Thema: Weidezaungeräte

[mary]

Danke für eure Infos,
wir haben ein Horizontgerät, war bisher immer sehr schlagkräftig, aber jetzt bringts nicht mehr als ein wenig Nasenkitzeln, da lacht mich jede Kuh aus. An der Erdung liegts auch nicht, wir haben alles durchgetestet, mehr als 3.000 Volt kommen nicht mehr aus dem Gerät.  Da hängt aber noch kein Meter Zaunlänge dran.
Selbst unser Hund, der den Strom fürchtet wie der Teufel das Weihwasser geht durch den Zaun in aller Seelenruhe durch.
Da muss sich was ändern, die Kühe lachen nur und bevor der Zaun nicht wieder 100 % sicher ist, geht keine der Damen auf die Weide.
Herzliche Grüsse
maria

[Luxia]

Hallo,

Wir wollen einige Weiden neu einzäunen, da die vorhandenen Umzäunungen vom Vorgänger sehr abenteuerlich waren.
Die Flächen sind entlang einer vielbefahrenen Bundesstrasse und an einem Teil führt die Bahnstrecke vorbei. Mann und Sohn würden am liebsten mit 4 Stacheldrähten umzäunen, wissen aber nicht genau, ob das hier in D erlaubt ist. Von zuhause kennen wir das so, dass man an der Strasse nur mit glattem Draht umzäunen darf, hinter dem in 15 cm Entfernung ein Stacheldraht angebracht werden darf. Hier ist die Lage wohl so, dass man aus tierschutzrechtlichen Gründen auf den Stacheldraht verzichten soll.

Nach vielem Googeln habe ich in einem aid-Heft gefunden, dass wir für Milchkühe 2 und für Jungrinder 3 stromführende Stahldrähte verwenden können/müssen. Wir finden das etwas mickrig und haben Angst, dass die Tiere nicht auf der Weide bleiben. Ich würde gerne noch einen Maschendrahtzaun oder Schafdrahtzaun davor anbringen, aber das wird teuer und ob dieser dichte Zaun so gut ist für das Wild, das bisher immer ohne Probleme durch den Zaun über die Strasse und in den angrenzenden Wald gekommen ist.

Wie habt ihr die Weiden ausbruchsicher umzäunt? Ich wäre für Tipps sehr dankbar. Ein kleiner Hinweis noch, es handelt sich um 400 m Strassenlänge, die gesamte Zaunlänge einer Weide beträgt etwa 2 km und der Boden ist überwiegend Moorboden.

Mit Weidezaungerät und Litze haben wir die letzten Jahr keine so guten Erfahrungen gemacht, da die Tiere und das Wild den Zaun sehr oft beschädigt haben und dann war der Strom unterbrochen.

[bienchen3]

Hallo Luxia,

meines Wissens darfst zu schon einen Stacheldraht für die Tiere haben, nur Stromführend darf er nicht sein. Ich kenn auch die Regelung nicht, dass man an der Straße keinen Stacheldraht haben darf. Wir haben ca. hüfthoch einen Draht gespannt, und an ausbruchsgefährlichen Stellen zusätzlich zum Draht eine gelbe Litze eingezogen. Unser Weidezaungerät ist extra für große Längen ausgelegt, wir sind Weidebetrieb und haben alle Weiden an einem Gerät hängen.

Liebe Grüße

Sabine

[Ossi22]

Also von Litze und Stacheldraht halte ich eher gar nix :

Stacheldraht ist schwer zu verarbeiten , das Verletzungsrisiko für Mensch und Tier ist größer .
Wenn es ein dauerhafter , fester Zaun werden soll , vielleicht !
Litze in den ersten Jahren nicht schlecht , aber teuer und nach ein paar Jahren brechen die einzelnen Fasern und man sucht den Fehler .

Bei uns ist nicht so ein hohes Verkehrsaufkommen , aber dennoch hat von uns keiner Lust , ausgebrochenen Tieren hinterherzurennen .
Unsere etwas weiter entfernten Rinderwiesen haben in der Regel einen , an gefährdeteren Stellen 2 Reihen glatten Drahtes ( rechtlich hänge ich mit meinem Zaun hinterher  ). Und wenn die zum ersten Mal herauskommen , nehme ich rotweißes Baustellenflatterband und wickle es als weitere "Drahtreihe" stramm  in bodennaher Höhe , aber so das es sichtbar ist .
Und wie Sabine unterschwellig andeutet , das Gerät muss Dampf haben und kein "Equi Stop " für 99 Euro aus dem Baumarkt . Es gibt ja mittlerweile auch schon noble Koppelungen an das Handy , das bei Diebstahl oder Erdung meldet.

[AnniH]

Luxia, wir haben unsere Kalbinnen auf der Weide , Tag und Nacht und mindestens falls die Witterung es zu läßt von März bis November.
Wir haben getauchte Holzplöcke mit zwei Reihen Stacheldraht , in der Mitte einen Draht mit Strom, vom Hof ausgehend.
Vielleicht würde der Draht mit Strom reichen, funktioniert todsicher, aber meine Männer sind der Meinung wenn nochmal mit Stacheldraht abgesichert , probieren die Kalbinnen das Ausbrechen gar nicht erst.
Wir haben eine Bundesstraße und eine Zugstrecke als Nachbarn.

Grüße Anni

[samy]

Es gibt ja mittlerweile auch schon noble Koppelungen an das Handy , das bei Diebstahl oder Erdung meldet.

Die Geräte sind gut und spätestens ein halbes Jahr später weg.
Bei Luxia wahrscheinlich noch eher- Richtung Osten.

Also macht euch auch Gedanken wohin mit dem Weidegerät sofern die Weide zu weit weg ist vom Stall.
Unser Jungviehherden sind bis zu 9 Monate im Jahr Tag und Nacht auf der Weide.
Wir haben nur einen Draht etwas mehr als Hüfthoch und Weidegeräte mit richtig Power.
Wir haben immer wieder mal Ausreißer beim Jungvieh. Die Ursachen sind vielfältig. Hetzende Hunde machen wohl den Großteil davon aus. Dazu noch Motorradfahrer und Mountainbiker die meinen die Natur erleben zu wollen.
Dann ist der Draht oft auf Kilometer hin, weil die Herde mit voller Geschwindigkeit in Panik alles niedermäht was im Weg ist. Da würde wohl auch Stachdraht nicht helfen.
Immer öfter sind auch die Tore einfach offen. Wie haben die Griffe schon unter Strom gesetzt. Das hilft aber nicht immer.
Schäden durch Wild haben wir dafür keine da sie den einzelnen Draht bequem passieren können.
Ich glaube nicht das viel Draht viel hilft. Richtig Dampf (wie Ossi schreibt  ) sollte der Zaun haben. Dann bleiben sie vom Zaun weg.

[martina]

*hm*

Ich hab was von 3 -4 Reihen Stacheldraht und innenliegend einen stromführenden Stahldraht oder Litze im Hinterkopf.

Weidesicherung ist auch ein Haftpflichtthema!

Unsere Weidezaungeräte haben wir schon in einem stabilen abschließbaren Holzkasten untergebracht. Am besten steht er immer noch so, dass nur wir ihn finden können, also nicht gleich links vom Tor.

[samy]

Wir hatten auch schon Weidegeräte die wir eingegraben haben. Trotzdem weg. Die Weiden werden gezielt nach den Geräten abgesucht.