Autor Thema: rund um die Beerdigung  (Gelesen 128218 mal)

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Offline gammi

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Re: Kirche
« Antwort #60 am: 07.02.14, 10:01 »
Ich denke da gibt es schon Unterschiede.

Bei uns übernehmen hat auch eine Pastoralreferentin (bei uns zugleich Nonne im ortsansässigen Kloster) die Beerdigungen mitübernommen. Durch die großen Seelsorgeeinheiten ist es für einen Pfarrer oft auch schwer alles selber zu machen. Postaralreferenten haben ja doch auch eine gewisse religiös geprägte Ausbildung.
Besser gesagt, wir hatten schon zwei Pastoralreferentinnen. Bei der einen waren es wunderschöne, einfühlame Beerdigungen. Bei der anderen war es eher so abgehackt.
Aber genauso liegt auch nicht jedem Pfarrer die Gestaltung einer Beerdigung.

Aber ich denke in diesem Fall geht es um "normale" Gemeindemitglieder, die Beerdigungen übernehmen sollen.

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Offline LunaR

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Re: Kirche
« Antwort #61 am: 07.02.14, 10:38 »
Ja, es sind normale Gemeindemitglieder. Sicher werden die geschult werden. Keine Ahnung in welchem Umfang. Es ist eine Familie, die sich sehr in der Kirche engagiert. Die Frau, Lehrerin, will/soll dieses Amt übernehmen. Sie ist ... naja, etwas anstrengend/dominant  :-X ::). Sie hat Kommunionvorbereitung mitgemacht. Meine beiden Kindern, in deren Jahrgängen sie dabei war, wollten auf gar keinen Fall in ihre Gruppe.

Vermutlich ist es nicht unbedingt von Vorteil, wenn man die Leute, die das machen, aus dem Dorf kennt.

LG
Luna
Es ist sehr beglückend, sich mit kompetenten Menschen auszutauschen.

Ein lieber Gruß Luna


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Offline Maja

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Re: Kirche
« Antwort #62 am: 07.02.14, 11:05 »
Auch wenn die Laien für Beerdigungen geschult werden, so haben sie doch nie die Weihen wie ein Priester.
Da könnte man ja gleich eine freie Beerdigung abhalten.
Allerdings liegt die Gestaltung einer Beerdigung ja nicht allein in den Händen des Priesters .
Angehörige haben ja auch noch ein Mitspracherecht.
Mir wäre da nicht wohl, wenn zum Beispiel jemand den man gar nicht ausstehen kann, bei der Beerdigung eines Angehörigen vor dem Sarg steht.

Offline Heti

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Re: Kirche
« Antwort #63 am: 07.02.14, 11:14 »
Schade, dass es überhaupt soweit gekommen ist  :-[
Gruß Hedwig

Mucki

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Re: Kirche
« Antwort #64 am: 07.02.14, 11:24 »
Also so viel ich weis sind Taufe, Kommunion ,Firmung, Ehe, Beerdigungen ,Heilige Sakramente  und ich kann mir nicht vorstellen das X beliebige geschulte mit Glieder der Gemeinde ohne Weihe das machen dürfen.

Dann können sie ja gleich jeden zum Pristerweihen und dann haben wir keien mangel mehr.

lg Mucki

Offline martina

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Re: Kirche
« Antwort #65 am: 07.02.14, 11:29 »
Die ev. Kirche hat 2 Sakramente: Taufe und Abendmahl. Und bei letzterem dürfen geschulte Kräfte bei der Austeilung dem Pfarrer zur Seite stehen oder ihn ersetzen.

Die Taufe an sich kann JEDES Kirchenmitglied durchführen, als sog. Nottaufe gibt es dafür Regelungen.

Offline maggie

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Re: Kirche
« Antwort #66 am: 07.02.14, 11:32 »
in der schweiz, bei den ev. gibt es das schon viele jahre, dh. ende der 60er jahre war ein ehemaliger Pfarrer "unterwegs" der sich auf "ausserkirchliche Abdankungen" spezialisiert hatte -
er hat seinen beruf an den nagel gehängt -
es gab mal ein buch von ihm - ich weiss nicht mehr ob mit predigten/Abdankungen -
leider fand ich nichts mehr, ich weiss nur noch seinen Nachnamen und unter diesem gibt es auch heute wieder einen Pfarrer ....
liebi grüess   und
bis bald   -  ihr werdet mich  so schnäll nöd wieder los

margrith  us der schwiiz

Offline gammi

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Re: Kirche
« Antwort #67 am: 07.02.14, 11:42 »
Mucki, deshalb wird bei uns das Requiem nicht mehr vor der Beerdigung abgehalten. Sondern an einem Tag an dem sowieso Gottesdienst (mit Eucharistiefeier) ist. Oder wenn man unbedingt am gleichen Tag haben will, dann muss man in die Nachbargemeinde in der ein Gottesdienst stattfindet.

Die Beerdigung ist dann eigentlich nur noch.......so jetzt fehlt mir ein Wort dafür...............die äußere Hülle? Vor der Beerdigung wird nur noch eine Trauerfeier abgehalten, auch wenn ein Pfarrer anwesend ist.
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Offline Maja

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Re: Kirche
« Antwort #68 am: 07.02.14, 11:58 »
Das ist aber komisch gammi. Auswärtige Familienangehörige die zur Beerdigung kommen können dann nicht am Requiem teilnehmen und umgekehrt wenn sie zum Requiem kommen nicht bei der Beerdigung???

Offline Frieda

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #69 am: 07.02.14, 12:17 »
@ Mucki
Sakramente sind Taufe, Kommunion, Ehe, Firmung, Krankensalbung, Priesterweihe und Beichte. Beerdigung gehört nicht dazu.

 Bei uns ist allerdings auch in der Diskussion, dass  nur noch einmal im Monat ein "Sammelrequiem" abgehalten wird. Unser Pfarrer hat fünf Gemeinden und er kann auch nicht überall sein. Wir haben noch einen (Ordens)Diakon, der oft nach dem Requiem in der Kirche den "Rest" am Friedhof macht. Ich muss aber zugeben, dass ich bei der Beerdigung von meiner Mutter zum Pfarrer gleich gesagt hab: Ohne den xy. Besonders beliebt ist der hier nicht, er sollte sich auch um die Ministranten kümmern, kanns aber mit denen gar nicht, aber das ist ein anderes Thema.
Viele Grüße,

Jesus verspricht: Ich bin bei euch alle Tages eures Lebens bis ans Ende der Zeit (Mt 28,20)

Offline gammi

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Re: Kirche
« Antwort #70 am: 07.02.14, 12:26 »
Das ist aber komisch gammi. Auswärtige Familienangehörige die zur Beerdigung kommen können dann nicht am Requiem teilnehmen und umgekehrt wenn sie zum Requiem kommen nicht bei der Beerdigung???

Ja Maja, das ist richtig so. Deshalb kann man abends das Requiem in einer anderen Gemeinde abhalten wenn es für auswärtige Familienangehörige wichtig ist.

Andererseits aber ist für viele das Requiem auch gar nicht wichtig. Aus der Gemeinde ist es ein sehr hoher Prozentsatz, der sich erst auf dem Friedhof einfindet oder hinter der Kirchentüre wartet um nur das letzte Geleit zu geben.
Wir haben einen weiten Weg zum Friedhof. Für alte menschen zu weit, die fahren dann mit dem Auto, aber nach dem Teil in der Kirche ist es zu streßig. Deshalb fahren die schon vorab zum Friedhof.
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Offline Mara

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #71 am: 07.02.14, 13:14 »
Also das  mit dem Requiem zu einer anderen Uhrzeit bzw. anderm Tag oder Kirche  ist in  München schon lange so.
Ich kann mich erinnern 1990 als die Tante meines Mannes beerdigt worden ist, war um 8 Uhr morgen normaler Gottesdienst, dabei ist für die Tante  kurz gebetet worden, dann sind wir ins Cafe gegangen, später so gegen Mittag war dann die Beerdigung. Sowas war für mich damals völlig neu.
Als der Cousin meines Mannes, vor drei Jahren beerdigt worden, war es dann der Gottesdienst bestimmt eine Woche später und zu einem Abendgottesdienst.. Da war es uns nicht möglich zu kommen.
lg mara
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Online Steinbock

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #72 am: 07.02.14, 14:27 »
Also wie schon gesagt wurde, ist eine Beerdigung kein Sakrament.
(Kath.) Pastoralreferenten/Innen haben das gleiche Studium wie
ein katholischer Priester. Außerdem werden sie in einem feierlichen
Gottesdienst "beauftragt".

Mir wäre es recht, wenn mal ein fähiger Mensch und Seelsorger/Seel-
sorgerin meine Beerdigung vornimmt. Welchen Titel dieser Mensch
dann genau hat, ist mir egal. Hauptsache er/sie ist einfühlsam und
kann den Teilnehmern den Abschied erleichtern und Trost und Zu-
versicht vermitteln.

Elisabeth
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne... (H.Hesse)

Clara

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #73 am: 07.02.14, 15:03 »
Hallo in die Runde,

nachdem ich inzwischen auch erprobt bin im Beerdigungen organisieren... Meine Meinung ist, ob Pfarrer oder Pfarrerin ist mir ziemlich egal. Diese Person muss ein gewisses professionelles Mitgefühl haben und reden können und auch inhaltlich was zu sagen haben im Gespräch mit den Angehörigen und später auf der Beerdigung, denn das ist Teil ihres Berufes. Und genau DAS erwarte ich- nicht mehr und nicht weniger.

Und da gibt es Vertreter Gottes auf Erden, die besser einen anderen Beruf gewählt hätten als den Dienst in der Kirche.


Beste Grüße,

Anja

Offline martina-s

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Re: rund um die Beerdigung
« Antwort #74 am: 07.02.14, 17:14 »
Also ich kann mich daran nicht stören.
Wichtig ist, dass der Verstorbene ordentlich und pietätvoll unter die Erde kommt. Wer da die Ansprache hält ist mir ziemlich gleichgültig.

Selbst wenn jemand vorne stehen würde der im Privaten mehr oder weniger anstößig wäre würde mir das passen.
Denn die letzten Worte sind nicht entscheidend. Entscheidend ist wie der Mensch gelebt hat!

Wenn ich weiter oben lese, dass die Frau, welche dieses Amt übernimmt als "dominant" einzustufen ist, dann stellen sich mir schon wieder die Haare wo wir eigentlich sind?

Wer traut sich denn zu vor einer Menge zu reden? Nicht die, welche in der Menge sitzen und jedes Wort auf die Goldwaage legen um hinterher alles zu zerpflücken und Überlegungen anstellen ob das nun richtig ist, dass gerade diese Person sich anmaßt einen Teil der Beerdigung durchzuführen.

Sollen sich doch mal alle vorne hin stellen und vernünftige Sätze vortragen. Manche würden schon scheitern normal aus einem Buch vorzulesen!

Sorry, aber das musste ich jetzt hier mal so sagen.

Ich in meiner Person trete hier in der Gemeinde auch als Gottesdienstleiterin auf. Und ich würde es mir auch zutrauen eine Beerdigung durchzuführen.

Leute, die Priester werden immer weniger! Und wir alle sind doch Gottes Volk! Warum soll dann nicht jemand aus unserer Mitte so was durchführen was in Entwicklungsländern schon immer gang und gäbe war?

Vor 12 Jahren habe ich meine Tante zu Grabe getragen. Das hat damals auch ein Diakon gemacht weil dort auch schon der Pfarrer für mehrere Gemeinden zuständig war.

Also ich finde nichts Schlimmes dabei.

In der katholischen Kirche kann man das mit einem Wortgottesdienst mit oder ohne Kommunionausteilung gestalten.

Für mich ist das total in Ordnung und tut dem Verstorbenen und wie er gelebt hat gewiss keinen Abbruch.

Ich mache seit 11 Monaten die Grabreden als 2. Schützenmeister für unsere Vereinsmitglieder. Und eigentlich bin ich erfreut, dass mir noch niemand das Fell deswegen über die Ohren gezogen hat, dass das jetzt nach 40 Jahren mit einem und den selben Schützenmeister  nun plötzlich eine Frau macht. Und das auch noch in der Nachbargemeinde die zwar zu unserer Pfarreiengemeinschaft gehört, aber früher eigenständige Gemeinde war und immer eigenen Pfarrer hatte.

Die sind aber alle zu mir sehr brav gewesen. Ich bin sogar (auch schon über Facebook) gelobt worden.

Ich merke aber an den Reaktionen hier im Forum, dass man zwar immer von Solidarität und offenem und nicht so verkrustetem Christentum spricht. Wenn es aber darauf ankommt, dann ist man konservativer als wie ich z. B. in meiner Umwelt gelte. Oder hab ich mich jetzt plötzlich so geändert.
Ehrlich! Ich staune!

Denkt doch an die Sünderin am Jakobsbrunnen!
Liebe Grüße
Martina