Autor Thema: weibliche Torschlusspanik?  (Gelesen 12202 mal)

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weibliche Torschlusspanik?
« am: 04.03.06, 22:25 »
Hallo, ihr Lieben !

---Hallo Mods, falls das hier nicht die Richtige Box ist, bitte woanders hin kopieren:---

Beim Stöbern in unseren Seiten gewinne ich immer den Eindruck, dass die lieben Männer viel seltener und viel später als wir bereit sind, einen Neuanfang zu wagen, bzw. Weichen zu stellen.
Auch wenn sie mit dem Ist-Zustand unzufrieden sind, warten sie. .....und die Jahre vergehen.
Ich bin jetzt 41, und langsam bekomme ich Panik:
Wie lange soll es denn so weitergehen? Wird es für immer so bleiben, wie es jetzt ist?

Mein Mann hat den Betrieb (Ackerbau und Milchvieh) mit seinem Mitarbeiter ganz gut in Griff. Ein befreundeter Kollege stellte das jüngst auch fest. Aber mit Blick auf mich meinte er (verständnisvollerweise): "Du kannst dich doch noch nicht zur Ruhe setzen."

Das ist genau der Punkt. Ich möchte mich gerne verwirklichen. Ein Neuanfang - mit einem Konzept, bei dem wir beide zu unserem Recht kommen, wäre da eine gute Alternative. ---jedenfalls hundert mal besser, als wenn ich mir einen 400-Euro-Job nehmen würde (falls es denn überhaupt mit dem Betreuungsplatz für unserer Jüngsten klappt).

Noch hätten wir Chancen auf Bezuschussung, da mein Mann quasi ohne Betriebsstätte dasteht. Der Hof, den er bewirtschaftet, gehört seiner Mutter. Es läuft wohl darauf hinaus, dass alles aufgeteilt wird, da er ihn nicht übernehmen UND die Geschwister ausbezahlen kann, die ja schon vom verstorbenen SV vermietete Immobilien aus dem Privatvermögen erhalten haben.  ---  Insofern müsste er doch eigentlich schleunigst handeln... Er hatte ja schon den Berater im Haus. Aber nun ist wieder Stillstand.

Er geht weg, und trinkt ein paar Schoppen  8) NEIN, KEIN TRINKER - aber TOLL ist das nicht... Das ist reine Zeit- und Energieverschwendung.)

Ich sitze daheim und bekomme langsam die Panik !
Wenn der nicht bald in die Gänge kommt, dann ist es zu spät !  :o  >:(
Ich SAGE nichts mehr zu ihm wegen des Themas. Bringt eh nichts, außer Krach. Aber innerlich bin ich echt in Panik. Ich kann das körperlich spüren. Es fühlt sich wirklich wie Angst an. Sehr unangenehm.

Geht euch das auch so?     
Oder, ihr Älteren, ging es euch auch so, kurz vor den Wechseljahren: noch mal die große Lebenskrise / "Midlive-Crisis"?
Haben sich euere Männer doch noch aufgerafft?
Oder seid ihr mit Mitte 40 schon im "Stillstand"?
Ich meine, wenn man mit 60 merkt, dass sich nichts mehr ändern/entwickeln wird, finde ich das OK.
Aber mit Anfang 40... ???

liebe Grüsse

Anna
« Letzte Änderung: 04.03.06, 22:27 von AnnaAnna »
Liebe Grüße
aus dem schönen Mecklenburg-Vorpommern

Käseherby

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Re: weibliche Torschlusspanik?
« Antwort #1 am: 05.03.06, 02:42 »
hi anna

ich melde mich jetzt mal als über das alter hinaus.  ;D

ich glaube zwar nicht dass man unsere leben vergleichen kann da ich zu den immer wieder alles umkrempler gehöre. aber ich kann von mir sagen dass das alter um 40 mich persönlich ganz massiv verändert hat. ich hatte zwar keine altersbedingte kriese aber zwischen 40 und 45 wurden meine denkweisen massiv anders. ich war vor 40 zufrieden damit zu wissen dass das meer blau ist. heute will ich wissen warum und was man machen müsste das es noch blauer wird. vor 40 war ich zufrieden wenn ich besser war als der durchschnitt das reicht mir heute bei weitem nicht mehr.

ich habe sämtliche halbheiten gekippt. warum soll ich energie in etwas halbherziges stecken? ich mache nichts mehr ein bisschen. entweder richtig oder nicht.

nimm mal dein reituntericht. mit ein bisschen reituntericht und ein bisschen reiten gehen kostet er dich geld und bringt dich nicht einen schritt weiter. machst du es aber richtig und lernst was es zu lernen gibt und das auch richtig wird in relativ kurzer zeit der erste reiterkollege fragen ob er sein pferd bei dir einstellen darf. und schon hast du ohne geld ausgeben für teuren stall und klimbim den ersten kunden.

natürlich kannst du dich auch hinsetzen und jammern und auf bessere zeiten warten. wenn ich aber trotzdem etwas mache das ich nur halbherzig mache kommt auch bei mir das gefühl auf etwas falsch zu machen. das gebe ich dann entweder an meine frau ab oder gebe es ganz auf. ich verzettle mich auch nicht mehr so stark. wenn ich zuviel gleichzeitig mache kommt auch dieses komische gefühl. das alles hatte ich vor 40 überhaupt nicht.

ich denke irgendwie will die natur dass man sich mit über 40 aufs wesentliche konzentriert und alles was ausserhalb des wesentlichen ist wird mit negativen gefühlen belegt damit man es sein lässt.  :(

ich bin jetzt 49 und fühle mich viel freier und unbeschwerter als noch mit 40. seit ich nur noch das mache was ich wirklich kann ist meine lebensqualität massiv gestiegen auch wenn man das vom materiellen standpunkt aus zur zeit nicht behaupten kann. aber wo früher die weltreise nächstes jahr mein ziel war auf das ich unbedingt kommen musste ist es heute die lebensqualität bis zum tod.

ich hatte eine zeit da hatte ich angst vor dem alt werden. heute freue ich mich darauf und hoffe möglichst lange arbeiten zu können und möglichst lange kühe zu haben. ich werde der typische alte der auf dem hof hockt und den jungen nicht ans ruder lässt wenn er will. mein traum ist mit 90 noch mindestens 5 kühe zu haben. ich will gar nicht bis dann geld verdienen und vermutlich muss ich dann von einem lohnunternehmer heuen lassen aber ich hab mein leben mit kühen begonnen und möchte es mit ihnen beenden.

aber das alles ist mein weg. ich denke um die 40 muss jeder seinen weg neu überdenken und langsam wissen was er will. für mich war es so dass ich alles was ich vorher wollte plötzlich vergangenheit war und überhaupt nicht mehr wichtig für andere festigen sich ziele die sie in der jugend schon hatten. aber eine kriese wird es nur dann wenn man nicht bereit ist den gefühlen zu folgen und das zu machen was man sich wünscht. mein traum hat mich sechs jahre meines lebens gekostet und alles was ich vorher erreichte aber für mich hat es sich zu 100% gelohnt.

liebe grüsse

herby

Offline cara

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Re: weibliche Torschlusspanik?
« Antwort #2 am: 05.03.06, 07:59 »


nimm mal dein reituntericht. mit ein bisschen reituntericht und ein bisschen reiten gehen kostet er dich geld und bringt dich nicht einen schritt weiter. machst du es aber richtig und lernst was es zu lernen gibt und das auch richtig wird in relativ kurzer zeit der erste reiterkollege fragen ob er sein pferd bei dir einstellen darf. und schon hast du ohne geld ausgeben für teuren stall und klimbim den ersten kunden.


Herby, ich seh das nicht ganz so... auch wenn sie mit dem Reiten vielleicht keinen Umbruch erreicht, es ist etwas was ihr Spass macht und wo sie einfach mal auf andere Gedanken kommt. Und dann kann es alles Geld der Welt kosten, es ist es einfach wert.
Man muss auch sich selbst mal was gönnen, sonst kann man sich gleich begraben lassen... (meine Schwester fängt nun mit knapp 40 an, Geige spielen zu lernen......)

ansonsten kann ich deine Gedanken gut nachvollziehen, Anna... mir geht es ja ähnlich, ich weiss auch nicht, ob ich meinen Job noch 30 Jahre machen möchte...  :-\
ich schaue schon immer in die Stellenanzeigen, online und in der Zeitung, aber leider bin ich recht spezialisiert, da liegen die Arbeitsplätze auch nicht auf der Strasse....
ein wirkliches Patentrezept habe ich leider auch noch nicht gefunden......
LiGrüss cara

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brit

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Re: weibliche Torschlusspanik?
« Antwort #3 am: 05.03.06, 08:18 »
hallo anna,

ich habe grad auch ne schwierige zeit hinter mir.(hoffentlich)

was mir auffällt ist, dass du sehr gern ein *gemeinsames* projekt finden würdest.
das ist glaub auch ziemlich weiblich :).
von meinem mann seh ich, dass er natürlich schon gern weibl. unterstützung hat, aber auch gern seinen bereich . wir haben viele gemeinsame ansichten, und aber auch solche, die total gegenteilig sind. frauen versuchen dem gern auf den grund zu gehen..ich glaub das mögen männer meist nicht soo extrem.

ich glaube du musst etwas für dich(!!) suchen...
das ist nicht einfach, und das ideale gibts wohl kaum, ich glaub da musst den sprung ins kalte wasser wagen und einfach mal was versuchen... :)

lg   brit

Offline Mirjam

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Re: weibliche Torschlusspanik?
« Antwort #4 am: 05.03.06, 08:48 »
Hallo AnnaAnna,

unabhängig von der Liebe wird eine Partnerschaft von gemeinsamen Zielen getragen. Sehr schön formuliert hat das kürzlich eine Familienberaterin, die sagte:

Es geht in einer Ehe nicht darum, sich gegenseitig anzuschauen - sondern auch in die dieselbe Richtung zu blicken!

Deine Situation hast du finde ich sehr nachvollziehbar beschrieben: Du möchtest weitergehen - dein Mann "steht" momentan.
Ob Männer weniger flexibel für Neuanfänge sind? Mag ich nicht so stehen lassen, ich kenne genügend, die da so aktiv sind, dass die Frauen Probleme haben mitzuhalten  8). Bei anderen HAT die Frau schon ein Standbein aufgebaut und könnte damit jederzeit woanders die Familie tragen - und der Mann kann und kann sich nicht vom bisherigen lösen.

Nur - wenn der Mann etwas Neues anfängt, kann er das u. U. auch "ohne" Frau als Arbeitskraft tun, d.h. das sie ihm (und das ist oft schon genug) zuhause den Rücken in der Familie freihält.

Wenn eine Frau etwas Neues anfangen möchte und der Mann zieht nicht mit: Da sind wir vielleicht bei deiner Situation?

Sehr schön hat es Hr. Kroder auf der letzten JHV (würde dir auch guttun!) formuliert:

Menschen lernen für bestimmte Situationen und Arbeiten Verhaltensmuster wie "Werkzeuge" von den Eltern. Und manche tun sich schwer, bestimmte Werkzeuge auch mal auszumustern und neue zu erlernen oder die alten umzurüsten. Das begegnet uns ja hier im Forum immer wieder - das an "Arbeitsritualen" oder festgelegten Rollen festgehalten wird, dass Zukunfts- oder Veränderungsängste bestehen und Angst lähmt.

Dein Mann ist in seinem bisherigen Bereich gut - das ist eine Sicherheit für ihn (gewesen). Die gelernten Werkzeuge funktionierten - für deine Ideen oder eine neue Betriebsausrichtung - fehlen ihm aber vielleicht die passenden Werkezeuge - es ist alles "neu" für ihn - traut er sichs nicht zu?

Die Fragen von McMichi finde ich gut, nur nicht nur in der ich-Form nachfragen, sondern in der wir-Form  :).

ganz lieben Sonntagsgruß

Mirjam



« Letzte Änderung: 05.03.06, 09:12 von Mirjam »
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

SHierling

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Re: weibliche Torschlusspanik?
« Antwort #5 am: 05.03.06, 10:06 »
Hallo,
ich find so einen Satz ganz bezeichnend:
Zitat
Ich möchte mich gerne verwirklichen. Ein Neuanfang - mit einem Konzept, bei dem wir beide zu unserem Recht kommen, wäre da eine gute Alternative. ---jedenfalls hundert mal besser, als wenn ich mir einen 400-Euro-Job nehmen würde (falls es denn überhaupt mit dem Betreuungsplatz für unserer Jüngsten klappt).
Ich finde es schon mal bemerkenswert, daß Du DIr eine Selbstverwirklichung an der Seite Deines Mannes in der jetzigen Situation kaum noch vorstellen kannst. Entweder er ändert sich mit, oder es ist Dir nicht genug - ist das so?
(Nimms mir nicht übel, ich hab nach all Deinen Scheriben hier immer noch das Gefühl, 'der Deinige' sagt immer nur "jaja", wenn Du gerade mal wieder heftig quengelst, aber von selber käme er nie auf die Idee, etwas zu ändern, und bevors ganz heftig wird, kann er ja immer noch zu Mama)

Wenn dem so ist, seh ich das ganze auch eher wie Brit: such Dir etwas eigenes, das macht Dich zufriedener und Deinen Mann mangels Druck gleich mit, und kann Dir über die Zeit ja auch die Möglichkeit geben, Dich auf eigene Füße zu stellen und Deine Zukunft so zu gestalten wie Du sie gern sehen möchtest. Eine Arbeit oder ein  Nebenjob kann ja ebensogut ein gemeinsames Projekt mitfinanzieren, das ist ja keine entweder-oder Entscheidung.

Was das Alter angeht - ich hab mein Leben das letzte (hoffe ich) Mal mit 35, 36 gründlich umgekrempelt - das ist rein vom Alter her gesehen auch schon nicht mehr so leicht, die Banken finden nämlich, Du solltest möglichst viel Zeit haben, ihnen ihr Geld zurückzugeben, die Lebensversicherer werden auch mit jedem Jahr teurer, und Du kannst eigentlich bei fast keinem Job heute mehr davon ausgehen, daß Du ihn die nächsten 20 Jahre sicher hast (abgesehen davon, das man natürlich auch wesentlich weniger verdient, wenn man "plötzlich" Steuerklasse 1 ist und nicht mehr familienversichert.) Das nur, um auch mal die andere Seite ein bißchen zu beleuchten.
Auch wenn nicht alles so gelaufen ist, wie ich mir das mit 35 vorgestellt habe und zwischendurch auch mal einfach nur  "durchhalten" angesagt ist - ich würds jederzeit sofort wieder tun und würde mich ohne ein Ziel vor Augen genau so unwohl fühlen wie Du.

Aber ich denke auch, 40, Mitte 40 ist rein rechnerisch so ziemlich die letzte Gelegenheit für großartige Änderungen wenn man sie denn alleine plant, selber finanzieren muß und mit 60, 65 irgendwo ein eigenes ZuHause haben will (es sei denn, Du gewinnst noch schnell im Lotto). Kommt natürlich auch immer auf die Ansprüche an - ich kenn auch Omas, die in einer Zwei-Zimmer-Wohnung in jeder Stadt glücklich wären, solange ein Theater, ein Kino und ein Stadtpark in der Nähe sind. Dann rechnet sich das ganze natürlich anders - aber so schätze ich Dich auch eher nicht ein.

Grüße
Brigitta

Käseherby

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Re: weibliche Torschlusspanik?
« Antwort #6 am: 05.03.06, 11:52 »
hi cara



nimm mal dein reituntericht. mit ein bisschen reituntericht und ein bisschen reiten gehen kostet er dich geld und bringt dich nicht einen schritt weiter. machst du es aber richtig und lernst was es zu lernen gibt und das auch richtig wird in relativ kurzer zeit der erste reiterkollege fragen ob er sein pferd bei dir einstellen darf. und schon hast du ohne geld ausgeben für teuren stall und klimbim den ersten kunden.


Herby, ich seh das nicht ganz so... auch wenn sie mit dem Reiten vielleicht keinen Umbruch erreicht, es ist etwas was ihr Spass macht und wo sie einfach mal auf andere Gedanken kommt. Und dann kann es alles Geld der Welt kosten, es ist es einfach wert.
Man muss auch sich selbst mal was gönnen, sonst kann man sich gleich begraben lassen... (meine Schwester fängt nun mit knapp 40 an, Geige spielen zu lernen......)

da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. natürlich soll man sachen machen nur für sich wie deine schwester geige spielen. aber anna träumt von einem reitstall und als ersatz nur ein bisschen reiten ist wie wenn du unbedingt mal nach afrika willst und dir jeden afrika film ansiehst. das gibt dir zwar für die sendezeit ein relativ schönes gefühl aber die stunden danach viel frust weil du es nie erleben wirst. das ist wie wenn man stundenlang vor dem schokoladengestell steht wenn man eine diät macht um sich die schokolade anzusehen. das mag für masochisten das richtige sein aber ich denke masochistin ist anna nicht. deshalb soll sie sich in den reituntericht reinknien und bücher lesen und pferdekurse besuchen an reitveranstaltungen gehen mit reiter sprechen usw. dann kommt sie entweder mit jedem schritt den sie lernt ihrem ziel näher oder merkt plötzlich das es nur ein traum war und es gar nicht ihre welt ist.
und als nebenprodukt merkt ihr mann wenn er nicht ganz blöd ist dass seine frau nicht nur seine putze und köchin ist sondern ihn im brötchen verdienen unterstützen kann und er sich auf sein ding konzentrieren kann weil seine frau ihr ding im griff hat.

liebe grüsse

herby

brit

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Re: weibliche Torschlusspanik?
« Antwort #7 am: 05.03.06, 14:16 »
find die ich-form goldrichtig.. :)

..vor allem auch, weil frau sich nach einigen jahren hausarbeit und mithilfe auf betrieb  sich manchmal selber zuwenig zutraut..man ist nicht sicher alleine zu bestehen, und das ist nach jahren der *symbiose* schon ne herausforderung..aber unbedingt zu empfehlen.. !!
(übrigens find ich  nach 3 monaten wiedereinstieg es am erstaunlichsten, wie gut mann kochen kann, und noch mehr was die kinder alles können wenns drauf an kommt..)

und noch besser , wenn ich frei hab freu ich mich direkt , zeit für den haushalt zu haben  8)
« Letzte Änderung: 05.03.06, 14:19 von brit »

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Re: weibliche Torschlusspanik?
« Antwort #8 am: 06.03.06, 02:00 »
..vor allem auch, weil frau sich nach einigen jahren hausarbeit und mithilfe auf betrieb  sich manchmal selber zuwenig zutraut..man ist nicht sicher alleine zu bestehen,

Tja, das ist genau der Punkt. Wäre ich berufstätig, und hätte ich einen Betreuungsplatz für meine Jüngste, dann würde ich ihn vielleicht verlassen... :-\

Es ist schon meine zweite Ehe -- auch so ein Punkt.

...und noch ein Punkt:

Nach dem ganzen Theater auf dem Hof sind meine beiden Kinder aus erster Ehe (heute 14 und 16) zu ihrem leiblichen Vater gekommen. :'(  Ich habe ungefähr zwei Jahre gebraucht, bis ich damit einigermaßen klar gekommen bin. Zu meinem Großen habe ich wieder einen schönen Kontakt, jetzt, wo er langsam erwachsen wird. --- Bitte! Möchte jetzt nicht auf die Einzelheiten eingehen.
Aber ich fühle mich seit dem stigmatisiert (er-rufmordet). Man hatte mich damals tatsächlich auch verleumdet. Das tat lage weh, und es hat meinem Selbstbewusstsein merklich geschadet.

Schlicht ausgedrückt, habe ich Angst. ...und auf Vater Staat kann man sich ja heute auch nicht mehr wirklich verlassen.

Da kommt die Reiterei meinem Lebenstraum schon wesentlich näher.

Das mit dem 400-Euro-Job hat bis jetzt noch nicht geklappt. Er sagte zwar, dass er mich anrufen, und mir sagen will, ob ich am 15. oder am 20. Februar anfangen soll - je nach Wetter. Aber bis jetzt hat er sich - auch wegen Wetter - noch nicht gemeldet. ...und von der Arbeitsvermittlerin weiß ich, dass Sie lieber einen Mann für ganztags einstellen würde, und dass Er mich zusätzlich zu einer weiteren Vollzeitkraft nehmen möchte.  :-\  Also ungewiss.

Tja, und dann hat mir auch noch der Betreuungsverein von der Schule abgesagt: Meine Jüngste ist jetzt auf Warteliste - Platz 10 (Alleinerziehende bevorzugt  >:( )

Ich weiß genau, wie ich leben möchte. Aber ich habe momentan leider nicht die Möglichkeit, etwas zum Besseren zu ändern. Ich würde sofort zugreifen, wenn ich eine Gelegenheit hätte.

Gerade heute Abend habe ich ein Telefongespräch meines Mannes mitbekommen, mit dem "Besuch", den er am letzten Montag so schick "verschlafen" hatte (Frust-Box ::) ) Da hat er mich soooo schlecht gemacht - ja, mit Dreck beworfen, so in der Art, dass ich ihm unsere gemeinsame Tochter quasi aufgehängt hätte ...  Was völlig falsch ist. Sie ist tatsächlich ein Wunschkind von uns beiden, und sie entstand, als wir schon zusammen auf dem Hof gelebt haben. (Wie kann man die Zeugung eines Wunschkindes nur so in den Dreck ziehen, um von seinem Patzer in der letzten Woche abzulenken *kopfschüttel* Das ist echt mies. --- Diese Woche - die hatte es in sich. DAS war ein Wendepunkt !

Aber ich will jetzt auch nicht in übereilten Aktionismus verfallen, der mir am Ende nur schaden würde. Die ganze Zeit war ich, wie ihr ja schon gemerkt habt, immer noch auf WIR gepolt.

Ich muss erst mal wieder auf ICH umdenken.  ....und irgendwie schwindet in mir bei diesem Gedanke das Panik-Gefühl. Insofern ist das schon mal der erste (und richtige) Schritt.


Aber ich will nicht nochmal auf Sand bauen... NOCH so einen Schuss in den Ofen kann ich mir (seelisch und auch finanziell) nicht erlauben.
Früher hat mich außderdem auch mein Glaube nicht an Trennung denken lassen - aber selbst DAS bröckelt langsam...  Das ist jetzt zynisch: aber wohlmöglich gibt er Mann mir sogar noch einen "biblischen" Scheidungsgrund obendrauf..... jetzt, nachdem er unsere "Liebe" so in den Dreck gezogen hat.....  Spätestens an dem Punkt geht "ES" bei mir nicht mehr.

Vielleicht gibt es nicht nur weibliche (und männliche) Torschlusspanik, sondern auch weibliche (und männliche) Wendepunkte, und auch äußerliche Neuanfänge sowie innerliche Neuanfänge - die den äußerlichen ja wohl vorrausgehen --- müssen/sollten..

liebe Grüsse

Anna
« Letzte Änderung: 06.03.06, 02:05 von AnnaAnna »
Liebe Grüße
aus dem schönen Mecklenburg-Vorpommern

Offline mary

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Re: weibliche Torschlusspanik?
« Antwort #9 am: 06.03.06, 06:39 »
Hallo Anna,



Vielleicht gibt es nicht nur weibliche (und männliche) Torschlusspanik, sondern auch weibliche (und männliche) Wendepunkte, und auch äußerliche Neuanfänge sowie innerliche Neuanfänge - die den äußerlichen ja wohl vorrausgehen --- müssen/sollten..


ich glaube, dass du mit dieser Aussage recht hast, Männer und Frauen sind verschieden, sie sehen das Leben mit ganz verschiedenen Augen.
Es bleibt keinem erspart, innerlich zu wachsen.
Scheinbar beinhaltet Älter werden auch das Lernen, sich auf sich selbst zu besinnen.
So wie wir eben jeden Tag um einen Tag älter werden, so reifen und wachsen wir ja auch nur Tag für Tag, Schritt für Schritt.
Ich kann dich nur zu deiner Etnscheidung beglückwünschen, dass du Reiten lernen willst.
Ich habs auch erst über 3o angefangen, bin, weil ich mit der engl. Reitweise und der Art, Reiten zu lernen, nicht klargekommen bin, zum Westernreiten gekommen.
Es war wie Nacht und Tag und die Erfahrungen mit Pferden, die ganz andere Denkweise hat nicht nur zu einem für mich wunderschönen Verhältnis zum Reiten und zu Pferden geführt, sondern hat mein Denken auch in vieler Hinsicht verändert.
Das Leben ist doch eine Folge von Momenten, schönen und manchmal auch nicht so schönen,
aber wir haben ja nur diese Momente, die wir als Erinnerungen speichern können.
Es gibt ein  Sprichwort,
jede Reise, auch die von 1000 Meilen, beginnt mit dem ersten Schritt.
Es gibt noch einen Text, der mir sehr geholfen hat:
Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf deine Worte, denn sie werden Taten.
Ich wünsche dir viel Freude und Erfolg mit dem Reiten.


@Herby, eines ist mir aufgefallen, Männer gehen mit Lebenskrisen anders um als Frauen.
Und die Männer, die sich dieser Krise gestellt haben, die ihr Leben oftmals radikal umgestellt haben, strahlen etwas aus, haben eine Kraft in sich, die sie aber auch brauchen, denn sie haben es oftmals nicht leicht.
Jetzt weiß ich auch, dass Krisen auch grosse Chancen beinhalten, sie sind die Haltepunkte, um in einem anderen Bus steigen zu können.
Es tat richtig gut, von dir zu lesen, ich habe in den letzten Jahren auch vieles verändert,
hatte oftmals das Gefühl, als wenn ich nicht mehr dazupassen würde, egal wo auch immer.
Heute sehe ich es als Reifungsschritte an, die ich einfach gehen musste, das Leben scheint wie ein Wandern auf einen Berg zu sein, mit jedem Tag und Jahr kommen wir weiter nach oben, sehen die Welt aus einer immer wieder anderen Perspektive.
Die Frage nach dem blauen Meer und wie ich das Meer noch blauer machen könnte, komisch, die ist bei mir auch so Anfang 4o gekommen.
Und den Traum mit 80 auch noch für ein paar Kühe zuständig zu sein, die eigenen Lebensmittel selbst erzeugen zu können, so denke ich auch.
Ein kleines Stückchen Erde bebauen und davon leben zu können, so was wünsche ich mir, scheinbar verändern sich im Laufe des Lebens die für einen wichtigen Werte.
Herzliche Grüsse
maria


brit

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Re: weibliche Torschlusspanik?
« Antwort #10 am: 06.03.06, 10:32 »
hallo anna,

wenn ich deine punkte so lese, versteh ich ein wenig wie schwierig es für dich ist.
hmm, und es wird mir auch schlagartig bewusst, das deine geschichte nicht zu vergleichen ist mit meiner oder sonsteiner.
drum musst du dich  fest auf dich verlassen.

find ich gut, dass du die zeit für dich arbeiten lässt, und so gesehen ist der reitunterricht  ne gute möglichkeit, dir so mal bissel freiheit und bestätigung zu holen, ist doch ein anfang :). dein töchterchen wird grösser , und plötzlich haste dann mehr möglichkeiten ..(das wünsch ich dir!!)

liebe grüsse   brit


Offline amanda

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Re: weibliche Torschlusspanik?
« Antwort #11 am: 06.03.06, 14:59 »
Hallo Anna,

ich glaube dass der FRAU vom BAUER ein angemessener Platz zusteht NEBEN DEM BAUER.
Das man gleich viel zu sagen hat, seine Meinung und seine Wünsche gleichberechtigt einbringen kann, soll und muß, auch und besonders in betriebswirtschaftlichen Fragen.
Wie kann sich eine Frau auf einem Bauernhof wohlfühlen, wachsen, wenn Ihr der Ihr bestimmte Platz mit all seinen Konsequenzen verwehrt bleibt.

Wir als Bäuerinnen (ich weiß- nur viele, längst nicht alle) müssen uns von unserem Umfeld vor der Ehe(oder auch nicht Ehe-ist ja eigentlich egal) trennen,
vieles hinschmeißen, neu anfangen, mit einer Familie zurechtkommen, die einem fremd ist, und in vielen Fällen wohl auch fremd bleibt,in einem fremden Ort heimisch werden.

So ist es mir ergangen, und weil ich und mein Mann nach einigen Jahren Anlaufschwierigkeiten, Probezeit oder wie man es auch nennen mag, einiges über uns unsere Ehe klargeworden ist haben wir beschlossen zu handeln. Wir haben sowohl im Haupterwerb als auch im Nebenerwerb neue Bahnen eingeschlagen, nach unserer beider Fähigkeiten., eins nach dem anderen. Und heute sind wir sehr froh darüber, weil wir beide im Betrieb gleich wichtig sind, jeder seinen Platz eigenständig ausfüllt. Ich als neue Bäuerin  bin wichtig , sogar sehr wichtig.
Ohne mir würde der Betrieb nicht laufen, genausowenig ohne meinen Mann. Gleichzeitig können wir bei Krankheit oder anderen Sachen dem anderen aushelfen,

Es ist doch toll richtig gebraucht zu werden oder.

Anna raff dich auf und setz dein Anliegen durch.
Wenn du auf dem Hof glücklich wirst, sinds die anderen auch!!

Liebe Grüße

Amanda





Offline Mirjam

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Re: weibliche Torschlusspanik?
« Antwort #12 am: 06.03.06, 16:12 »
Hallo Michi,

deine Bemerkungen sind ziemlich daneben. Welchen Frust du auch immer hast - lass ihn nicht hier aus!

Mirjam
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Offline cara

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Re: weibliche Torschlusspanik?
« Antwort #13 am: 07.03.06, 09:41 »
Anna, hast du denn mal mit deinem Mann in Ruhe darüber geredet? Wieso er so von dir redet? Wie oder ob überhaupt  er sich eure gemeinsame Zukunft vorstellt?
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Ich weiss nicht, aber für mich hört sich das so an, als ob da einiges eingeschlafen wäre die letzten Jahre, vielleicht doch alles ein bisschen zu sehr nebeneinander her....
LiGrüss cara

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Offline Ingrid2

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Re: weibliche Torschlusspanik?
« Antwort #14 am: 07.03.06, 11:21 »
Hallo Anna,
es ist, glaube ich, sehr wichtig, daß du mit deinem Mann redest. Natürlich auch über die üble Nachrede, nichts anderes ist das ja was er macht. Nicht im Stress oder wenn ihr euch grade sowieso in den Haaren habt sondern vielleicht abends nach Feierabend.

Bei uns hat es sich im Lauf der Jahre so eingebürgert, daß mein Mann und ich einfach noch sitzenbleiben und plaudern. Meist zuerst über ganz belanglose Themen, man könnte auch sagen Tratsch, aber dann kommen wir meist doch auf das wichtige. In dieser Ruhe kann man dann auch mal Dinge ansprechen, die tagsüber eher schwierig sind. Wir machen diese Abende nicht dauernd und auch nicht geplant, meist ergibt es sich einfach so. Und meist ist anschließend auch eine Flasche Wein leer ;D.

Ich will dir nicht zu nahe treten, aber ich glaube, dein Mann und du - ihr habt einfach total unterschiedliche Sichtweisen von eurem Leben. Vielleicht könntet ihr einfach mal klären, wie jeder von euch die Situation sieht. Eben nicht nur betriebswirtschaftlich, sondern auch vom Kopf und Gefühl her.

Viele Grüße Ingrid