Als wir vor fast 30 Jahren geheiratet haben, war mein SV auch noch so eingestellt, dass mein Mann eine Bauerntochter bringen sollte. Ich war das nicht. Das hab ich auch so lange er gelebt hat spüren müssen. Mich hat dies aber trotz so mancher Wut im Bauch angespornt, ihm beweisen zu wollen dass ich die Arbeit die auf mich als Bäuerin wartet stemmen kann. Einerseits musste ich feststellen, je mehr ich mich bemühte, umso mehr hat er an mir kritisiert. Dennoch denke ich mir heute manchmal, wenn er nicht so zu mir gewesen wäre, hätte ich das alles wahrscheinlich nicht so gelernt, aber ich wollte es ihm zeigen.
Nun ist er verstorben. Wir haben in den 20 Jahren wo der Hof auf meinen Mann läuft sehr viel geschaffen auf das wir auch stolz sind. Nun steht die nächste Generation in den Startlöchern. Unser Sohn machte seine landw. Lehre auf einem Betrieb, wo die Frau außerlandwirtschaftlich tätig ist. Dies hat bei ihm die Meinung verfestigt, seine Frau muss nur akzeptieren, dass er Landwirt ist. Er hat gesehen, dass es auch anders geht, dass nicht unbedingt die Ehepartner zusammen im landw. Betrieb tätig sein müssen.
Ich kann Dir nur raten, tue das was Du für richtig hältst.
L G Lise