Hallo alle,
wir haben unseren Automaten seit 1 Jahr. Nach anfänglichen Startproblemen in der 1. Kälbergruppe (aufgeblähte Kälber und Durchfall) haben wir nach Umstellung der Dosis und Trinkmenge im Stall keine größeren Probleme mehr gehabt.
Die 1. Kälbergruppe fing mit 4 Liter am Tag an, bekam maximal 6 Liter (Höchstbegrenzung pro Portion 1 Liter) und laut Futtermittelvertreter sollte ich die Wassermenge geringer halten bei gleicher Maximaldosis (das waren dann 120 g Pulver auf ca. 800 ml Wasser, so dass die Menge 1 Liter ergeben sollte). Ziel laut Vertreter sei, die Kälber schneller ans Fressen zu bekommen (nach 2 Monaten keine Milch mehr), damit auch Probleme mit der Labmagenentwicklung verhindert werden?
Auf dem Milchpulversack wurden aber 120 g auf 1 Liter Wasser empfohlen.
Nachdem mir dann 1 Kalb elendig eingegangen ist, sprach ich mit unserem Tierarzt, der selber Rinder hat. Er sagte, 6 Liter auf den Tag verteilt sei viel zu wenig, so dass ich die Meinung des Vertreters ganz ignoriert habe.
Wenn unsere Kälber jetzt vom Nuckeleimer kommen (nach spätestens 1 Woche), fangen sie morgens mit dem Automaten an und erhalten erstmal max. 5,5 Liter. Die Menge steigere ich täglich um 0,5 Liter auf letztendlich 8 Liter (innerhalb von 6 Tagen). Manche Kälber rufen anfangs noch nicht die ganze Menge ab, aber ich denke, wenigstens ist das Angebot da. Die Kälber bekommen dann volle 84 Tage ihre 8 Liter und fressen dabei genauso gut ihr Heu und Kraftfutter. Danach reduziere ich die Menge täglich um 0,5 Liter, so dass sie nach 16 Tagen bei 0,5 Liter angekommen sind. Die Menge halte ich dann noch 2 Wochen bei, bis sie dann letztendlich gar keine Milch mehr bekommen. Somit sind meine Kälber 120 Tage am Automaten. Viele werden jetzt sagen, viel zu lang und unwirtschaftlich, ich muss aber sagen, und das sagt auch mein Mann, so schöne und gesunde Kälber hatten wir noch nie, auch der Krankheitsdruck ist im Moment sehr niedrig (klopfe schnell auf Holz, hoffentlich bleibt das so).
Unser Automat ist übrigens der kleinste von Foerster Technik (Modell DeLaval), ohne irgendwelchen Schnickschnack. Automatische Spülung und Medikamentendosierungen fanden wir für uns überflüssig, da wir Mutterkälber züchten und nie mehr als 10 Kälber an einer Station haben (wir haben 2 Stationen im Strohlaufstall). Die Spülung starte ich manuell und verrichte dabei meine Arbeit, während der Automat spült (man muss allerdings dann dabei bleiben, dauert aber nur 5 Minuten).
Das wars erstmal von meiner Seite, LG Britta