Bah, Nelly, das ist ein Reizthema für mich
Grundsätzlich ist es einfach mal bequemer, wegzusehen.
Wenn man dann nicht mehr wegsieht, wo/wann genau ist die Grenze,
ab wann man eingreifen darf/kann/soll/muss?
Als naher Angehöriger (vielleicht im gleichen Haus lebend), merkt man
die schleichende Veränderung vielleicht gar nicht. Vielleicht hat jemand
schon immer auf Sauberkeit (Haushalt, Körperpflege) keinen besonderen
Wert gelegt.
Wenn man dann merkt, dass jemand eigentlich Hilfe bräuchte...
Will/Kann ich sie geben? Will/Kann ich mich vielleicht auf einen Konflikt einlassen?
Was sagen die Leute? Wie sehen das die evtl. vorhandenen Geschwister?
Hatte neulich ein Gespräch mit einer guten Bekannten. Deren Mutter bräuchte Hilfe
im Haushalt, Duschen, usw. Die Mutter lebt aber im Haus des Sohnes. Sohn und
dessen Frau haben viel Arbeit und gar keine Zeit/Lust der Mutter zu helfen.
Die Tochter würde gerne helfen, sie sieht das Elend. Ihre Schwägerin lässt sie
aber nichts machen... Die Schwägerin, also ST der alten Dame, hat selbst eine
wahnsinnig chaotische Haushaltsführung, die wird bei alledem eh kein Problem sehen.
Also, was soll die gute Bekannte machen?
Kenne auch eine Tochter, die schon jahrelang ihren hilfsbedürftigen Eltern geholfen hat.
Sohn und ST ihn deren Haus sahen dazu keine Notwendigkeit. Nun hat die Tochter
den Vorwurf der Einmischerei/Einschleimerei zu erdulden. Sowas wünscht frau sich
auch nicht!
Ich habe festgestellt, dass durch das gebrechlich werden der Eltern/alten Angehörigen
die Karten in den Familien nochmal komplett neu gemischt werden. Oft sind die
Geschwister hinterher zerstritten.
Da erzähle ich vielen BTlerinnen sicher nix neues.
Elisabeth