Autor Thema: Können die "Jungen" noch mithalten?  (Gelesen 22471 mal)

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Offline Beate Mahr

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Re: Können die "Jungen" noch mithalten?
« Antwort #45 am: 02.05.05, 13:10 »
Hallo Sonnenblume

ich habe in meinem Bekanntenkreis auch eine LW Familie die hat das aus meiner Sicht super geregelt.

Jung und Alt jeweils im eigenen Haus.
Jeder hat den Garten so wie er das will.
Die ** Alten ** mit viele Gemüse und Obst - wird gerne von den Jungen genommen ...
die ** Jungen ** mit viel Rasen und Spielgeräte für die Kinder ... Grillplatz dort sitzen auch die Alten gerne ...

Von Montag bis Freitag machen sie die Arbeit am Hof gemeinsam 
für´s Mittagessen sind die Frauen im Wochenwechsel zuständig ( so muß jeder mal das essen was der andere kocht )
Der Wochenend Dienst ( füttern - melken ) wechselt auch wöchentlich

Jede Familie hat also alle 14 Tag ein ganzes Wochenende für sich von Samstag Morgen bis Montag Früh. ( Tausch möglich )

Sie versuchen das sogar in den Arbeitsspitzen( Silo - Ernte ) einzuhalten

Beide Familien haben auch 14 Tage Urlaub im Jahr

Die SE waren ziemlich irritiert wegen dieser Regelung ( Idee von ST)
haben sich aber auf eine Testphase von einem Jahr eingelassen ...
und sind heute - nach 5 Jahren - begeistert.

Solche Regelungen kann man sicher nur treffen, wenn die Se noch relativ fit sind ...
aufgeschloßen für ** neues ** ...

Wie das mal wird wenn die Alten abgeben wird sich zeigen ... da sind noch ein paar Jahre hin ...

Was ich damit sagen will ... man kann mit Ideen viel Zündstoff raus nehmen ...

Gruß
Beate
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© Ernst R. Hauschka

Offline regi

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Re: Können die "Jungen" noch mithalten?
« Antwort #46 am: 03.05.05, 22:34 »
Hallo Sonnenblume!

Habt ihr getrennte Haushalte, Garten etc. oder habt ihr alles gemeinsam?

Meine SM war sehr erpicht darauf, dass alle Bereiche klar zugeordnet sind: Neben Wohnung auch Garten, Keller, Nassraum, Estrich, Gefriertruhe usw. Am Anfang fand ich das übertrieben, "man stellt doch hin, wo es Platz hat".

Hinterher war ich sehr froh über diese Regelung!

Wenn alles getrennt ist, kann jede Frau werken, wie sie will. Und man fragt sich gegenseitig, wenn man Platz braucht, wenn man gemeinsam isst usw.

Tschüss zäme
regi

Chris

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Re: Können die "Jungen" noch mithalten?
« Antwort #47 am: 06.05.05, 17:29 »
Hallo,
mal wieder ein etwas anderes Thema.
Meine Eltern sind selbständig und haben eine Bäckerei die mit unserer Wohnung ein Haus bildet. Ich bin also mit Arbeit aufgewachsen und habe schon immer vor und nach der Schule mit geholfen. Auf dem Hof meines Freundes allerdings (wir sind knapp 2 Jahre zusammen) helfe ich nie mit. Ich habe gerade mal drei mal mit gemolken, und das wars auch schon. Nun ist es aber so, dass ich sehe wie die Freundinnen unserer Freunde mithelfen. Die ackern mit, melken und fütten, schütten Beton und machen hier und da ziemlich viel. Nun kann ja noch nicht besonders viel weil ich ja eben nicht in der Landwirtschaft groß geworden bin. Ich arbeiten auch den ganzen Tag zu Hause und habe nur wenig Zeit. WIe seht ihr das? Erwartet ihr von den Freundinnen eurer Söhne dass sie mit anpacken? Ich habe schon fast ein schlechtes Gewissen dass ich es nicht tue. Oder wie ist das bei euch bzw. euren Kindern?
Gruß.
Chris

Silli

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Re: Können die "Jungen" noch mithalten?
« Antwort #48 am: 06.05.05, 18:57 »
Hallo Chris,

du hast einen Vollzeitjob und ich nehme an, dass du auch nicht auf dem Hof deines Freundes lebst. Meine Antwort würde also spontan lauten: nö, du musst dort nicht mitackern. Ich nehme auch weiterhin an, dass dein Freund auch nicht in eurer Bäckerei mitanpackt?
Ich würde sagen, dass man selbstverständlich mithilft, wenn man keine eigene Arbeit hat und man dort auf dem Hof lebt, so zu sagen als Gegenleistung und auch nur mit sozialer Absicherung!

LG
Silli

Claudia_K.

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Re: Können die "Jungen" noch mithalten?
« Antwort #49 am: 05.06.05, 16:20 »
Hallo
Ich schreibe heute das erste mal im treff.
Zum Thema ob die jungen noch mithalten können! Ich habe vor 11 Jahren hier eingeheiratet, als gelernte Landwirtin hatte ich meinen eigennen Betrieb der dann mit dem meines Mannes verschmolzen ist. Heute haben wir die Doppelte Anzahl an Kühen und bauen im Moment noch einen neuen Boxenlaufstall. Anders als meine SM hatte ich vom Haushalt nur das Wissen was mir meine Mutter mit gegeben hat, heut muss ich sagen habe ich einen ordentlichen Haushalt, der zwar immer an zweiter Stelle steht, 3 KInder die alle in die Schule  gehen und einen Betrieb der mehr Zeit in anspruch nimmt als zu Zeiten meiner SM. Ich weiger mich vor mir selbst und auch vor anderen mich mit meiner Vorgänger Generation vergleichen zu lassen, es bringt nur Ärger weil  der Tag nur 24h hat . Mir nimmt keiner meine Arbeit ab,doch von mir wird fast alles verlangt und wenn ich es dann kann wird es zur selbstverständlichkeit das kann doch nicht sein oder?
An meine Mitstreiterinnen macht euch nicht verrückt ,ihr könnt denn alten wenn die das nicht wollen eh nichts recht machen.Jede Generation ist nun mal anders gestrickt und wir leben doch heute in einer Zeit die von den Frauen mehr verlangt als jeh zu vor, oder haben eure Eltern nicht über ihre Eltern oder SCHeltern geschimpft?
Damit mach ich jetzt schluss mu? in den Stall.

Offline martina

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Re: Können die "Jungen" noch mithalten?
« Antwort #50 am: 27.11.05, 10:02 »
wie machts ihr das ,ladet ihr dann das mädchen zur mithilfe ein oder ist sie nur ein gast?

Gute Frage Evi,
ich bin zwar noch nicht akut in der Situation, hoffe aber doch, mit 4 Söhnen irdenwann mal dahin zu kommen 8)

Ich denke, in Deienr speziellen frage, Mithilfe der Freundin oder Gast, kommt es darauf an, was Du unter der "Mithilfe" des Mädchens verstehst? Tischabräumen oder so sollte selbstverständlich sein, aber sonst? Denke ich eher Nein.

Das hängt aber doch auch davon ab, wie lange das Paar schon zusammen ist und welche Erwartungen es selber an eine Freundschaft oder Partnerschaft hat?

Wenn das Mädchen nun selber sagen wir Krankenschwester mit Schicht- und Wochenenddienst wäre, bekommt es in der Woche freie Tage zum Ausgleich. Hat es da nicht auch ein Recht darauf, sich die freien Tage so zu gestalten, wie es möchte?

Sicher, in einer anderen Familie sollte man sich in die Tagesabläufe einfügen. Aber wenn daß Mädchen vor Dir nicht erwartet, um 11 noch ein Frühstück serviert zu bekommen, sondern es sich dann selber zubereitet? Dann wäre es für mich kein Problem mit dem Ausschlafen.

Andersrum kann es ja auch immer passieren, daß Dein Sohn sich Freizeit nimmt zu einer Zeit, wo dann widerum seine Freundin arbeiten muß?
Wenn sie jetzt Tocher eines Hoteliers wäre und dort im Hotel im Service arbeitet. Dein Sohn hat den Tag frei und die Nacht mit und bei ihr verbracht. Würdest Du von ihm erwarten, daß er früh mit aufsteht, und dem Mädchen beim Tischeeindecken fürs Frühstück der Hotelgäste hilft? Würde Ihr Vater als ihr Chef das erwarten oder ihn dazu "Einladen"? Sicher nicht, zumindest nicht im normalen Arbeitsalltag, oder?

In Spitzenarbeitszeiten ist es was anderes, aber gelten sowieso immer andere Bedingungen und ich denke, die Arbeitsteilung sollten die Jungen Leute unter sich aus machen.

Wenn ein Paar dann so fest zusammen ist, daß es regelmäßig und wirklich zusammenwohnt, dann wird sich die Mithilfe langsam aber sich doch von selber regeln. Und dann sehe ich auch konkreten Gesprächsbedarf, inwieweit welche Arbeitsbereiche geklärt und vergeben werden. Aber auch dann ist für mich eine ständige "automatische" Mithilfe außerhalb den Haushaltes des jungen Paares keine Erwartung, sondern eher freudig angenomme Unterstützung.

Ich hoffe allerdings in 15 Jahren immer noch so zu denken ;)

Offline cara

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Re: Können die "Jungen" noch mithalten?
« Antwort #51 am: 27.11.05, 10:22 »
Ich würde sie nicht dazu drängen.... entweder sie macht das freiwillig oder sie lässt es...
ICH fände es auf jeden Fall komisch, wenn die Mutter meines Freundes mir sagen würde, ich solle im Stall helfen...
kann mir nicht vorstellem, dass das gut für die Beziehung ist...

aber sprich doch deinen Sohn einfach mal darauf an... wenn dann kann er da sicher eher was erreichen als du...
LiGrüss cara

It's a magical world, Hobbes, ol' buddy...
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Offline Erika

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Re: Können die "Jungen" noch mithalten?
« Antwort #52 am: 27.11.05, 14:51 »
Evi, bei Deinem Beitrag fühle ich mich etwas mehr als 20 Jahre zurück versetzt  8) ;D

Mein heutiger Mann musste auch immer aufstehen zum Melken und ich konnte liegen bleiben, wenn ich denn überhaupt mal dort übernachten durfte. Da herrschte noch Sitte und Anstand  ::)  Darum sind wir auch mal nachts mit dem Sofa umgekippt  ;) ;D ;D ;D ;D ;D

Ich kam nicht vom Bauernhof und meiner Schwiegermutter wäre mit Sicherheit eine *Solche* lieber gewesen.

Lass` Deinem Sohnemann Zeit, heute entscheidet sich kaum noch jemand so früh für einen festen Partner. Und ich finde das gut so!!! Es könnte doch auch mal eine sehr gute Partnerin geben, die eindeutig passt aber ihrem Beruf weiterhin nachgeht und ansonsten nix mit der Landwirtschaft am Hut hat.

Offline Bärbel

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Re: Können die "Jungen" noch mithalten?
« Antwort #53 am: 27.11.05, 20:55 »
danke für die beiträge,es is halt so dass einen das einfach stört wenn die jungen vormittag schlafen,unser sohn sagt eh dass er ja überhaupt nicht weiss ob ihre beziehung dauerhaft ist,aber ich komme nicht vorbei bei jeder freundin zu denken ob die auch arbeiten mag und sich um die tiere kümmert,nicht so viel haupsächlich um die eigene freizeiz,also vor 25 jahren als wir geheiratet haben ,haben schon die meisten den freund mit dem sie jung gegangen sind geheiratet,denkt man da heute gar nicht mehr so?

Hallo Evi

Ich will Dir ja nicht zu nahe treten,aber Du liest Dich wie eine SM, die ich nicht haben möchte.
Ist es nicht vor allem wichtig das Dein Sohn sie liebt und mit ihr glücklich ist?
Sie muss doch nicht sofort mit in den Stall und helfen.Lass ihr Zeit sich an das leben auf einem Bauernhof zu gewöhnen.
Junge Leute von heute heiraten nicht mehr sofort und auch nicht immer die erste Liebe.
Wenn Du jetzt schon so reagierst machst Du Dich bestimmt nicht beliebt.

Nicht böse sein über meine offenen Worte


Liebe Grüße aus Südhessen

Bärbel

Reiß den Faden der Freundschaft
nicht allzu rasch entzwei
wird er auch neu geknüpft
ein Knoten bleibt dabei

Offline Sonnenblume2

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Re: Können die "Jungen" noch mithalten?
« Antwort #54 am: 28.11.05, 10:13 »
Hallo Evi,

ich muss Bärbel voll recht geben.
Wenn vor 4 Jahren meine Schwiegermutter (in spee) so regiert hätte, dann währe ich heute sicher nicht mehr mit meinem Freund zusammen.
Es soll von den Eltern nicht erwartet werden, wenn der Sohn eine Freundin hat, dass die in die LW miteinsteigt. Wenn sie ihren Freund bei der Arbeit helfen und unterstützen will, ist es OK, aber wenn sie kein Interesse hat, dann soll dies auch akzeptiert sein. Wieso wird von den Freundinnen von Jungbauern immer erwartet, dass sie neben ihrem eingentlichen Beruf auch auf dem Hof mitarbeiten sollen!!

danke für die beiträge,es is halt so dass einen das einfach stört wenn die jungen vormittag schlafen,unser sohn sagt eh dass er ja überhaupt nicht weiss ob ihre beziehung dauerhaft ist,
Was stört dich daran, dass die Freundin ausschläft? Weil du nicht ausschlafen kannst?
Harte Worte, ich weiß, aber wenn du willst, dass eine ST im Haus bleibt, musst du die zukünftige ST so akzeptieren wie sie ist und auch was sie tut. Es soll nicht deine Aufgabe sein ihr Interesse an der LW zu wecken, sondern die deines Sohnes.

Gruß Sonnenblume

SHierling

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Re: Können die "Jungen" noch mithalten?
« Antwort #55 am: 28.11.05, 10:20 »
Hallo,
ich kann mich auch nur anschließen und finde vor allem Martinas Beispiel aus dem Hotel-Bereich sehr einleuchtend.

Es ist auch aus meiner Erfahrung nämlich ganz oft eher umgekehrt der Fall: nicht die Mädels, die auf den Höfen landen, sind nicht zur Mitarbeit bereit, sondern der Bauernsohn, der in der Stadt seine Partnerin besucht, kann da dann weder den Tisch decken, noch abwaschen, geschweige denn z.B. einer Kellnerin nach Feierabend beim Gläser spülen helfen.
Auf die Idee , während der Arbeitszeit der jeweiligen Freundin mitzuarbeiten, kommt doch sowieso kein Mensch.

Ich seh durchaus, daß so eine Partnerschaft dann "nicht so gut paßt", und ich bin auch der Meinung, daß man einen Betrieb besser zu zweit als allein führt (und sowieso wäre mir persönlich ein Partner, den ich bloß beim Essen und im Bett zu sehen krieg, die Wäsche und den Abwasch nicht wert). Aber das muß jeder für sich selber entscheiden.

Grüße
Brigitta

 

Offline Susanna

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Re: Können die "Jungen" noch mithalten?
« Antwort #56 am: 28.11.05, 12:49 »
hier finde ich es aber schwierig,wenn zbs das mädchen überhaupt nicht vom fach ist und dann bis mittag schläft weil sie abends weg waren und unser sohn schon vormittags arbeitet.wie machts ihr das ,ladet ihr dann das mädchen zur mithilfe ein oder ist sie nur ein gast?

Natürlich ist sie/er "nur" ein Gast. Gern gesehene Gäste sogar, die selbstverständlich ausschlafen können. Schließlich haben sie auch ihren Job/Schule und können nichts dafür, dass wir eben auch Sonntags arbeiten müssen.
Ich mache sogar Frühstück, wenn sie denn so bis 10 Uhr aufstehen. Wenn nicht, mache ich eben Mittagessen für alle  :)

Viele Grüße
Susanna

Offline zara

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Re: Können die "Jungen" noch mithalten?
« Antwort #57 am: 28.11.05, 14:07 »
... aber ich komme nicht vorbei bei jeder freundin zu denken ob die auch arbeiten mag und sich um die tiere kümmert,nicht so viel haupsächlich um die eigene freizeit...

Da fällt mir so ein „nettes“ Gespräch von letzter Woche ein, das ich rein zufällig mitgehört hab:

Bäuerin A unterhält sich mit Bäuerin B (beide Ende 60). Bäuerin A fragt Bäuerin B, ob deren Sohn (Alter: so +/-40) denn verheiratet sei oder eine Freundin hätte.

Antwort Bäuerin B: „Awa, der hot scho einige khed, aber des kasch doch älles vergessa, von denne ganze Weiber will doch heutzudag koina me ebbes schaffa, do macht doch koina me an Fenger kromm, des hot doch älles koin Wert!“

Für alle, die kein schwäbisch verstehen, hier die „Übersetzung“:
„Ach was, der hatte schon einige (Freundinnen), aber das kannst du doch alles vergessen, von den ganzen „Weibern“ will doch heutzutage keine mehr etwas arbeiten, da macht doch keine mehr einen Finger krumm, das hat doch alles keinen Wert!“

Noch Fragen?

Ich dachte nur, DICH (also Bäuerin B) möchte ICH auch NICHT als Schwiegermutter haben…

Aber dieses Thema hatten wir hier ja in anderen Boxen schon zur Genüge…

Ich weiss aber sehr wohl, dass diese Denkweise gerade im ländlichen Raum doch noch sehr verbreitet ist und dass es für die „ältere“ Generation sehr schwierig ist, in dieser Hinsicht „umzudenken“, bei vielen vor allem, weil sie nicht umdenken WOLLEN, bei manchen sicher tatsächlich, weil sie einfach zu alt dazu sind und das eben „schon immer so war“.

Evi, sei mir bitte nicht böse, aber versuch, deine Einstellung zu ändern und versuch dich mal in die Lage der Freundin deines Sohnes zu versetzen. Mit 46 bist du noch längst nicht zu alt dazu. Denn glaub mir, mit deiner jetzigen Einstellung machst du dich bei der Freundin ganz sicher nicht beliebt(er). Dies ist meine ganz persönliche Meinung dazu (wobei ich vielleicht dazu sagen muss, dass ich seit je her auf einem Hof lebe… und arbeite).


... also vor 25 jahren als wir geheiratet haben ,haben schon die meisten den freund mit dem sie jung gegangen sind geheiratet,denkt man da heute gar nicht mehr so?

Auch hierzu möchte ich noch kurz was schreiben:
Es ist heute längst nicht mehr so, dass der erste Partner dann auch geheiratet wird – ist eigentlich eher ganz selten noch der Fall. Und ich denke, es ist auch gut so. Denn mir sind selber Fälle bekannt, wo es eben so war – und wo die Ehe nach drei, vier, fünf Jahren in die Brüche ging – eben weil mindestens ein Partner der Meinung war, er/sie hätte was verpasst… Und, ganz ehrlich: ist es „schlimm“, wenn er/sie den ersten Partner nicht heiratet? Ich finde nicht…

Wie gesagt, auch das ist meine ganz persönliche Meinung.

Schau in die Augen einer Kuh und Du weisst, wofür Du arbeitest!

Offline PeacefulHeidi

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Re: Können die "Jungen" noch mithalten?
« Antwort #58 am: 28.11.05, 14:45 »
*hmmm*

Ich hab jetzt eure Beiträge gelesen und überlegt ob ich auch noch dazu "senfe". ??? *winkeHamster*

Tja, eigentlich habt ihr alle Recht. Ist das soooooooo schlimm die Freundin des Sohnes schlafen zu lassen? Nö! Es ist ihr gutes Recht lange schlafen zu dürfen. Aber hat sie kein eigenes Bett zum ausschlafen? Bitte seid mir nicht böse und ihr könnt mich jetzt auch verteilen oder sonst was. ICH finde das unhöflich so lange in einem fremden Haus zu schlafen, wo alle schon arbeiten! Das würde mir nie in den Sinn kommen. Mein Mann kommt nicht aus der LW und als wir in jungen unverheirateten Jahren, dann doch einmal bei ihm übernachtet haben bin ich immer mit ihm aufgestanden. Ich hätte das sehr blöd gefunden, wenn er zur Arbeit gefahren wäre und ich wäre noch ohne ihm im Haus seiner Eltern geblieben und wäre irgendwann Mittags aus seinem Bett gekrochen.

Die andere Seite der Medaille ist Evi (und irgendwann mit Sicherheit auch mal ich). Mich würde so ein Verhalten auch gewaltig stören. Nur was will ich denn? Soll die Freundin meines Sohnes sofort alles mitmachen? Sofort alles können und perfekt in allen Dingen sein? Nö! Manchmal ist abwarten und den Dingen ihren Lauf lassen der bessere Weg. Ich würde abwarten, es stillschweigend akzeptieren. Mein Tagesablauf würd sich dadurch nicht ändern. Zu den Mahlzeiten ist immer genug da, daß ein Esser mehr oder weniger nicht auffällt. Alles andere würde sich schon ergeben.

Manche Mädchen lernen heute doch auch nicht einmal mehr die Mithilfe im Haushalt. ;) Habt ihr darüber schon mal nachgedacht? Und ICH bin heute nach 15 Jahren Ehe immer noch vorsichtig was die Mithilfe bei SM betrifft. Deren Haushalt ist hochkompliziert  ::) und SM gibt mir jedesmal das Gefühl, daß sie der einzige Mensch auf der Welt ist der wirklich arbeitet!!!!!!!!!!!!!!! Klar helfe ich beim Tisch decken und abräumen usw. Aber alles unter ihrer Anleitung und ich fühl mich da sehr unsicher!

Offline MirjamTopic starter

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Re: Können die "Jungen" noch mithalten?
« Antwort #59 am: 28.11.05, 14:57 »
Hallo,

mal eine passende Annekdote aus unserem Bekanntenkreis.
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Ein junger Nachwuchsbauer sprach: "Wenn er eine Freundin hätte - müßte die gleich vom ersten Tag an mit in den Stall, damit sie weiß wos langgeht".

Nun, nach einiger Zeit hat er eine total hübsche, liebe und offene Freundin bekommen - und auch einen Kontoauszug ihres Weihnachtsgehaltes als BANKERIN (sie hat iher Geld eben in 5 Tagen die Woche verdient).

Nun sprach er: "Bei dem Gehalt DARF sie nicht melken gehen" (sie haben geheiratet, er ist glücklicher Vater und möchte nach Abschreibungs/Tildungsfrist den rel. neuen Boxenlaufstall dann als Mutterkuhstall nutzen).
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Provokative Kehrtfrage: Warum sollte eine junge Frau, die (noch) nicht über Heirat oder andere Verträge am Erfolg des Hofes beteiligt wird - sich ebenso einsetzen wie diejenigen, die sich diesen Beruf, Lebensfeld ausgesucht/aufgebaut haben? Muss sie sich erst bewähren/beweisen?

Oder - habs schon mehrfach zitiert - die Partnervermittlerin Grasshof besteht darauf, dass wenn sie eine Frau auf einen Hof schickt, noch keine Heirat o.ä. ansteht und sie (Betrieb/Aussenwirtschaft usw. ) mithilft/helfen soll: Sie ein GEHALT für ihre Arbeit bekommt - damit sie jederzeit a) wieder gehen  und/  oder b) Sozialversicherungskosten bezahlen kann AUCH wenn sie dort mietfrei wohnen kann.

Was die Hausarbeit und das Beispiel betrifft - halt ichs mit Martina: Ich kenne auch eine junge Frau, die als LAG einen Gastwirt hat, sich schon in die Gastwirtschaft miteinbringt  in gewissen Maßen, aber als Perspektive nach Mutterschutz den Wiedereinstieg in ihren ! Beruf und nicht als Service-Fachkraft oder Zimmermädchen sieht - weil sie ist ja (noch nicht) am Gastbetrieb irgendwie rechtlich beteiligt/Ansprüche. Und im demselben Dilemma ggü. ihrer SM steckt.

Von meiner Mutter höre ich öfters wenn ich zu Gast bin: Nun schlaf doch auch mal aus wenn Wochenende ist (tja die Kinderlein..)

Vielleicht geht es ja auch um die Grundfrage: Bin ich mit meinem jeden-früh-aufstehen-müssen unzufrieden?
Warum stört es mich, wenn der andere liegenbleibt - ist es ein solcher "Luxus"? Was nimmt mir der andere - weg oder fühl ich mich dadurch auf eine andere Stufe gestellt?

Oder das es uns aus der LW "fremd" (geworden) ist, dass es in der heutigen Gesellschaft NORMAL ist auch mal auszuschlafen bis / um / nach 10.00 Uhr morgens?

Für mich wäre das so - als würde ich ein anderes Lebensfeld betreten und nur weil ich z.B. mit einem Bäcker befreundet bin, mich an deren Tagesrhytmus anzupassen mit um 3.00 morgens aufstehen und abends um 20.00 Uhr ins Bett?

viele Grüsse

Mirjam
« Letzte Änderung: 29.11.05, 09:03 von Mirjam »
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