Hallo,
wenn Rohanna jetzt das Thema nicht noch mal angekurbelt hätte, dann hätte ich das gar nimmer gelesen. Ich abonniere selten weil sich sonst die Mails immer häufen.
Ich hab da sicher eine konservative Meinung.
Nur zeigt die Erfahrung, dass selbst unverheiratete Paare gleiche Trennungsrate aufweisen. Oft nach vielen Jahren des Zusammenlebens.
Eine Garantie dass ein Partner austickt, die wird es nie geben.
Aber ganz ehrlich, wer wirklich bedingungslos auf die Liebe Gottes vertraut und so lebt wie es das Evangelium vorgibt - und zwar beide Partner - denke ich mal eher nicht, dass dann einer der Partner enttäuscht und frustriert zurück bleibt.
Oftmals wenn man horchen würde und die Zeichen verstehen könnte, dann würde man schon bei Beginn einer Freundschaft sichtbar sein, dass manche eben nicht so gut zusammen passen.
Selten, dass jemand so total verblendet ist, dass man schon in den feinen, leisen Anfängen nicht erahnt, dass es aus diesen und jenen Gründen vielleicht besser wäre mit der Partnerwahl zu warten weil evt. das Vertrauen fehlt, weil vielleicht Geld die vordergründige Rolle spielt, weil man davon ausgehen kann, das ein Partner nur versorgt sein will in verschiedener Hinsicht.
Weiß nicht wie ich mich da kurz fassen soll. Aber eine Ehe aufgebaut auf unseren Glauben, wirklich gelebten Glauben, denke ich nicht, dass diese in der Gefahr des Scheiterns sich befindet.
Es ist ja niemand verpflichtet kirchlich zu heiraten! Kann jedermann gestalten wie er es sich vorstellt.
Wenn jemand ehrlich zu sich selbst ist dann ist es vielleicht besser diesen Schritt nicht zu gehen. Trotzdem kann man christlich handeln und leben!
Christsein kann nicht nur Geben sein auf der einen Seite. Eigentlich hat Jesus uns ja vorgelebt wie er es sich vorstellt. Er lebte uns die bedingungslose Liebe bis hin zur Selbstaufgabe vor. Auf der anderen Seite hat er aber auch den Geldwäschern den Tempel verboten.
Christsein hat schon auch ein bisschen was mit Überdenken des eigenen Ichs zu tun und fordert auch gewisse Ehrlichkeit.
Ich kenne hier auch katholische Ehen die vor dem Aus waren und man sich getrennt hat. Aber überall hätte es sich vorher schon abgezeichnet, dass es im Grunde von Beginn an nur an einem Partner lag der sich Jahre was vorgemacht hat und gar nicht erkennen wollte, dass er betrogen, nicht beachtet und/ oder hintergangen wurde. Zu sehr hat man auch Druck und Zugzwang von außen, von der Familie, dass man sich vor der eigenen Erkenntnis scheut. Oder man hat Angst vor dem Alleinsein.
Wenn man selber nach christlichen Maßstäben lebt oder leben will; wenn einem selber Glaube sehr wichtig ist, dann tut man wohl gut daran zu prüfen ob auch der Partner so denkt. Kompromisse gibt es da fast keine. Sonst zerreißt man sich!
Glaubst du nicht, dass man sich in einem Menschen täuschen kann, bzw. sich ein Mensch zu seinen ungunsten ändert, oder sich zwei Menschen auseinander entwickeln?
Genau, das glaube ich nicht! Wenn jemand in der Liebe Gottes lebt und daraus auch eine Partnerschaft aufbauen will, da denke ich, dass der Partner der sich später so weit weg entwickelt, dass kein Zusammenkommen mehr machbar ist, noch nie auf christliche Werte bedacht war.
Es ist oftmals sehr traurig, dass in vielen Ehen und Beziehungen von beiden Seiten her der Glaube keine Rolle mehr spielt und die Werte nicht mehr so in die Mitte gestellt werden.
Kirche braucht man oftmals nur noch als Umrahmung für Trauung, Taufe, usw.
Damit meine ich nicht nur die Kirche als Gebetsgemeinschaft. Ich denke da an die Brüderlichkeit die uns lehrt einander zu achten, miteinander umzugehen und zu leben.
Oftmals kennen sich nicht mal Nachbarn.
Uns geht es allen viel zu gut, als dass wir gucken ob jemand neben uns ein Problem hat.
Und wenn es dann offensichtlich wird, das Problem, dann hat man tausend gute Gründe denjenigen
nicht geholfen zu haben.
Wenn dann so eine Ehe in die Brüche geht, dann ist man aber gleich zur Stelle und kritisiert als allererstes, dass man nicht mehr zur gemeinsamen Kommunion gehen darf. Man fühlt sich ausgestoßen.
Dabei werde ich aber das Gefühl nicht los, dass sie die Menschen schon weit vorher davon abgewandt haben und das erst dann zum Tragen kommt, weil man in der Krise auch sonstigen Halt verliert.
Jede Scheidung ist i. d. R. ein sozialer Abstieg. Und da sehnt man sich vermutlich nach Geborgenheit. Eine Geborgenheit die man vorher mit Füßen getreten hat. Oder wollt Ihr mir weiß machen, dass in den Zeiten, in denen man auf glückliche Familie machen konnte jemand daran gedacht hat, dass neben sich jemand lebt, der Geborgenheit sucht?
Das genau wäre nämlich die Aufgabe der Kirche andere mit zu tragen. Ähnlich wie bei den Fußspuren im Sand, wo in schlechten Zeiten nur eine Spur sichtbar war und die des Herrn fehlte, weil er es war der den Strauchelnden trug.
Wir alle sind dazu gerufen als Kirche diesen Aufgaben nachzukommen. Wenn wir uns dem Sendungsauftrag alle bewusst wären, dann bräuchte man sich nicht auf die da oben (gemeint sind Papst und Bischöfe) raus zu reden. Weil dann wäre die Kirche stark und liebevoll. Sie würde jedem Wind stand halten.
Vermutlich hätten dann auch andere Fanatiker bestimmter Weltreligionen mehr Achtung vor uns, vor unserem Einsatz und auch vor unserer Religion!