Autor Thema: Kann man heute noch Landwirt werden=?  (Gelesen 46274 mal)

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tiomo

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Re: Kann man heute noch Landwirt werden=?
« Antwort #15 am: 01.11.05, 18:52 »
hallo johnny,
egal welchen beruf du ergreifen willst: leicht wird es nicht. wenn du reich werden willst mach was anderes!
wenn du gerne LW werden willst dann geh den weg. mach die richtige ausbildung und GEHE DEN WEG! ich habe /wie an anderer stelle bereits erwähnt) auch gerade den weg eingeschlagen und ich kenne einige, gerade junge leute, die mit betriebswirtschaftlichem geschick ihren betrieb auf vordermann gebracht haben. als mir mein schlepper verreckte und ich nicht weiterkam, holte ich mir eben hilfe und weis ich kann es beim nächsten mal selbst. mein süppchen koche ich mir auch selbst. und den bürokram mache ich auch. ich stehe noch am anfang und schaffe es deshalb noch 8 stunden zu schlafen und 1, 2 stunden freie zeit für mich rauszuschlagen. ich gehe davon aus, das zukünftig die 1,2 Std. freizeit nicht am tag sondern im jahr anfallen (schwarzseh) und weihnachten auch mal 8 Stunden schlaf drin sind. ja und???? ICH LIEBE ES!!!! es ist das was ich immer wollte also ist es das wert!!!! Übrigens: habe ja mal was ganz anderes gemacht: viel geld verdient, geschäftsreisen, schicke klamotten...war toll aber letztendlich nicht mein ding.

zieh es durch wenn du lust drauf hast

Offline Maja

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Re: Kann man heute noch Landwirt werden=?
« Antwort #16 am: 04.11.05, 12:24 »
Für DAS was man ( MANN) möchte lohnt es sich immer zu kämpfen
und auch einen etwas schwierigeren Weg zu gehen.
Es lohnt sich immer und in jedem Fall,
wohl manchmal nicht in barer Münze.
Viel Erfolg Jonny
wünscht Dir Maja

möhre

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Re: Kann man heute noch Landwirt werden=?
« Antwort #17 am: 04.11.05, 13:33 »
Hallo,
ich lese immer, wenn es einem Spaß macht, dann soll man Bauer werden, auch wenn das Geld und die Freizeit knapp sind.
Irgendwie sehr egoistisch wenn man Familie hat.
Es ist doch die Pflich der Eltern, den Kindern ein ausreichendes Lebensniveau (ich rede hier nicht von Luxus, und bitte nicht das Gerede mit Weniger können Kinder auch gut aufwachsen) und sich in der Freizeit mit ihnen auch noch zu beschäftigen.
Da ich selbst Bäuerin bin und Kinder habe, weis ich wie eng es manchmal sein kann. Im Bekanntenkreis erlebe ich bei vielen Familien mit Landwirtschaft zu häufig aus meiner Sicht, schlimme familiäre Zustände. Schlechte wohnliche Verhältnisse (wohl aus Geldmangel), mit den Kindern wird sich wenig bis gar nicht beschäftigt (bestenfalls noch die Großeltern oder die Verwandtschaft), aus Zeitmangel. :-[

Fazit: Wenn man einem Beruf (darf auch Berufung sein) nachgeht, dann muss auch das finanzielle Stimmen. Wer das nicht beachtet, meint wohl eher einem Hobby nachgehen zu müssen. ;)

Möhre
« Letzte Änderung: 05.11.05, 12:55 von möhre »

Offline Maja

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Re: Kann man heute noch Landwirt werden=?
« Antwort #18 am: 04.11.05, 14:09 »
Hallo Mähre da hast du was missverstanden.
Ich bin nach wie vor der Meinung dass man tun muss wohinter man steht.Wenn man sich entschließt Landwirt zu werden heisst das doch nicht gleich auch nichts zu verdienen. Es kann allerdings immer so sein,dass es sehr viel Besser- Verdienende geben wird.Es muss sein das man mit dem Einkommen auskommt.
Aber da ist es odch auch wieder so,dass jeder andere Massstäbe hat und jeder einen anderen Lebensstandard braucht.
Goldene Wasserhähne sind nicht nötig,aber jederzeit heisses wasser ist doch auch was wert,oder?Hoffe Du hast jetzt verstanden wie ich es meine,sinnbildlich gesprochen #
Liebe Grüße
Maja

möhre

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Re: Kann man heute noch Landwirt werden=?
« Antwort #19 am: 04.11.05, 16:18 »
Hallo Maja,
wenn ich ehrlich bin, hab ich es nicht so richtig verstanden oder will es auch nicht verstehen.
Es wird eigentlich immer um den heißen Brei geredet, was ausreichendes Einkommen wäre.
Schlage folgende Zahlen vor:
30.000 EUR je voll mitarbeitende Familienarbeitskraft vor. Bei dieser Zahl ist zu bedenken, dass man als Unternehmer meistens mehr als einer 40 Stunden-Woche hat und man die vollen eigenen Sozialleistungen zu tragen hat. Für das unternehmerische Risiko bzw. für das eingesetzte Kapital sollte auch noch was abfallen. Für einen mittleren Familienbetrieb mit 1 bis 2 mithelfenden Familienarbeitskräften sollten es dann vielleicht 50.000 bis 80.000 EUR sein.
Ich weis, diesen Wert erreichen über zwei Drittel der landwirtschaftlichen Betriebe nicht, deswegen ist dieser Anspruch ja nicht automtisch falsch.

Auch die Frage, ob der potenzielle Hofnachfolger in die Fußstapfen der Eltern treten soll und ob der Hof zukünftträchtig ist, würde ich so vorgehen:
1. Definition der eigenen finanziellen Ziele definieren (s.o.).
2. Die Buchführungsergebnisse der letzten Jahre (die letzten 5 Wirtschaftsjahre) anschauen, inwieweit sie mit den selbst gesteckten finanziellen Zielen übereinstimmen.
3. Sollte der Wert darunter liegen, nicht die rosarote Brille aufsetzen und meinen mit den Ideen des Hofnachfolgers wird alles besser werden. Die allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden sich genauso weiterentwickeln, wie dies schon in den letzten Jahrzehnten der Fall war.

Weil ich weiß, dass nur sehr sehr wenige ihre wirtschaftliche Lage genau beobachten (sonst wär man ja dauernd gefrustet) bzw. Rentabilitätsbetrachtungen anstellen, passieren die Dinge wie bei der Milchquotenbörse. Es werden Preise geboten auf Teufel komm raus, egal ob es sich lohnt. Hauptsache der zu groß gebaute Milchviehstall wird wieder etwas voller, das Auge des Bauern muss sich auch an etwas erfeuen können. In die Buchführung schaut man besser nicht, da herrscht ja doch nur Tritess

Das sind harte Worte, steckt aber leider sehr viel Wahrheit drinn.

Gruß Möhre
« Letzte Änderung: 04.11.05, 16:27 von möhre »

Offline Maja

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Re: Kann man heute noch Landwirt werden=?
« Antwort #20 am: 05.11.05, 09:13 »
Hallo Möhre
Wie recht Du hast!
Rechnen ist der wichtigste Faktor bei dem Wunsch ob man LAndwirt werden möchte.
Wohl auch bei dem Gedanken ob man Schreiner ,Schneider oder Metzger wird.
Im Grunde ging es doch nur darum ob es noch möglich ist Landwirt zu werden und da bin ich nach wie vor der Meinung dass die persönlichen Neigungen ein wichtige Rolle spielen.Ausserdem ist LAndwirtschaft so ein breites Feld.
Was Du mit Liebe tust -  das geht nochmal so gut!  sagt schon ein altes Sprichwort und wenn man Bauer wird ohne den nötigen Spass an der Arbeit kannst Du hin und her rechnen und es kommt nichts raus.
Blauäugig die Landwirtschaft zu betrachten ist natürlich auch nicht richtig,aber darum ging es ja nicht,oder?
Ein schönes Wochenende
wünscht Maja

Chena

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Re: Kann man heute noch Landwirt werden=?
« Antwort #21 am: 05.11.05, 13:17 »
Hallo Johannes,

ich komme ursprünglich aus Forst /Baden (5 km von Bruchsal), DIE Weltstadt mit Herz; nur dort kann man von der Ferne träumen  ;)

Kleine Frage: Wo in der Gegend willst Du eigentlich Landwirtschaft betreiben?
Die wenigen Aussiedlerhöfe die es im Landkreis KA/HD gibt sind in fester Hand, bzw. so runtergewirtschaftet und überteuert wenn sie mal verkauft werden, dass sie fast unbezahlbar sind.
Ausserdem wird Dir keiner in der Gegend soviel ha zusammenhängendes Land verkaufen, dass Du davon leben kannst und dass es wirtschaftlich ist.

Ich bin jetzt seit Anfang des Jahres in OBB und bin von Null auf Hundert in die Landwirtschaft eingestiegen.
Ich denke, Du siehst das alles ein bisschen zu blauäugig.
Wie wärs mit einem Betriebspraktikum auf verschiedenen Betrieben innerhalb Deutschlands um mal richtig Landluft zu schnuppern?

Viele Grüsse,
Nicole

Johnny

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Re: Kann man heute noch Landwirt werden=?
« Antwort #22 am: 02.06.06, 00:47 »
Hallo Nicole,

hier in Malsch bei Karlsruhe gibt es noch einen richtigen Vollerwerbsbauernhof: www.bauernhof-direkt.de ! Es geht also auch mit "kleineren" Agrarflächen einen Betrieb am Leben zu erhalten! ;)

Naja, ich werde auf jeden Fall nicht aufgeben! Ich werde auf jeden Fall ein paar Praktikas machen bevor ich mich endgültig entscheiden werde! Jedoch bin ich nach wie vor davon überzeugt Landwirt zu werden! Alleine schon, weil es mich nervt wie man heute mit dem Geldwert von Lebensmitteln umgeht! Zum anderen mag ich Tiere sehr gerne! Wenn keiner mehr Landwirt werden möchte, kommen schlimme Zeiten auf die Menschheit zu! Von Naturkatastophen bis hin zu schlimmen Tierkrankheiten (Massentierhaltung)!

Zudem möchte ich der Bevölkerung zeigen, dass die Milch etc. nicht aus dem Kühlregal kommt! Desweiteren würde ich gerne mit einem Reitlehrer zusammen tun um Familien mit Kindern denen es nicht so gut geht ein wenig Abwechslung zu bieten! Tiere haben eine "magische Kraft"! Alles wie gesagt nur Idee eines 21 jährigen, der jedoch schon hin und wieder die Heugabel in der Hand hatte! ;-)

Beste Grüße,

Johannes

Offline Mannomann

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Re: Kann man heute noch Landwirt werden=?
« Antwort #23 am: 04.06.06, 00:12 »
Hallo

hier in Malsch bei Karlsruhe gibt es noch einen richtigen Vollerwerbsbauernhof: www.bauernhof-direkt.de ! Es geht also auch mit "kleineren" Agrarflächen einen Betrieb am Leben zu erhalten! ;)
Das was du beschreibst sind Nieschen, die nur von wenig Landwirten besetzt werden können. Drum würd ich mich dadrauf nicht verlassen. Zumal der Verbraucher entgegen deiner Meinung hauptsächlich preisbewußt kauft. Sonst hätten die Discounter nicht so nen wahnsinnigen Zuspruch.

Naja, ich werde auf jeden Fall nicht aufgeben! Ich werde auf jeden Fall ein paar Praktikas machen bevor ich mich endgültig entscheiden werde! Jedoch bin ich nach wie vor davon überzeugt Landwirt zu werden! Alleine schon, weil es mich nervt wie man heute mit dem Geldwert von Lebensmitteln umgeht! Zum anderen mag ich Tiere sehr gerne! Wenn keiner mehr Landwirt werden möchte, kommen schlimme Zeiten auf die Menschheit zu! Von Naturkatastophen bis hin zu schlimmen Tierkrankheiten (Massentierhaltung)!

Du brauchst keine Angst zu haben das niemand mehr Landwirt werden will. Flächen die durch aufgebende Landwirte frei werden sind meist sehr begehrt. Betriebsgrößen von mehreren 1000ha sind in Ostdeutschland kein Problem. Diese werden von Landwirten geleitet, die nen Schlepperfahrer als Arbeiter haben. Diese Schlepperfahrer könnten genauso LKW fahren. Ich weiss in BaWü und den meisten Gegenden Westdeutschlands sind diese Strukturen unvorstellbar, aber bei nem Mangel an Landwirten läuft der Strukturwandel schneller als wo anders. Kannst du mir außerdem mal bitte den Zusammenhang zwischen schlimmen Tierkrankheiten ( Massentierhaltung), Naturkatastrophen und nem Mangel an Landwirten erklären? Wie gedenkst du den Trend vom sinkenden Geldwert für Lebensmittel zu bremsen bzw. umzudrehen?
Ich kann dir vor der "großen Entscheidung" auch nur Praktikas empfehlen, ruhig auch auf größer strukturieren Betrieben, um zu sehen, ob das eigene Bild von der Landwirtschaft mit der Realität übereinstmmen kann. Denn die Landwirtschaft ist bei weitem nicht so idyllisch und beschaulich, wie sie von den Medien dargestellt wird.

VlG Mannomann
 
Nord- Oberbayern

Johnny

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Re: Kann man heute noch Landwirt werden=?
« Antwort #24 am: 04.06.06, 00:56 »
"Kannst du mir außerdem mal bitte den Zusammenhang zwischen schlimmen Tierkrankheiten ( Massentierhaltung), Naturkatastrophen und nem Mangel an Landwirten erklären? Wie gedenkst du den Trend vom sinkenden Geldwert für Lebensmittel zu bremsen bzw. umzudrehen?"

-> Je mehr Tiere auf einem Raum desto schneller können sich Krankheiten "austoben" bzw. mutieren, oder liege ich da falsch?

-> Tja, die Menschen machen einen großen Fehler, wenn sie für Lebensmittel immer weniger ausgeben! Sie erhalten eben die Qualität die sie bereit sind zu bezahlen! Ihre Gesundheit wird durch Billigprodukte bestimmt nicht besser.

Gruß,

Johannes

Offline Mannomann

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Re: Kann man heute noch Landwirt werden=?
« Antwort #25 am: 05.06.06, 00:34 »
"Kannst du mir außerdem mal bitte den Zusammenhang zwischen schlimmen Tierkrankheiten ( Massentierhaltung), Naturkatastrophen und nem Mangel an Landwirten erklären? Wie gedenkst du den Trend vom sinkenden Geldwert für Lebensmittel zu bremsen bzw. umzudrehen?"

-> Je mehr Tiere auf einem Raum desto schneller können sich Krankheiten "austoben" bzw. mutieren, oder liege ich da falsch?

So pauschal würd ich das nicht sagen. Wenn ich mir das Beispiel Vogelgrippe anschaue ist es genau umgekehrt. In Asien wurde sie hauptsächlich von der Landbevölkerung verschleppt. Da ist es normal das sich die Landbevölkerung wie zu Omas Zeiten großteils selbst versorgt und bald jeder ein paar Hühner und Schweine hält. Dort gibt es zwar auch große Geflügelbetriebe, aber diese haben wenigstens etwas Ordnung im System. In "Massentierhaltungen" kann aber der Tierbestand sehr leicht überwacht werden, und Krankheiten konsequent bekämpft werden. So ist die Vogelgrippe in Asien seit einigen Jahren noch nicht im Griff. Hätten wir in Westeuropa unsere Geflügelbestände in ähnlicher Struktur verteilt wie in Asien, hätten wir sicher die gleichen Probleme. Bisher haben wir mit Ausnahme einzelner Totalausfälle und abgesehen vom Umsatz bzw. Preiseinbrüchen Glück gehabt. Die Ställe für Großtierbestände sind nach neuen Erkenntnissen in der Tierhaltung konzeptiert, und verursachen bei den Tieren weniger Stress, und somit Ausfälle, Krankheiten etc. wie alte kleine wenig tiergerechte Ställe. Dies ist häufig beim Umzug in neue Stallungen zu beobachten, wo die Tiere trotz augenscheinlicher Massentierhaltung gesünder sind, und mehr Leistung bringen als im alten Stall. 

-> Tja, die Menschen machen einen großen Fehler, wenn sie für Lebensmittel immer weniger ausgeben! Sie erhalten eben die Qualität die sie bereit sind zu bezahlen! Ihre Gesundheit wird durch Billigprodukte bestimmt nicht besser.

Die Billigprodukte schaden dem Menschen keineswegs. Häufig laufen sie in der Nahrungsmittelindustrie vom selben Band wie die teuren und vermeintlich besseren Markenartikler. Ich erinnere nur mal an den Wildfleisch-skandal letzten Herbst. Die betroffene niederbayerische Firma zählte zum Premiumsegment. Billigprodukte schaden nur der Gesundheit wenn bei ihrer Produktion nicht umweltgerecht bzw. tiergerecht gearbeitet wird (siehe Pestizidbelastetes Obst aus der Türkei etc.). Bei deutscher Ware hab ich keine Bedenken. Hier wird so oft kontrolliert, und schwarze Schafe findet man in allen Segmenten. Teilweise bekommt die "Billigware" von Aldi und Co bei Tests bessere Noten wie die teureren Produkte von Spar und Co. In dem Zusammenhang erinnere ich mich z.B an den Balsamico- Essig- Test von mein ich 2005. Im übrigen sind sinkende Lebensmittelpreise allein schon wegen der steigenden Produktivität wenn auch nicht derart drastisch wie die letzten Jahre möglich.

VlG Mannomann
Nord- Oberbayern

Johnny

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Re: Kann man heute noch Landwirt werden=?
« Antwort #26 am: 05.06.06, 01:13 »
Hallo Mannomann,

in einigen Punkten stimme ich dir zu! In anderen jedoch nicht!

Massentierhaltung ist meiner Meinung nach so erfolgreich, weil die Tiere auf Teufel komm raus Leistung abgeben! Massentierhaltung bedeutet zum großen Teil auch, dass die Tiere auf engstem Raum sich aufhalten müssen! So eine Art von Haltung muss jeder Landwirt doch ein klares NEIN entgegen bringen! Wer nur an den Profit denkt, der ist kein richtiger Landwirt! Ein Landwirt sieht seine Tiere als Geschäftspartner! Er ist um das Wohl seiner Partner stehts sehr bemüht! Zudem alte Ställe heißt doch nicht gleich, dass es dort zu geht wie bei den Karlsons hinterm Sofa! Jeder Stall wird irgendwann mal älter! Die Frage ist doch viel mehr, ob der Stall gut gesäubert und "entkeimt" ist. Schwarze Schafe gibt es überall. Gut dass es regelmäßige Kontrollen gibt - leider kann man nicht immer allen "Verbrechern"  ihr Handwerk legen. Früher oder später passiert jedoch jedem Gesetzesbrecher ein Fehler...!

Schöne Grüße,

Johannes

PS: Darf ich dir mal eine persönlich Frage stellen? -> Du bist kein Landwirt oder? - Eher so scheint mir, du arbeitest in der LebensmittelINDUSTRIE?!

Offline kiwi-fruit

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Re: Kann man heute noch Landwirt werden=?
« Antwort #27 am: 05.06.06, 07:44 »
hi johannes!
ich selber komm von nem hof,so hab ich das problem nicht,aber ich hab ne spezielle(biologische) landwirtschaftliche ausbildung (in der schweiz) gemacht,und bei mir in der klasse waren(von 17 leuten)gerade mal mit mir 2leute,die von nem hof abstammten,obwohl bei uns beiden auch noch nicht sicher ist,ob wir denn unsere elternhoefe uebernehmen.aber alle anderen jedenfalls haben mit nichts sozusagen diese ausbildung gemacht,und doch haben sie nun alle eine zukunftsperspektive in der landwirtschaft gefunden!und drum glaub ich auch,moeglich ist es garantiert!!und ich fand es superspannend,soviele "auswaertige"in der klasse zu haben,sie haben viele interissante fragen und ansichten gestellt,auf die ich selber nie gekommen waer,einfach weil es immer so selbstverstaendlich und alltaeglich fuer mich war,dass ich nie nen gedanken dafuer verschwendet habe!ich find es schoen,wenn leute von auswaerts in die landwirtschaft einsteigen-denn sie bringen doch auch oft ein wenig"frischen wind"mit!! ;)
wuensch dir dafuer jedenfalls alles gute!
lg sonja :)
Es kommt nicht darauf an,dem Leben mehr Jahre zu geben,sondern den Jahren mehr Leben!!

Offline martina

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Re: Kann man heute noch Landwirt werden=?
« Antwort #28 am: 05.06.06, 08:36 »
Zitat
Massentierhaltung ist meiner Meinung nach so erfolgreich, weil die Tiere auf Teufel komm raus Leistung abgeben! Massentierhaltung bedeutet zum großen Teil auch, dass die Tiere auf engstem Raum sich aufhalten müssen!

Hallo Jonny: STOP!!!

Massentierhaltung besagt nichts anderes, als viele Tiere!!!

Ob es denen gut geht, oder nicht; ob sie intensiv oder extensiv gehalten werden... darüber sagt das Wort überhaupt nichts aus!!! Das hat selbst mein Sohn in der 6. Klasse schon erklärt.

Selbst Bio-Betriebe, die ihre Tiere extensiv halten, können Massentierhaltung betreiben. Sie brauchen nur genügend Fläche dafür, oder?

« Letzte Änderung: 05.06.06, 08:43 von martina »

Offline Mirjam

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Re: Kann man heute noch Landwirt werden=?
« Antwort #29 am: 05.06.06, 09:32 »
Hallo Johnny,

ich finde es immer wieder toll, wenn Nachwuchs mit einer gehörigen Portion Idealismus und Engagement in die Landwirtschaft startet  ;).

Deine Aussagen zum Thema "Profit" - viele der Teilnehmer hier haben einen Beruf, damit sie auch ihre Familie & Kinder ernähren können und sich Rücklagen schaffen für die Rentenzeit(nachdem sie erstmal die vielen Kosten wie Versicherungen, Gebäude, Maschinen usw. bezahlt haben):

Wer nur Tier hat sich selbst und der Tiere zu Freude: Das nennt man HOBBY.

Nur - ein paar "Praktikas" reichen vielleicht für die Entscheidung zum Berufswunsch aus, aber vielleicht schaust du dir erst auch mal die landwirtschafltlichen Ausbildungszentren an und sprichst mit den Schülern und Lehrern dort?

Landwirtschaft ist ein hochkomplexes Thema - sonst hätten wir nicht so viele Themenboxen  ;).

viele Grüsse

Mirjam





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