Autor Thema: Umfrage: Wieviel Rückhalt hat der Bauernverband bei den Milchbauern?  (Gelesen 34696 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline K1

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 310
  • Geschlecht: Weiblich
Unsere Region ist sehr stark von Milchproduktion geprägt. Einige fahren derzeit erst den 2. Schnitt Silo unter Folie. (Ich will damit sagen, dass wir haben kaum Alternativen zur Milch haben). Gestern abend hatten wir eine Arbeitsbesprechung initiert vom BBV. Dazu waren einfach Leute gekommen, die Interesse an einer anstehenden Aktion hatten. Bei der anschließenden Diskussion war ich schon erstaunt wie stark man noch hinter dem Verband steht, obwohl er Milchpolitisch sehr umstritten ist. Es ist halt einfach auch für uns Milcherzeuger noch soviel rundrum, dass dies eine total breitgefächerte Interessenvertretung braucht.

l.g. Karin
 

 

Offline muellerin

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 899
  • Geschlecht: Weiblich
  • Power to the Bauer!
Ich kann den Frust der BDMler und der anderen schon verstehen. Lange gekämpft  (mal abgesehen davon ob die Ziele realisierbar  wären..) und immer noch dürfen sie nicht an den Tisch, die Strukturen sind immer noch die Gleichen. Denn eines ist für mich klar. Auch wenn der BDM nicht für die Milchviehalter sprechen kann , denn er hat die Mehrheit klar nicht........aber der DBV hat sie auch nicht :-X.......oder denk ich da krumm? 8)

Ich kann den Frust aller Milchviehhalter verstehen, denn es geht im Moment allen schlecht. Keinerlei Verständnis habe ich für die Nötigung von Berufskollegen (z.B. Molkereiblockaden mit entsprechenden negativen Begleiterscheinungen), für solche Aktionen wie Haberfeldttreiben oder das Blockieren einer Landeshauptstadt mit brennenden Traktorenreifen.

Bei uns in Meck-Pomm hat der BDM immerhin den Versuch unternommen, einen Kandidaten als Vizepräsidenten aufzustellen. Ich fand das ausdrücklich positiv. Aber das geschah erst auf dem Wahltag selbst und war vom BDM nicht gut vorbereitet worden. Wenn man einen Kandidaten präsentiert, der ein Jahr zuvor die Berufskollegen aufgefordert hat, die Mitgliedschaft im Bauernverband zu kündigen, muss man sich über eine Niederlage nicht wundern. Ich weiß nicht, warum man keine integre Person im BDM findet, die mehrheitsfähig ist und ein solches Amt übernehmen will.

@ Manu,

es gibt weder eine Zwangsmitgliedschaft im DBV noch legt dieser irgendwelche Preise fest.


Gruß
Müllerin


Offline Starbuck

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 762
  • Geschlecht: Männlich
  • Keep calm and wait for the Wurst case!

Der Bayerische Bauernverband ist noch heute eine "Körperschaft des öffentlichen Rechts" und damit eine halbstaatliche Organisation.



....ganz schön mutig, deine Argumentation-leider daneben! Jede K.d.ö.R. in Deutschland (z.B. auch meine Baptisten) geniesst zwar eine Art "Vertrauensvorschuss" des Staates, sind deshalb aber absolut nicht "halbstaatlich" !! Die allermeisten K.d.ö.R.`s werden ihre Unabhängigkeit gegen keinerlei Privilegien eintauschen und haben das auch gar nicht nötig!

Heiko!
Unser Leitbild: Dem Leben zugewandt! Dem LiebeLeben, GlaubenLeben, FamilieLeben, LandLeben, BauernhofLeben!

lexa

  • Gast
Hallo!

Also erst mal sorry; ich hab`nicht alle Beiträge hier gelesen, bin erst grade auf dieses Thema gestossen. Ich finde ein Wahlergebnis von 97% als sozialistisch und geradezu unanständig; gerade in diesen bewegten Zeiten; und kann es mir nicht anders erklären, als dass da die entsprechenden Leute auf Spur gebracht wurden, um "geschlossen" da zu stehen. Finde ich bedenklich, da ich aus anderen Kreisen glaubhafte Informationen habe, dass z.B. Lidl nicht davor zurückschreckt , Entscheidungsträger wie z.B. Stadträte etc. zu schmieren, um ihre Interessen durchzusetzen. Aber wie ich heute wieder nach harten Diskussionen (ist ja nicht so, dass ich nicht argumentiere) von meinem Mann gelernt habe: der deutsche Bauer hält das Maul, zahlt Beiträge und schafft weiter wie gehabt; weil der DBV ja so viele andere Sachen gut macht!
Ich komme zu dem Schluss: der deutsche Bauer ist kein Unternehmer; er ist ein 1-Euro -Jobber! Er hat Arbeit, wird symbolisch dafür bezahlt und ist von staatlicher (EU) Unterstützung abhängig, weil er von seiner Arbeit nicht leben kann! Sollte eins meiner Kinder Interesse an der Landwirtschaft zeigen, werde ich unter diesen Umständen massiv davon abraten! Besser wir importieren oder lassen die Laboranten ans Werk! Aber sollte da der BV und alle die es betrifft, nicht so ehrlich sein und das auch dem Verbraucher auf die Nase binden, damit man sich nicht ewig rechtfertigen muss?


Lexa

Mucki

  • Gast
Lexa
du hast recht deinem beitar ist nicht hinzu zu fügen.
LG Mucki

Offline mary

  • in memoriam
  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 9692
  • Geschlecht: Weiblich
  • Baeuerin - Beruf mit Herz
Hallo Lexie,
sollen die Jungen, die weiterhin Landwirtschaft machen- die Trottel und Sklaven sein?
Nein, dafür hab ich mich nicht abgemüht :-[
Landwirtschaft könnte ein  Weg sein, der vieles Gute bringen könnte.
Meine Hoffung ruht auf den "nicht aus der Landwirtschaft kommenden", denn sie werden noch weniger bereit sein, sich all dies, was momentan schief läuft-bieten zu lassen.
Weder der Bauernverband noch die Politik wird unsere Probleme lösen, das müssen wir schon selbst.
Diese Wartementalität, dass andere es für uns richten, die dürfen wir ganz schnell vergessen, denn wir wissen nicht, welche Interessen oft dahinterstehen.
Erst wenn wir wieder selbst den Wert unserer Arbeit begreifen und schätzen lernen, nicht mehr darauf warten, von anderen mit der Gelben Rübe dahin gelockt zu werden, wo sie uns haben wollen,
erst dann wird es womöglich einen anderen Weg geben.
Ich war selbst sehr lange und sehr intensiv für diesen Verband tätig-
mir ist es ziemlich egal, wieviel Stimmen der Häuptling bekommen hat, ob 97 oder 150 % ;D
Halte mich an ein Gebet:
Gott schenke mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die zu ändern sind
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Ich glaube nicht dass der Bauernverband als fahrender Supertanker auf dem Meer uns helfen kann.
Wir selbst wissen am Besten, wo uns der Schuh drückt.
Weißt du was mich ärgert, dass wir Frauen uns viel zu wenig Gehör verschaffen, viel zu wenig unsere Erfahrungen und unser Wissen in die Waagschale werfen.
Es sind auch unsere Arbeitsplätze, die da momentan in Massen abgebaut werden,
Lassen wir es zu oder handeln wir?
Männer sehen die Welt durch eine andere Brille als Frauen-
es nützt nichts darauf zu warten, dass die Herren einmal unsere Brille aufsetzen würden, wir müssen lernen, die Sprache der Männer zu sprechen und doch niemals unsere eigene Sprache vergessen, wir müssen nur viel mehr dolmetschern ;D
Der weibliche Anteil der Landwirtschaft ist in der Vergangenheit ziemlich unsichtbar geworden, trotz der "Gleichberechtigung".
Aber wir haben schön brav dafür bezahlt. :-[
Vielleicht ändert sich im Bauernverband etwas, wenn die Frauen ihre berechtigten Interessen mehr vertreten. Bisher läuft da sehr viel schief.

Herzl. Grüse
maria


Offline Jochen

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 904
Eure Suche nach Verwerflichem beim DBV ist ja teilweise schon krankhaft.
Da wird ein Wahlsystem als undemokratisch angeprangert, das im Großen und Ganzen auch dem Wahlsystem für den Bundeskanzler und Bundespräsident entspricht.
Und dann wird sich über Wahlergebnisse künstlich aufgeregt.

http://www.sueddeutsche.de/politik/954/401736/text/

Münte 95%

http://www.sueddeutsche.de/bayern/932/421694/text/

Schmid 98%

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,375666,00.html

Merkel fast 99%

usw usw..

lauter geradezu unanständige Sozialisten?

Offline fanni

  • Vereinsmitglied
  • *
  • Beiträge: 4654
  • Geschlecht: Weiblich
ich geb Mary sehr recht.............besonders in Bayern (ich kenn ja nicht mehr 8)) hat der BV etwas verschlafen - nämlich die Frauen mehr einzubinden außer zum Kuchenbacken und als sympatische Werberinnen. Und irgendwie kapierns es immer no net. Und das ist z.B. die Stärke des BDM gewesen.........die Frauen, denn die wurden hier von Anfang an eingebunden. (das ist keine Wertung nur eine Analyse!)

Wenn ich mir denk was der Seehofer nur weil er ein Mann war...äh ist :-X für Vorschußloorbeeren bekommen hat nach der Künast (und wie gut er war........... >:() und wie wenig ernst jetzt die Aigner genommen wird, denk ich ham die bayerischen Landwirte immer noch.........ach ich sags jetzt net :-X :-X :-X

Herzliche Grüße von Fanni

manurtb

  • Gast
es gibt weder eine Zwangsmitgliedschaft im DBV noch legt dieser irgendwelche Preise fest.
Dann versteh ich nicht, worauf Andreas hinaus will, dass der DBV der Rechtsnachfolger des Reichsnährstandes sein soll.

Offline Jochen

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 904
es gibt weder eine Zwangsmitgliedschaft im DBV noch legt dieser irgendwelche Preise fest.
Dann versteh ich nicht, worauf Andreas hinaus will, dass der DBV der Rechtsnachfolger des Reichsnährstandes sein soll.

Das hat was mit Godwins Gesetz zu tun..
wenn sonst nichts mehr hilft, kommt die Nazikeule.

Offline Andreas

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 1066
  • I mog Di !
es gibt weder eine Zwangsmitgliedschaft im DBV noch legt dieser irgendwelche Preise fest.
Dann versteh ich nicht, worauf Andreas hinaus will, dass der DBV der Rechtsnachfolger des Reichsnährstandes sein soll.

Hallo manurtb,
bis 1933 gab es mehrere Bauernorganisationen

Zitat
Mit dem Gesetz über den vorläufigen Aufbau des Reichsnährstandes wurden alle in der Landwirtschaft, Fischerei und Gartenbau tätigen Personen und Betriebe gleichgeschaltet und in der Landwirtschaftskammer zwangsvereinigt. Das Reichsgebiet wurde in 26 Landesbauernschaften gegliedert. Diesen unterstand die Kreis- und hierarchisch darunter die Ortsbauernschaft, mit ihren jeweiligen örtlichen Bauernführern.

Die Gliederung, die damals zwangsweise eingeführt wurde, hat der Bauernverband bis heute beibehalten.
Aus dem Ortsbauernführern wurden Ortsobmänner usw.

Ich habe das nur reingestellt, damit du verstehst, wie es zu Wahlen mit 97 % Zustimmung kommen kann

manurtb

  • Gast
Nein Andreas, das hat keinen Zusammenhang.
Das, was Du als logische Kette annimmst, das sind bunt vermischte Zusammenhanglose Sachen.

Seit 1945 hätte es jegliche Möglichkeit gegeben, andere Gruppierungen aufzumachen.
Die Politik z.B. hats geschafft, nach dem 3. Reich mehrere Parteien auf die Beine zu stellen.

Und wir haben auch so noch Gliederungen, die im 3. Reich eingeführt worden sind und die immer noch sind.

Wie sieht das denn aus, wenn Du auf Autobahnen fährst, die im 3. Reich entstanden sind? Bist Du dann auch gefährdet, faschistisch zu werden?
Wirfst Du auch VW noch seine Nazivergangenheit vor?

Ich kenn mich sehr gut mit Geschichte und der Entwicklung der Gesellschaft nach dem 3. Reich aus, das was Du hier an den Haaren herbeiziehst, ist hanebüchen.
Wenn Du diese Argumentation verwenden möchtest, dann musst Du schon wirkliche Argumente bringen...

Offline Matthias

  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 519


Hallo manurtb,
bis 1933 gab es mehrere Bauernorganisationen


Du siehst also deinen eigenen Verband nicht als Bauernorganisation ?

Oder ist hier auch der Bauernverband schuld das ihr zu wenig Mitglieder habt ?

Offline martina

  • Südniedersachsen
  • Administrator
  • *
  • Beiträge: 22173
  • Geschlecht: Weiblich
  • Unsere Landwirtschaft - wir brauchen sie zum Leben

Hallo manurtb,
bis 1933 gab es mehrere Bauernorganisationen

Zitat
Mit dem Gesetz über den vorläufigen Aufbau des Reichsnährstandes wurden alle in der Landwirtschaft, Fischerei und Gartenbau tätigen Personen und Betriebe gleichgeschaltet und in der Landwirtschaftskammer zwangsvereinigt. Das Reichsgebiet wurde in 26 Landesbauernschaften gegliedert. Diesen unterstand die Kreis- und hierarchisch darunter die Ortsbauernschaft, mit ihren jeweiligen örtlichen Bauernführern.

Die Gliederung, die damals zwangsweise eingeführt wurde, hat der Bauernverband bis heute beibehalten.
Aus dem Ortsbauernführern wurden Ortsobmänner usw.

Ich habe das nur reingestellt, damit du verstehst, wie es zu Wahlen mit 97 % Zustimmung kommen kann

Also Andreas, NUN MACH ABER LANGSAM MAL EINEN PUNKT!

Wir haben alle verstanden, dass Du ein Gegner des Bauernverbandes bist, aber was Du jetzt für Argumente an den Haaren herbeiziehst, geht auf keine Kuhhaut mehr!


Offline mary

  • in memoriam
  • Bewohner
  • *
  • Beiträge: 9692
  • Geschlecht: Weiblich
  • Baeuerin - Beruf mit Herz
Hallo fanni,
ich fürchte, dass wir uns schon selbst Gehör verschaffen müssen und nicht auf den Weihnachtsmann warten sollten ;D
In der männerdominierten Landwirtschaft müssen die Frauen lauter werden, bei der Arbeit herrscht schon seit eh und jeh die Gleichberechtigung. ;D
Beim Verband sind die Bäuerinnen die Sympathieträger, aber die Strategieen werden ohne Frauen ausgeknobelt.
Wenn Krisen und nochmals Krisen kommen, dann dürfen sich die Bäuerinnen wieder den Verbraucher/innen zuwenden. (Und immer wird vergessen, dass wir selbst ebenfalls Verbraucherinnen sind.)
Deshalb wenden sich die jungen Frauen auch immer mehr ab.
Aber das ist nicht nur das Problem des Verbandes,
da fehlts an allen Ecken und Enden.
Unsere Interessen werden viel zu wenig gesehen-
wenn wir alle unseren Kindern abraten, in die Landwirtschaft zu gehen-
sollen dann die Partner für die Hoferben im Backofen gebacken werden?
Bei mir hat der Verband leider seinen Rückhalt total verloren, ich bin einfach nur so enttäuscht, dass die Enttäuschung nicht mal im Ozean Platz hat.
Aber Enttäuschung- heißt , das Ende der Täuschung.  :-[ :-[

@Jochen, weiterhin angenehme Träume ;D
Herzliche Grüsse
maria