Autor Thema: Schulen fordern "Deutschpflicht" auf Pausenhöfen  (Gelesen 3926 mal)

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Offline Beate MahrTopic starter

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Hallo

hab gestern Abend zufällig Stern TV geschaut ...

Schulen fordern "Deutschpflicht" auf Pausenhöfen

Zitat

An der Berliner Herbert-Hoover-Schule werden 450 Schüler unterreichtet.
92 Prozent von ihnen haben einen Migrationshintergrund.
Und doch sprechen sie alle nur deutsch, sobald sie das Schulgelände betreten – selbst auf dem Pausenhof
und in der freien Zeit. "Nur dann leben sie auch in dieser Sprache", so das Argument der Schulleiterin Jane Natz.

Deutsch als Sprache miteinander verlangt die Schulordnung, dort steht unter Punkt 6:
Ich spreche im Unterricht während der Schulzeit (auch in den Pausen und bei schulischen Veranstaltungen
ausschließlich Deutsch.



Gegenargument

Zitat

Zum Beispiel vom Türkischen Bund Berlin: Eine Schule dürfe Deutsch sprechen nicht vorschreiben.
"Die Pausen sind dazu da, dass die Kinder sich erholen.
Dazu gehört auch, dass sie sich in ihrer Muttersprache unterhalten können.
Solange sie keine Scheiben einschmeißen, ist doch alles in Ordnung.
Wir sind dagegen, dass das von oben erzwungen wird und dadurch in das Freizeitverhalten eingegriffen wird",
sagt Safter Cinar vom Türkischen Bund.


Was soll das denn ???

Wir sind in Deutschland also wird Deutsch gesprochen ...
das nennt sich Integration !!!!
ihre Muttersprache können sie in ihren 4 Wänden sprechen

Das Umfrageergebnis spricht Bände ...

Teilnehmer, deren Muttersprache nicht Deutsch ist => 83 % JA
Teilnehmer, deren Muttersprache nicht Deutsch ist - und die zu Hause nicht deutsch sprechen => 76 % JA

Aber schaut euch mal die Videos an ... was die Kinder dazu sagen ... klasse

Bei der Diskussionsrunde mit Safter Cinar und der Schulleiterin Jane Natz ging´s rund ...
m.M. nach war die Schulleiterin die klare Gewinnerin  :-*
Sie sagt: wer sein Kind an unserer Schule anmeldet entscheidet sich bewusst dafür
u.a. auch weil hier Deutsch gesprochen wird !!!
das zeigen die steigenden Schülerzahlen obwohl wir mal eine *Problemschule* waren

Hier mal einen Pressebericht aus 2010 !!!!

An der Hoover-Schule herrscht Deutsch-Pflicht

Zitat

In der Hoover-Schule in Berlin-Wedding wird Integration praktiziert, obwohl auf dem Schulhof
nur in einer Sprache gesprochen werden darf: Deutsch.
Gegen die Vorwürfe einer "Zwangsgermanisierung" wehren sich vor allem die Schüler.

Der Beschluss von Eltern, Schülern und Lehrern war heftig umstritten.
Sogar "Zwangsgermanisierung" musste sich die Schule von einer türkischen Zeitung vorwerfen lassen.
Doch die Schüler verteidigten gegenüber Medienvertretern aus dem In- und Ausland ihre Entscheidung.


Ich kann mich noch an die Diskussion erinnern ... war froh, dass ich nicht mehr SEB war  :-X

Aber

Zitat

2006 wurde die Schule sogar mit dem Deutschen Nationalpreis ausgezeichnet, verbunden mit 75.000 Euro Preisgeld.
Er würdigt das Eintreten für das Zusammenwachsen und Vereinigung Deutschlands und Europas.


Was denkt ihr ???

Ich bin für die Deutschpflicht an Schulen ...

Gruß
Beate

zu meiner (Grund)Schulzeit wurde für Spanier und Italiener
Muttersprache am Nachmittag angeboten (Freiwillig - es gingen alle hin)
später dann kamen Türken die haben das Angebot verweigert - ALLE  :(


Entscheidend ist nicht, ob man kritisiert wird;
entscheidend ist, ob die Kritiker die Mehrheit bilden.

© Ernst R. Hauschka

Offline gini

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Re: Schulen fordern "Deutschpflicht" auf Pausenhöfen
« Antwort #1 am: 24.11.16, 12:57 »
Leider haben das bei uns Parteien gefordert.
Und nun wird gestritten, wie es eben in der Politik üblich ist. :-X

Ich bin sehr dafür, die deutsche Sprache in und um die Schule herum zu verwenden. Wann soll denn Integration anfangen, wenn nicht gleich in der Schule?
Ich hab schon auch leicht reden. Als ich in die Schule ging, war ein türkisches Mädchen in der Klasse. Und sie hat ausgezeichnet Deutsch gesprochen. War ja logisch, war ja keiner da, mit dem sie türkisch sprechen konnte.

In Wien habe ich von Kindergärten gehört, die streng islamisch geführt wurden. (Und großzügige Förderungen einstreiften). Das find ich richtig schlimm. Da fehlt ja völlig der Integrationswille.

Es grüßt Euch alle
                           gini

Offline frankenpower41

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Re: Schulen fordern "Deutschpflicht" auf Pausenhöfen
« Antwort #2 am: 24.11.16, 13:03 »
Lest mal "Deutschland im Blaulicht" von Tania Kambouri

Die spricht das auch mal an. Sie kam als Kind aus Griechenland.
Im Buch schreibt sie, dass es Schulen/Kindergärten gibt wo fast nur Migranten sind.
Die haben doch teilweise gar keine Chance auf richtige Integration. Man kann auch zu tolerant sein.

Wenn Interesse besteht, schicke ich das Buch auf Reise.

Marianne

Online apis

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Re: Schulen fordern "Deutschpflicht" auf Pausenhöfen
« Antwort #3 am: 24.11.16, 13:27 »
In unserem Sportverein sind viele Kinder von Asylbewerbern aufgenommen. Besonders die Jungen wurden von sehr integrierten, hier in der zweiten Generation lebenden Türken aufgefordert beim Fußball mitzuspielen. Fußball lockt natürlich, und das man dann auch gleich noch ein Vereinstrikot geschenkt bekam, machte die Sache rund. 15 Jungs, alle aus dem arabischen Raum, sind inzwischen gute Fußballer.
Allerdings darf während des Spiels und generell auf dem Fußballplatz nur Deutsch gesprochen werden. Und die Sprache des Weltmeisters haben dabei alle sehr flott gelernt.

Schade das man Mädchen so schlecht in Vereine bekommt. Ihre Chance, deutsch zu lernen und sich zu integrieren sind durch das Abkapseln in den Familien ganz schlecht.

Offline maggie

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Re: Schulen fordern "Deutschpflicht" auf Pausenhöfen
« Antwort #4 am: 24.11.16, 14:47 »
ich erinnere mich dass auch bei uns vor einigen Monaten ein großer Aufschrei war, weil das in einer Schule gefordert wurde
was daraus geworden ist Weise ich nicht,
ich fände das nicht schlecht, es kam sogar Mal der Vorschlag die Schweizer Schüler sollten auch in der Pause Hochdeutsch reden, doch das wurde wieder fallen gelassen, da ja in der Schweiz normalerweise, selbst auf "teppichetage" Mundart gesprochen wird - außer die obersten sind es selbst nicht mächtig 🤔
liebi grüess   und
bis bald   -  ihr werdet mich  so schnäll nöd wieder los

margrith  us der schwiiz

Offline Rohana

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Re: Schulen fordern "Deutschpflicht" auf Pausenhöfen
« Antwort #5 am: 24.11.16, 18:50 »
Ich bin mir nicht sicher ob ich die *Pflicht* deutsch zu reden gut finde. Das Ergebnis finde ich auf jeden Fall gut. Allerdings, wenn die Kinder diese Entscheidung mittragen und befürworten, ist es ihr gutes Recht eine Selbst-verpflichtung einzugehen - das ist in meinen Augen die beste Lösung.

Offline LunaR

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Re: Schulen fordern "Deutschpflicht" auf Pausenhöfen
« Antwort #6 am: 24.11.16, 19:24 »
Ich bin mir nicht sicher ob ich die *Pflicht* deutsch zu reden gut finde. Das Ergebnis finde ich auf jeden Fall gut. Allerdings, wenn die Kinder diese Entscheidung mittragen und befürworten, ist es ihr gutes Recht eine Selbst-verpflichtung einzugehen - das ist in meinen Augen die beste Lösung.

Sehe ich auch so. Wer soll das eigentlich kontrollieren? Vor allem, wenn eine Schulklassen zu 80 % oder sogar mehr aus einer Mischung ausländischer Kinder besteht, die nur ein schlechtes Deutsch sprechen? Verbessert sich dann wirklich das Deutsch? Ich weiß es nicht. Bei einer umgekehrten Mischung kann ich mir das aber schon vorstellen. Die Kinder mit dem extrem hohen Migrationsanteil brauchen eben auch Leute, mit denen sie ein vernünftiges Deutsch reden können. Sportvereine sind da sicher nicht schlecht, so die Kinder sich dafür interessieren.

Jetzt werde ich mal etwas provokativ. Komme darauf, weil neulich ein Bericht im TV war mit Menschen, die aus Tirol waren und hier im Norden in den 50er ? Jahren erhebliche Probleme in der Schule hatten, weil man sie nicht verstanden hat. Sie waren aber heute noch sehr stolz darauf, dass sie sich ihre Tiroler Sprache erhalten hatten und auch immer noch sprachen. Wie würdet ihr das in dem Fall sehen.

Auch ein anderer Fall geht mir immer wieder durch den KOpf wegen angeheirateter Verwandtschaft. Die Siebenbürger Sachsen haben über 200 Jahre oder noch länger ?? in Rumänien ganz viel von ihrer deutschstämmigen Kultur bewahrt. Sogar heute pflegen sie noch ihre eigene Sprache, die jetzt aber hier in Deutschland auch wieder eine Fremdsprache ist. Mir fällt eben immer wieder auf, dass eben auch die Deutschen oft stolz sind, im Ausland ihre Kultur über lange Zeit bewahrt zu haben.

Versteht mich bitte nicht falsch, ich finde es schon wichtig, wenn hier die ausländischen Kinder deutsch sprechen, weiß nur nicht, ob man das tatsächlich auf dem SCHULHOF erzwingen kann.

Luna

Es ist sehr beglückend, sich mit kompetenten Menschen auszutauschen.

Ein lieber Gruß Luna


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Offline frankenpower41

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Re: Schulen fordern "Deutschpflicht" auf Pausenhöfen
« Antwort #7 am: 24.11.16, 20:44 »
An die Siebenbürger Sachsen  (sind seit dem 12. Jahrhundert dort, nicht erst 200 Jahre, wenn ich falsch liege, dann berichtigt mich, aber so erzählt es meine Freundin von dort oft) habe ich auch gleich gedacht.
Aber so ganz kann man das nicht vergleichen, die kamen nämlich in ein leeres Land.

Ob das sprechen im Pausenhof Problem löst bezweifle ich, aber wenn es freiwillig kommt finde ich es gut.
Wenn allerdings solche Äußerungen wie von dieser türkischen Organisation kommen, dann braucht man sich nicht zu wundern wenn manche dann die AFD wählen.  Das was da gesagt wurde ist nämlich auch nichts anderes als rechts..

Offline Annette

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Re: Schulen fordern "Deutschpflicht" auf Pausenhöfen
« Antwort #8 am: 24.11.16, 21:26 »
[Vor allem, wenn eine Schulklassen zu 80 % oder sogar mehr aus einer Mischung ausländischer Kinder besteht, die nur ein schlechtes Deutsch sprechen? Verbessert sich dann wirklich das Deutsch? Ich weiß es nicht. Bei einer umgekehrten Mischung kann ich mir das aber schon vorstellen. Die Kinder mit dem extrem hohen Migrationsanteil brauchen eben auch Leute, mit denen sie ein vernünftiges Deutsch reden können. Sportvereine sind da sicher nicht schlecht, so die Kinder sich dafür interessieren.

Luna

Da stellt sich mir aber die Frage, welche Sprache wird denn dann gesprochen ? Arabisch, afrikanisch(welches auch immer), afganisch oder was auch immer. Da finde ich deutsch doch als gemeinsamen Nenner angebracht.

Außerdem heißt Integration in meinen Augen nicht, dass man die Muttersprache und seine Herkunft und die Traditionen der "Heimat" vergessen soll. Das Neue aktzeptieren und respektieren  und das Alte in Ehren halten, soweit es dem deutschen Recht vereinbar isdt.

LG Annette
Lieber auf neuen Wegen stolpern, als in alten Bahnen auf der Stelle treten. (H.Hesse)