Autor Thema: Ausbildung zum/zur Landwirt/in  (Gelesen 20640 mal)

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Offline inga

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Re: Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #15 am: 27.01.10, 10:38 »
Hej,
du schreibst bei den Vorteilen der FOS ...2 Jahre um das Zeugnis aufzubessern. Um die Fachhochschulreife zu erlangen wird ganz schön "rangeklotzt" und wenn da noch Lücken aus der Realschule sind wird es enorm schwierig ein Zeugnis "aufzubessern". Wenn dein Junior die letzte Zeit doch vielleicht nicht so den "Bock" auf Schule hatte, ist es vielleicht sinnvoll erst die landwirtschaftliche Ausbildung zu machen, raus in die Praxis und dann dabei so erwachsen werden, dass die schulische Weiterbildung danach nicht als Muss angesehen wird, sonder als "Will".
Meine Tochter macht hier in Brandenburg die Ausbildung "Landwirt mit Zusatzqualifikation" ...das heisst, man kann mit einem passenden Abschlusszeugnis 10.Klasse während der Ausbildung auch die Fachhochschulreife machen, gibt es aber nicht in allen Bundesländern.

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Inga

Offline martina

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Re: Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #16 am: 27.01.10, 10:43 »
Hallo Inga,

ja, das die FOS auch nicht leicht werden wird, ist uns klar. Aber Junior meint, dass er auf der Schule besser motiviert sein wird, als bis letztes Jahr.

Ich meine halt, wenn er jetzt der Meinung ist, dass er sowieso nicht studieren will, dann ist die FOS nicht die richtige Schulform für ihn, denn dann MUSS er die Fachschule machen und dort besteht immer noch die Möglichkeit des Fachabis.


Offline Lexie

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Re: Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #17 am: 27.01.10, 11:10 »
Hallo martina,
wir haben uns für die 2.Variante mit Sohnmann entschieden. Ist im Moment bei uns auf dem Betrieb. Ab Oktober
geht er dann in die Landwirtschaftsschule mit anschließendem LW.Meister.
Er wollte in der Realschule einfach nicht mehr lernen, also wäre FOS eine Fehlentscheidung für uns gewesen.
Als er dann im BGJ war, meinte er plötzlich, die Realschule war doch zu seinem Vorteil, siehe da seine Noten wurden immer besser.
Seine Lehre hat er mit der Note 2 abgeschlossen. Zur Zeit macht er gerade sein Praxisprojekt, dann sehen wir weiter, wie es nach der
LWSchule weitergeht.
LG Lexie, dei weiß, dass es nicht einfach ist, die richtige Entscheidung zu treffen (wir haben sogar nach 8 Tagen den ersten Lehrbetrieb
wechseln müssen. Haben aber 2 Jahre Fremdlehre von ihm verlangt. Die ihm auch sehr viel gebracht haben.

Offline Gelika

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Re: Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #18 am: 27.01.10, 11:58 »
Hallo Martina,

verstehe dich gut....man macht sich schon sehr viele Gedanken. Und heute gibt es so viele Wege die zum landwirtschaftlichen Ziel führen...  ::)

Bei uns ist es auch die Variante 2 geworden. Felix macht jetzt sein 3. Jahr, und sagt er hat sich richtig entschieden.
Er hat aber auch Glück gehabt, und Lehrbebtriebe gefunden, die wirklich sehr gut waren.  :D

Ich wünsche euch alles Gute bei eurer Entscheidung !!!


Lg, Gelika
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Offline creimer

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Re: Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #19 am: 27.01.10, 12:40 »
Hallo,
unser Sohn macht zur Zeit 2-jährige Berufsfachschule Thema Wirtschaft/Verwaltung und will anschließend in die landwirtschaftliche Lehre gehn.
Nach welchen Kriterien sucht ihr den Ausbildungsbetrieb aus? Ist die Berufsschule am Ort der Lehrstelle oder Wohnort gebunden? Muss er, auch wenn wir nur einen reinen Grünlandbetrieb haben, einen Teil der Lehre im Ackerbaubetrieb/Schweinebetrieb absolvieren?
Wo können wir uns da genauer Informieren?

Sind für Eure Antworten dankbar

Grüße aus dem Hunsrück
Claudia

Offline Ditz

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Re: Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #20 am: 27.01.10, 12:45 »
Hallo,

ich habe auch nach der realschule 2 jahre fos gemacht, erste jahr mit praktikum.
würde ich nie wieder machen, erstens wird da schulisch sehr viel verlangt gerade im 2. jahr wenn vollzeit schule ist.
ich weiß ja nicht auf welcher schule dein sohn gehen soll, aber bei mir damals waren wir 3 landwirte und der rest waren gärtner und da wurde über lw im speziellen nichts gelehrt. man darf sich den unterricht da nicht so fachbezogen vorstellen wie zb in der berufsschule oder lw schule.
im 2.jahr kommen dann auch schüler hinzu die die lehre hinter sich haben, die haben fachlich den anderen gegenüber einen riesen vorsprung.
sinnvoll ist diese schule mM. nach wenn man studieren will. 2 jahre fos 3-4 jahre studium, dann kann man mit 22 ingineur sein. so wars bei mir auch erst geplant.
wenn er aber später den betrieb mal übernehmen soll wird eine praktische ausbildung mit lw schule sinnvoller sein.

Ditz

Offline gina67

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Re: Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #21 am: 27.01.10, 12:51 »
Hallo Martina
unser Sohn hat auch die 2.Variante gemacht. Er war überhaupt nicht schulisch motiviert und hatte nur ein durchschnittliches Hauptschulzeugnis.
Mit Abschluss der Lehre hatte er die mittlere Reife und nach Besuch der 2jährigen Fachschule auch das Fachabitur in der Tasche.
Für ihn war das richtige Weg, zumal sich auch solche Fächer wie Mathe immer irgendwie auf Landwirtschaft bezogen.
Viel Glück bei der Entscheidungsfindung
wünscht Nordlicht

Offline Gelika

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Re: Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #22 am: 27.01.10, 16:32 »
Hallo Claudia,

Ein Milchviehbetrieb züchtet ja auch. Dann braucht euer Junior nichts anderes machen.
Ich denke man muss nur einen Teil der Ausbildung im Sauen- oder Kuhbetrieb absolviert haben. Also nur Ackerbau und Mast ginge nicht. Hoffe mal, dass meine Info so stimmt.  ;D
Obwohl, wer weiß schon wie das Leben mal spielt. Ein Jahr etwas Anderes zu sehen, das ist nicht unbedingt falsch.  ;)

Zu den Schulen, da hat man heute die freie Wahl. Obwohl viele Betriebe bestimmte Schulen bevorzugen und ihren Azubis auch nahe legen, sich dort anzumelden.

Genauer informieren kannst du dich in der Regel beim Ausbildungsberater der zuständigen Kammer.

Die Betriebe für unseren ersten Sohn haben wir so ausgeswählt, dass von Állem was dabei war. Das lag aber auch daran,dass wir einen totalen Gemischtbetrieb bewirtschaften. So kann Felix für sich entscheiden, was er später ausbauen möchte. Kennengelernt hat er jetzt sehr vieles.  ;)
Unser nächster Kandidat ist noch in der 11, und wir gehen grad auf die Suche. Da er nur zwei Jahre machen wird, soll das 1. im Sauen- oder Mastbetrieb sein, und das 2. im Kuhbetrieb.
Kühe sind sein Schwerpunkt, deshalb wirds bei ihm genau umgekehrt laufen, wie bei Felix.

melde dich doch einfach mal bei der Kammer.


lg, Gelika


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Offline Gelika

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Re: Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #23 am: 27.01.10, 16:58 »
nun habe ich doch glatt das Wichtigste vergessen...   ;)

beim Auswählen der Betriebe war es uns gaaaanz wichtig, dass die Chemie stimmt.
Ruhig mal zum Probearbeiten hingehen, hilft bei der Entscheidung.

Die Betriebe sollten schon größer sein als unserer, aber nicht zu groß.
War unsere persönliche Meinung, manche sehen das auch ganz anders...

lg,  GElika
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Offline saba

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Re: Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #24 am: 01.04.14, 16:36 »
Hallo,
ich stell´meine Frage mal hier rein.
Unser Sohn wird heuer mit der landwirtschaftlichen Fachschule fertig und wird Ende Mai in unserem Betrieb einsteigen als familieneigener Mitarbeiter.
Meine Frage daher an Alle, die Söhne, Töchter auf dem Betrieb beschäftigen: Wie regelt ihr die freien Tage, gibt es fix abgemachte freie Zeiten oder Wochenenden, natürlich Erntezeiten, Arbeitsspitzen ausgenommen.
Ich möchte schon im Vorfeld ihm einen konstruktiven Vorschlag machen und sehe es als sehr wichtig an, fixe Abmachungen zu treffen, auch was arbeitsfreie Zeiten betrifft.
LG
Saba
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Offline gina67

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Re: Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #25 am: 01.04.14, 20:43 »
Hallo Saba
wir haben mit unserem Sohn abgemacht, dass er mit unserem Mitarbeiter zusammen und mein Mann und ich zusammen abwechselnd sonntags arbeiten. Im Winter hatte das Team das am Sonntag arbeiten muss in der Woche einen freien Tag (Mitarbeiter hat das sowieso).
Urlaub nimmt jeder von uns ca. 14 Tage, mal mehr mal weniger. Letztes Jahr war mein Sohn mit seiner Familie insgesamt nur 10 Tage weg, in diesem werden es wohl 14 Tage werden.

Wichtiger als die Regelung der freien Tage finde ich die Entlohnung und Absicherung des Hofnachfolgers.

Wünsch dir das alles gut klappt und alle zufrieden sind.

LG Gina
 

Offline Lulu

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Re: Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #26 am: 02.04.14, 08:12 »
Hallo Saba,

das ist ein ganz guter Ansatz und zeigt deinem Sohn auch, das man vernünftig mit den "Alten" schaffen kann. Als ich auf den Hof geheiratet habe, war mein Mann der Lakai. SE sind gefahren wenn Sie wollten und basta. Wir haben lange gebraucht, bis wir mal einen freien Tag oder Urlaub
rausschlagen konnten. Das hat am Anfang zu sehr viel Unfrieden geführt. Klare Abmachungen bedeuten weniger Ärger und mehr Zufriedenheit.

Super.

Gruß
Lulu

Offline Tina

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Re: Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #27 am: 02.04.14, 08:33 »
Hallo Saba,
wir haben, als unser Sohn zu Hause angefangen hat eine GbR gegründet. Da war Sohnemann auch schon älter.

Freie Tage und Urlaub wird abgesprochen, da klappt eigentlich gut.
Wir haben aber keine so feste Regelung wie Gina, da wir neben den Milchkühen auch Hähnchenmast betreiben.

Wichtig ist die angemessene Entlohnung und Altersvorsorge.
LG
Tina
LG
Tina

Offline saba

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Re: Ausbildung zum/zur Landwirt/in
« Antwort #28 am: 02.04.14, 13:30 »
Danke euch für eure Anworten.
Ganz klar, Entlohnung, Absicherung wird auf keinen Fall außer Acht gelassen bzw. gering geschätzt. Soll es auch nicht, dafür setze ich mich sogar sehr ein.
Ich wollte mich nur informieren, wie freie Zeiten geregelt werden auf anderen Höfen.
Vielleicht sollte man es verschieben, ist irgendwie doch nicht die richtige Box.  :-\
LG
Saba
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