Thema: Generationenfrust - mal wieder

[goldbach]

Ach ja, bei mir hat mal die (Stief)Tochter vor lauter Ehrgeiz von ca. 15 Tomatenstöcken die Blüten weggezwickt: sie meinte, dies seien die Geiztriebe....
So hatten wir alle in diesem Jahr fast keine Tomaten.  Ihr war es oberpeinlich und mir war es ehrlich gesagt "wurscht".  Die oberen Triebe durften dann blühen und tragen!
Seither, kennt sie den Unterschied!

Bevor mein verstorbener Mann und ich ein neues Haus bauten, habe ich ihn beim garteln seines Gemüsegartens unterstützt. Ständig quasselte seine Schwester/meine Schwägerin ihm drein.
Sie fuhr extra  4 km hin und 4 km zurück um bei ihm zu garteln.... (bzw. ließ sich von ihrem Mann fahren, weil sie sich nicht fahren traute) -  mein Mann war verwitwet und die Schwester wollte, dass er den Gemüsegarten nicht aufgibt!
Im zweitem Jahr fragte sie mich, was ich vorhabe dort anzubauen, denn dann würde sie die gewünschten Samenpäckchen mitschicken lassen; von   d e r   Firma, mit der sie so gute Erfahrung gemacht habe.
Mein Antwort: Nein danke, ich weiß es noch nicht, was angebaut wird. Wahrscheinlich nur Zwiebeln und Tomaten, denn alles andere habe ich in "meinem" Garten selbst. Ich werde die Pflanzen und das Saatgut selbst kaufen.
Das hat sie genauso verstanden, wie ich es gesagt habe! ... und war beleidigt.... auch das war mir "wurscht"

Wir waren eh nicht besonders eng miteinander, weil wir total unterschiedlich waren.
Über ihre spitzen Bemerkungen habe mich manchmal sehr geärgert - aber ich ließ dies nicht an meine Seele kommen. Ich mag es gar nicht, wenn mir jd meinen inneren Frieden wegnehmen will.
Basta - hat Kanzler Schröder mal gesagt 

[Maja]

ja hosta du hast Recht  

[pauline971]

Stimmt, bei uns gibt es auch kein Unkraut, nur unbekanntes Kraut 

[Tilly]

Ich seh das (inzwischen) auch ganz entspannt.
Unkraut gibts ja eh nicht mehr, nun nennt man das Beikraut.
Bei mir darf alles stehen bleiben, was blüht.
Und Brennesseln in den hinteren Ecken auch, frisch aufgebrüht
ergibt das einen guten Tee.

[perle]

Ich glaube ein Hauptproblem zwischen den Menschen überhaupt und den Generationen sowieso. ist auch
dass man - wenn man die ähnlichen Situationen öfter hat- gar nicht mehr recht zuhört-
bzw glaubt schon zu wissen was vom andern kommt, weil das ja immer kommt und dann gibt es kaum noch einen Weg aus der Sackgasse.
Da hilft wirklich nur- innehalten und gegebenenfalls nochmal nachfragen- wie früher bei den kleineren Kindern
hab ich manchmal gefragt: "was hast du grad gemeint" oder auch "hast du verstanden was ich gesagt habe"
Wir haben hier auch so Konstellationen, die derart verfahren sind- und wo ich oft denke, da müsste eigentlich mal ein Mediator dazwischen sitzen und "dolmetschen"....
aber das geht wohl nur wenn alle Beteiligten dazu bereit sind.

Ich selbst übe mich schon seit längerem darin
 (aber bis zum wirklichen Können dauert das sicher noch ne ganze Weile)
-nicht alles gleich persönlich zu nehmen
-versuchen mich in die Situation des anderen hineinzuversetzen
-nicht zu meinen, ich könnte die Gedanken meines Gegenübers lesen oder erahnen
(oft meint man ja auch, der andere denke über mich nach, dabei tut er das eventuell gar nicht)
-und nicht zu denken, dass meine Weisheiten allgemeingültig sind
es gibt so viel zwischen schwarz und weiß und nicht alles was anders ist ist schlecht- es ist oft einfach nur anders.

Und was wir alle lernen dürfen und üben
für uns selbst einstehen und uns  mal ne Pause zuzugestehen, auch wenn nicht alles wie bei SM oder ST aussieht
(bei uns bin ich als SM die weniger organisierte )
allerdings bin ich nicht so gut zu sprechen auf die Menschen, die vor lauter Selbstfürsorge die Menschen drumrum ganz aus dem Blick verlieren- es hängt halt irgendwie alle zusammen und wenn sich ein Teil bewegt, ist es wie beim Mobile, alles andere gerät auch ins Schwingen... und wenn ich nur noch mich selber wahrnehme egal auf wessen Kosten,
dann hängt halt wieder einiges ganz arg schief.
Es wird ein stetes Übungsfeld bleiben, aber Lisa hat so schön geschrieben
wenn beide Seiten wollen, dann gibt es auch einen Weg zueinander

[Maja]

Perle und jetzt hast du so schön geschrieben.
Kann dir in allem unterschreiben.
Es ist ein hartes Stück Arbeit. oft kommt man an den Punkt der Resignation.
Ich spreche jetzt explizit von mir, ich komme nicht weiter, denn die andere Seite ist nicht kompatibel. Ich kann auch nicht alles vergessen. Ob man das verstehen kann oder nicht.

[Mathilde]

kannst sie mir mal schicken, da trifft sie wahrscheinlich der Schlag.

Seit die Insekten so Thema sind, und die wollen ja Wildpflanzen, sehe ich das ganz entspannt.

Hallo,
meine war da sehr uneinsichtig und meinte ich müsste noch das Gras zwischen den Platten mit dem Küchenmesser rauskratzen. Das in der Zeit wo ich 4 Kinder hatte mit 3 - 14 und Büro und Kälberstall manchmal auch melken zu tun hatte. Der Agrarantrag war gerade in den letzten Zügen. Da ist mir der Kragen geplatzt denn für Sie war PC Arbeit eh nur spielen und ich hatte damals kein Internetverbindung im Haus.  Ich meinte ganz ruhig dass ich für diese Arbeit die ich hier erledige bestimmt einen Gärtner einstellen könnte. 

Sie hat mir Blumen unter die Hecken gepflanzt und Rosen usw. und war dann entsetzt weil ich angeblich die Stauden unter der Hecke vertrocknen lies. Ja mei.........man kann doch nicht alles.
Was war ich froh nach 2 Monaten wieder meine Ruhe zu haben bzw. nur noch Besuch.......manchmal bis zu 12 Leute beim Essen.
Nein ich möchte nicht mehr jung sein. Ich glaube ich würde mir das alles nicht mehr antun. Weder einen Bauern noch Kinder.

LG Mathilde