Autor Thema: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!  (Gelesen 23935 mal)

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Offline Mirjam

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #30 am: 03.02.06, 10:11 »
Hallo,

@ Geli - soweit ich in den Küchenboxen sehe, hat Sonnenblume dort bereits ihre Küche aufgebaut  ;)

Martina - so auf den Punkt gebracht hat es eine Partnerschafts-Seminar-Leiterin, die seit 20 Jahren im Beruf ist und auch Kurse in Herrsching gibt.

- eine Liebe kann keine Alkoholkrankheit oder Depressionenbeim Partner heilen
- eine Liebe kann nicht alles "schlucken"
- eine Liebe überdauert nicht alles
- Liebe gibts nicht in unbegrenztem Maße oder auf unbestimmte Zeit
- und Liebe ersetzt dauerhaft nicht das Glücklichwerden in einer Lebensart, in der man seine Erfüllung findet.

Ganz interressant ists dann am "Heiratsmarkt": Jeder Jungbauer möchte nur für sich "selbst" geliebt werden und am besten noch das es dann vollkommen egal ist, ob er ein Schwein- oder Acker- oder Rinderbauer ist.
Weil - auf die Liebe zur Person kommts ja an. Soweit so gut.

Andersherum - ist der "Fachstolz" der Jungbauern vorhanden, dass sie ein "geborerner" Acker/Schwein/Milchbauern sind und sich Nie!Nicht! vorstellen könnten, etwas anderes zu machen !?

Ja hola, und der Frau soll dass dann als Lebensperspektive egal sein , wenn sie z.B. KEIN Milchvieh-Bäuerinnen-Typ ist sondern eher was mit Schweinen oder Gemüse kann? Ja aber - wenn sie den Bauern genug liebt...?

viele Grüsse

Mirjam
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Offline martina-s

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #31 am: 03.02.06, 10:23 »
Hallo Mirjam,
das ist schön, dass Du uns da an Deinem Wissen teilhaben läßt.
Es stimmt schon was die Frau da so an Dich weitergegeben hat. Könnte ich sicher alles unterstreichen. Ich denke auch, dass es nicht unbedingt einfach ist, wenn der Mann den man liebt und sich ein Leben vorstellen könnte als z. B. Pastor arbeitet. Auch da stellt man sich eine Frau vor, die gerne in der Gemeind arbeitet und sich da engagiert.
Auch ist es nicht einfach die Frau eines Landarztes zu sein oder eines TA.
Nicht nur dass die Frauen da zu akzeptieren haben, dass die Männer zu allen möglichen Tag und Nachtzeiten heraus müssen. Sie sind u. U. auch irgendwo Mittelpunkt in der Gemeinde; müssen auch mit den Klientel mit dem sich der Gatte umgiebt kommunizieren können. Vielleicht auch hie und da einspringen wenn Not am Mann ist.

alles nicht so einfach ...  und so vieles wird einfach aus Liebe vorausgesetzt
Liebe Grüße
Martina

Offline Mirjam

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #32 am: 03.02.06, 10:47 »
Hallo Martina,

du hast nicht zufällig das Buch "Pfarrers Kinder - Müllers Vieh" gelesen? (von der Pastoren-Ehefrau).
Bei uns am Ort haben wir eine PfarrerIN mit Ehemann - und dieser hält NICHT den Kirchenchor  8).

Grundsätzlich ist es natürlich die Basis einer Beziehung, das man gemeinsame Lebensvorstellungen hat und bereit ist gemeinsam dran zu tragen  - ob man das aber genau SO machen muss wie Generationen vor einem - ist ein anderer Hut  ;) und ich fände es schon schwierig - wenn es schon an einem so kleinen "Problem" wie dem Milchkübelwaschen hier zu Grundsatzdiskussionen und nicht zu Lösungen kommt.

Mirjam
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Offline Sonnenblume2Topic starter

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #33 am: 03.02.06, 11:09 »
Teil 1
Zitat
Liebe Sonnenblume,

du sprichst ein Thema an, was, ehrlich gesagt, von deiner Einstellung her nicht ganz zum Unternehmen Bauernhof passt. Bei mir war die Situation genau so wie bei dir. Ich komme auch nicht vom Bauernhof und bin in der Zeit, wo ich mit meinem jetzigen Ehemann zusammenkam, arbeiten gegangen. Genau wie du. Allerdings, und hier unterscheiden wir beide uns jetzt schon, hat mein Mann mir von Anfang an klar gemacht, dass er mich brauchen wird. Und das hat er mir sofort am Anfang gesagt, bevor aus der Zuneigung mehr wurde. Fand ich fair und habe es mir gut überlegt - und ich habe mir genau angeschaut, was mich erwartet - das Recht muss sich eine angehende Frau oder Lebensgefährtin eines Landwirtes rausnehmen.

Leider schreibst du nicht, wie lange ihr euch schon kennt. Wir kennen uns jetzt 8 Jahre und am Anfang war es so - auch als wir noch nicht zusammenlebten - dass ich öfter nach meiner Arbeit zum Hof fuhr und mich mit einbrachte, wenn ich Zeit hatte. Da ich am Wochenende eh dort war, war es für mich auch selbstverständlich, morgens früh mit aufzustehen und mitzuhelfen - und habe mich anschließend gefreut, dass wir, zu früher Stunde, schon startbereit waren in einen Sonntag und Zeit hatten, etwas zu unternehmen, wo andere noch im Bett liegen   Außerdem hätte ich ein schlechtes Gewissen gehabt, wenn ich liegen geblieben wäre.

Liebe Jana,
In meinem Beitrag in der Vorstellbox, habe ich sicher geschrieben, wie lange ich mit meinem Freund bereits zusammen bin. Aber hier noch mal, es sind mittlerweile über 4 ½ Jahre.
So, wie du schreibst, kommt es rüber, als ob ich erst seit der Hofübergabe in den Stall geschnuppert hätte, aber da liegst du ganz falsch.
Als ich meinen Freund kennen gelernt habe, bin ich zwar nicht gleich von Anfang an mit in den Stall und hab mich auch nicht gleich in die Hofarbeit gestürzt, aber als SV ca. ein ½ Jahr nach unserem Kennen lernen für längere Zeit ins Krankenhaus musste, habe ich begonnen auch in den Stall zugehen (melken gelernt) und geholfen, wo Not am Mann (Frau) war. Ja, und nun kannst du dir ausrechnen, seit wann ich auch in den Stall gehe (zwar nich jeden Tag, aber fast jedes Wochenende).
Auch bei mir war es wahrscheinlich nicht viel anders als bei dir, auch ich war die meisten Wochenenden bei meinem Freund und nicht er bei mir, weil dies zu Umständlich gewesen währe mit der Hin- und Her-Fahrerei. UND auch ich bin nicht im Bett liegen geblieben, sondern hab auch bei der Stallarbeit mitgeholfen. Grund war auch ähnlich wie bei dir, weil ich mich geschämt hätte, wenn ich erst aufstehe, wenn alle anderen von der Stallarbeit hereinkommen.

Zitat
Wenn SE in Urlaub fuhren, habe ich mir in der Woche Urlaub genommen und die ganze Woche mitgeholfen - wann hast du schon mal Gelegenheit, zu testen, wie es ist, wenn man den Hof alleine bewirtschaften muss?

Seltsam, aber hier unterscheiden wir uns auch nicht um so vieles. Ich hab mir zwar nicht gleich eine ganze Woche Urlaub genommen (war auch noch nicht notwendig, eine ganze Woche, weil SE noch nie so lange fort waren), aber für die paar Tage, an denen sie weg waren, habe ich Zeitausgleich genommen und meinem Freund bei der Stallarbeit geholfen.

Zitat
Du solltest deine Einstellung zum Thema Urlaub ändern - oder die Beziehung hat für euch keine Zukunft. Du kannst von deinem Freund nicht erwarten, dass er sich kaputtrackert, während du die Einstellung vertrittst, du hättest Urlaub.

Ich will damit auch nicht sagen, wenn ich „Urlaub“ habe, dass ich dann immer in Urlaub fahren will und werde. Sondern, dass ich dann nicht unbedingt in den Stall gehen muss (werde). Ich habe in dieser „Urlaubs“-Zeit sicher auch genügend andere Arbeiten, die sich übers Jahr angestaut haben und die ich dann in dieser(n) Woche(en) aufarbeiten werde.
Ja, und auch mal länger schlafen, werde ich auch. (heißt aber jetzt nicht, dass ich zu Mittag noch im Bett liege)

 
Zitat
Glaube nicht, du könntest später so viel Urlaub machen wie jetzt. Wir sind seit drei Jahren nicht in Urlaub gewesen, und du wirst nie ein komplettes Wochenende haben, es sei denn, ihr organisiert eine Hilfe, die euren Part am Wochenende oder in Urlaubszeiten gelegentlich mal übernimmt. Deswegen solltest du auch nicht denken, jetzt kann ich ja noch Urlaub machen, später kann ich es nicht mehr.


Warum soll ich derzeit nicht so denken? Das währe prinzipiell dasselbe, wie wenn gesagt wird, nütze deine Freiheit noch aus, solange du keine Kinder hast, oder? Und ich nütze es noch aus!
Es ist nicht so, dass mein Freund „nur“ draufzahlt mit mir. "Sie hat Urlaub – er nicht". "Sie bleibt liegen – er nicht." NEIN – so ist es auch nicht. Ich hab ihm auch schon oft einen „freien“ Tag oder ein Liegenbleiben verschafft.
Weiters habe ich auch schon oft zu SE gesagt, dass sie am Wochenende liegen bleiben oder fortfahren sollen, weil ich eh in den Stall gehe.
Also so egoistisch bin ich auch nicht.  

 
Zitat
Teste lieber jetzt, ob du bereit bist, das alles auf dich zu nehmen. Was nützt es dir und deinem Freund, wenn ihr jetzt viele Jahre in eine Beziehung investiert, und in ein paar Jahren trifft dich die Erkenntnis, dass du mit dem ganzen gar nicht leben kannst oder willst.






Offline Sonnenblume2Topic starter

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #34 am: 03.02.06, 11:10 »
Teil2

Zitat
Wir haben hier sehr viel Arbeit (100 Kühe), und meine Schwiegereltern helfen beide noch mit, trotz Pension seit 5 Jahren. Mein Mann hat den Hof vor 5 Jahren übernommen, ich selber bin nach der Geburt unseres 1. Kindes vor 3 Jahren zu Hause und wir bewirtschaften den Hof zu viert. Mein Mann und ich melken zusammen, SE kümmern sich um Kälber und einen kleinen Teil der Rinder, so, wie sie halt noch können. Die sonst anfallenden Arbeiten werden dann kurzfristig organisiert. Die Arbeit mit SE ist nicht immer leicht - hier prallen sehr oft die Meinungen aufeinander und ich habe hier schon viele Tränen vergossen wegen der einen oder anderen Streitigkeit - vor allem mit SM, die oft einen sturen Kopf hat und meint, es müsste alles so gemacht werden, wie sie das sagt. Nur - das machen wir nicht - und da habe ich meinen Mann zum Glück auch auf meiner Seite. Und - die Situation ist erst so verzwickt, seit wir geheiratet haben. Am Anfang war das Klima mit SM besser - ich bin halt die Konkurrentin, die ihr den Sohn weggenommen hat. Aber das prägt eine Bäuerin und verschafft ihr ein dickes Fell.

Und was deine Anmerkung zur Tankreinigung betrifft - Reinige den Tank doch halt etwas später oder überlegt eine automatische Spülung anzuschaffen.
 Ich weiß leider nicht, wie viele Kühe ihr habt und warum ihr noch den Tank selber waschen müsst?

Wir haben ca. 25 Kühe + Nachzucht, also nicht so viel Arbeit wie mit 100 Kühen, aber auch nicht das Einkommen von 100 Kühen.
Diese Idee, einen Milchtank mit der automatischen Waschanlage hatte ich auch. Ein solcher Tank würde an die 7.000€ kosten und das eigentlich „nur“ für die Sonn- und Feiertage. Unter der Woche ist es eh kein Problem, da ist immer jemand da, den Tank zu waschen. Bevor ein solcher Tank gekauft wird, gibt es noch viele andere Dinge die „wichtiger“ und notwendiger sind.
Das mit dem „später Tank waschen“ - währe ich gleich dafür, aber muss man hier keine Bedenken haben, speziell an sehr heißen Tagen, dass sich Keime bilden oder …

 
Zitat
Bei uns kommt der Milchwagen alle 2 Tage und der Fahrer schaltet nach dem Abpumpen der Milch die Kühlung aus und die automatische Spülung ein. Da sind wir auch selten bei und spülen lediglich kurz vor dem melken den Tank nochmal mit Wasser aus, um sicher zu vermeiden, dass sich noch Spülmittelreste im Tank befinden.
Ansonsten kann ich dir sagen, unternehmt morgens was, das machen wir auch immer, meist sind wir um 16:00 Uhr zurück, weil wir um 16:45 Uhr wieder in den Stall müssen.

Genau, das ist es! Wir haben bis jetzt meistens an den Sonn- und Feiertagen etwas unternommen (Motorradausflug, Freunde treffen, Veranstaltungen, …) und will auf dies nicht mehr verzichten. Meist sind wir gleich nach der morgendlichen Stallarbeit aufgebrochen und sind dann zur Stallarbeit (17.00 Uhr) wieder zurückgewesen.
Wenn dies nicht mehr möglich ist, dann ist es wirklich wohl besser, dass ich ein neues Leben anfange. Denn ohne diese „Auszeiten“ von der Arbeitswoche, werde ich nicht besonders lange Kraft haben weder in MEINER Arbeit noch in der LW.
An den meisten dieser Tage haben SE mittags Kälber gefüttert und am Nachmittag Tank gewaschen.
Und nun suche ich nach Lösungen, wie es vielleicht bei anderen (Bauernhöfen) gehandhabt wird, dass ALLE (SE und wir) an den meisten Sonntagen weg können.
Frage: Schadet es den Kälbern, vorausgesetzt sie sind nicht mehr all zu klein, wenn sie an einem (oder zwei) Tagen in der Woche keine Mittagsmalzeit bekommen?
Oder zum Tankwaschen: Vielleicht kann man sich ja, selber eine „automatische“ Spülung des Tanks basteln; (Wasserschlauch rein – Tankwagenfahrer Wasser aufdrehen – Zeitschaltuhr Wasser wieder abdrehen (oder so ähnlich))


Zitat
Prüfe gut, ob du mit all dem leben kannst, das musst du und ist nur dir und deinem Freund gegenüber fair - ansonsten wirst du nicht glücklich werden und vergeudest kostbare Zeit.
Mach dir eine Liste, schreibe alle Vor- und Nachteile auf, die dir einfallen, hilft oft, einige Dinge auch mal etwas positiver zu sehen oder seine Einstellung zu ändern.

Mittlerweile habe ich schon so viel Einblick in das „Unternehmen“ Bauerhof bekommen, dass ich sagen kann, dass ich keine Bäuerin bin, die mit Leib und ganzer Seele die Arbeiten und Pflichten machen kann. Es soll aber nicht heißen, dass ich es nicht mache(n) (werde). Manchmal macht mir die Arbeit auch Freude und Spaß, aber es wird sicher nie mein „Traumberuf“ werden.
Sicher sehe ich auch die Vorteile, die man als Bäuerin haben kann, aber derzeit habe ich von den Vorteilen noch nicht so viel.


Zitat
Ich kann dir von mir nur sagen, dass ich mich an all das hier gewöhnt habe und sehr zufrieden mit meinem Leben hier bin, auch wenn es oft mal hoch her geht oder knallt. Bisher haben wir für alles immer eine Lösung gefunden. Und wer sieht seinen Mann schon so oft wie die Bäuerin, die ihre Familie morgens, mittags und abens um sich hat? Wir haben doch wesentlich mehr von unseren Männern und auch die Kinder von ihren Vätern - als manch anderer, der morgens schon weg ist, wenn die Kiddis aufstehen und erst von der Arbeit kommt, wenn die Kleinen schon im Bett sind.
Mach dir für dich klar, was du von deinem Leben erwartest, was dich zufrieden und glücklich macht, und was du gar nicht möchtest. Eins kann ich dir aber sicher sagen - an das Aufstehen am Wochenende wirst du dich gewöhnen - ich komme mit dem regelmäßigen Rhythmus besser klar als mit dem "Jetlag", den man früher Wochenende für Wochenende provoziert hat, weil man viel zu lange ausgeschlafen hat   


Du schreibst selber, dass du dich an das alles gewöhnt hast. Bist du nun Bäuerin aus ganzer Leidenschaft, mit Leib und Seele oder halt auch nur eine, weil dein Freund (Mann) einen Hof gehabt hat?


Derzeit ist halt meine Situation die, dass ich von 7.30 Uhr bis ca. 17 Uhr und manchmal noch länger im Büro sitze und dann kann es auch sein, das ich mit einem „soooolchen“ Kopf nachhause komme. Seit neuesten meinen (unseren) eigenen Haushalt führe.
Wenn sehr stressige Zeiten sind wie Ernte, Sieleren, Heuen … komme ich, wenn es von der Firma aus möglich ist, früher nachhause um zu Helfen. Ebenso wenn SE sich einen Tag frei nehmen und nicht zur Stallarbeit heimkommen, oder wenn jemand von den dreien krank ist, versuche ich zur Stelle zu sein um mitzuarbeiten (AUCH wenn ich Urlaub habe).

Ich denke, wie man sich’s anfängt, so hat man’s.
Also lass ich mich nicht schon zu allem einteilen. Es wird alles gleich zur Normalität, dass man immer zur Stelle ist und das will ich nicht. Wenn ich also an meinem Urlaub in den Stall gehe – bald ist es Normalität, dann heißt es als nächstes, Stallarbeit vor dem Arbeiten gehen usw.
Ich muss sagen, ich bin viel zu oft zu gut und sage „ja, ich helfe“ oder „ja, ich mach es“, und es dauert nicht lange, dann ist es Normalität.

Derzeit sind meine SE noch fit und voll aktiv und helfen noch 100% am Hof mit. Ich weiß, dass es so wie es derzeit ist, nicht ewig weitergehen kann. Das ich früher oder später noch einiges mehr in der LW arbeiten werde, aber dann werde ich auch nicht mehr 40 Stunden oder mehr in meiner Firma arbeiten (können). Was ich aber schon will, dass ich halbtags weiter zur Arbeit gehen, es ist schließlich der Beruf, den ich gelernt habe und MEIN „Traumberuf“, mit allen Vor- und Nachteilen.

Hoffe, dass das Bild, das du von mir hast, etwas positiver geworden ist.

Liebe Grüße Sonneblume (Maria)
Zitat
Liebe Grüße, Jana

Offline Mirjam

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #35 am: 03.02.06, 11:19 »
Hallo Maria,

du machst dir absolut die richtigen Gedanken und ich kann mir vorstellen, das die Wochenends-Auszeiten auch deinem Partner guttun  ;).

Weißt du, mir gefallen zwei Sprüche sehr gut:

Ein Bauernhof ist wie ein Schwamm - er saugt jede verfügbare Arbeitszeit auf

und:

 Arbeit klebt
an demjenigen, der sie anfaßt  ;)
viele Grüsse

Mirjam
« Letzte Änderung: 03.02.06, 12:15 von Mirjam »
Der Kopf ist rund - damit die Gedanken auch mal die Richtung ändern können!

Offline reserl

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #36 am: 03.02.06, 11:58 »

Hallo Maria,

ich kann dich gut verstehen.
Bevor wir heirateten, hab ich öfters mal auch schon im Stall mitgeholfen.
Da waren wir zeitweise zu fünft! (mein Mann, Schwiegereltern, mein Schwager und ich).

Das Futter musste damals immer neu von Hand vorgelegt werden und im Kälberstall musste noch von Hand gemistet werden.

Mein Schwiegervater konnte noch lange mithelfen,
mittlerweile  aber sind mein Mann und ich alleine im Stall und es muss es auch gehen.
Durch verschiedene Maßnahmen (Ganzjahressilage, Silokamm, Umbau Kälberstall, Neubau Jungviehstall) können wir jetzt die Arbeit zu zweit machen.
Überlegt deshalb, wo ihr am Betrieb Zeit und Arbeitskraft einsparen könnt!
Unsere Kälber werden z.B. nur in absoluten Ausnahmefällen auch mittags gefüttert.

Wenn du eine gute Arbeitsstelle hast, wo du gerne bist, dann ist das schon ein enormes "Kapital", das du mit in die Ehe bringst. 8)
Und das sollte dein Freund auch wertschätzen.
Wertgeschätzt wird diese Arbeit aber nicht, wenn ganz selbstverständlich erwartet wird, das man nach einem Bürojob so fit und energiegeladen nach Hause kommt, das man es gar nicht mehr erwarten kann, in den Kuhstall zu kommen. 8)

lieben Gruß
Reserl



Manchmal ist es ein großes Glück,
nicht zu bekommen, was man haben will.

Offline Mirjam

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #37 am: 03.02.06, 12:10 »


Hallo Reserl,

mir fällt dazu eine Geschichte einer Bäuerin ein, die jahrzehntelang eine Sortierarbeit am Hof gemacht hat.

Als sie dann krankheitsbedingt mal ein paar Wochen in der Saison ausfiel - voila - auf einmal stand eine gebrauchte Sortiermaschine auf dem Hof - hätte auch ein paar Jahre eher sein können sagt sie  :-[.

viele Grüsse

Mirjam
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Offline gertrud2

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #38 am: 03.02.06, 12:20 »
Wollte ich immer schon mal hier schreiben:Als ich die Box das erste mal entdeckt habe dachte ich:Wie,?das geht? SE in Pension geben (Dachte da an PFERDEPENSION ODER SO ÄHNLICH) Habe dann schnell meinen Irrtum bemerkt.
(Es nimmt sie einem keiner Freiwillig ab) ;D
Liebe Grüsse
Gertrud

Janastassia

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #39 am: 04.02.06, 21:02 »
Da stimm ich Martina zu!
Warum sollten Urlaub und Freizeit für Bäuerinnen ein Fremdwort sein? ???

Klar, das gerade für Milchviehbetriebe im Normalfall kein mehrwöchiger Urlaub drin ist.
Aber auch Bäuerinnen(und ihre Männer 8) )  brauchen Freizeit, auch um für die Arbeit im Betrieb wieder auftanken zu können.

Immer nur arbeiten und arbeiten?
Ich bin doch keine Sklavin. :P 8)

Mir ist meine "freie" Zeit wichtig und ich nehme sie mir auch.


Hallo Ihr Lieben,

mittlerweile bin ich nicht mehr "GAST", sondern habe mich auch angemeldet. Dieses Problem ist ja - gerade bei Selbständigen, also nicht nur bei Landwirten - weit verbreitet.
Dazu muss ich sagen, dass wir, trotz der vielen Kühe, auch unsere Freizeit haben. Wir nehmen sie uns halt, wenn es gerade passt. Und wir sind auch, seit wir uns kennen, jedes Jahr für 1 Woche in Urlaub gefahren - das letzte mal halt vor 3 Jahren (Hochzeitsreise)  :) - danach hatten wir keine Gelegenheit. Aber dieses Jahr planen wir auch wieder - nur ein paar Tage, Schwiegereltern sind nicht mehr so fit, ob wir eine geeignete Hilfe bekommen können ist fraglich.
Ich will damit nur sagen, dass man, trotz des nicht einfachen Lebens auf dem Bauernhof, zwar viel Freizeit aufgeben muss, aber noch längst nicht alles.
Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass wir das bisschen Freizeit viel bewußter erleben als diejenigen, die so viel davon haben und sie vergeuden oder sich langweilen.
Wenn ich hier am Computer sitze und euch Gleichgesinnten schreibe, dann freue ich mich richtig darauf und tue das nicht, weil ich gerade nichts besseres anzufangen weiss. Das unterscheidet uns von den vielen anderen  :D

Mein Mann ist zum Glück nicht nur das reine Arbeitstier, das nur noch an den Stall denkt. Er denkt auch an seine kleine Familie und der Sonntag ist uns heilig. Wenn nicht gerade Silo-, Heu- oder Strohzeit ist oder sonst unaufschiebbare Arbeiten anfallen, unternehmen wir immer was. Man muss also nicht auf alles verzichten.
Und wenn der Mann dann doch gar nichts anderes mehr im Kopf hat als Arbeit, Arbeit, Arbeit? Ich würde versuchen, ihn zu seinem Glück zu zwingen und das Stichwort "Freizeit" bei ihm mal wieder zu thematisieren oder sonntags einfach mal etwas zu planen - manche Männer sind halt betriebsblind und meinen, der Laden würde zusammenbrechen, wenn sie mal 3 Stunden nicht da sind  ;D

Liebe Grüße, Britta (Gast Janastassia)
« Letzte Änderung: 10.02.06, 18:43 von Britt »

Janastassia

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #40 am: 04.02.06, 21:06 »
Zitat
Wollte ich immer schon mal hier schreiben:Als ich die Box das erste mal entdeckt habe dachte ich:Wie,?das geht? SE in Pension geben (Dachte da an PFERDEPENSION ODER SO ÄHNLICH) Habe dann schnell meinen Irrtum bemerkt.
(Es nimmt sie einem keiner Freiwillig ab)

Jaja, Gertrud
;D

das war gut  ;D

Britta (Gast Janastassia)
« Letzte Änderung: 10.02.06, 18:43 von Britt »

Janastassia

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #41 am: 04.02.06, 21:12 »
Hallo,

Ganz interressant ists dann am "Heiratsmarkt": Jeder Jungbauer möchte nur für sich "selbst" geliebt werden und am besten noch das es dann vollkommen egal ist, ob er ein Schwein- oder Acker- oder Rinderbauer ist.
Weil - auf die Liebe zur Person kommts ja an. Soweit so gut.

Andersherum - ist der "Fachstolz" der Jungbauern vorhanden, dass sie ein "geborerner" Acker/Schwein/Milchbauern sind und sich Nie!Nicht! vorstellen könnten, etwas anderes zu machen !?

Ja hola, und der Frau soll dass dann als Lebensperspektive egal sein , wenn sie z.B. KEIN Milchvieh-Bäuerinnen-Typ ist sondern eher was mit Schweinen oder Gemüse kann? Ja aber - wenn sie den Bauern genug liebt...?

viele Grüsse

Mirjam

Hallo Mirjam,

da muss ich dir Recht geben. Ehrlich - hätte mein Mann Hühner oder Schweine gehabt oder einen Hof, bei dem alles drunter und drüber geht, hätte ich die Bekanntschaft damals nicht vertieft!!! Liebe hin oder her - deswegen habe ich auch geschrieben, ich habe mir genau angeschaut, was mich erwartet - das betraf nicht nur die Arbeitsabläufe und den Arbeitsaufwand, sondern auch die Art des Hofes. Mit unserem Milchvieh bin ich ganz glücklich

Liebe Grüße, Britta (Gast Janastassia)
« Letzte Änderung: 10.02.06, 18:44 von Britt »

Janastassia

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #42 am: 04.02.06, 22:43 »
Liebe Maria,

ich finde es toll, dass du dir so viele Gedanken machst und nicht gleich das Handtuch wirfst.

Zitat
Frage: Schadet es den Kälbern, vorausgesetzt sie sind nicht mehr all zu klein, wenn sie an einem (oder zwei) Tagen in der Woche keine Mittagsmalzeit bekommen?


Unsere Kälber werden nur morgens und abends mit Milch gefüttert - und das die ganze Woche. Diejenigen, die keine Milch mehr bekommen, werden morgens und abends mit Kraftfutter und Rübenschnitzeln versorgt und haben ansonsten den ganzen Tag Heu zur Verfügung.
Ist recht unproblematisch.

Zitat
Oder zum Tankwaschen: Vielleicht kann man sich ja, selber eine „automatische“ Spülung des Tanks basteln; (Wasserschlauch rein – Tankwagenfahrer Wasser aufdrehen – Zeitschaltuhr Wasser wieder abdrehen (oder so ähnlich))

Mit selbstgebastelten Versionen wäre ich vorsichtig. Die Tankspülungen, die auch gleichzeitig die Melkzeuge und dazugehörigen Rohre im Melkstand reinigen, sind schon komplizierte ausgeklügelte Apparate. Ich würde mit eurem zuständigen Melkexperten nach einer Lösung suchen.

Zitat
Mittlerweile habe ich schon so viel Einblick in das „Unternehmen“ Bauerhof bekommen, dass ich sagen kann, dass ich keine Bäuerin bin, die mit Leib und ganzer Seele die Arbeiten und Pflichten machen kann. Es soll aber nicht heißen, dass ich es nicht mache(n) (werde). Manchmal macht mir die Arbeit auch Freude und Spaß, aber es wird sicher nie mein „Traumberuf“ werden.
Sicher sehe ich auch die Vorteile, die man als Bäuerin haben kann, aber derzeit habe ich von den Vorteilen noch nicht so viel.

Hast du das deinem Freund schon mal so gesagt? Ist ihm das bewusst?
Wenn ihr nicht so viele Kühe habt und dein Zusatzeinkommen euch dann doch erheblich entlasten würde, würde ich das Thema auswärts arbeiten bei ihm mal anschneiden. Der Aufwand ist bei euch ja dann doch erheblich kleiner als z.B. bei uns.
Zum Thema Traumberuf: Frag mal rum, wessen Traumberuf Bäuerin ist? Traumberuf kann ich es nicht nennen - ob für meinen Mann Landwirt der Traumberuf ist, wage ich auch zu bezweifeln. Wir machen es aber dennoch gerne. Ich bin gelernte Bürokauffrau, habe viele Jahre als Chefsekretärin gearbeitet ( ;D natürlich ohne vollgepapptes Schminkgesicht und lange Fingernägel  ;D und Nagellack bei jedem Telefonat  ;D) und habe praktisch genau die 180° Wendung gemacht. Mein Erziehungsurlaub geht bald zu Ende und natürlich habe ich mich auch gefragt, ob ich wieder zurückgehe. Ich habe es auch mit meinem Mann durchgesprochen. Aber wir sind zu der Erkenntnis gekommen, dass es Irrsinn wäre. Für mich müsste eine Hilfe her, die praktisch meinen Verdienst verschlingt, dafür müsste ich dann jeden Tag 60 km mit dem Auto zur Arbeitsstelle fahren - und das alles mit Kind, Kindergarten, bringen, abholen zu begrenzten Zeiten - das wäre zu viel Stress.
Wir, und ich betone wir und nicht mein Mann, haben dann beschlossen, dass ich weiter im Hof mitarbeite, zumal ich auch die ganze Büroarbeit erledige - ist nicht so ganz das Fach meines Mannes  ;) - also habe ich ja auch hier noch einiges von dem, was ich gelernt habe  :D

Zitat
Du schreibst selber, dass du dich an das alles gewöhnt hast. Bist du nun Bäuerin aus ganzer Leidenschaft, mit Leib und Seele oder halt auch nur eine, weil dein Freund (Mann) einen Hof gehabt hat?

1. s.o.
2. Sicher, man muss sich daran gewöhnen. Wäre mein Mann kein Landwirt, wäre ich auch keine Bäuerin geworden. Ich habe mir also nicht etwa gezielt einen Landwirten ausgesucht (gibt es ja auch). Aber wie ich ja schon gesagt habe, du musst dir klar machen, was du möchtest. Und ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass ich mit dem Unternehmen Landwirtschaft (eben halt nicht nur mit meinem Mann) ganz gut leben kann. Und ich bin zufrieden - wenn Schwiegereltern mir halt nicht gerade das Leben mal wieder schwer machen  :'(
Und ich bin in diesen Job reingewachsen - es macht mir Spaß, mit meinem Mann zu planen, zu organisieren, den Betrieb auszubauen. Das sind die Dinge, die wir für uns drei beschließen, für meinen Mann, mich und unseren Sohn. Auch wenn SE immer alles wissen wollen und ihre Meinung (meist negative) mit einbringen - wir entscheiden!!!

Zitat
Derzeit ist halt meine Situation die, dass ich von 7.30 Uhr bis ca. 17 Uhr und manchmal noch länger im Büro sitze und dann kann es auch sein, das ich mit einem „soooolchen“ Kopf nachhause komme. Seit neuesten meinen (unseren) eigenen Haushalt führe.
Wenn sehr stressige Zeiten sind wie Ernte, Sieleren, Heuen … komme ich, wenn es von der Firma aus möglich ist, früher nachhause um zu Helfen. Ebenso wenn SE sich einen Tag frei nehmen und nicht zur Stallarbeit heimkommen, oder wenn jemand von den dreien krank ist, versuche ich zur Stelle zu sein um mitzuarbeiten (AUCH wenn ich Urlaub habe).

War bei mir genau so!

Zitat
Ich denke, wie man sich’s anfängt, so hat man’s.
Also lass ich mich nicht schon zu allem einteilen. Es wird alles gleich zur Normalität, dass man immer zur Stelle ist und das will ich nicht. Wenn ich also an meinem Urlaub in den Stall gehe – bald ist es Normalität, dann heißt es als nächstes, Stallarbeit vor dem Arbeiten gehen usw.
Ich muss sagen, ich bin viel zu oft zu gut und sage „ja, ich helfe“ oder „ja, ich mach es“, und es dauert nicht lange, dann ist es Normalität.

O.K., dass habe ich am Anfang auch nicht gemacht. Mein Mann hat immer akzeptiert, dass ich meinen Job habe und arbeiten gehe. Ich habe halt, genau wie du, bei Engpässen mitgeholfen oder öfter mal nach der Arbeit - aber eben auch nicht täglich! Als wir zusammenzogen, habe ich nur helfen können, wenn ich früh genug zu Hause war. Da ich auch oft bis 17:00 oder 18:00 Uhr arbeiten musste, ging das auch nicht immer. Und vor dem Job Stall, das hätte mein Mann nie von mir verlangt - ging aber auch nicht, weil ich dann vielleicht eine 1/2 Stunde hätte helfen können, dann duschen und dann ins Büro? Nicht sehr sinnvoll.
Ich helfe erst voll mit, seit ich in Erziehungsurlaub bin - am Anfang auch nicht regelmäßig - mit einem Säugling geht das nicht immer so ohne weiteres. Nach einiger Zeit hat sich aber auch bei unserem Knirps ein geordneter Rhythmus eingestellt, und mit Babyphone bewaffnet bin ich jetzt jeden morgen zum Melken im Stall - mittlerweile nur noch mit meinem Mann ohne Schwiegermutter - das gab immer nur Krach -  ??? ich habe mich ja extra immer beeilt, nur um ihr ja den Eimer vor der Nase wegzuschnappen :-\ damit sie ihn nicht so ausschütten kann, wie sie das 40 Jahre lang gemacht hat :o - ehrlich, das ist kein Scherz - das hat sie mir unterstellt - und mich richtig fies dafür angepappt - ohnehin, ich würd ja nie mit ihr reden (bin in der Tat nicht sehr gesprächig, schon gar nicht am frühen morgen) - über was unterhält man sich aber auch mit jemandem, der immer alles besser weiß und so vieles falsch versteht?  :-X
Ende mit den Schockerstories. Ich wünsche dir ein besseres Verhältnis mit deiner SM  :D
Auf jeden Fall ist es für meinen Mann nicht zur Normalität geworden, dass ich helfe. Im Gegenteil, er sagt mir immer wieder und bedankt sich auch dafür, dass ich ihn so unterstütze. Und das ist wichtig, das sollte nie vergessen werden.

Zitat
Derzeit sind meine SE noch fit und voll aktiv und helfen noch 100% am Hof mit. Ich weiß, dass es so wie es derzeit ist, nicht ewig weitergehen kann. Das ich früher oder später noch einiges mehr in der LW arbeiten werde, aber dann werde ich auch nicht mehr 40 Stunden oder mehr in meiner Firma arbeiten (können). Was ich aber schon will, dass ich halbtags weiter zur Arbeit gehen, es ist schließlich der Beruf, den ich gelernt habe und MEIN „Traumberuf“, mit allen Vor- und Nachteilen.

Mach deinem Freund das vorher klar, und zwar jetzt. Wenn er mit dem Wissen (und nicht mit dem Gedanken, dass du dir das vielleicht über die Jahre doch noch überlegst) leben kann und für ihn die Beziehung auch mit der Option o.k. ist, dann denke ich, steht eurem Glück doch nichts mehr im Wege?!

Zitat
Hoffe, dass das Bild, das du von mir hast, etwas positiver geworden ist.

Um Gottes Willen, ich hatte kein negatives Bild von dir, bewahre!!! Wer kann dich denn besser verstehen, als jemand, der selber nicht aus der Landwirtschaft kommt? Die Stationen, die du jetzt durchläufst, habe ich auch durchlaufen. Mit dem ganzen Für und Wider, willst du überhaupt einen Landwirten, kannst du damit Leben?, usw.
Nur, jeder Mensch ist halt anders, für jeden sind andere Dinge wichtig. Mein Beruf, meine Selbständigkeit war mir auch immens wichtig. Aber man verändert sich auch in einer Ehe, andere Dinge treten in den Hintergrund, dafür wird anderes wichtig. Nur, dafür gibt es kein Patentrezept, dass muss jeder für sich selber herausfinden.
Ich habe für mich einen Weg gefunden, der mir der richtige scheint. Ober er richtig ist, wird sich zeigen.
Wie hieß es so schön bei Forrest Gump? Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - mein weiß nie; was man bekommt.

In diesem Sinne - ein schönes Wochenende (denn es gibt sie noch  ;) - Britta (Gast Janastassia)
P.S. Hurra, jetzt habe ich endlich rausgefunden, wie man nur die Zitate raushebt - habe vorher alles schön in Flieder geschrieben  ;D
« Letzte Änderung: 10.02.06, 18:45 von Britt »

Janastassia

  • Gast
Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #43 am: 04.02.06, 23:17 »
Jana versuch doch mal in einem Gespräch mit deiner SM anklingen zu lassen ,dass Du ihr ja nichts weggenommen hast,sondern dass sie ja noch was dazu bekommen hat,eine Tochter!
Wünsche Dir alles LIebe
Maja


Ja Maja, die Sache mit der Tochter. Keine gute Idee, denn ich bin nicht ihre Tochter, werde es nie sein und will es auch nicht sein. Denn SM hat mir selbst auf unserer Hochzeit nicht das DU angeboten, sondern erst viel später mit dem Hinweis, sie hätte ja noch keine Gelegenheit gehabt. Und das Gespräch kam auch nur darauf, weil mein Mann mehr als einmal bei ihnen auf den Putz gehauen hat, dass das ja nun so nicht ginge! Allerdings hat sie auf der Hochzeitsfeier das Glas gehoben, an mir vorbeigeprostet und meiner Mutter das DU angeboten - alte Hexe - tschuldigung - selbst meine Mutter war sichtlich irritiert und meinte leise zu mir, ob nicht ich erst mal an der Reihe gewesen wäre - und hat ihrerseits das Du-Angebot vorerst nicht erwiedert.

Und ich spreche meine SE nicht mit Mutter und Vater sondern mit dem Vornamen an. Auch das kam von ihnen bzw. von SM: Wir wollen von dir nicht mit Vater und Mutter angesprochen werden, du bist nicht unsere Tochter"
Kriegserklärung? Ich habs hingenommen, ist mir sowieso lieber. Macht mein Mann mit meinem Eltern übrigens auch, nur dass die schon auf der Standesamtlichen Hochzeit meinem Mann das DU angeboten haben und zu ihm gesagt haben, er kann sich aussuchen, ober er Vater und Mutter oider mit Vornamen ansprechen möchte. Allerdings war bei meinen Eltern der Verlauf wesentlich glücklicher als bei meinen Schwiegereltern  :'(

Und wie schon in einem Zitat erwidert, ich will auch nicht die Rolle der Tochter spielen, sondern ich bin die Frau des Betriebsinhabers, und mit diesem Gedanken tritt man schon ganz anders auf. Schwiegermutter kann das wohl nicht vertragen, sie versucht einiges zu untergraben, den Ton anzugeben, alles muss so gemacht werden wie sie das meint. Und wehe nicht. Ich habe sie so oft schon auf Dinge hingewiesen, die sie nicht korrekt macht und Verbesserungsvorschläge gemacht. Alles für die Katz. Sie ignoriert es einfach oder findet Ausreden, warum ihr Verfahren so in Ordnung ist und versucht, mir das dann aufzuzwingen.
Sie soll ihrs machen, ich mach meins. Ich rege mich darüber nicht mehr auf, sie aber meint immer, man wollte ihr was. Sie ist leider sehr schwierig, sehr starrsinnig und bloß nichts verändern. Das gleiche Problem hatte sie damals mit ihren Eltern, hat immer geschimpft, SV wurde von ihren Eltern damals nicht akzeptiert. Und heute ist sie genau so wie ihre Mutter geworden - das bemerkt mein Mann immer öfter.
Naja, zum Glück wohnen wir nicht im gleichen Haus und dadurch, dass sie nun nicht mehr mitmelkt, sehe ich sie nicht mehr so oft. Lässt auch meine Nerven in ruhigere Bahnen lenken.

So, die weiteren Zitate kommen dann an einem anderen Tag, jetzt habe ich vor lauter Schreiben die Uhr vergessen, und morgen um 5:30 Uhr geht der Wecker - uff.
Wünsche euch was, bin richtig froh, dass es Bäuerinnentreff.de gibt. Das hat mir wirklich oft gefehlt, nette Gespräche mit Gleichgesinnten zu führen.

Liebe Grüße, Britta (Gast Janastassia)
« Letzte Änderung: 10.02.06, 18:46 von Britt »

Offline Wolkentanz

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Re: Schwiegereltern in Pension - wie gehts weiter!
« Antwort #44 am: 13.02.06, 00:14 »

Ich bin auch der Meinung von deinem Freund, dass es für dich eigentlich selbstverständlich sein sollte, mit ihm in den Stall zu gehen, egal ob während der Woche, Wochenende oder im Urlaub. Glaub mir, ich weiss sehr wohl von was ich spreche, ich hatte selten einen (ausserlandwirtschaftlichen) Arbeitstag von weniger als zwölf Stunden, aber es war selbstverständlich „Heimkommen – Umziehen – Stallarbeit“. Da hat es auch nie eine Diskussion gegeben, das wurde nicht nur erwartet, sondern war sozusagen Pflicht und mir wäre auch nie eingefallen, mich dagegen zu wehren, denn das gehört einfach mal zur LW.


was ist das denn .............ist die emanzipation an euch vorbei gegangen ? ???
Es gibt keine Pflicht und es ist auch keine Selbstverständlichkeit  !
Ich kann als Mann nichts erwarten..........dazu habe ich gar kein Recht.
Ich kann höflich fragen und bitten ..........das ja ........und hoffen das  mir jemand hilft !  ::)

liebe grüße
wolkentanz
Das Leben ist so hart, es sollte ein Job sein, man sollte Geld, dafür bekommen,
dass man es schafft..  (Tomte )