angefangen.
Da ich meine Eierstöcke noch habe, nehme ich keine Hormone ein
Heute mehr als 6 Jahre nach dem Eingriff verstehe ich selbst nicht mehr ...
warum ich die OP nicht schon 1997 hab machen lassen.
Es geht mir einfach nur gut ... Ich weiß allerdings aus Gesprächen mit anderen Frauen,
dass man die Entscheidung im Kopf treffen muß
eben weil sie entgültig ist !!!!
Beim leisesten Zweifel spielt einem die Psyche einen Streich
wenn dann aus dem Umfeld ( Partner ) noch blöde Sprüche kommen
- keine richtige Frau mehr usw. wird es noch schwerer.
Mein persönlicher Tipp ... reden - reden - reden ...
offen mit dem Thema umgehen - den Partner einbinden
gemeinsam einen Entscheidung treffen
Was auch hilfreich ist ... den Partner mit zum Gyn. nehmen
dieser wird sehr offen über die Folgen reden ...
alle Fragen beantworten usw.
Noch was intimes
Die erste Zeit haben wir auf Sex verzichtet ... nur die Zweisamkeit genossen ...
das erste mal nach dem OP war einfach nur schön ...
mein Süßer war sehr gefühlvoll ... hat auf mich geachtet ...
aber so nach einem halben Jahr war es wieder wie früher
Es ist ja nicht nur diese Hemmschwelle bei ihm - sondern die war auch bei mir ...
ich hab am Anfang immer auf den Schmerz ** gewartet **
aber der kam nicht ... grins ...
Wir haben beide in der Zeit unsere Körper neu entdeckt und ** besser ** kennen gelernt.
Sorry, dass es so ein langes Posting geworden ist
Ich drücke dir die Daumen für deine OP
Liebe Grüße
Beate