Autor Thema: Wildschaden!  (Gelesen 41488 mal)

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Offline landleben

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Re: Wildschaden!
« Antwort #30 am: 07.05.07, 19:16 »
Bei uns haben die Jäger aus dem Ort die Jagd gepachtet, dadurch ist die Zusammenarbeit ganz gut.

Wenn der Mais in der Erde ist, zäunen die JÄGER mit E-Zaun die Flächen ein. Wenn der Mais aufgelaufen ist, und die Schweine nicht mehr so viel Appetit auf ihn haben, wird der Zaun erstmal weggenommen.

Sobald der Mais in die Milchreife kommt, häckselt ein Landwirt 3 Reihen Mais ab. Der Häcksler wurde von den Jägern und den Jagdgenossen (Landeigentümern) mit finanziert. Die Jäger tragen auch die Unterhaltungskosten.
Dann wird noch mal mit Round up gespritzt, damit das Unkraut den Draht nicht so schnell zuwächst.

Danach wird erneut mit E-Zaun eingezäunt.

Bei uns wird der Druck vom Schwarzwild immer mehr. Allein vom April 2006 bis Ende März 2007 wurden bei uns 100 Schweine geschossen. Verteilt auf drei Dörfer sprich Gemarkungen.  Das ist schon recht viel gegen über den letzten Jahren.

Wir haben hier ein größeres Moor, dort ist das ideale Versteck. Keiner stört sie, das Gebiet gehört zum Hamburger Staatsforst und dort wird kaum gejagd. *grins* man könnte sagen, die Schweine stehen auf der einen Seite und zeigen den Stinkefinger: Ihr kriegt uns doch nicht.

Sollten sich doch ein paar Schweine im Maisschlag verstecken, wird das Feld mit Hunden durchgetrieben. Mal mit mehr oder weniger Erfolg.

Ende August 2006 wurde ein Maisschlag von uns von den Jägern durchgetrieben. Ca. 30 Schweine (jung und alt) kamen heraus  :o  immerhin 6 Tiere wurden erlegt.


LG

britta,

die hofft, das die Schweine im Moor stecken bleiben.


Beitrag leicht gekürzt, Britta, hab dir dazu eine KM geschrieben  ;)



« Letzte Änderung: 07.05.07, 19:43 von Lena »

Offline landleben

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Re: Wildschaden!
« Antwort #31 am: 10.05.07, 19:29 »
Hallo Petra!

 
Ich habe eben Göga gefragt:

Ab 75 ha ARONDIERTES EIGENLAND kann man eine Eigenjagd beantragen und somit auch aus der Jagdgenossenschaft ausscheiden. Jedenfalls hier bei uns.

 Ich habe beim Lesen das Gefühl, dass einige den Unterschied Jäger und Jagdgenossen nicht richtig erkennen.

Jagdgenossen sind die Landeigentümer, die müssen nichts mit der Jagd zu tun haben.

Das gute Miteinander bei uns kommt auch daher, dass ein Teil der Jäger gleichzeitig Jagdgenossen sind und auch noch Landwirte sind bzw. Berufe haben , die mit Landwirtschaft in Zusammenhang stehen. Dadurch besteht natürlich auch großes Verständnis für die Landwirte für die Wildschäden. Wir sind  froh, das unsere Jagdpächter aus unserem Dorf kommen.

LG

britta,

die einen Jagdgenossenschaftvorsteher aber keinen Jäger zum Göga hat.


Offline Luetten

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Re: Wildschaden!
« Antwort #32 am: 10.05.07, 20:20 »
Durch meinen Schwiegervater habe ich gelernt das der Jäger auch ein Heger ist!
LG Petra
Man sollte nie mit vollem Mund über Bauern schimpfen!

Offline amazone

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Re: Wildschaden!
« Antwort #33 am: 10.05.07, 20:27 »
ich habe da was für mich neues gefunden, wildschaden bei mais für biogasanlagen:

Zitat: "Meist wird der Jagdpächter von der Jagdgenossenschaft vertraglich zur Übernahme des Wildschadens herangezogen. Doch bezieht sich die Ersatzpflicht auf landwirtschaftliche Erzeugnisse nach Lebensmittelrecht. Nun wird der Energiemais aber nicht als Lebensmittel, vielmehr als Handelsgewächs angebaut und entspricht eher einer Sonderkultur. Hiernach läge nach §32(2) BJagdG keine Ersatzpflicht vor. "

hier kann man darüber mehr lesen: auf Seite 12 unter Punkt IV(4) "Energiemais".
 http://www.llh-hessen.de/presse/pdf/goetjeswildschadenseminar.pdf



Beste Grüße von
Amazone

ME 75 - Driver

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Re: Wildschaden!
« Antwort #34 am: 11.05.07, 12:53 »
Hallo Petra!

 
Ich habe eben Göga gefragt:

Ab 75 ha ARONDIERTES EIGENLAND kann man eine Eigenjagd beantragen und somit auch aus der Jagdgenossenschaft ausscheiden. Jedenfalls hier bei uns.

 Ich habe beim Lesen das Gefühl, dass einige den Unterschied Jäger und Jagdgenossen nicht richtig erkennen.

Jagdgenossen sind die Landeigentümer, die müssen nichts mit der Jagd zu tun haben.

Das gute Miteinander bei uns kommt auch daher, dass ein Teil der Jäger gleichzeitig Jagdgenossen sind und auch noch Landwirte sind bzw. Berufe haben , die mit Landwirtschaft in Zusammenhang stehen. Dadurch besteht natürlich auch großes Verständnis für die Landwirte für die Wildschäden. Wir sind  froh, das unsere Jagdpächter aus unserem Dorf kommen.

LG

britta,

die einen Jagdgenossenschaftvorsteher aber keinen Jäger zum Göga hat.



Hi,

wir hatten für 25 Jahre Jagdpächter aus der näheren Umgebung. Das war zum Schluss nicht so der Hit, insbesondere in Schadensfällen (nachdem nicht gezäunt wurde o.ä.) hatten wir Landwirte uns so einige Sprüche anzuhören, die größtenteils falsch und auch rechtlich nicht haltbar waren. Wir haben nun andere Pächter, die wir schon aus dem Nachbarrevier kennen und dort ganz gut klar kommen. Liegt aber zum größten Teil auch am Jagdaufseher. Es ist wichtig, dass immer miteinander gesprochen wird und alle an einer Schadensvermeidung arbeiten. In unserer Jagdgenossenschaft sind hauptsächlich Landwirte, keiner ist selbst Jäger.

Gruß ME 75 Driver
(ebenfalls Jagdvorsteher)

P.S.: Wenn ich das richtig weiß, sitzt Karen´s Mann auch mal bei uns an.

Offline Ditz

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Re: Wildschaden!
« Antwort #35 am: 11.05.07, 17:06 »
Hallo,

bei uns wird nur an jagdgenossen, also eigentümer verpachtet. ich bin auch einer davon  :D.
bei uns in der gegend sind auch fast alle jagden noch in "Bauernhand", also landwirte als pächter.
ich muß aber sagen das es hier zum glück keine schweine gibt und wir somit keinen wildschaden kennen.
wenn man hört was in einigen gegenden an jagdpacht gezahlt wird, dann würde ich als jagdpächter auf jedenfall auf eine im vertrag begrenzte schadenssumme bestehen.

Ditz

ME 75 - Driver

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Re: Wildschaden!
« Antwort #36 am: 11.05.07, 20:10 »
Hallo,

bei uns wird nur an jagdgenossen, also eigentümer verpachtet. ich bin auch einer davon  :D.
bei uns in der gegend sind auch fast alle jagden noch in "Bauernhand", also landwirte als pächter.
ich muß aber sagen das es hier zum glück keine schweine gibt und wir somit keinen wildschaden kennen.
wenn man hört was in einigen gegenden an jagdpacht gezahlt wird, dann würde ich als jagdpächter auf jedenfall auf eine im vertrag begrenzte schadenssumme bestehen.

Ditz

Zum letzten Satz: Das würde bei uns zur Rebellion führen. Wenn ein Schaden da ist, muss der ausgeglichen werden. Es will sich niemand bereichern, aber der Schaden muss beglichen werden, anders läuft das nicht. Wir bekommen wirklich eine sehr hohe Pacht gezahlt (ist aber auch Hochwildjagd, etwa 300 ha), aber das ist kein Grund für irgendwelche Abstriche bei Schadensfällen. Wir haben sogar vertraglich geregelt, dass die Pächter dir vollen Gutachterkoster übernehmen, wenn keine Einigung erzielt werden kann (bisher noch nicht vorgekommen).
Aber bei den Vorpächtern gab es den Fall, dass in einem Kartoffelbestand ein Schaden von über 12000 DM von mehreren Gutachtern festgestellt wurde und dann auch bezahlt werden musste. Aber das Geheule war natürlich groß, es wurde aber nicht ein Zaun gezogen und keine Maßnahmen zum Scheuchen ergriffen. Da waren Horden von Rot- und Schwarzwild. Nützt aber nix. Schaden muss bezahlt werden, so ist das nun mal.

Gruß

ME 75 Driver

amalie

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Re: Wildschaden!
« Antwort #37 am: 11.05.07, 20:59 »
Ich kämpfe noch mit einem Schaden von 2005. Unser Fehler war, dass es sehr kurzfristig geschätzt werden musste.
Mein Mann kam zum Feld am Waldrand. Am nächsten Tag sollte gedrsochen werden. Es war WE. ALso den Jagdpächter angerufen. Kommen.
Der kam und sagte, wäre nicht von den Wildschweinen. Dann riefen wir einen Schätzer. Der schätzte 100 Euro und es käme doch von den Wildschweinen. Der Jagdpächter hat bis heute die 1oo Euro noch nicht bezahlt, obwohl er eine Rechnung von mir erhalten hat. Zwischendurch haben wir die Sache der Stadt gemeldet, mit dem OB gesprochen. Der wälzte es ab auf den Jagdpächter. Wir sollten das privat mit dem regeln. Da tut sich nichts. Das Geld können wir in den Wind schreiben.

Gruss
Amalie

ME 75 - Driver

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Re: Wildschaden!
« Antwort #38 am: 12.05.07, 08:26 »
@ Amalie: Normalerweise ist doch auch jemand vom Amt (oder Stadt) bei der gutachterlichen Schätzung dabei und das muss von beiden Seiten unterschrieben werden. Auch wenn es nur 100 € sind, würde ich das schon aus Prinzip durchsetzen.

Gruß
ME 75 Driver

amalie

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Re: Wildschaden!
« Antwort #39 am: 12.05.07, 19:58 »
Hallo Driver,

ist hier bei uns ein bisschen anders. Da schiebt einer dem anderen den schwarzen Peter in die Schuhe.
Wir hatten dieses Problem ja dem Ortsvorsteher dieser Gemeinde geschildert. Ortsvorsteher war ja mit vor Ort. Aber im Nachhinein haben wir erfahren, dass Jäger und Ortsvorsteher unter einer Decke stecken. SO kanns ja nichts werden. ::)

Offline ELLI47

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Re: Rehkitz
« Antwort #40 am: 22.05.07, 20:01 »
Habe keine Ahnung,ob ich hier richtig bin.
Wir haben Gras gemäht und haben ein Rehkitz
angefahren.
Wir haben das Kitz nebenan ins Gras gelegt.
Heute Abend war es da immer noch.
Allso habe ich es mitgenommen.
Kann mir vielleicht einer sagen,was ich ihm geben kann?
Heute Abend habe ich ihm etwas Milch gegeben.
   LG ELLI
Liebe Grüsse aus Schleswig-Holstein
    
        Elli

Offline amazone

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Re: Wildschaden!
« Antwort #41 am: 22.05.07, 20:24 »
huhu elli,

ich weiß leider nicht was ihr füttern könnt, hängt ein bissl vom alter ab,
daher:
ruf doch bitte einen tierarzt an  ;) (notdienst hat immer einer!)

ich meine das kälbermilch gehen könnte, bin mir aber überhaupt nicht sicher!
Beste Grüße von
Amazone

ratzmoeller

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Re: Wildschaden!
« Antwort #42 am: 10.08.07, 18:39 »
Wildschäden!!!!! Es ist zum kotzen!!!!! :-X
Eigentlich wollte ich nur nach meinem verregneten Haferstroh gucken,bin dann aber auch noch an meinen Äckern mit Sommergerste vorbeigekommen.Bis die Gerste wieder trocken ist wird es wohl auf dem ersten Acker ein Totalschaden werden,der zweite Acker nur unwesentlich weniger.
Als ob man durch dieses Scheißwetter noch nicht genug gebeutelt wäre,ruiniert das Wild auch noch den kümmerlichen Rest.
Derartig frustriert frage ich mich schon ob es noch anhand der seit längerem bekannten Zunahme der Wildbestände noch sinnvoll ist Schonzeiten o.ä. bei der Bejagung einzuhalten.
Wir Bauern und auch unsere Jagdpächter stehen mit dem Rücken an der Wand und die politisch Verantwortlichen von oberster Regierungsebene bis hinab zu den örtlichen Behörden verschließen die Augen vor den Tatsachen.
Es ist schon traurig,daß dieser volkswirtschaftliche Wahnsinn der überhöhten Wildbestände und damit der zunehmenden Wildschäden von den Betroffenen vor Ort auszubaden ist!

Wie ist die Lage bei euch und wie denkt ihr darüber?

Viele Grüße!   RALF

Offline Elle

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Re:
« Antwort #43 am: 10.08.07, 20:22 »
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« Letzte Änderung: 23.02.09, 14:27 von Elle »
Ein fröhlicher Gruß!
Elke

Das Juwel des Himmels ist die Sonne. Das Juwel des Hauses ist das Kind.

Offline Maja

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Re: Wildschaden!
« Antwort #44 am: 10.08.07, 22:00 »
KAnn schon verstehn dass Ralf so sauer ist. Egal welches Wild den Schaden verursacht hat. Es ist einfach furchtbar wenn soviel Faktoren dazu helfen , dass man ausser Arbeit am Ende nichts hat.