Autor Thema: Saisonarbeitskräfte  (Gelesen 141890 mal)

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Saisonarbeitskräfte
« am: 02.02.03, 16:54 »
Wir sind in unserem Obstbaubetrieb in der Erntezeit auf Saisonarbeiter angewiesen. Seit 20 Jahren beschäftigen wir in erster Linie Leute aus Polen und haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht.
Wir beschäftigen unsere Leute jeweils für 50 Tage im Jahr, sie kommen während ihres Urlaubes zu uns.
Mittlerweile funktioniert auch die Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt besser.

Wie sieht das bei euch aus?

Beschäftigt ihr Saisonarbeitskräfte aus dem Ausland?

Habt Ihr Probleme, wenn Ihr mal mehr AKs braucht, wie flexibel sind bei Euch die Arbeitsämter?
Liebe Grüße
von Uta (Katharina)

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Offline reserl

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Re:Saisonarbeitskräfte
« Antwort #1 am: 02.02.03, 19:54 »
Hallo Katharina,

Welche Arbeiten übernehmen die Saisonarbeitskräfte auf eurem Betrieb?
Gibt es Sprachprobleme?
Wo sind die Helfer in der Saison untergebracht?


Ich bin neugierig..... ;)
lieben Gruß
Reserl



Manchmal ist es ein großes Glück,
nicht zu bekommen, was man haben will.

Offline KatharinaTopic starter

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Re:Saisonarbeitskräfte
« Antwort #2 am: 02.02.03, 20:50 »
Hallo Reserl,

unsere Arbeitskräfte sind in erster Linie für Erntearbeiten eingesetzt.
Das heisst, in der Spargelzeit haben wir eine Gruppe, die jedes Jahr zum Spargelstechen kommt, eine Polin hilft dann auch beim Sortieren. Anschließend fährt diese Gruppe heim.
Die nächsten kommen gleich im Anschluss zum Kirschen pflücken. Während der Sauerkirschen-Ernte haben wir ca 35 Leute beschäftigt. Sie bleiben zwischen 6 und 8 Wochen.
Die nächste Gruppe kommt dann ab September zum Äpfel pflücken und sortieren. Diese schneiden dann acuh schon einen Teil der Bäume mit.
Man muss sehr darauf achten, dass sie nicht länger als 50 Tage im Jahr bei uns arbeiten. Ab da sind sie sozialversicherungspflichtig und durch diese hohen Lohnnebenkosten würden sie für uns unbezahlbar werden.

Sie arbeiten bei der Obsternte im Akkord. Das heisst, sie werden pro gepflückten Kasten bezahlt. Da sie durchweg eine gute bis sehr gute Pflückleistung haben, ist es für sie viel interessanter als der normale Stundenlohn. Und vor allem auch motivierender.

Unsere Mitarbeiter wohnen alle bei uns. Wir haben im Laufe der Jahre einige Zimmer umgebaut für sie und entsprechende Toiletten und Duschräume ausgebaut. Das Arbeitsamt und das Gesundheitsamt führen regelmässige Kontrollen durch , ob auch genügend sanitäre Anlagen zur Verfügung stehen.
Bei uns wohnen die Polen in Zimmern mit max. 4 Betten, in denen aber immer nur eine Familie oder gute Freunde zusammen untergebracht sind. Niemand wird willkürlich mit anderen zusammengelegt.
Für Frühstück und ein warmes Mittagessen bin ich verantwortlich, abends versorgen sie sich selbst.

Unsere Leute kommen zum Teil seit 20 Jahren zu uns. Sie wissen, was sie bei uns erwartet und kommen gerne immer wieder.
Wir haben ein sehr familiäres Verhältnis zu ihnen und ich bilde mir ein, dass wir deshalb auch vergleichweise wenig Schwierigkeiten mit ihnen haben.

Sprachprobleme gibt es eigentlich keine. Einserseits lernen sie recht schnell die wichtigsten Worte auf Deutsch und andererseits sind immer auch welche dabei, die fast perfekt deutsch sprechen. Und wir selbst haben natürlich auch im Laufe der Jahre schon einiges auf Polnisch gelernt.

« Letzte Änderung: 02.02.03, 20:52 von Katharina »
Liebe Grüße
von Uta (Katharina)

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Offline KatharinaTopic starter

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Re:Saisonarbeitskräfte
« Antwort #3 am: 05.02.03, 17:41 »
Ich habe hier schon öfter von Praktikanten aus dem Osten gehört. Bei uns ist das ganz unbekannt.

Wie werden die vermittelt?
Für welche Arbeiten werden sie eingesetzt?

Bin auch neugierig ;)
Liebe Grüße
von Uta (Katharina)

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Offline Antonia

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Re:Saisonarbeitskräfte/ Praktikanten
« Antwort #4 am: 10.03.03, 23:00 »
Hallo Katharina,

Wenn du mit Deinen Polen zufrieden, dann bleib dabei.  :D
Die Praktikanen werden bei uns in Ba-Wü über den Bauernverband vermittelt. Sie bleiben wenn es glatt läuft 6 Monate, müssen in dieser Zeit aber an Schulungen teilnehmen wie z.B. Deula.  In letzter Zeit häufen sich die Klagen der Bauern, daß auch viel "Gesocks" dabei, die noch allerhand nebenbei sich leisten. Ich weiß von Fällen wo die Polizei öfters auftauchte, weil besagter Knabe ein weithaus lohnenderen Verdienst entdeckt hatte.  ???
Aber gibt auch Fälle, da haben die Jungbauern in "Anuschka" die Frau für´ s Leben gefunden.  ;D
Auch die ZAV in Bonn vermittelt Studenten, die allerdings nur 3 Monate bleiben und auch sozialversicherungfrei bleiben. Hier kann man Glück oder Pech haben. Im Allgemeinen ist es so, wenn im Heimatland Tierzucht beispielsweise das Studienfach, sind die auch sehr interessiert hier was zu lernen und mitzunehmen für den eigenen Betrieb.  Hauptproblem sehe ich in der sprachlichen Verständigung, ohne Englisch wären wir oft nicht weiter gekommen. Sie geben zwar alle an Grundkenntnisse in Deutsch zu haben, aber Papier ist sehr geduldig. Hatte auch bei manchen das Gefühl, daß die überfordert waren, weil sie noch nie ernsthaft "ran" mußten.  :-\
In der Erntezeit brauche ich aber die Leute, daß ich Unterstützung habe, wenn sie zur Belastung werden, schwört
man sich - nächstes Jahr tue ich mir das nicht mehr an -
Kannst ja eine KM senden und ich geb dir Adresse von der ZAV in Bonn.  
Deshalb denke ich die Polen oder egal welche Nationalitäten du für 50 Tage beschäftigst, sind die besseren Kräfte. Sie wollen in ihrem Urlaub, den sie arbeitend in Deutschland verbringen, möglichst viel verdienen und auch die Möglichkeit sich sichern, nächstes Jahr erneut auf diesen Betrieb kommen zu dürfen.  ;)
herzliche Grüße aus dem Süden
Antonia

Mathilde

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Re:Saisonarbeitskräfte
« Antwort #5 am: 10.03.03, 23:36 »
Hallo BT,

wir wollten auch einmal eine polnische Saisonarbeits-kraft. Das ganze war für uns nicht sehr befriedigend denn irgendetwas müssen wir falsch gemacht haben. ???
Zuerst ging ich auf das örtliche Arbeitsamt und fragte mich durch wo ich den Antrag für eine legale Saisonarbeitskraft bekommen könne. Nach einer hartnäckigen Stunde bekam ich endlich die Zimmernummer der zuständigen Dame. Nach weiteren 15 Minuten wurde ich dann endlich hereingebeten. Im Zimmer schilderte ich der freundlichen Dame was ich denn wolle.
Sie schaute mich entgeistert an und meinte davon hätte Sie wohl schon gehört aber sie hätte nur einen Bogen und wisse nicht ob sie den mir geben dürfe. :o
Daraufhin habe ich der Dame zu erkennen gegeben ich werde doch hoffentlich nicht noch nach BW müssen um so einen Bogen vom Arbeitsamt zu erhalten.  >:(
Nach einem Telefonat mit ihrer übergeordneten Stelle war sie dann bereit mir den Bogen mitzugeben.
Nach 1,5 Stundenauf dem Arbeitsamt war ich dann mit dem Antrag wieder zuhause wo  mich mein Mann mit den Worten empfing wo ich denn so lange war :P
Der Antrag wurde von uns ausgefüllt und abgesandt.
Nach ca. 3 Wochen wurden uns vom Arbeitsamt 120,00 DM in Rechnung gestellt und es passierte überhaupt nichts obwohl sich der polnische Saisonarbeiter öfters bei seiner Gemeinde erkundigte.
Das örtliche Arbeitsamt schickte mir aber mindestens 15 Arbeitslose die sich von mir Ihren Zettel unterschreiben lassen wollten aber die Stelle dankend ablehnten.  ::)
Das waren unsere Erfahrungen mit Behörden und legalen Saisonarbeitskräften  >:(
Mit diesem Arbeitsamt habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht mir tun da tatsächlich die arbeitswilligen Arbeitslosen leid :( bei dem Vermittlungspersonal möcht ich kein Arbeitsloser sein :\'(

Offline reserl

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Re:Saisonarbeitskräfte
« Antwort #6 am: 05.06.03, 08:58 »
Als wir in dieser Woche einen Spargelbetrieb besichtigt haben, erzählte der Bauer dort, das von den 300 Arbeitskräften auf den Felder der 30 Spargelbetriebe im Ort kein einziger Deutscher dabei ist. ???

Die Arbeit ist sicherlich nicht einfach, aber das nur ausländische Arbeiter eingesetzt werden verwundert mich doch.

Woran liegt es, das keine deutschen Arbeitskräfte
zu bekommen sind?  ???
lieben Gruß
Reserl



Manchmal ist es ein großes Glück,
nicht zu bekommen, was man haben will.

Stefan

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Re:Saisonarbeitskräfte
« Antwort #7 am: 06.06.03, 11:30 »
Also ich kann mir nur folgendes vorstellen:
1. Wer möchte schon noch im Freien arbeiten
2. Mann/Frau wird ja dabei noch schmutzig
3. der Stundenlohn wird nicht sehr hoch sein (3 Euro oder so)
4. früh aufstehen gehört dazu
5. Arbeitslosengeld ist vielleicht sogar höher oder
6. Sozialhilfe reicht auch und man hat 24 Stunden Urlaub am Tag.
Grüsse von Stefan aus Weißenburg

Offline reserl

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Re:Saisonarbeitskräfte
« Antwort #8 am: 07.06.03, 08:35 »
Das Thema "Saisonarbeitskräfte" ist doppelt.

Unter diesem Link findet ihr auch noch Informationen.
Dort werd ich jetzt allerdings schliessen.

http://www.agrar.de/landfrauen/forum/index.php?board=34;action=display;threadid=2101
lieben Gruß
Reserl



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Offline reserl

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Re:Saisonarbeitskräfte
« Antwort #9 am: 07.06.03, 08:42 »
Von TOP AGRAR gibt es seit kurzem
ein Sonderheft

"Aushilfskräfte in der Landwirtschaft"

Nähere Informationen findet ihr dazu unter diesem Link:

http://www.topagrar.com/content/aktion/archiv/fachb_extra/aushilfskraefte_bst.jsp
lieben Gruß
Reserl



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Offline KatharinaTopic starter

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Re:Saisonarbeitskräfte
« Antwort #10 am: 07.06.03, 23:55 »

Als wir in dieser Woche einen Spargelbetrieb besichtigt haben, erzählte der Bauer dort, das von den 300 Arbeitskräften auf den Felder der 30 Spargelbetriebe im Ort kein einziger Deutscher dabei ist. ???

Die Arbeit ist sicherlich nicht einfach, aber das nur ausländische Arbeiter eingesetzt werden verwundert mich doch.

Woran liegt es, das keine deutschen Arbeitskräfte
zu bekommen sind?  ???

Hallo reserl,
wir haben auch ausschließlich polnische Arbeitskräfte für die Obst- und Spargelernte.
Vom Arbeitsamt hatten wir vor Jahren auch mal deutsche Arbeitslose zugewiesen bekommen. Keiner zeigt aber ernsthaftes Interesse an der Arbeit, vielmehr wollten alle nur Bestätigung, dass sie sich bei uns vorgestellt hatten und nicht genommen wurden.
Die Arbeit auf dem Spargelacker ist unzumutbar für deutsche Arbeitslose. Dabei bekommen sie zu dem Lohn, der übrigens in diesem Jahr laut Vorschrift bei mindestens 4,78 Euro liegt zuzüglich Kost und Logis, noch einen Ausgleich vom Arbeitsamt dazubezahlt!
Der Vorteil bei der Arbeit mit unseren Polen ist, dass sie variabel sind mit ihren Arbeitszeiten und auch wesentlich motivierter. Wir müssen uns darauf verlassen können, dass wenn das Obst reif ist, uns die Arbeitskraft auch zur Verfügung steht.

Liebe Grüße
von Uta (Katharina)

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Offline Anita2

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Re:Saisonarbeitskräfte
« Antwort #11 am: 08.06.03, 05:53 »
Hallo Reserl,
wir haben polnische, ungarische und rumänische Saisonarbeitskräfte. Das für uns zuständige Arbeitsamt ist sehr kooperativ, sie haben auch noch nie versucht, uns deutsche Arbeitslose aufzudrängen. Das lag aber daran, dass wir auch mehrere Deutsche auf unserem Betrieb als Aushilfskräfte beschäftigt haben und so unseren Anteil schon erfüllt hatten. Ich weiss aber gar nicht, ob es momentan diese Regelung noch gibt.
Ich denke, auch wenn der Wille da wäre, würden die Arbeitslosen die Arbeit (Erdbeerpflücken) gar nicht so durchhalten (ich  ??? ??? ???) und da Akkord gepflückt wird, kämen sie auch nicht auf ihren vorgeschriebenen Lohn, der noch über dem Tariflohn bei Akkordarbeit liegen muß. Bei den polnischen Frauen sind zunehmend auch junge Mädchen dabei, die zuhause sehr wenig arbeiten müssen und die das ganze ein bißchen als Urlaub betrachten. Sie sind zwar menschlich sehr nett, aber die Pflückleistung läßt halt schon sehr zu wünschen übrig, die Rumäninnen kommen teilweise aus Gegenden, wo die Feldarbeit noch ohne Traktor erledigt wird, es keinen elektrischen Strom und keine geteerte Straße gibt, die sind schon sehr belastbar. LG Anita

Offline KatharinaTopic starter

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Re:Saisonarbeitskräfte
« Antwort #12 am: 09.06.03, 21:12 »

Von TOP AGRAR gibt es seit kurzem
ein Sonderheft

"Aushilfskräfte in der Landwirtschaft"



Hallo Reserl,
das ist sicher ein guter Tipp.

Wir bekommen allerdings jedes Jahr kostenlos von unserem Bauernverband ein aktuelles und ausführliches Merkblatt zu diesem Thema.
Sicher ist das bei anderen Bauernverbänden auch so. Erkundigt euch doch mal.
Liebe Grüße
von Uta (Katharina)

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Re: Saisonarbeitskräfte
« Antwort #13 am: 13.01.05, 16:59 »
Hallo  :)

Seit Jahresbeginn 2005 gibt es wieder Neues in Bezug auf die Saisonarbeitskräfte.

Bis zu 4 Monate im Kalenderjahr können Saisonarbeitnehmer in der Land- und
Forstwirtschaft sowie der landwirtschaftlichen Tierhaltung, für Dienstleistungen auf der
landwirtschaftlichen Erzeugerstufe (Maschinenringe) und bei landwirtschaftlichen
Erzeuger- und Produktionsgenossenschaften (keine Absatz- oder Handelsgenossenschaften)
beschäftigt werden (berufsmäßige Beschäftigung beachten, siehe Abschnitt Sozialversicherungsrecht
2005).
Es muss sich um landwirtschaftliche Arbeiten handeln. (Keine Verkaufstätigkeiten zur
Selbstvermarktung erlaubt.)

Die Beschäftigungsdauer von Saisonarbeitnehmern hat sich von 3 Monaten
auf 4 Monate verlängert. Der Beschäftigungszeitraum für Betriebe des
Obst-, Gemüse-, Wein-, Hopfen- und des Tabakanbaus beträgt nach wie vor 12 Monate.
Für die übrigen Betriebe wird der Beschäftigungszeitraum von 7 auf 8 Monate
verlängert (die Sozialversicherungsfreigrenzen ändern sich
sich hierdurch nicht).

  • Saisonarbeitnehmer dürfen nur im angeforderten Betrieb tätig sein. Eine
    Arbeitnehmerüberlassung ist nicht zulässig.
  • Beiderseitige Abkommen bestehen mit den Ländern Polen, Ungarn, tschechische
    Republik, slowakische Republik, Rumänien, Kroatien und Slowenien und Bulgarien (nur
    HoGa). Die Verfahrensdauer liegt aktuell bei 12 Wochen. Die 4 Wochen zusätzlich für die
    Arbeitsmarktprüfung sind eingerechnet. Dementsprechend sollten alle Einstellungszusagen/
    Arbeitsvertrag mindestens 12 Wochen vor Arbeitsbeginn beim Arbeitsamt
    eingereicht werden.
  • Saisonarbeitskräfte können auch für den Hotel- und Gaststättenbereich (HoGa)
    angefordert werden. Auf der Einstellungszusage/Arbeitsvertrag muss dann
    die Branche HoGa zu Beginn der Beantragung angekreuzt und nach Einreise auch
    entsprechend beschäftigt werden. Eine Beschäftigung ist in Hotels, Gasthöfen,
    Pensionen und Hotels Garni möglich (HoGa - Tarif beachten).

Quelle: BWV Merkblatt 2005
Liebe Grüße
von Uta (Katharina)

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Re: Saisonarbeitskräfte
« Antwort #14 am: 13.01.05, 17:07 »
Achtung!!!

Werden die Arbeitskräfte gleich für 4 Monate beantragt, sind sie vom ersten Tag an sozialversicherungspflichtig.
Besser ist es, sie für 2 Monate einzuladen und vor Ablauf dieser Zeit eine Verlängerung zu beantragen.
Dann sind sie erst ab dem 3. Monat sozialversicherungspflichtig.
Liebe Grüße
von Uta (Katharina)

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