Hallo Martina,
wer hat die ausländischen Hilfskräfte besorgt? Wie wurden die denn entlohnt? Unentgeldlich werden die sicher nicht gearbeitet haben so wie Du?
Wie stellen es denn Deine Eltern sich vor, dass es zukünftig weitergeht mit dem Hof?
Die Hilfskräfte wurden ganz "normal" entlohnt wie sich das gehört.
Auch ich habe einen geringen Lohn bekommen aber mit dem "...Du bekommst nicht so viel und bekommst dafür mal den Hof " Abschlag !
Ferien und Freizeit durfte ich ständig auf dem Hof verbringen - meine eigene Familie für den Hof opfern...... tja und jetzt sieht´s düster bei mir aus !
Jeder der einen Betrieb aufbaut weiß, dass er am Beginn erheblich mehr leisten muss als ein gewöhnlicher Arbeiter - dies war meine Rechtfertigung
gegenüber mir, meiner Familie und meinen Freunden wenn ich die Freizeit ohne sie verbracht habe ... Geburtstage wg. der Ernte abgesagt habe etc.
ich war immer der Meinung jetzt helfe ich den Eltern undbringe eben solche Opfer und später bekomme ich den Hof und auch sie vergessen ihre Verpflichtung
mir gegenüber nicht.
Hätten sie damals klar signalisiert mit den Hof nicht geben zu wollen, so hätte ich eine technische Lehre gemacht und wäre nur zum Sonntagskaffee auf den
Betrieb gekommen so wie meine Schwester......abgesehen von kleineren Krankheitsfällen bei denen auch sie geholfen hat.
Jetzt wäre für mich die Zeit den Betrieb am Laufen zu erhalten und Betrieb und Familie zusammenführen zu können... tja sieht wohl schlecht aus....
Könntest Du Dir denn vorstellen, dazubleiben, wenn sie Dir wenigstens zukünftig Lohn zahlen, damit Du Deine eigene Familie ernähren kannst? Wahrscheinlich nicht mehr, oder? Da würde dann das Einklagen des Hofes auch nichts mehr bringen.
Eher nicht - ich könnte den Betrieb für einige Zeit am Laufen halten - keine Frage - aber die teilweise wirtschaftsweise meiner Eltern die sich zeitweilig in den letzten 60 Jahren nicht geändert hat steht dem sicher entgegen. Es würde sich ja an den Machtverhältnissen nichts ändern - d.h. der Hof würde nur weiter ausbluten statt fit für die Zukunft gemacht werden.
Ausserdem verkrafte ich es sicher nicht bei der Auflösung des Betriebes noch behilflich zu sein. Mein Lebenswerk an dem ich mitgearbeitet habe dahinsiechen zu sehen. Denn wenn der Hof nicht
weitergegeben wird läuft er gegen die Wand und ich wäre mit dabei!
Schrecklicher Gedanke. Das ist wie beim Abwickeln einer Firma die in Konkurs geht, wer das erlebt hat möchte so etwas nicht noch öfters haben. Ausserdem wäre es ja eigentlich auch nicht nötig.
Kurz zu Mucki:
auch meine Eltern haben sich gegenüber Aussenstehenden entsprechend geäußt mit Sätzen wie "der will nicht der hat keine Lust" ..."ja wir müssen noch immer buckeln weil unser junger nicht möchte"......
Werde ich von solchen Menschen darauf angesprochen und diese von mir aufgeklärt, sind diese dann meinst geschockt.... vor allem auch wg. der verschenkten Rente....
es gibt also paralellen ! ! !