Liebe Martina - nix für unguat, aber nun weiß ich endgültig, dass ich keins brauche!
Es ist mit dem smartphone genau so, wie es mit allen neuen Errungenschaften ist:
derjenige der eins hat, möchte diejenigen überzeugen, die keines haben, wie gut das Teil ist.
Wenn Du es so intensiv nutzt, dann ist es ja gut.
Ja, ich habe noch geschriebene Einkaufszettel;
Ja, ich zahle bar - außer beim Tanken und bei einem umfangreicheren Bekleidungseinkauf;
Ja, ich schau noch in Lexika nach;
Ja, wir haben Kalender an den Wänden hängen;
Fußball interessiert mich nicht; wenn dann lese ich die Ergebnisse am nächsten Tag in der Zeitung;
Vor zwei Jahren war ich auf der JHV in Gießen: ich hab mir am Bahnhof einen Stadtplan gekauft;
Ja, in meinem Auto habe ich tatsächlich noch einen aktuellen Straßenplan liegen: Bayern und Landkreis;
wenn ich längere Strecken fahre, nehme ich den guten Shellatlas um die Strecke zu suchen/finden;
Kataloge und Prospekte schau ich in gedruckter Version sehr gern an (um festzustellen, dass ich nichts brauche!)
Öffnungszeiten vom Ärzten und Geschäften schau ich in den "Gelben Seiten" nach;
Die paarmal im Jahr wo ich im Wartezimmer bin, nehm ich die Zeitschriften zur Hand, die ich sonst nicht lese;
Ich fotografiere mit einen Fotoapparat - besitze sogar zwei digitale - die erste Digitale habe ich mir erst 2010 gekauft;
ich lass die Bilder in einem Labor entwickeln - die Mitmenschen freuen sich sehr über "echte" Fotos zum in die Hand nehmen;
Ende Juli ging eine Oldtimer-Rallye durch unser Dorf - ich hab fotografiert und ein Fotobuch drucken lassen, das liegt derzeit bei unserem Wirt auf;
Aber nochmal:
Es geht mir nicht darum,
dass jd. sein smartphone benutzt - sondern
wie er es in der Öffentlichkeit nutzt
z.B. telefonieren im Zug oder in den Geschäften, damit jeder mitkriegt wie wichtig er/sie ist?
Ich denk mir auch, dass der Staat und die Gemeinden/Städten so irrsinnig viel Geld für den Ausbau des Breitbandes ausgeben - wieviele echt wichtige Daten werden von Privatleuten verschickt?
Neulich war bei uns ein Artikel über ein junges Paar in der Zeitung.
Sie sind von München weggezogen, weil bei uns die Bauplätze wesentlich günstiger sind.
Und nun haben sie sich beschwert, weil hier das Internet so langsam sei und sie keine Möglichkeiten haben, mal auf die Schnelle ein Foto des Enkels an die Oma zu schicken!!!!
(Und sie haben nicht gewusst, dass bei uns die Einkaufsmöglichkeiten nicht direkt vor Ort sind!!!)Aha, war mein Gedanke, also fürs verschicken der Enkelfotos hat unsere Gemeinde die irrsinnige Summe
von fast 1 Mio €uro in den Ausbau des Breitbandes gesteckt. Das ist die Summe die der Gemeinde bleibt - die Fördersumme ist schon abgezogen!
Ja, ich weiß, ich bin eine böse alte Frau!