Hallo Maja,
wenn ich ehrlich bin, hab ich es nicht so richtig verstanden oder will es auch nicht verstehen.
Es wird eigentlich immer um den heißen Brei geredet, was ausreichendes Einkommen wäre.
Schlage folgende Zahlen vor:
30.000 EUR je voll mitarbeitende Familienarbeitskraft vor. Bei dieser Zahl ist zu bedenken, dass man als Unternehmer meistens mehr als einer 40 Stunden-Woche hat und man die vollen eigenen Sozialleistungen zu tragen hat. Für das unternehmerische Risiko bzw. für das eingesetzte Kapital sollte auch noch was abfallen. Für einen mittleren Familienbetrieb mit 1 bis 2 mithelfenden Familienarbeitskräften sollten es dann vielleicht 50.000 bis 80.000 EUR sein.
Ich weis, diesen Wert erreichen über zwei Drittel der landwirtschaftlichen Betriebe nicht, deswegen ist dieser Anspruch ja nicht automtisch falsch.
Auch die Frage, ob der potenzielle Hofnachfolger in die Fußstapfen der Eltern treten soll und ob der Hof zukünftträchtig ist, würde ich so vorgehen:
1. Definition der eigenen finanziellen Ziele definieren (s.o.).
2. Die Buchführungsergebnisse der letzten Jahre (die letzten 5 Wirtschaftsjahre) anschauen, inwieweit sie mit den selbst gesteckten finanziellen Zielen übereinstimmen.
3. Sollte der Wert darunter liegen, nicht die rosarote Brille aufsetzen und meinen mit den Ideen des Hofnachfolgers wird alles besser werden. Die allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden sich genauso weiterentwickeln, wie dies schon in den letzten Jahrzehnten der Fall war.
Weil ich weiß, dass nur sehr sehr wenige ihre wirtschaftliche Lage genau beobachten (sonst wär man ja dauernd gefrustet) bzw. Rentabilitätsbetrachtungen anstellen, passieren die Dinge wie bei der Milchquotenbörse. Es werden Preise geboten auf Teufel komm raus, egal ob es sich lohnt. Hauptsache der zu groß gebaute Milchviehstall wird wieder etwas voller, das Auge des Bauern muss sich auch an etwas erfeuen können. In die Buchführung schaut man besser nicht, da herrscht ja doch nur Tritess
Das sind harte Worte, steckt aber leider sehr viel Wahrheit drinn.
Gruß Möhre