Moin Petra !
Ich gehöre auch zu den Quereinsteigerinnen und das noch nicht sehr lange (die Geschichte wäre hier jetzt zu lang).
Ich hatte allerdings immer zumindest peripheren Kontakt zur Lw (habe meine gesamten Ferien vom 8.-18. Lj. auf einem Hof verbracht-der Pferde wegen
).
Da gab es haufenweise Arbeit (70 Pferde inkl. Deckhengsten und damals etwa 35 Kühe plus weibl. Nachzucht,Deckbullen und Hühner,Ziegen und v.a. ARBEIT
).
Mir hat es immer sehr gut gefallen,wenn ich den Rindviechern damals auch nicht viel abgewinnen konnte (mußte halbwüchsige Rinder tränken,teilweise füttern ,umtreiben etc.).
Na,ja und dann hatte ich ja vom 13. Lj an auch einen eigenen Zossen,der meist in Eigenregie bzw. als Selbstversorger gehalten wurde........Da lernt man schonmal was zum Thema Heu- und Strohqualität....und ausmisten
.
Und z.B. mit Rationsberechnungen habe ich mich da auch schonmal ganz intensv befaßt- von daher wußte ich in etwa die Energie - und Rohproteingehalte der einzelnen Futtermittel usw.
Als ich dann "meinen" Bauern und seinen Harem fand
,konnte ich seinen Damen zumindest was abgewinnen bzw. vielmehr durch seinen Umgang mit Ihnen,das war/ist schon recht beeindruckend.
Dann wollte ich ja gern auch melken lernen......hätte liebend gern einen Kurs besucht;gab´s nicht.
Nun gut,da bin ich halt hier durch eine strenge Schule gegangen
.Erst immer nur Dippen........dann durfte ich abnehmen (unter Kontrolle),dann vormelken und dann auch bestimmte Kühe selbständig melken (das ist hier eine Riesenauszeichnung
.
Zusätzlich habe ich ganz viel gelesen,gefragt,diskutiert........
Gut,die Hygienegrundsätze waren mir z.B. nicht sehr fremd,auch Prinzipien der Kälberaufzucht etc. nicht.
Von Haus aus bin ich ja Krankenschwester......
Aber : ich versorge z.B. die Kälber selbständig,frage aber immer wieder nach;hole mir ein ok ab.Auch wenn z.B. eine "meiner" Kühe plötzlich Flocken hat oder so.
Toll ist,daß meine Ideen auch umgesetzt werden können.So können wir z.B. jetzt (seit ich SV da ersetze) die Trockensteherfütterung wesentlich besser managen.
Übrigens arbeiten wir morgens und abends Hand in Hand,das klappt sehr gut;Teamwork.
Jeder Stall (wir habe drei kleine *stöhn* wird zusammen erledigt.Da bleibt viel Zeit zum Reden;wir schauen uns die Tiere oft gemeinsam an und entscheiden dann,was wir machen.
Das bringt mir (und ihm) viel;ich lerne,habe Erfolge.......
Dann nerve ich noch regelmäßig unsere Tierärzte (sind aber eigentlich ganz angetan davon
),unseren Zuchtinspektor;alle,die so des Weges kommen.......
Den Rest des Tages arbeite ich je nach Saison nur zum Teil mit;mit dem Ackerbau habe ich z.B. fast nix zu tun.Treckerfahren ist auch so ein Thema für sich (siehe hier im Forum).
Dafür verdiene ich ja auch zusätzlich Geld.Obwohl mir mehr ZEIT für meine betrieblichen (also auch Haushalt !!!) Aufgaben manchmal lieber wäre...
Insgesamt gesehen haben wir es eigentlich richtig gut !!!
Lob bekomme ich im Übrigen fast nie;jedenfalls nicht ausgesprochen.ABER : wenn er mich mit seinen besten kalbenden Kühen allein läßt (Handy dabei !!!) ist das auch ein ganz großes Lob......
Ich bin im Übrigen auch diejenige,die mit Vertretern verhandelt,wenn es die Viecher betrifft - Begründung : ich kann besser reden und ich habe die Fakten im Kopf......und er ist schlicht mundfaul und schüchtern
.
Hätte ich hier allerdings die ehemalige Rolle meiner SM :
"arbeite und schweig,frag´bloß nix".......ich würde es nicht packen.Da bleibt mir die Motivation weg.......
So,das war jetzt extrem lang......sorry.