Autor Thema: Können wir noch leben ohne smartphone oder besser überleben???  (Gelesen 36518 mal)

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Offline ayla

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Ich habe ein Smartphone mit Prepaid, und Göga hat ein ganz altes Natel. Je nach Arbeit auf dem Betrieb und ob die Junioren daheim arbeiten, ist es mehr oder weniger wichtig, eines dabeizuhaben. Wenn ich nicht "raus" muss, läuft sowieso alles über das Festnetz, weil bei uns im Haus der Natel-Empfang ganz schlecht ist.

Es ist wie bei so vielem: Bei massvollem Umgang hat das Handy absolut seine Berechtigung.

Wenn ich fort gehe und das Handy nicht vergesse mitzunehmen, liegt es auf lautlos gestellt in meiner Hand- oder Jackentasche. Wenn ich was Dringendes erwarte, kann ich ja mal ganz unauffällig einen Blick drauf werden.
Für mich sind aber Natels auf dem Tisch, beim Zusammensein mit anderen Leuten, ein absolutes No Go, und ich frage mich jeweils, was man damit demonstrieren will: Zeigen, dass ich ein Handy habe...? was für eines ich habe? wie wichtig ich bin, da ich ja ständig erreichbar sein muss...? Tönt jetzt halt etwas böse, aber diese Gedanke gehen mir dann jeweils durch den Kopf...

Eine Kollegin von mir kann zum Beispiel ihren Kindern im jungen Teenageralter nicht sagen, ich bin jetzt drei Stunden weg, um elf bin ich wieder da. Obwohl der Vater während dieser Zeit für die Kinder da ist, beginnt schon bald der "Telefonterror": Mamaaa, darf ich...? Mamaaa, kann ich....? Mamaaaa, wann kommst du jetzt nach Hause? Und Mama fühlt sich bestätigt: Oh, da muss ich jetzt ran, ...ich muss da schnell zurückschreiben, etc, ...zum Glück gibt es Handys... ::)

Jeder soll das Teil so für sich nutzen können wie er will, aber der Respekt gegenüber anderen Personen, die ja gar nicht alles mitbekommen wollen, darf schon noch gewährleistet sein.


Offline martina-s

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Was würdet Ihr tun, wenn jemand in einer Arztpraxis sitzt und dort in der Tageszeitung blättert?
Oder man sitzt bei der Krankengymnastik und jemand hält ein Buch in der Hand?

Oder beim Einkaufen krümelt jemand einen Einkaufszettel aus der Tasche?

Beim Warten an der Kasse richtet er schon mal seine Geldkarte parat?

Bei einer Zusammenkunft geht jemand und holt den Kalender von der Wand?

Um eine Frage in einem Gespräch zu klären sucht jemand nach dem Lexikon im Bücherregal!

Oder bei versammelter Mannschaft geht jemand und stellt Radio oder TV an um die Fußballergebnisse abzurufen die just genau in dieser Stunde alle interessieren, sie jedoch wegen ganz was anderem beisammen sitzen!

Ich kann mich noch erinnern da bin ich mit Stadtplan aus Papier in der Hand durch Berlin/ München gelaufen.

Und ich hab vor Augen wie meine Tante den Fahrplan vom Zug aus der Handtasche gezogen hat um zu gucken ob sie nicht eine Stunde später fahren könnte.

Für unsere Quelle Bestellungen hatte man fette Kataloge daheim.

Die Öffnungszeiten vom Arzt oder Geschäften versuchte man im Telefonbuch oder in Notizen zu finden.

Ich bin überzeugt! Niemand würde sich stören!





Heute stehe ich im Laden und gucke auf mein Handy um zu sehen ob in der dort gespeicherten App noch was steht was noch in den Einkaufswagen muss. Bei Wartezeiten in Ämtern, Praxen oder sonst wo lese ich meine Tageszeitung auf dem Handy oder auch mal ein Buch.

Ergibt sich eine Frage google ich ob das wirklich so ist oder schaue in Google um die Frage zu klären.

Die Sportordnung im Schützenverein, dafür hatte ich vorher fette Mappe. Inzwischen guckt man im PC oder ich eben am Handy.

Bezahlen bei REWE oder auch sonst wo nimmt man Handy statt Geldkarte! (Bzw. kann man nehmen)

Meine Männer im Verein fragen mich oft ob ich gucken könne wie das Spiel steht. Die meisten haben dort selber auch kein Smartphone.

Stadtplan, Abfahrtzeiten und den günstigsten Weg z. B. zu einer Sehenswürdigkeit kläre ich schon sehr lange am Handy.

Früher hatte man beim Autofahren sogar manchmal ein Büchlein dabei wo stand was welche Autonummer für einen Ort verbirgt. Auch dafür gibt es eine App!

Nebenbei kann man gleich noch ein bisserl Bildung betreiben indem z. B. mein Mann dann wissen will wie viele Einwohner so eine Stadt hat, in welchem Bundesland usw...

Wofür ich mein Handy vor allem aber nutze, das ist und bleibt die Kamera um zu fotografieren. Es lohnt fast nimmer eigenen Fotoapparat mitzuschleppen. Ist natürlich eine Geldfrage. Teure Smartphones haben halt auch bessere Kamera!

Auch die Wochenprospekte der einzelnen Verkaufsketten checke ich meist dort. So neben dem Melken guck ich oft was im Angebot ist und ob es nötig ist weiter weg zu fahren um einzukaufen oder ob ich alles bei REWE bekomme.

Wenn eine Hochzeit so langweilig ist, dass ich andauernd aufs Handy schauen muss, dann frage ich mich auch nach dem Wert der Veranstaltung.

Ebenso wenn man wo anders sitzt und alles sehr öde ist. Früher hat in solchen Fällen die eine oder andere Oma ein Minifotoalbum heraus geholt um mit denen am Tisch zu teilen was im Alltag so läuft.
Heute hat man das halt alles am Smartphone....

Also ich kann mich über so was nicht aufregen. Und wenn der mir gegenüber nur am Smartphone herum tickert, dann wird er mich schon nicht ernst nehmen. Oder ich bin ihm zu langweilig. Aber ich kann nicht behaupten, dass ich mich jemals daran gestört hätte.

Ganz im Gegenteil ich bin manchmal bei Veranstaltungen, Treffen bei denen ich glatt aufs Smartphone vergesse. Oder wie vorhin musste ich direkt überlegen wo ich es hingelegt habe bis ich es schließlich wie vermutet in der Schmutzschleuse wieder fand.

Aber wenn ich weg fahre - egal wo hin, da möchte ich es schon gerne bei mir haben. Zumindest kann ich mich verständigen wenn was nicht so läuft wie es soll, kann andere an meiner Freude teilhaben lassen die keine Möglichkeit hatten mich zu begleiten.
Wenn ich was einkaufen soll was nicht für mich bestimmt ist, kann ich per Foto nachfragen ob es auch das Teil ist, was mir aufgetragen wurde etc.

Ich kann Dinge festhalten per Bild und auch mein Konto abrufen.

Ich finds praktisch!
Liebe Grüße
Martina

Offline goldbach

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Liebe Martina - nix für unguat, aber nun weiß ich endgültig, dass ich keins brauche!
Es ist mit dem smartphone genau so, wie es mit allen neuen Errungenschaften ist:
derjenige der eins hat, möchte diejenigen überzeugen, die keines haben, wie gut das Teil ist.
Wenn Du es so intensiv nutzt, dann ist es ja gut.
Ja, ich habe noch geschriebene Einkaufszettel;
Ja, ich zahle bar - außer beim Tanken und bei einem umfangreicheren Bekleidungseinkauf;
Ja, ich schau noch in Lexika nach;
Ja, wir haben Kalender an den Wänden hängen;
Fußball interessiert mich nicht; wenn dann lese ich die Ergebnisse am nächsten Tag in der Zeitung;
Vor zwei Jahren war ich auf der JHV in Gießen: ich hab mir am Bahnhof einen Stadtplan gekauft;
Ja, in meinem Auto habe ich tatsächlich noch einen aktuellen Straßenplan liegen: Bayern und Landkreis;
wenn ich längere Strecken fahre, nehme ich den guten Shellatlas um die Strecke zu suchen/finden;
Kataloge und Prospekte schau ich in gedruckter Version sehr gern an (um festzustellen, dass ich nichts brauche!)
Öffnungszeiten vom Ärzten und Geschäften schau ich in den "Gelben Seiten" nach;
Die paarmal im Jahr wo ich im Wartezimmer bin, nehm ich die Zeitschriften zur Hand, die ich sonst nicht lese;
Ich fotografiere mit einen Fotoapparat - besitze sogar zwei digitale - die erste Digitale habe ich mir erst 2010 gekauft;
ich lass die Bilder in einem Labor entwickeln - die Mitmenschen freuen sich sehr über "echte" Fotos zum in die Hand nehmen;
Ende Juli ging eine Oldtimer-Rallye durch unser Dorf - ich hab fotografiert und ein Fotobuch drucken lassen, das liegt derzeit bei unserem Wirt auf;
 
Aber nochmal:
Es geht mir nicht darum, dass jd. sein smartphone benutzt - sondern wie er es in der Öffentlichkeit nutzt
z.B. telefonieren im Zug oder in den Geschäften, damit jeder mitkriegt wie wichtig er/sie ist?

Ich denk mir auch, dass der Staat und die Gemeinden/Städten so irrsinnig viel Geld für den Ausbau des Breitbandes ausgeben - wieviele echt wichtige Daten werden von Privatleuten verschickt?

Neulich war bei uns ein Artikel über ein junges Paar in der Zeitung.
Sie sind von München weggezogen, weil bei uns die Bauplätze wesentlich günstiger sind.
Und nun haben sie sich beschwert, weil hier das Internet so langsam sei und sie keine Möglichkeiten haben, mal auf die Schnelle ein Foto des Enkels an die Oma zu schicken!!!!
(Und sie haben nicht gewusst, dass bei uns die Einkaufsmöglichkeiten nicht direkt vor Ort sind!!!)
Aha, war mein Gedanke, also fürs verschicken der Enkelfotos hat unsere Gemeinde die irrsinnige Summe
von fast 1 Mio €uro in den Ausbau des Breitbandes gesteckt. Das ist die Summe die der Gemeinde bleibt - die Fördersumme ist schon abgezogen! 
Ja, ich weiß, ich bin eine böse alte Frau!



« Letzte Änderung: 30.10.17, 14:05 von goldbach »

Offline apis

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Abgesehen vom privaten Nutzer ist eine gute Netzanbindung sogar für uns Landwirte wichtig. Früher dauerte es hier sehr, sehr lange um ins HIT zu kommen, jetzt geht es ganz fix.

Eine Zimmerei im Ort hatte bisher schlechten Empfang, sie konnte keine Einkäufe und keine Angebote übers Netz machen. Ein erheblicher Wettbewerbsnachteil, mit Fax arbeitet kaum noch jemand. Unsere Landmaschinenhändler können jetzt endlich Ersatzteile aus dem Onlinekatalog bestellen, geht ja viel schneller als wenn erst Kataloge durchwühlt werden müssen. Die sind dann manchmal sogar nicht mehr aktuell.

Meine Nachbarin fährt seit neustem nicht mehr täglich ins Büro, sie arbeitet online von zu Hause aus.
So hat ein guter Netzanschluß durchaus seine Vorteile.

Aber auch ich bin eine böse alte Frau die die neueste Technik nicht, oder doch kaum nutzt.
Smartphone und co dürfen unser Leben nicht zu sehr bestimmen.
Und wenn man noch zu den wenigen Menschen gehört die einen Straßenplan lesen können darf man bei Netzausfall sogar den absoluten, nur nach Navifahrern den Weg erklären.

Offline mary

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@goldbach,
du hast da vermutlich mehr Ahnung, warum wird z.B. auf der einen Strassenseite von einer Firma der Ausbau betrieben und auf der gleichen Stasse auf der anderen Seite von einer anderen Firma. Frägt man nach, kommt nix an Antwort.
Es wurden gewaltige Summen investiert, mal sehen.........
Wird dieses Digital 4.0 wirklich alles so revolutionieren wie es immer vorhergesagt wird, wobei auch schon leise Mahungen kommen, was da mit den Arbeitsplätzen geschehen wird und viele Fragen werden einfach nicht gestellt.


Offline annelie

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Martina, ich denke es geht hier nicht um die Nutzung des Smartfons im Allgemeinen, sondern im Besonderen.

Vor einigen Jahren stand die Deutsche Nationalmannschaft in einem Halbfinale, genau zu der Zeit war bei uns in der Kirchengemeinde die Firmung angesetzt. Etwa 10 bis 15 % der Kirchenbesucher haben das auf ihrem Smartfon verfolgt. Damals hab ich noch im Chor gesungen und wir standen im Altarraum, da siehst man alles, die kleinen Kabel vom Ohr zum Smartfon oder die konzentrierten Blicke auf den Bildschirm.
Wenn ich mit jemanden zum Essen gehe oder mich treffe, fände ich es erfreulich, wenn man mir Aufmerksamkeit schenkt und nicht dem Smartfon. Falls mein Gegenüber einen wichtigen Anruf erwartet (weil sie z. B. jemanden abholen muss) habe ich Verständnis, ansonsten fände ich es schön, wenn man sich die ständigen Blicke auf das Display verbeissen könnte. Das empfinde ich als unhöflich und Desinteresse.
Bei uns beim Essen möchte ich kein Handy oder Smartfon haben, wenn jemand was wichtiges hat, der ruft eh an und dazu braucht kein Teil am Tisch liegen.
Vergangenheit ist Geschichte,
Zukunft ist ein Geheimnis
und jeder Augenblick ist ein Geschenk.

Liebe Grüße
Annelie

Offline anka

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Also ich war der Handygegner überhaupt. Ich war so stolz, dass ich bis vor eineinhalb Jahren völlig ohne aus kam und total überzeugt, das Ding brauche ich nie.
Dann kam  mein Vater ins KH und in dieser dramatischen Situation mussten die daheim Gebliebenen drei Stunden warten, weil im KH statt einer Telefonzelle plötzlich ein Cola Automat stand. Am nächsten Tag wurde mein Smartphone gekauft und ich bin glücklich damit. Es hat mich bei einigen brenzligen Situation schon gerettet. z.B. Kinder vom Chiemsee Summer abholen......... Wenn man bei diesem Unwetter
noch Kontakt halten , das ist Gold wert. Und ich freue mich auch über lustige Bilder und Filme auf WhatsApp , das Leben ist schwer genug.

anka

Offline martina-s

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Hallo,
was den Breitbandausbau betrifft, da möchte ich schwer dagegen wettern. Weil das Enkelfoto verschicken ist sicher das kleinere Übel wenn das nicht klappt.
Viel wichtiger ist die Anbindung der Betriebe und Geschäftsleute welche in den Kommunen ja auch Gewerbesteuer bezahlen.
Wir leben nun mal jetzt und schreiben das Jahr 2017. Und wenn man in der Kreisstadt eine tolle Bandbreite hat, dann muss man das am Land auch gewähren.
Vor allem, weil wir ja auch alle das Gleiche bezahlen. Wenn du langsames Internet hast, dann ist das nicht unbedingt billiger im Standard - Tarif!

Im Kindesalter geht es los! Die Kids sollen doch auch nicht benachteiligt sein denen gegenüber die in der Stadt leben. Es kann ja auch nicht sein, dass die am Land fahren müssen um teure Bücher zu kaufen für Wissen, welches sich die Stadtkinder ratz fatz aus dem PC holen!

Und ich will hier niemand vom Smartphone überzeugen. Das ist jedem seine Sache ob er so was nutzt oder nicht. Nur, wenn man es hat, dann möchte man es auch nutzen wollen.

Ich bau mir doch auch keinen Eiskeller wenn alle um mich herum bereits Besitzer eines Kühlschranks sind!

Und Goldbach, wenn Du ein Fotobuch drucken hast lassen, dann ging das auch online bis zur Druckerei. Wenn Du es nicht online hin geschickt hast, dann hat das das Fotolabor gemacht.

Es ist alles so aufgebaut. Selbst wenn Du zur Bank oder zum Arzt gehst spielen sich im Hintergrund Datenflüsse ab. Da kommt keiner mehr aus davon.

Und wie sollen am Land Kinder hinterher mit den Medien klar kommen und lernen damit umzugehen, wenn sie keine Möglichkeit haben damit umzugehen.

Annelie, das finde ich auch unmöglich wenn man in der Kirche, im Gottesdienst das Handy benutzt. Dann ist das was da passiert dem Kirchenbenutzer nix wert. Ist halt notwendiges Übel wenn man da hin muss. Genauso gut könnten sie draußen bleiben. Das wäre genauso wie wenn ich im Gottesdienst in einer Illustrierten blättere!

Nur lies mal das Thema! Da geht es darum ob wir mit dem Smartphone leben oder überleben können.  Und eigentlich nicht um den Anstand der manchen fehlt. Weil, um beim Gottesdienst zu bleiben, mich ärgert auch wenn vor oder im Gottesdienst nur geratscht wird und bei Prozessionen das Gleiche passiert. Da ist man fehl am Platz. Könnte man genauso gut ein Kaffeekränzchen machen.

Wenn ich ohne Handy leben müsste ging es auch. Aber ich hab nun mal eins. Und dann möchte ich auch, dass das flutscht! Nicht nur am Handy! Auch am PC. Und wenn ich schon Geld bezahle, dann möchte ich auch den Gegenwert dafür.

Liebe Grüße
Martina

Offline Anneke

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Thematisch geht es hier ja um das Verhalten hinsichtlich des Smartphone-Gebrauchs. Mich stört diese Wichtigtuerei damit auch, leider sehe ich dieses übertriebene Gedaddel überall und zu jeder Zeit hauptsächlich in meiner Generation, weniger bei den jungen Leuten, die haben da eher ein „gesundes Verhalten dabei.

Aber dein vorletzter Beitrag, martina-s, hat mich jetzt doch nachdenklich gemacht, die Aufzählung der für viele selbstverständlich mobilen Anwendungen hat halt auch zur Folge, dass der Smartphone-Gebrauch überall zu sehen ist, wenns mich wieder einmal stört, rufe ich mir das ins Gedächtnis.

Störend finde ich das in geselliger Runde allemal, und der Gebrauch in der Kirche völlig daneben.

Es passt vielleicht nicht ganz zum Thema hier. Aber bei den jungen Leuten in meinem Umfeld geht der Trend eindeutig in Richtung Minimalismus, was die Vernetzung und Gebrauch von Internetplattformen anbelangt. Einige haben bereits ihren Account bei Facebook gelöscht und andere haben nachgezogen. Mich überrascht und verwundert das gerade ein bisschen. Drauf gekommen bin ich nur, weil mein Sohn für mich was in Facebook nachsehen sollte, da sagte er, dass er da schon länger raus sei.

Aber für die Wettbewerbsfähigkeit der ländlichen Umgebung ist ein gute/schnelle Internetverbindung unabdingbar. Der Trend zur Online-Erwerbstätigkeit ist auch hier erkennbar.
Zuviel nachdenken ist wie schaukeln, man ist zwar beschäftigt, kommt aber keinen Schritt weiter

Offline Trudi

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  Also,ich kann gut leben ohne Smartphone.Wüsste nicht einmal,für was ich es
  brauchen sollte.Ob meine Kinder und Enkel eines haben,weiss ich nicht .

        Trudi.

Offline martina-s

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...irgendwie muss ich ja schmunzeln.


Es gab mal eine Zeit in der ich voll davon überzeugt war niemals digital fotografieren zu werden. Tja... man soll niemals "nie" sagen!
Es war für mich einfach nicht vorstellbar.

Und so ist es wohl mit dem Smartphone auch! Wenn man mal eins hat und die Vorzüge davon kennen lernt, der will es vermutlich nur ungern wieder hergeben.

Was mir noch so einfällt... Ich war vor einem Monat auf einem Geburtstag eingeladen und hielt mich ein paar Tage zusätzlich dort auf. Da kamen so nach und nach alle Gratulanten. Auch noch Tage später zu gemütlichen Kaffeerunden.
Da war eine Frau dabei, etwa 10 Jahre jünger wie ich. Ich kannte sie von früheren Feiern. Mir war nimmer eingefallen, dass sie an einer Makula Degeneration leidet. Sie verhält sich auch total normal.

Wir sprachen so miteinander und kamen auf die Enkelkinder zu sprechen. Ich hab ihr dann Foto auf dem Handy gezeigt. Und da fiel mir auf, dass sie mit der Technik total vertraut war und diese nutzt ihr fehlendes Augenlicht zu ersetzen. Sie nahm gleich mein Smartphone und vergrößerte das doch normale Bild um auch wirklich was erkennen zu können. Nun ich muss dazu sagen, bei mir hat das noch den Vorteil dass ich über ein iPhone Plus verfüge. Und da tat sie sich wohl noch etwas leichter.
Also für so jemanden ist das schon mitunter ein Segen. Papierfotos könnte man nicht mit der so einfachen, uns allen geläufigen Handbewegung vergrößern.
Liebe Grüße
Martina

Offline frankenpower41

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ich bin jetzt auch seit gut einer Woche Besitzerin eines Smartphones.
Momentan kann ich mir zwar noch nicht vorstellen, dass ich es so oft benutze wie z.B. Sohn, aber es gibt und gab in letzter Zeit einfach oft Situationen wo ich mich immer mehr abgehängt fühlte. 
Bei Bildern von Enkel von Bekannten (winke mal, diejenige weiß wer gemeint ist), oder wenn es drum ging dass im Gartenbauverein alle informiert waren und ich erst später, einfach weil ich telefonisch oft schlecht erreichbar bin. Ich hatte ja nicht mal Handy.  Ich werde, es sei denn ich erwarte was, Smartphone auch nicht ständig dabei haben (z.B. Garten oder STall.
Wie nützlich es sein kann habe ich die letzten Tage als wir weg waren gemerkt, auch wenn es nur um harmlose Nachfragen oder Aufträge ging. (hatte vergessen was in Gefriertruhe zu legen), das kann ich auch schreiben wenn ich weiß, dass grad niemand da ist usw.
Mal sehen wie sich die Nutzung weiter entwickelt.
Dass ich es aber mitnehme wenn z.B. Gottesdienst oder eine Beerdigung ist, denke ich nicht. Da hätte ich schon zuviel Angst dass es in unpassenden Moment einen Ton von sich gibt. Mein technisches Verständnis war noch nie sehr ausgeprägt und dass mir da was schiefläuft, das wäre mir schon sehr zuwider.

Offline martina-s

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Hallo Frankenpower,
das ist sogar mir schon mal passiert. Ich war bei einer Fahnenweihe und plötzlich läutete mein iPhone. Dabei hatte ich den Ton ausgestellt. Nur war für Sonntag um 09:00 der Wecker eingestellt. Vom Urlaub her noch. Und der machte Krach obwohl Ton aus war. Da hab ich ganz schön doof geguckt. Alle drehten sich nach mir um. Schmunzelten wohl über doofe EDV-Referentin vom Gau die ohne Technik nicht leben kann...


Liebe Grüße
Martina

Online gina67

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Natürlich kann man ohne Smartphone leben. Aber ich muss ehrlich sagen, dass ich mich ganz schön daran gewöhnt habe.
Es ist ziemlich praktisch in verschiedenen Gruppen vernetzt zu sein. Und wie schön es ist Bilder von den Enkeln zu bekommen. 
Ich nutze mein Smartphone auch zum Bücher lesen. Habe sogar meinem Mann welche auf seins geladen. Dann kann er im Wartezimmer beim Arzt sich angenehmer die Zeit vertreiben als mit den "gelben Blättern".
Was mir auffällt, dass das verschicken von sinnlosen Dingen abgenommen hat.  Am Anfang wollte wohl jeder neue Smartphone Besitzer zeigen, dass er auch fähig ist Bilder und kleine Videos zu verschicken.
LG Gina

Offline martina-s

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Ich teile auch nicht allen Mist!
Freue mich aber auch wenn ich mal wieder von jemand Nachricht bekomme von dem ich schon eine Weile nimmer gehört hab.
Ich whatsappe sogar mit meinen Nachbarinnen. Zumindest sagen wir uns guten Morgen und gute Nacht. Ist so ein Ritual geworden. Aber dann weiß ich wenigstens dass es ihnen gut geht und gegenseitig alles in Ordnung ist.

Irgendwann wird es halt mal "puff" machen und Internet und Smartphone gehen nimmer. Cyberkrieg  ;D

Dann müssen wir uns Briefe schreiben oder uns gegenseitig besuchen  ;D ;D ;D ;D  so wie früher!
Liebe Grüße
Martina